Nichts wurde es mit dem erhofften großen Wurf der beiden Athleten der LG Staufen bei den Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid. Das Lohrheide-Stadion erwies sich nicht unbedingt als gutes Pflaster für Weitspringer Stefan Köpf (Platz 5) und Hammerwerfer Alexander Ziegler (Rang 7).
Bei äußerst schwierigen Bedingungen mussten die Weitspringer ihren Wettkampf durchführen. Temperaturen um fünfzehn Grad, Nieselregen und unangenehmer Wind drückten die Leistungen unter Normalwert. Zudem zog sich der Wettbewerb runde zwei Stunden hin, da die Anlage immer wieder gesperrt wurde, wenn die Teilnehmer in den Laufdisziplinen vorgestellt wurden. Das zerrte an den Nerven, wobei sich Stefan Köpf ohnehin ständig fragte, ob nach seiner Verletzung die Muskeln halten würden.
Nachdem sein erster Versuch ungültig war, gelangen ihm im zweiten 7,31 m und im dritten 7,65 m. Damit war mit Sicherheit der Endkampf erreicht. Hier konnte er sich mit 7,40 m, einem ungültigen Sprung und schließlich 7,28 m jedoch nicht mehr steigern. Hinter dem favorisierten Sebastian Bayer (Hamburger SV) mit 7,91 m, Julian Howard (LG Region Karlsruhe) mit 7,82 m, Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 7,73 m und Altmeister Nils Winter (Buxtehuder SV) mit 7,69 m belegte der Igginger somit wie bei den Deutschen Hallenmeisterschaften den fünften Platz.
Trainer Lutz Dombrowski war zufrieden: „Stefan hat unter den gegebenen Bedingungen eine ordentliche Leistung abgeliefert. Schließlich sind heute alle Springer unter ihrem sonstigen Leistungsvermögen geblieben.“ Stefan Köpf selbst war im ersten Moment enttäuscht: „Es haben ja nur acht Zentimeter zu Bronze gefehlt! Aber mit zunehmender Distanz freue ich mich jetzt doch über mein Abschneiden. Die Kälte hat uns allen zugesetzt. Technisch waren meine Sprünge sicher nicht besonders gut. Mir fehlte vom Kopf her nach meiner langen Verletzungspause einfach die Sicherheit. Ich denke jedoch, dass ich unter diesen Umständen das Optimale herausgeholt habe.“
Generell blieben auch im Hammerwerfen die Leistungen unter dem gewohnten Niveau. Zwar konnte Titelverteidiger Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 75,38 m den Titel verteidigen, aber das Olympiaticket konnte er mit dieser Weite wieder nicht lösen. Hinter ihm belegten Andreas Sahner (LC Rehlingen) mit 70,72 m und Johannes Bichler (LG Stadtwerke München) mit 70,19 m die weiteren Medaillenplätze.
Alexander Ziegler, der vor Wochenfrist als US-Hochschulmeister in Des Moines noch mit 75,78 m geglänzt hatte, kam nicht über 68,00 m und Rang 7 hinaus. Nach dem Auftakt mit 67,77 m folgten ein ungültiger Wurf und eine Weite von 68,00 m. Trotz der Sicherheit, damit den Endkampf erreicht zu haben, erfolgte nun nicht die erhoffte Steigerung. 65,55 m, 65,27 m und am Ende 66,01 m entsprachen in keiner Weise dem Leistungsanspruch des Studenten.
Er selbst und auch sein Trainer Fred Eberle waren unmittelbar nach Beendigung des Wettkampfes am Boden zerstört und fanden keine Worte für das enttäuschende Ergebnis. Besonders die Tatsache, dass man mit 70,73 m hätte Silber gewinnen können, tat weh. Es dürfte wohl in erster Linie eine Sache der Nerven sein; denn Ziegler muss nun schon zum dritten Mal in Folge bei den deutschen Titelkämpfen einen Nackenschlag hinnehmen.

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