Die Goldmedaillen für Weitspringerin Lisa Ostertag und Stabhochspringerin Patricia Sonnentag sowie die Silbermedaillen für 200-m-Sprinter Michael Kucher und die weibliche 4 x 200-m-Staffel waren die Höhepunkte für die LG Staufen bei den Baden-Württembergischen Hallenmeisterschaften U 18 (früher B-Jugend) in Karlsruhe.
Sowohl Manuel Klusik (7,51) als auch Pascal Bulling (7,72) verfehlte in der Europahalle ihre jeweiligen Bestzeiten über 60 Meter nur um zwei Hundertstelsekunden, kamen jedoch damit über den Vorlauf nicht hinaus. Dagegen gewann Michael Kucher sein erstes Rennen und verbesserte sich dabei von 7,39 auf 7,32 Sekunden. Als Dritter des Zwischenlaufes steigerte er sich noch einmal um ein Hundertstel, kam aber mit der neuntschnellsten Zeit nicht mehr ins Finale.
Stark verbessert präsentierte sich Kucher anschließend auf der 200-m-Distanz. Bei seinem Vorlaufsieg blieb er mit 23,27 Sekunden gleich um eine volle Sekunde unter seiner seitherigen Bestzeit. Mit unbändigem Siegeswillen ausgestattet, verkrampfte er im Endlauf ein wenig und musste hier nur dem Sindelfinger Sebastian Neumann (22,88) den Vortritt lassen. Mit exzellenten 22,97 Sekunden kam Kucher sogar in die Nähe der A-Jugend-DM-Norm von 22,80 Sekunden!
Pech hatte Manuel Klusik, der in den Sprungdisziplinen trotz zweier persönlicher Bestleistungen mit zwei „Holzmedaillen“ vorlieb nehmen musste. Im Hochsprung übertraf er mit 1,80 m seinen bisherigen Rekord um vier Zentimeter und wurde damit ebenso Vierter wie im Weitsprung, wo er sich um sechs Zentimeter auf 6,48 m steigerte.
Für Tina Brenner war mit 8,34 Sekunden der 60-m-Vorlauf zugleich Endstation. Sabrina Dammenmiller kam mit 8,15 Sekunden in den Zwischenlauf, wo sie mit 8,20 Sekunden ausschied. Ähnlich erging es Franziska Abele. Die 100-m-Regionalmeisterin verbesserte sich zunächst von 8,14 auf 8,08 Sekunden, ehe sie in 8,10 Sekunden den Endlauf knapp verfehlte.
Sabrina Dammenmiller nahm anschließend noch die 200-m-Strecke in Angriff. Trotz leichter Knieprobleme blieb sie hier als Vorlaufzweite mit 26,78 Sekunden um 21 Hundertstel unter ihrer Bestzeit. Ungeachtet der ungünstigen Innenbahn verbesserte sich die Bargauerin im Finale sogar noch auf 26,70 Sekunden und überraschte mit Platz 5. Vier Wochen Trainingsausfall konnte auch eine Nele Friedhoff nicht einfach wegstecken. Der achte Platz über 1500 Meter in 5:09,10 Minuten blieb noch im Rahmen. Einen Tag später betrachtete sie das 800-m-Rennen (Rang 10 in 2:33,81 Minuten) dann nur noch als Trainingsersatz.
Sehr nervös war Theresa Widera bei ihrem ersten Auftritt bei den „Großen“. Dennoch gelang es ihr, im Vorlauf über 60 m Hürden mit 9,32 Sekunden ihre Bestzeit einzustellen. Im B-Finale sprang dann noch in 9,34 Sekunden Platz 5 heraus. Sechzehn Staffeln traten über 4 x 200 Meter an. Die LG Staufen wollte es diesmal besser als im Vorjahr machen, wo sie disqualifiziert wurde. Die LG Kurpfalz (1:43,10) konnte sie zwar nicht gefährden. Mit 1:44,75 Minute holten sich Franziska Abele, Sabrina Dammenmiller, Lisa Ostertag und Theresa Widera jedoch vor der starken Startgemeinschaft MTG Mannheim – LAZ Mosbach die Vizemeisterschaft und unterboten damit deutlich die U 20-DM-Norm von 1:48,00!
Mit dem Ausgang des Hochsprung-Wettbewerbs hatte Patricia Sonnentag (Neunte mit 1,55 m) eigentlich wenig zu tun. Schadlos hielt sie sich dafür am Stabhochsprung. Hier zeigte sie blitzsaubere Sprünge und bewältigte von 2,60 m bis 3,10 m alle Höhen im ersten Versuch. Erst für 3,20 m benötigte sie einen zweiten Anlauf. Damit hatte sie nicht nur ihren Hausrekord um zehn Zentimeter verbessert, sondern auch die Goldmedaille in der Tasche. Simone Zimny (LG Ortenau Nord) überquerte zwar dieselbe Höhe, brauchte dafür aber einen Versuch mehr.
Spannend und mit ständig wechselnder Führung verlief der Weitsprung. Am Ende hatte sich die vor Selbstbewusstsein strotzende Lisa Ostertag nach einer blendenden Serie von 5,65 m auf 5,79 m verbessert und Saskia Kossmann (LG Ortenau Nord, 5,75 cm) auf Platz 2 verwiesen. Coach Lutz Dombrowski konnte sich dennoch einen ironischen Seitenhieb nicht verkneifen: „Ich habe Lisa gar nicht wiedererkannt. Die sprang ja sechsmal vom Brett ab!“ Noch viel Platz vor dem Balken hatte dagegen Theresa Widera, die als Neunte mit 5,38 m (bisher 5,20 m) ihr großes Talent andeutete.
Erstellt: 18. Januar 2012 | Autor: Hans Bendl
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