„Wenn jemand mit über 40 Jahren immer noch Speerwerfen als Leistungssport betreibt, dann muss er entweder nichts Besseres zu tun haben, verrückt oder besessen sein oder diesen Sport einfach so sehr lieben, wie ich es tue.“ Dies schreibt Peter Esenwein auf seiner Homepage. Der 44-jährige Uhinger ist immer noch aktiv im Trikot des LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg, kümmert sich jedoch als Leiter des WLV-Wurfstützpunkts Schwäbisch Gmünd auch um den Nachwuchs.
Bei einem kurzfristig auf der Scheuelberg-Sportanlage in Bargau angesetzten Speerwurf-Wettkampf wollte er unbedingt noch einmal die A-Norm für die Deutschen Meisterschaften (73,50 m) übertreffen. Mit glänzenden 75,62 m gelang ihm dies auch überzeugend. Seinen gesundheitlich allerdings angeschlagenen Schützling Patrick Hess (LG Staufen) verwies er mit dessen 62,47 m nicht nur klar auf den zweiten Platz, sondern entriss ihm auch den Bargauer Stadionrekord, den der Wißgoldinger seit 2010 mit 66,97 m gehalten hatte.
Esenwein, ein Modellathlet mit einer Größe von 1,89 m und einem Gewicht von 102 Kilogramm, war 2004 Olympiateilnehmer in Athen und 2006 EM-Sechster und Dritter des Leichtathletik-Weltfinales in Stuttgart. Mit der Bargauer Leistung verbesserte er jetzt den von ihm selbst erst vor einer Woche aufgestellten württembergischen Seniorenrekord der Altersklasse M 45 gleich um 4,85 m. In der Ewigen Weltbestenliste M 45 läge er (Jahrgang 1967) zwar damit hinter dem Hanauer Peter Blank (77,15 m im Jahre 2007) an zweiter Stelle. In der internationalen Wertung zählt jedoch der Geburtstag, nicht allein der Jahrgang wie in Deutschland. Und seinen 45. feiert der Routinier erst am 7. Dezember.
Folglich wird Peter Esenweins Leistung dort in der Rubrik M 40 eingestuft. Und da ist er bereits mit 82,72 m (2008) als Dritter registriert. Ebenfalls Dritter ist er in der Ewigen Weltbestenliste M 35 mit seiner 2004 erzielten persönlichen Bestleistung von 87,20 m! Für die wenigen Bargauer Zuschauer, die von dem Wettkampf informiert waren und anwesend sein konnten, waren die Würfe des Oldies jedenfalls eine Augenweide.
In der Frauenklasse dominierte die ostwürttembergische Meisterin Stefanie Nusser (LG Staufen) mit 42,56 m vor ihrer Vereinskameradin Rebecca Konold. Die Siebenkämpferin erzielte 31,52 m.
Erstellt: 4. Juni 2012 | Autor: Hans Bendl
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