Das erwartete Gold für Dreispringerin Laura Geyer, aber auch für den jungen Speerwerfer Patrick Hess, dazu vier Silbermedaillen: Das war die ansehnliche Ausbeute an Edelmetall für die LG Staufen bei den baden-württembergischen A-Jugend-Meisterschaften im Heilbronner Frankenstadion.

Speerwurf

Mit ausgezeichneten 11,39 Sekunden blieb Martin Schönbach im 100-m-Vorlauf nur zwei Hundertstel über seiner Bestzeit. Als einziger 16-Jähriger erreichte er damit den Zwischenlauf, wo er in 11,42 Sekunden ehrenvoll ausschied. Überraschend gewann Markus Kuntner seinen 400-m-Vorlauf in neuer Bestzeit von 52,48 (bisher 53,13) Sekunden. Im Endlauf bekam er die ungeliebte Bahn 1 zugelost und wurde bei strömendem Regen in 53,51 Sekunden Achter.

Die Mittel- und Langstreckler mussten ein Stück weit ihrer Unerfahrenheit Tribut zollen. Für alle drei war es der erste Start bei einer Landesmeisterschaft. Christian Wengert überstand den 800-m-Vorlauf in 2:07,60 Minuten nicht. 1500-m-Regionalmeister Peter Schuhmacher belegte in 4:23,31 Minuten Rang 21. Nils Hohenstein kam über 3000 m in 10:20,83 Minuten auf Platz 12.

Die 110 m Hürden lief Tobias Kerker, mehrfach touchierend, in 16,30 Sekunden. Jörg Eisele steigerte sich um drei Hundertstel auf gute 15,77 Sekunden. Mit der absolut schnellsten Zeit von 14,37 Sekunden gewann Andreas Treß seinen Vorlauf äußerst eindrucksvoll. Überaus deutlich unterbot der baden-württembergische Zehnkampfmeister damit seine persönliche Bestzeit (14,73) und die DM-Norm von 15,30 Sekunden. Im Finale musste er (14,48) mit blutenden Knien lediglich die Überlegenheit von Martin Seiler (SG Bad Schönborn) anerkennen, der in 14,29 Sekunden die Nase vorn hatte.

In den Zeitläufen über 4 x 100 m landete für die LG Staufen das Verlegenheitsquartett Kevin Aichholz – Markus Kuntner – Sven Zellner – Patrick Kerker in 45,45 Sekunden an 13. Stelle. Kevin Aichholz wurde im Stabhochsprung mit 3,90 m Sechster und war damit Bester des Jahrgangs 1992. Im Weitsprung lieferten die Mehrkämpfer solide Leistungen ab: 12. Jörg Eisele 6,29 m, 15. Tobias Kerker 6,22 m, 16. Julian Barth 6,20 m. Im Dreisprung gab es für Patrick Kerker (Achter mit 12,48 m) und Kevin Aichholz (Neunter mit 12,12 m) neue persönliche Bestleistungen.

Beim Diskuswerfen gab es endlich den erhofften Durchbruch von Andreas Buchner. Mit großartigen 45,38 m wurde der Mutlanger Fünfter und schaffte die sehnlichst erwartete Norm (45 Meter) für die deutschen Jugendmeisterschaften. Mit seinem zweiten Versuch übertraf er zugleich seinen Hausrekord um 1,11 Meter.

Dass der baden-württembergische B-Jugendmeister im Speerwerfen, Patrick Hess, jetzt auch bei der A-Jugend abräumen würde, durfte man nicht unbedingt erwarten. Schon mit seinem zweiten Wurf von 61,76 m aber sorgte der Wißgoldinger für klare Verhältnisse. An dieser Weite biss sich die teilweise zwei Jahre ältere Konkurrenz von sechzehn Werfern die Zähne aus. Bemerkenswert, dass der Sieger der Männerklasse, Daniel Schäfer (TV Bad Rappenau) – vormals PH-Student in Gmünd – mit 61,22 m einen halben Meter weniger warf! Beide Male wiegt der Speer 800 Gramm…

Svenja Sickinger

Bei der weiblichen Jugend A musste sich Isabell Blumenstock über 400 m mit 66,91 Sekunden und Rang 19 zufrieden geben. Ein überragendes Rennen lief erneut Svenja Sickinger im 800-m-Finale. Zwar konnte sie die wieder erstarkte Aalenerin Judith Kieninger (2:12,13) nicht halten. Aber in glänzenden 2:13,69 Minuten unterbot die Gmünderin sowohl ihre Bestzeit von 2:15,41 als auch die DM-Norm (2:17,29) mehr als deutlich und holte sich die Silbermedaille.

Herausragend auch die Leistung von Lea Saur über 400 m Hürden: In ihrem erst zweiten Rennen über diese Distanz (Lutz Dombrowski: „Wir haben das auch nur zweimal trainiert!“) blieb sie mit 65,02 Sekunden auf Anhieb unter der DM-Norm von 65,20 Sekunden und fand so plötzlich zu einer neuen Lieblingsstrecke.

Nur ein gültiger Weitsprung von Laura Geyer (5,23 m) reichte lediglich zu Platz 11. Dafür schlug die baden-württembergische Hallenmeisterin im Dreisprung zu. Gleich mit dem ersten Sprung von 11,97 m ging sie in Führung und übertraf die DM-Norm von 11,70 m. Diese packte sie übrigens in allen vier gültigen Sprüngen. Dass sie jedoch nur im sechsten Durchgang mit 12,09 m über die 12-Meter-Marke kam, machte die Siegerin doch etwas nachdenklich. Julia Meyer wurde mit 10,89 m Siebte. Maike Wolf (10,08 m) landete mit viel Pech auf Platz 12.

Das Kugelstoßen beendete Regionalmeisterin Cassandra Lüder diesmal mit zufrieden stellenden 11,80 m als Sechste. Technische Probleme verhinderten, dass Diskuswerferin Annika Seidel auf mehr als 23,47 m (Rang 17) kam. Hinter der Mannheimerin Julia Barte (46,07 m) wurde die junge Hammerwerferin Saskia Rösiger mit ausgezeichneten 43,15 m Vizemeisterin. Erneut lag die Gmünderin damit klar über der DM-Norm von 39 Metern.

Für die vierte und letzte LG-Silbermedaille sorgte schließlich Speerwerferin Julia Meyer, bei der endlich nach einer Aussprache im Training der Knoten geplatzt ist. Mit sage und schreibe sechs Würfen über 41 Metern unterstrich sie nachdrücklich, dass ihre Ladehemmung beendet ist. Hinter der Offenburgerin Isabelle Janz (44,16 m) wurde sie mit prächtigen 43,23 m (seither 41,98 m) Zweite und sicherte sich damit auch die Fahrkarte nach Berlin (Norm 42 m).

Kommentar schreiben:

[Zeilen und Absätze werden automatisch umgebrochen. Ihre Mailadresse wird nicht angezeigt.]

Kommentarfeld: kleiner | größer