„Denn sie wussten nicht, was sie tun“. Oder: „Da läufst du Rekord – und keiner merkt’s!“ So oder so ähnlich lauten jetzt die Sprüche; denn am Sonntag liefen die A-Jugend-Mädchen der LG Staufen in Walldorf einen württembergischen Rekord, ohne dass jemand davon Notiz nahm.
Zugegeben, die Olympische Staffel ist dem breiten Publikum nicht bekannt, obwohl sie seit Jahrzehnten zum offiziellen Wettkampfprogramm gehört. Nur wird sie viel zu selten angeboten. „Eigentlich schade, dass die Strecke nicht öfters gelaufen wird. Das Rennen war unwahrscheinlich spannend“, so der Kommentar von Trainer Lutz Dombrowski, der mehr zufällig sich gedacht hatte: Das könnte man doch einmal ausprobieren.
Jedenfalls war die Olympische Staffel bei den baden-württembergischen Junioren- und B-Jugend-Meisterschaften in Walldorf für die A-Jugend als Rahmenwettbewerb und zugleich offizielle Meisterschaft ausgeschrieben. Bei der weiblichen Jugend A holte sich die LG Karlsruhe in 4:06,65 Minuten den Titel. Dahinter wurde das Quartett der LG Staufen überraschend Vizemeister.
Startläuferin Lea Saur hatte die 400-m-Distanz zu absolvieren. Danach wurde auf die Innenbahn gewechselt. Alexandra Kitzenmaier und Vanessa Lehnert rannten jeweils 200 Meter. Schlussläuferin Svenja Sickinger lief furiose 800 m (handgestoppt 2:16). Die Uhren blieben nach den vier Runden (= 1600 m) bei 4:07,20 Minuten stehen. Man freute sich über die Silbermedaille vor der LG Neckar-Enz (4:08,80). Niemand dachte an Rekord.
Erst zu Hause erfuhren die Athletinnen, dass sie damit sowohl den Kreisrekord der LSG Aalen (4:12,87) aus dem Jahre 1992 als auch den württembergischen Rekord der SG Ludwigsburg (4:08,21) aus dem Jahre 1993 klar unterboten hatten! Womöglich wäre es gar nicht so gut gelaufen, wenn die Mädchen vorher gewusst hätten, wie gut sie sind…
Erstellt: 9. Juni 2008 | Autor: Hans Bendl
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