Eine völlig unerwartete Silbermedaille von 200-m-Sprinter Michael Kucher war der Höhepunkt für die Athleten der LG Staufen bei den Süddeutschen Hallenmeisterschaften der Aktiven im Sport- und Freizeitzentrum von Frankfurt-Kalbach.
Nachdem schon Weitspringer Stefan Köpf auf die Titelverteidigung verzichten musste, meldete sich auch noch 800-m-Läuferin Svenja Sickinger mit einer akuten Erkältung ab, so dass die Rot-Weißen lediglich von fünf A-Jugendlichen vertreten wurden, die bei den Älteren erste Erfahrungen sammeln wollten.
Sprinter Michael Kucher haderte bei seinen 7,28 Sekunden im 60-m-Vorlauf wieder einmal mit seinem miserablen Start, der ihm ein Weiterkommen unmöglich machte. Umso besser lief es dann jedoch über 200 Meter. Schon im Vorlauf blieb der baden-württembergische U20-Vizemeister mit 22,44 Sekunden erneut deutlich unter der Norm von 22,80 Sekunden für die Deutschen Jugendhallenmeisterschaften. Als er erfuhr, dass er mit dieser Zeit den Endlauf erreicht hatte, war die Freude natürlich groß.
Hier konnte er zwar Christian Kleinstedt (ABC Ludwigshafen) mit seinen 22,01 Sekunden nicht stoppen, holte sich aber hinter ihm mit grandiosen 22,26 Sekunden sensationell die Silbermedaille vor Florian Daum (ASC Darmstadt) mit 22,84 Sekunden. Damit steigerte Kucher seine Bestzeit um 17 Hundertstel und näherte sich sogar der B-Norm für die Deutschen Aktiven-Meisterschaften bis auf elf Hundertstelsekunden!
In Abwesenheit des verletzten Titelverteidigers Stefan Köpf trat Florian Oswald (TSG Weinheim) dessen Nachfolge an, interessanterweise mit genau der gleichen Siegesweite (7,59 m) wie vor einem Jahr sein Vorgänger. Max Wolf hätte schon im Vorkampf persönliche Bestweite, also klar über sieben Meter springen müssen, um den Endkampf zu erreichen. Aber auch seine 6,88 m können sich sehen lassen, mit denen er auf Rang 13 landete.
In der Frauenklasse scheint U20-Hallenregionalmeisterin Franziska Abele auf der 60-m-Strecke etwas zu verkrampfen, seit sie unbedingt die Norm für die deutschen Titelkämpfe unterbieten will. Hinzu kam noch das Pech, dass ihr Vorlauf wiederholt werden musste, weil das Zielfoto offenbar nicht ausgewertet werden konnte und die Erholungsphase doch ziemlich kurz war. Jedenfalls reichten die 8,17 Sekunden nicht zum Einzug in die nächste Runde. Tina Brenner kam mit 8,28 Sekunden ihrer Bestzeit dagegen recht nahe.
Auf der 200-m-Hallenrunde merkte man Franziska Abele doch die Anstrengungen des vorletzten Wochenendes an, wo sie dreimal diese Strecke zu absolvieren hatte. Insofern sind die 26,71 Sekunden als Vorlaufdritte verständlich. Der Ausfall von Svenja Sickinger trifft die Läuferin umso schmerzlicher, als Frankfurt die letzte Möglichkeit darstellte, die A-Norm für die deutschen Meisterschaften zu erfüllen. Mit der B-Norm ist sie nämlich nur dann startberechtigt, wenn sie zu den dreißig Schnellsten der Saison gehört.
Weitspringerin Lisa Ostertag kann wesentlich mehr, als ihre 5,58 m (Rang 7) aussagen. Trainer Lutz Dombrowski stellte eine Anhäufung kleiner technischer Fehler fest: „Sie trifft ihre Sprünge einfach nicht!“ Dennoch darf allein das Erreichen des Finales bei den „Großen“ schon als Erfolg gewertet werden.
Erstellt: 4. Februar 2013 | Autor: Hans Bendl
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