Ein paar Zuschauer weniger als beim spektakulären Sparkassen-Meeting tags zuvor waren in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle schon anwesend, als der WLV an gleicher Stelle seine württembergischen Schülerhallenmeisterschaften austrug. Dies tat der Begeisterung jedoch keinen Abbruch, zumindest nicht bei der LG Staufen.
Am Titelsegen waren von den beteiligten 77 Vereinen immerhin 19 beteiligt. Von diesen wiederum war die LG Staufen am erfolgreichsten: Dreimal Gold, dreimal Silber, dreimal Bronze und insgesamt vierzehn Plätze zwischen den Rängen 4 und 6 sprechen für die großartige Nachwuchsarbeit bei den Rot-Weißen, deren Fanblock für die Stimmung in der Halle tonangebend war.
M 15: Erwartungsgemäß war im 60-m-Sprint nichts zu erben. Michael Gütlin kam mit 8,05 Sekunden fast an seine Bestzeit heran, während Dominik Plischke (bisher 8,40) mit ebenfalls 8,05 und Max Siegle (seither 8,41) mit 8,09 Sekunden die ihrigen gewaltig verbesserten. Im 1000-m-Rennen sahen die verblüfften Zuschauer eine sensationelle Schlussrunde von Andreas Dammenmiller, der einen Konkurrenten nach dem anderen noch überholte und mit prächtigen 2:53,10 Minuten seine alte Bestmarke um mehr als zehn Sekunden unterbot! Der Bargauer wurde dafür mit der Bronzemedaille belohnt. Auch Waldlauf-Kreismeister Robin Göhringer steigerte sich um zwei Sekunden und wurde in 2:59,48 Minuten Sechster.
Über 60 m Hürden blieb Max Siegle mit 9,30 Sekunden weit unter seinen bisherigen 10,43 und gelangte damit überraschend in den Endlauf. Hier wurde der Alfdorfer in 9,72 Sekunden Sechster. Sehr gut schlug sich auch Dominik Plischke im Hochsprung. Mit 1,66 m übertraf der Hallenregionalmeister seinen bisherigen Hausrekord um zwei Zentimeter und wurde Vierter. Eine weitere Überraschung schaffte Andreas Dammenmiller im Stabhochsprung. Mit 2,90 m lag er um zehn Zentimeter über seiner alten Bestleistung und sorgte damit für seine zweite Bronzemedaille. Etwas unglücklich agierte an diesem Tag Michael Gütlin. Immerhin wurde er im Weitsprung mit 5,44 m Sechster und im Kugelstoßen mit 12,10 m Fünfter.
M 14: Stark verbessert zeigten sich in dieser Altersklasse alle drei 60-m-Hürden-Läufer. Robin Aichholz (zuvor 10,05) erreichte mit 9,44 Sekunden das Finale, wo er in 9,48 Sekunden den sechsten Platz belegte. In ihren Vorläufen wurden Robin Breymaier (10,54) in 9,97, Sascha Fritz (10,75) in 10,22 Sekunden gestoppt. Silber gab es für Robin Aichholz im Stabhochsprung. Mit 2,60 m verbesserte sich der Lorcher gleich um einen halben Meter. Ebenfalls Vizemeister wurde der Waldstetter Christian Müller mit seinen 11,95 m im Kugelstoßen.
Dass es zu einer Titelverteidigung im 4 x 100-m-Rennen der Schüler A in diesem Jahr nicht reichen würde, war von vornherein klar. Dennoch schlugen sich die beiden Staffeln ausgezeichnet. LG Staufen I (Siegle, Dammenmiller, Plischke, Gütlin) wurde in 50,71 Sekunden Fünfte. Das zweite Team (Max Berger, Aichholz, Fritz, Breymaier) kam in 53,54 Sekunden auf Rang 10.
W 15: Äußerst stark präsentierten sich die fünfzehnjährigen Mädchen. Schon im 60-m-Vorlauf unterbot Titelverteidigerin Sarah-Lea Effert mit glänzenden 7,87 Sekunden ihre Bestzeit um zwei Hundertstel und deutete mit der schnellsten Zeit aller Teilnehmerinnen an, dass sie nach Verletzungsproblemen wieder voll da ist. Wie sie sich im Endlauf dann nochmals auf exzellente 7,82 Sekunden steigerte und dabei alle ihre Gegnerinnen stehen ließ, das war schon eine Augenweide! Pech hatte Ina Brandstetter, die im 800-m-Lauf 250 Meter vor dem Ziel mit Magenkrämpfen aufgeben musste.
