Es gab schon besser besetzte Regionalmeisterschaften als die am Wochenende im Ulmer Donaustadion stattgefundenen. Bei den Aktiven konnten sich von Seiten der LG Staufen lediglich die Frauen auszeichnen, die Männer blieben erstmals ohne Titelgewinn.

Eine Klasse für sich war natürlich 100-m-Siegerin Tamara Seer. Ihren 12,18 Sekunden hatte die Konkurrenz nichts entgegenzusetzen. Die süddeutsche Meisterin hatte sich damit für die Deutschen Juniorenmeisterschaften (Norm 12,30) qualifiziert, war aber nicht ganz zufrieden. Zwar wies die Ergebnisliste Windstille aus, zumindest „gefühlter“ Gegenwind war jedoch schon zu spüren.
Auf der 800-m-Strecke war ein einsames Rennen von Titelverteidigerin Svenja Sickinger vorprogrammiert. Mit einem in keiner Phase gefährdeten Start-Ziel-Sieg verfehlte sie in ausgezeichneten 2:12,64 Minuten nur knapp ihre Bestzeit und unterbot sehr deutlich die Norm (2:17,00) für die Deutschen Juniorenmeisterschaften. Für einen rot-weißen Doppelsieg sorgte Alexandra Kitzenmaier, die bei ihrem Comeback feine 2:19,91 Minuten lief und die Gegnerinnen aus Aalen in die Schranken wies.
Über 100 m Hürden repräsentierte Stefanie Saumweber (SSV Ulm) in 13,88 Sekunden deutsche Spitzenklasse. Zweite wurde Siebenkampf-Regionalmeisterin Rebecca Konold, die sich um zwölf Hundertstel auf 15,47 Sekunden verbesserte. Wie in der Halle gewann Konold nun auch im Freien die Titel im Hochsprung (1,54 m) und im Kugelstoßen, wo sie sich gleich um einen halben Meter auf 11,36 m steigerte. Hinzu kam ein zweiter Platz im Weitsprung mit 5,26 m (bisher 5,25 m).
Das Speerwerfen ließ sich Titelverteidigerin Stefanie Nusser nicht entgehen. Mit starken 44,62 m blieb sie fast drei Meter über ihrem vorjährigen Ergebnis und erfüllte erneut die Junioren-DM-Norm von 43,00 m. Ihr Vorsprung vor den Verfolgerinnen betrug acht Meter! Rebecca Konold verbesserte als Dritte ihre LG-interne Bestleistung um fast einen Meter auf 35,44 m. Isabell Blumenstock warf 32,04 m und wurde Vierte.
Bei den Männern wurde Helge Schieß (LG Filstal) mit 11,24 und 22,92 Sekunden Sprint-Doppelsieger. Im 400-m-Rennen verteidigte Timo Datismann (LG Staufeneck-Eislingen) mit 52,34 Sekunden seinen Titel ebenso erfolgreich wie Timm Berndorfer (SSV Ulm) über 110 m Hürden in 15,17 Sekunden. Die LG-Zehnkämpfer Jörge Eisele (Zweiter mit 15,80) und Tobias Kerker (Vierter mit 16,14) warteten mit neuen Bestzeiten auf.
Als Solisten agierten im Hochsprung Timm Berndorfer (1,89 m) und im Stabhochsprung der Aalener Harald Class (4,00 m). Marc Klaschka (LG Filstal) gewann den Weitsprung mit 6,95 m. Außer Wertung erzielte der Igginger Stefan Köpf (LAC Pliezhausen), der zuvor aus dem vollen Training heraus die 100 Meter in 11,44 Sekunden gelaufen war, 7,07 m und war damit voll zufrieden: „So gut hab ich aus verkürztem Anlauf noch nie eine Saison begonnen.“
Mit 14,85 m erzielte Dreisprungsieger Martin Münkle (LG Filstal) die beste Meisterschaftsleistung seit 35 Jahren. Da hatte Hallenregionalmeister Matthias Barth (Zweiter) mit seinen 13,41 m natürlich keine Chance. Weniger überzeugend das Kugelstoß-Ergebnis von 12,41 m des Brenztälers Martin Keller.
Dagegen überraschte der zurückgekehrte Altmeister Michael Lischka (SSV Ulm) im Diskuswerfen mit sensationellen 54,70 m. Der 38-Jährige, der zuletzt 1993 bis 1995 Meister gewesen war, erzielte damit die beste Leistung seit 1982 (Bernhard Fischer, LG Staufen) und darf zur DM fahren. Hinter ihm steigerte sich Jörg Eisele um fast einen Meter auf 34,67 m. Tobias Kerker warf als Dritter 33,60 m. Speerwurfsieger Martin Heidler (LG Brenztal) schaffte 43,47 m.

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