Nur ganz leise hatte sie als Vierte der Meldeliste von Medaillen geträumt. Doch dann wurde aus dem Traum Wirklichkeit: Als Gewinnerin der Silbermedaille im Siebenkampf der Klasse W 15 bei den Deutschen Schülermeisterschaften in Cottbus wird Pia Prosch (LG Staufen) nun sogar zur Aufnahme in den Bundeskader vorgeschlagen!
Hinzu kam sogar eine zweite Silbermedaille, die sie zusammen mit Theresa Widera und Patricia Sonnentag für die LG Staufen in der Mannschaftswertung der Schülerinnen A errang. Los ging es für die Bargauerin gleich mit der zweitbesten Zeit über 80 m Hürden. Mit glänzenden 11,74 Sekunden zerbröselte sie geradezu ihre seitherige Bestzeit von 12,16. Mit überragenden 1,68 m (bisher 1,64 m) gewann sie anschließend den Hochsprung. Weniger zurecht kam sie mit dem hölzernen Kugelstoßring. Hier musste sie mit 10,76 m zufrieden sein. Zum Abschluss des ersten Tages unterbot sie mit 12,76 Sekunden ihre 100-m-Bestzeit um sechs Hundertstel.
Mit standesgemäßen 5,76 m (bei etwas zu viel Rückenwind) gewann Pia Prosch auch den Weitsprung, während sie im Speerwerfen mit 32,36 m ein wenig hinter ihrer Bestweite zurück blieb. Damit lag die 14-jährige Gymnasiastin vor dem abschließenden 800-m-Rennen mit 34 Punkten Vorsprung in Führung. Doch hier zog die Spezialistin Louisa Grauvogel (LG Saar 70) mit sensationellen 2:22,00 Minuten noch an ihr vorbei und holte sich mit 3981 Punkten den Gesamtsieg. Pia Prosch steigerte sich von 2:37,51 auf 2:35,94 Minuten und wurde mit großartigen 3938 (seither 3817) Punkten Vizemeisterin.
Damit übertraf sie den drei Jahre alten ostwürttembergischen Regionalrekord von Ramona Pitan (DJK Ellwangen-SG Virngrund) um 26 Zähler. Und genau so viele Punkte fehlten ihr noch zum württembergischen Rekord von Leonie Frank (TUS Metzingen). Bundestrainerin Eva Wilms beobachtete sie genau und will sie jetzt zur Aufnahme in den Bundeskader vorschlagen.
Sehr gut kämpften auch die anderen Staufen-Mädels. So steigerte sich Theresa Widera um 19 auf 3604 Punkte und kam auf einen nie erwarteten Platz 14. Über 80 m Hürden verbesserte sie sich von 12,86 auf 12,72 Sekunden und im Hochsprung von 1,48 m auf 1,52 m. Patricia Sonnentag verpasste mit 3324 Punkten ihren Hausrekord lediglich um fünfzehn Zähler und landete auf Rang 35. Bestleistungen erzielte sie über 100 Meter mit 13,71 Sekunden, im Kugelstoßen mit 8,84 m und über 800 Meter mit 2:44,67 Minuten. In der Klasse W 14 blieb Celine Ströhle mit 3231 Punkten nur um 25 Zähler unter ihrer besten Leistung und kam auf Rang 29. Sie steigerte sich im 100-m-Lauf auf 13,68 Sekunden und mit dem Speer auf 22,66 m.
Als dann auch noch das Ergebnis im Siebenkampf-Mannschaftswettbewerb der Schülerinnen A bekannt gegeben wurde, war für die Betreuer Gerald Baiker, Kerstin Brunner und Landestrainer Dorinel Andreescu die absolut schlechte Organisation im Cottbuser Sportzentrum mit einem unhaltbaren Zeitplan, der unglaublich lange Wartezeiten zur Folge hatte, vergessen: Hinter der LG Braunschweig (10 930 Punkte) wurde die LG Staufen (Prosch, Widera, Sonnentag) mit prächtigen 10 866 Punkten vor dem Weseler TV (10 672 P.) deutscher Vizemeister! Die lange Fahrt in die Lausitz hatte sich mehr als gelohnt.
Erstellt: 24. August 2011 | Autor: Hans Bendl
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