In der Karlsruher Europahalle, wo in fünf Wochen die deutschen Titelkämpfe stattfinden, wurden die baden-württembergischen Hallenmeisterschaften der Aktiven ausgetragen. Mit einer Silbermedaille für Dreispringer Matthias Barth und zweimal Bronze (Svenja Sickinger über 800 Meter und Cassandra Lüder im Kugelstoßen) kehrten die Athleten der LG Staufen zurück.

Stefan Köpf war im 60-m-Sprint durch eine leichte Entzündung in der Bauchmuskulatur gehandicapt. Er gewann zwar seinen Vorlauf souverän in 7,07 Sekunden, konnte jedoch im Endlauf nicht wie gewünscht Druck machen. Mit erneuten 7,07 Sekunden wurde er dort Siebter. Zumindest hatte nach längerer Zeit wieder einmal ein LG-Sprinter das Finale erreicht. Etwas verärgert über sich selbst war Mittelstreckler Tilman Utz nach dem Vorlauf über 800 Meter: „Nachdem ich anfangs für Tempo gesorgt habe, habe ich die dritte Runde einfach verschlafen!“ Mit 1:56,92 Minute landete er insgesamt auf Platz 10 und verpasste damit knapp den Endlauf.

Seinen ersten Hallenstart in dieser Saison absolvierte der baden-württembergische 110-m-Hürden-Meister Andreas Treß auf der 60-m-Distanz. Schon im Vorlauf drückte er seine Bestzeit um eine Zehntelsekunde auf 8,31 Sekunden. Im Finale steigerte er sich noch einmal um ein Hundertstel auf 8,30 Sekunden (Vierter) und erfüllte damit haargenau die Norm für die deutschen Meisterschaften. Damit war Trainer Fred Eberle natürlich hoch zufrieden: „Nur schade, dass Andy um ein Hundertstel Bronze verpasst hat. Im Kampf mit dem anderen Mehrkämpfer Julian Ade vom VfB Stuttgart wurde natürlich mächtig geholzt.“

Dreisprung

Pech hatte die Männerstaffel über 4 x 200 Meter, die eigentlich auch die DM-Norm im Visier hatte. Nachdem Martin Schönbach, Andreas Treß und Sean Robinson hervorragend angelaufen waren, missglückte der letzte Wechsel zu Tilman Utz („Das ist mir seit fünfzehn Jahren nicht mehr passiert!“), der Stab fiel zu Boden, und aus war der Traum. Jetzt wird man versuchen, bei den süddeutschen Meisterschaften die Norm zu knacken.

Nach seiner leichten Verletzung in Mannheim war Weitspringer Stefan Köpf etwas verunsichert. Nach zwei übergetretenen Sprüngen begann das große Zittern. Zum Glück klappte es dann im dritten Durchgang: Mit 7,36 m übertraf der Titelverteidiger erneut die DM-Norm um einen Zentimeter und war damit im Endkampf. Hier gelang ihm jedoch mit 7,09 m nur noch ein weiterer gültiger Sprung. Der sechste wäre sein bester Versuch gewesen, war aber hauchdünn übergetreten. So musste der Igginger diesmal mit dem undankbaren vierten Platz vorlieb nehmen. Enttäuscht war auch Nils Wacker über seine 6,60 m und Rang 12.

Bis zum letzten Versuch lag Dreispringer Matthias Barth mit seinen 14,31 m in Führung, ehe er von dem Tübinger Andreas Lechner mit 14,50 m noch abgefangen wurde. Coach Lutz Dombrowski war sich sicher: „Hätte Matze beim zweiten Sprung, dem Step, nicht solche technischen Fehler gemacht, hätte er sogar gewonnen!“ Aber auch mit Silber kann der süddeutsche Vizemeister leben.

S. Sickinger

Eine starke Leistung bot bei den Frauen 800-m-Läuferin Svenja Sickinger. Nach einem flotten Tempolauf hatte die Juniorin im Ziel ihre Bestzeit von 2:17,69 auf 2:16,11 Minuten gedrückt und ziemlich überraschend den dritten Platz erkämpft. Sie freute sich riesig über diesen Erfolg: „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier Bronze gewinnen könnte.“

Nicht unzufrieden war auch Kugelstoßerin Cassandra Lüder, die nach einer Bauchmuskelzerrung lange nicht diszplinspezifisch trainieren konnte. Im dritten Durchgang erzielte sie feine 12,48 m, was auch ihr eine Bronzemedaille einbrachte.

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