Mit Gold für Speerwerfer Patrick Hess, Silber für seinen Disziplinkollegen Jonathan Seidel, 800-m-Läuferin Svenja Sickinger und Hochspringerin Lena Bryxi sowie Bronze für Dreispringerin Julia Köpf kehrte das Team der LG Staufen von den baden-württembergischen A-Jugend-Meisterschaften aus Mannheim zurück.
Dass die Mannheimer leichte Probleme mit der Zeitmess-Anlage hatten, wurde spätestens bei der Zeitangabe für Martin Schönbachs 100-m-Vorlauf deutlich. Dass der süddeutsche B-Jugend-Hallenmeister nur 11,55 Sekunden gelaufen sein sollte, wurde leise angezweifelt. Jedenfalls kam er damit nicht weiter. Im Gegensatz zu Sven Zellner, der mit 11,25 Sekunden seine persönliche Bestzeit um eine Hundertstelsekunde unterbot. Im Zwischenlauf erzielte er genau dieselbe Zeit noch einmal und blieb damit erneut unter der B-Jugend-DM-Norm von 11,30 Sekunden.
Einen Tag nach seiner Abiturfeier hatte Sean Robinson erstaunlicherweise noch die Kraft, im 400-m-Vorlauf seine Bestzeit von 52,86 auf 52,22 Sekunden zu drücken. Der B-Jugendliche Andreas Dammenmiller, bisher die 84 cm hohen Hürden auf der 400-m-Strecke gewohnt, startete erstmals bei der A-Jugend, die wie auch die Männer zehn 91,4 cm hohe Hindernisse überwinden muss. Der Bargauer kam jedoch mit diesem Umstand sehr gut zurecht und wurde mit 59,25 Sekunden Sechster. Trainer Lutz Dombrowski: „Das war der bisher beste Lauf von Andy!“
Pech hatte die 4 x 100-m-Staffel, die schon nach dem verunglückten ersten Wechsel aufgeben musste. Stabhochspringer Kevin Aichholz tat sich mit den härteren Stäben schwer und musste sich mit 3,90 m und dem zehnten Rang zufrieden geben. Trotz leichten Problemen mit der Kniekehle zeigte Weitspringer Julian Barth eine stabile Serie und belegte hinter fünf 7-m-Springern den sechsten Platz. Mit 6,86 m übertraf er erneut die Norm (6,80 m) für die deutschen B-Jugend-Meisterschaften. Gar nicht klappen will es derzeit bei Tobias Kerker, der mit 6,17 m nicht über Rang 19 hinauskam.
Wochenlang schwächelte Speerwerfer Patrick Hess, dessen Ellenbogen schmerzte. Zudem laborierte er auch noch an einer Bronchitis, von der er auch in Mannheim noch nicht vollständig genesen war. Dennoch bot der Wißgoldinger seinen Gegnern die Stirn und verteidigte gleich mit seinem ersten Wurf von 62,81 m den Titel, den er 2008 mit 61,76 m gewann. Das gefiel natürlich Trainer Fred Eberle ebenso wie den Staufen-Fans, deren Glück Jonathan Seidel vollkommen machte, als er sich im zweiten Durchgang von 53,28 m auf 54,34 m verbesserte und damit die Vizemeisterschaft nach Alfdorf holte.
Bei der weiblichen Jugend wird Sprinterin Sarah-Lea Effert immer schneller. Mit 12,59 Sekunden lief sie im 100-m-Vorlauf Saisonbestzeit. Schade nur, dass sie bei der Riesen-Konkurrenz nicht mehr in den Zwischenlauf kam. Begeistert war Lutz Dombrowski von der Vorstellung der jungen Verena Beyer, die über 200 Meter schon im Vorlauf mit 26,32 Sekunden ihre Bestzeit um zwei Hundertstel nach unten drückte und sich im B-Endlauf (Platz 2) sogar noch auf 26,17 Sekunden zu steigern vermochte.
Im 800-m-Finale führte die baden-württembergische Juniorenmeisterin Svenja Sickinger die meiste Zeit bei Gegenwind. Kurz vor dem Ziel löste sich ihre Verfolgerin Sarah Hettich (SVK Beiertheim) aus ihrem Windschatten und gewann in 2:15,41 Minuten vor der Bettringerin, die in 2:15,99 Minuten also wie im Vorjahr Vizemeisterin wurde. Die DM-Norm von 2:17,20 war jedoch erneut unterboten worden. Ausgerechnet an der letzten Hürde kam Lea Saur über 400 m Hürden zum Straucheln und fast zum Stehen, sonst wäre mehr als der vierte Platz drin gewesen. Mit 65,26 Sekunden verfehlte die Gmünderin dennoch nur um sechs Hundertstel die DM-Norm.
Einen ausgezeichneten fünften Platz belegte die erstmals in dieser Formation laufende 4 x 100-m-Staffel der LG Staufen (Beyer, Effert, Köpf, Vanessa Lehnert) in feinen 49,61 Sekunden. Im Hochsprung war die deutsche Spitzenathletin Marie-Laurence Jungfleisch (LC Rothaus Breisgau) mit 1,80 m eine Klasse für sich. Hinter ihr wurde erfreulicherweise die junge Lena Bryxi mit 1,67 m Vizemeisterin. Bronze gab es für Dreispringerin Julia Köpf, die sich gleich im ersten Versuch um einen Zentimeter auf 11,44 m verbesserte und sich nun bis auf sechs Zentimeter der DM-Norm genähert hat. Maike Wolf belegte mit 10,65 m Rang 7.
Noch nicht ganz zufrieden war Coach Dirk Rösiger mit Kugelstoßerin Cassandra Lüder, die noch nicht alle technischen Probleme ausgeräumt hat. Dennoch können sich 12,41 m (DM-Norm 12,20 m) und Platz 6 sehen lassen. Im Hammerwerfen ließ es Saskia Rösiger wieder einmal krachen. Im sechsten Durchgang donnerte sie das 4 Kilo schwere Gerät auf 45,62 m hinaus, was Platz 4 bedeutete. Damit übertraf sie ihren eigenen, erst vier Wochen alten ostwürttembergischen Rekord um acht Zentimeter. Ein schöner Schlusspunkt hinter diesen Titelkämpfen für die LG Staufen!
Erstellt: 28. Juni 2009 | Autor: Hans Bendl
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