Kein Wunder, dass die Stimmung im Team der LG Staufen fast euphorisch war: Bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim stellten die Athleten in Rot-Weiß bei 27 Starts nicht weniger als 21 persönliche Bestleistungen auf!

Weitspringer der LG StaufenTrainer Lutz Dombrowski versuchte die völlig ungewohnte Häufung von Hausrekorden zu erklären: „Zum einen haben wir in diesem Jahr zeitlich einen

anderen Saisonaufbau gewählt; zum anderen waren die Wettkämpfe in Weinheim durch sehr gute Organisation, warme Temperaturen und häufig leichten Rückenwind begünstigt. Außerdem hat jeder jeden angefeuert. Das lief alles wie aus einem Guss!“

In den 100-m-Vorläufen der Männer steigerte sich Matthias Barth um drei Hundertstel auf 11,12 und Nils Wacker um sieben Hundertstel auf 11,72 Sekunden. Weniger zufrieden waren Stefan Köpf mit 11,18 und Jochen Michl mit 11,49 Sekunden. Auch über 200 m lief es für Stefan Köpf nicht wie erhofft. Der Igginger wurde in seinem Zeitlauf Fünfter in 22,25 Sekunden, während der Sieger Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg) mit 20,57 Sekunden eine Weltklassezeit lief.
Im Weitsprung sollten sich die Gesichter jedoch aufhellen. An Remigius Roskosch (TV Heppenheim) mit seinen 7,75 m kam zwar keiner heran. Aber hinter ihm explodierten die drei Staufen-Teilnehmer geradezu: Mit großartigen 7,51 m lag Stefan Köpf nicht nur zehn Zentimeter über seiner Bestmarke, sondern erfüllte auch die Norm von 7,45 m für die deutschen Meisterschaften in Erfurt. Damit wurde der baden-württembergische Meister Zweiter und schob sich auch in der „Ewigen Bestenliste“ der LG Staufen an die zweite Stelle zwischen Fabio Muscolo (7,85 m) und Richard Nagel (7,45 m).
Matthias Barth wurde Dritter mit prächtigen 7,21 m (bisher 7,15 m). Der Bettringer qualifizierte sich damit für die deutschen Juniorenmeisterschaften in Hannover

(Norm 7,15 m). Endlich schnackelte es auch bei Nils Wacker. Schon lange überfällig nach den Trainingsleistungen, kam nun für den Herliköfer die Verbesserung von 6,75 m auf 7,02 m, was Platz 6 bedeutete. Drei Sieben-Meter-Springer der LG in einem Wettbewerb: Das gab’s noch nie!
Auch bei der männlichen Jugend hagelte es Bestleistungen. USA-Heimkehrer Steffen Schleicher stellte mit 11,21 Sekunden (bisher 11,33) schon im 100-m-Vorlauf einen Bargauer Rekord auf. Im B-Endlauf wiederholte er als Zweiter exakt diese Zeit und schrammte somit zweimal nur um eine Hundertstelsekunde an der Norm für die deutschen Jugendmeisterschaften vorbei. Markus Kuntner verbesserte sich von 12,02 auf 11,86, Jörg Eisele von 12,07 auf 11,96 und Patrick Kerker von 12,03 auf 11,97 Sekunden. Tobias Kerker sprintete 12,12 Sekunden.

Über 400 m wurde Markus Kuntner Sechster in feinen 54,17 (zuvor 56,66) Sekunden. Im Weitsprung steigerte sich Jörg Eisele (Dritter) um 25 cm auf 6,53 m und Tobias Kerker (Sechster) um 19 cm auf 6,11 m. Dessen Bruder Patrick (Siebter) kam auf 6,09 m.
Auch die weibliche Jugend wartete mit hervorragenden Ergebnissen auf. Alexandra Kitzenmaier gewann ihren 100-m-Vorlauf in 12,60 (seither 12,63) Sekunden. Im B-Endlauf wurde sie Zweite und verfehlte mit 12,52 Sekunden die DM-Norm lediglich um zwei Hundertstel. Lea Saur verbesserte sich von 13,27 auf 13,20, Alexandra Heyd von 13,48 auf 13,27 und Svenja Sickinger von 13,43 auf 13,32 Sekunden. Isabell Blumenstock lieferte 13,33 Sekunden ab.

Alexandra Kitzenmaier über 200m

Den nächsten Paukenschlag tat es auf der 200-m-Strecke. Alexandra Kitzenmaier, die B-Jugend-Regionalmeisterin, unterbot als Dritte mit großartigen 25,65 Sekunden ihre eigene Bestzeit von 26,06 deutlich und auch die Norm für die deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm von 25,70 Sekunden. Damit dürfte die Waldstetterin sich selbst überrascht haben. Lea Saur (Achte) steigerte sich um sechs Hundertstel auf 26,81 Sekunden, Isabell Blumenstock (Elfte) lief 27,37 Sekunden.
Zwei 800-m-Spezialistinnen starteten diesmal auf der 400-m-Distanz. Dabei überzeugte Svenja Sickinger (Vierte) mit der Verbesserung von 61,24 auf 59,30 Sekunden. Nur dreißig Hundertstel fehlen jetzt noch zur DM-Norm! Alexandra Heyd (bisher 61,95) wurde in 61,76 Sekunden Neunte. Über 100 m Hürden unterbot Stefanie Saumweber (SSV Ulm 1846) mit 13,75 Sekunden ihren eigenen Regionalrekord um 13 Hundertstelsekunden.

 

(Alle Photos: Lutz Dombrowski)