Sven Zellner über 110 m Hürden und Svenja Sickinger im 800-m-Lauf holten für die LG Staufen die Titel bei den Baden-Württembergischen Juniorenmeisterschaften U 23 in Karlsruhe. Hinzu kam die Bronzemedaille von Patrick Hess im Speerwerfen.
Während am ersten Tag im neu hergerichteten Beiertheimer Stadion nahezu optimale Bedingungen herrschten, beeinträchtigte häufiger Regen und teilweise auch eine mäßige Organisation die Leistungen am folgenden Tag. Für den A-Jugendlichen André Hieber hat sich die Umstellung auf die kürzere 400-m-Strecke bereits bezahlt gemacht. Mit der insgesamt neuntschnellsten Zeit verbesserte er sich von 51,48 auf 50,72 Sekunden und nähert sich damit allmählich sogar der DM-Norm von 50,20 Sekunden. An der Beschleunigungsphase am Start wird er sicher noch arbeiten.
Für Hürdenläufer Sven Zellner war die nasse Bahn natürlich genau so wenig optimal wie das Abitur in der Vorbereitungsphase. Insofern kann man nur staunen, dass der Igginger sich schon im Vorlauf von 14,70 auf erstklassige 14,45 verbesserte und erneut klar unter der Junioren-DM-Norm von 15,60 Sekunden blieb. Im Finale ließ er der Konkurrenz keine Chance und gewann bei 0,8 m/s Gegenwind in 14,69 Sekunden vor dem Mannheimer Yannick Schally in 14,81 Sekunden.
Robin Breymaier hat nach seiner schweren Verletzung nur sechs Wochen Aufbautraining hinter sich und legte im Weitsprung dennoch eine glänzende Serie hin. Mit 6,85 m steigerte er sich um drei Zentimeter und wurde bei den teilweise vier Jahre Älteren Achter. Julian Barth erwischte beim ersten Versuch voll den Balken, verspürte dabei jedoch einen plötzlichen Schmerz im Knöchel und brach den Sprung ab. 6,61 m reichten dann lediglich zu Rang 10, was umso bitterer war, als er zuletzt im Training sehr gute Ergebnisse aufzuweisen hatte.
Speerwerfer Patrick Hess gelang es nicht, seinen Titel zu verteidigen. Auch er hat mit andauernden Verletzungsproblemen zu kämpfen. Wenigstens konnte sich der Wißgoldinger mit nur einem gültigen Versuch von 63,25 m noch die Bronzemedaille sichern.
Im Gegensatz zu Patrick Hess gelang Mittelstrecklerin Svenja Sickinger die Titelverteidigung über 800 Meter wunschgemäß und problemlos. Ihr kam zugute, dass die außer Konkurrenz laufende australische U 20-WM-Teilnehmerin Jenny Blundell (ihre Nationalmannschaft bereitet sich in Deutschland gerade auf die Titelkämpfe in Barcelona vor) als Tempomacherin agierte und sie zu einer neuen Bestzeit von 2:10,31 (bisher 2:10,49) Minuten zog. Damit wurde die Junioren-DM-Norm von 2:16,50 Minuten wieder klar unterboten. Der Abstand zur Zweiten, Felizitas Müller (TS Ottersdorf, 2:14,63) war mehr als deutlich. Das 400-m-Rennen anderntags betrachtete Svenja Sickinger mehr als Trainingslauf. Immerhin sprang noch ein fünfter Rang in 59,88 Sekunden heraus.
Gut in Form ist derzeit auch Rebecca Konold. Schon im Vorlauf über 100 m Hürden blieb sie mit 15,04 Sekunden um acht Hundertstel unter ihrer Bestzeit. Im Endlauf verbesserte sie sich als Fünfte sogar auf ausgezeichnete 14,92 Sekunden und verfehlte damit die Junioren-DM-Norm nur um zwei Hundertstel! Die Siebenkämpferin trat außerdem im Speerwerfen an, wo sie mit 34,13 m den zehnten Platz belegte.
Erstellt: 3. Juli 2012 | Autor: Hans Bendl
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