Es wäre die einzige DM-Norm bei den Ostwürttembergischen Regionalmeisterschaften der Jugendklasse U18 für die Athleten der LG Staufen gewesen. Doch dann zerstörte die Anzeige des Windmessers nach dem 100-m-Hürdensieg von Theresa Widera den verfrühten Jubel: 2,1 m/sec Rückenwind waren genau ein Zehntel zu viel!
Nebenbei bemerkt: Das war der einzige Lauf der gesamten Veranstaltung, wo der Rückenwind zu stark für eine Anerkennung war! Dennoch durfte sich Gastgeber LG Staufen über zehn Titel und 23 persönliche Bestleistungen in dieser Altersklasse freuen.
Den ersten Sieg gab es im 100-m-Finale. Hallenregionalmeister Moritz Kindel gewann in hervorragenden 11,38 (bisher 11,79) Sekunden und verpasste die DM-Norm lediglich um acht Hundertstel. Als Dritter steigerte sich Pascal Bulling auf 11,79, Dominik Denning als Vierter auf 11,93 und Tim Seidel als Sechster auf 12,70 Sekunden. Souverän holte sich Pascal Bulling anschließend in ausgezeichneten 23,38 Sekunden den 200-m-Titel.
Hinter dem Spezialisten Marcel Bock (LAC 4-You), der die 1500 Meter in 4:37,65 Minuten gewann, belegten mit Simon Lechleitner (4:46,97) und Lukas Dollinger (4:53,62) zwei Fußballer bei ihrem Debüt für die LG Staufen die Plätze 2 und 3. Bis auf drei Hundertstel kam Dominik Denning bei seinen 15,03 Sekunden über 110 m Hürden an die DM-Norm heran. Der Lauterner siegte damit überlegen. Dabei war es für ihn ebenso sein erstes Rennen über die höheren B-Jugend-Hürden wie für Ruben Fraidel (Dritter mit 16,67 Sekunden).
Bester Hochspringer war der Ulmer David Ollmann mit 1,80 m. Tim Seidel steigerte sich um vier Zentimeter auf 1,68 m und wurde Zweiter. Eine Klasse für sich war Stabhochspringer Jan Hafner (LG Filstal) mit 3,90 m. Als Vizemeister egalisierte Moritz Kindel mit 3,30 m seine Bestleistung. Für Ruben Fraidel gab es mit 3,10 m Bronze. Mit derselben Höhe übertraf Dominik Denning (Vierter) seinen Hausrekord um 20 cm.
Der favorisierte Moritz Kindel holte sich den Weitsprungsieg mit neuer Bestweite von 6,15 m. Die 5,70 m waren für Ruben Fraidel die dritte Bronzemedaille wert. Im Kugelstoßen lag Fabian Vetter (LSG Aalen) mit 14,77 m, im Speerwurf dessen Vereinskamerad Simon Vandrey mit 54,16 m vorne.
Bei der weiblichen Jugend U18 rechnete jeder im 100-m-Finale mit dem Sieg der Titelverteidigerin und Vorlaufschnellsten (12,54) Stefanie Mayer (SSV Ulm). Doch dann wurde diese dort wegen Fehlstarts disqualifiziert und ihre Clubkollegin Jasmin Häge nutzte in 12,73 Sekunden die ihr gebotene Chance. Sensationell wurde die drei Jahre jüngere Lorcherin Elisa Lechleitner in 12,83 Sekunden Vizemeisterin. In den Vorläufen wurde Melissa Lehnert in 13,26 (seither 13,32), Nina Sigloch in 13,58, Celine Ströhle in 13,89, Leonie Schönsee in 13,90 und Saskia Nemec in 14,86 Sekunden gestoppt.
Steffi Mayers Enttäuschung verflog, als sie im 200-m-Rennen mit erstklassigen 25,49 Sekunden die DM-Norm (25,70) dieser Altersklasse knackte. Ihre Freundin Inge Sauer wurde in 62,66 Sekunden 400-m-Meisterin. Wesentlich schneller unterwegs war jedoch die außer Konkurrenz startende Bettringerin Anja Wagenblast im Trikot der LG Limes-Rems mit 59,28 Sekunden.
Im 800-m-Lauf war Maike Alt (LG Brenztal) nach 2:27,50 Minuten als Erste im Ziel. Hinter ihr verbesserte sich mit Sina Wiedmann eine weitere Bettringerin mit 2:28,73 Minuten gleich um sieben Sekunden! Hoch überlegen war die Straßdorferin Annika Seefeld bei ihren 5:00,72 Minuten auf der 1500-m-Strecke. Schade, dass über 100 m Hürden die guten Zeiten von Theresa Widera (14,69), Melissa Lehnert (15,25), Dorina Baiker (15,97) und Celine Ströhle (16,42) wegen eines Zehntels zu starker Windunterstützung keine Anerkennung finden werden.
Dass der SSV Ulm über 4 x 100 Meter in 48,50 Sekunden seinen Titel verteidigte überraschte niemand wirklich. Dass aber die U16-Schülerinnen-Staffel der LG Staufen (Linda Henninger, Lisa Maihöfer, Leonie Riek, Elisa Lechleitner) als Zweite in glänzenden 49,67 Sekunden die U18-DM-Norm (50,20) so deutlich unterbieten konnte, war schon verblüffend.
Hochspringerin Lena Jockel, schon in der Halle erfolgreich, entthronte mit 1,56 m die Titelverteidigerin Sophie Spottek (LG Lauter, 1,52 m). Auf den Plätzen 3 bis 6 landeten Leonie Schönsee (1,48 m), Melissa Lehnert (1,44 m), Saskia Nemec (1,40 m) und Celine Ströhle (1,36 m). Im Stabhochsprung verpasste die baden-württembergische Meisterin Dorina Baiker mit 3,40 m die Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften nur um fünf Zentimeter. Celine Ströhle verbesserte sich als Zweite um acht Zentimeter auf 2,60 m. Von ihrer Verletzung gut erholt zeigte sich Weitspringerin Theresa Widera bei ihrem Sieg mit 5,36 m vor Nina Sigloch mit 5,17 m. Diese holte sich dafür den Dreisprung-Sieg mit 10,55 m vor Saskia Nemec mit 9,34 m.
Kein Problem war für Ramona Wild (TSV Bad Boll) der erneute Triumph im Kugelstoßen mit 13,30 m. Lisa Maihöfer (Fünfte mit 11,33 m), Mirjam Barth (Siebte mit 9,90 m) und Elisa Lechleitner (Achte mit 9,26 m) warteten mit neuen Hausrekorden auf. Auch das Diskuswerfen wurde zur Beute von Ramona Wild (38,25 m). Vizemeisterin Mirjam Barth steigerte sich immerhin auf 27,00 m.
Titelverteidigerin Mara Schröder (LG Rems-Welland) ließ sich mit 41,90 m das Speerwerfen nicht entgehen. Die Plätze 4 bis 8 nahmen LG-Werferinnen ein: Leonie Schönsee 30,13 m, Lisa Maihöfer 29,53 m, Elisa Lechleitner 28,92 m, Celine Ströhle 28,00 m und Jule Stütz 26,26 m.

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