Auch über 60 m Hürden überzeugte Sarah-Lea Effert. Schon den Vorlauf gewann sie in 9,36 (bisher 9,55) Sekunden. Noch schneller war die Alfdorferin im Endlauf, wo sie in 9,16 Sekunden Fünfte wurde. Julia Köpf steigerte sich von 9,62 auf 9,49, Lena Bryxi von 10,11 auf 9,69 Sekunden. Die Bettringerin hatte in ihrer Spezialdisziplin, dem Hochsprung, in den letzten Wochen einen kleinen Durchhänger, so dass die Experten zweifelten, ob ihr die Titelverteidigung gelingen würde. Doch die Bettringerin belehrte sie eines Besseren. Lena fand immer stärker in den Wettkampf hinein und holte sich schließlich unangefochten mit hervorragenden 1,65 m die Goldmedaille. 2007 hatte sie mit 1,59 m gewonnen. Verena Beyer wurde mit 1,53 m Fünfte.
Auch im Weitsprung zeigte Lena Bryxi ihre Klasse. Mit 5,23 m gewann sie hier Silber vor Julia Köpf, die ihre Hallenbestleistung von 4,70 m gleich auf 5,13 schraubte. Verena Beyer fehlt nach ihrer langen Pause noch die Wettkampfpraxis. Sie traf einfach den Balken nicht. Ihr einziger gültiger Versuch ging auf 4,51 m (Rang 12) hinaus. Im Dreisprung wurde Julia Köpf ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. In vier von sechs Versuchen war die Iggingerin besser als die Konkurrenz. Mit 10,69 m machte sie schließlich die Titelverteidigung perfekt. Bei Selma Plocher klappte es im Kugelstoßen nicht wie gewohnt. Mit 9,38 m kam sie nicht über Platz 13 hinaus.
W 14: Im 60-m-Vorlauf verbesserte sich Charlotte Heilig um zwei Hundertstel auf 8,17 Sekunden. Im Endlauf wiederholte die Hallenregionalmeisterin diese Zeit und wurde Vierte. Nur ihr miserabler Start verhinderte einen Medaillengewinn von ihr. Lena Ostertag gehört noch der Klasse W 13 an. Dass sie mit 8,23 Sekunden auch ins Finale einzog, war schon eine gehörige Überraschung. Hier kam die Göggingerin dann in 8,30 Sekunden auf Platz 6. Melanie Breymaier steigerte sich im Vorlauf über 60 m Hürden von 10,63 auf 10,14 Sekunden. Im Hochsprung landete die Waldstetterin mit 1,45 m auf Rang 13.
Eigentlich ist auch Stabhochspringerin Iris Kerker noch ein Jahr zu jung. Mit 2,20 m (bisher 2,10 m) belegte sie immerhin Platz 4. Die gleichaltrige Franziska Abele riss leider dreimal ihre Anfangshöhe. Mit herausragenden 5,02 m stellte Lisa Ostertag im Weitsprung ihren Freiluft-Rekord ein und wurde erneut Sechste. Charlotte Heilig schrammte als Neunte mit 4,63 m knapp am Endkampf vorbei.
Im abschließenden 4 x 100-m-Lauf der Schülerinnen A gab es für die LG Staufen den einzigen Wermutstropfen in den Freudenbecher, als die mitfavorisierte erste Staffel (Heilig, Effert, Köpf, Bryxi) den letzten Wechsel verpatzte und aufgeben musste. Dafür schlug sich das zweite Quartett (Beyer, Kerker, Abele, Ostertag) großartig und belegte unter den zwanzig teilnehmenden Staffeln in 53,85 Sekunden den sechsten Platz.
Erstellt: 7. Februar 2008 | Autor: Hans Bendl
Kommentar schreiben:
[Zeilen und Absätze werden automatisch umgebrochen. Ihre Mailadresse wird nicht angezeigt.]