Bei endlich warmen Temperaturen ließen es die Athleten der LG Staufen bei den 81. Hanauerland-Spielen im badischen Rheinau-Freistett richtig krachen: Im Friedrich-Stephan-Stadion erfüllten sie gleich fünf DM-Normen.
Einen Tag nach seinem Start bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Göttingen trat Speerwerfer Patrick Hess in der Männerklasse schon wieder an. Mit 64,26 m konnte er den Slowaken Ondrej Barton (61,75 m) deutlich auf den dritten Platz verweisen.
Bei den Frauen hat Mittelstrecklerin Svenja Sickinger den Schwerpunkt von der 800-m-Strecke mittlerweile eher auf die 1500-m-Distanz verlegt. Im Hinblick auf eine mögliche DM-Teilnahme erwies sich dieser Schachzug als goldrichtig. In einem fast auf sie zugeschnittenen Rennen gewann zwar die Schweizerin Joelle Flück in 4:28,01 Minuten vor der Kenianerin Veronica Jepkoech in 4:30,84 Minuten. Die Bettringerin blieb als Dritte jedoch in sehr guten 4:31,27 Minuten sowohl unter ihrer seitherigen Bestzeit (4:34,05) als auch unter der B-Norm (4:33,00) für die Deutschen Meisterschaften in Ulm.
Rebecca Konold wurde über 100 m Hürden Vierte in 15,15 Sekunden und Zehnte im Weitsprung mit 5,03 m. Klar beherrschte die Siebenkämpferin das Kugelstoßen. Mit 11,71 m verfehlte sie ihren Hausrekord lediglich um zwei Zentimeter.
Bei Jugend U20 kam André Hieber mit 11,58 Sekunden in den 100-m-Endlauf, wo er mit 11,60 Sekunden Dritter wurde. Max Wolf wurde in 11,78, Robin Breymaier in 11,84 Sekunden gestoppt. Einen weiteren dritten Rang holte sich André Hieber im 400-m-Lauf in feinen 50,26 Sekunden. Für einen Staufen-Doppelsieg sorgten im Weitsprung Robin Breymaier (6,81 m) und Max Wolf (6,49 m). Beim Speerwurf gab es dann die Plätze 2 (Wolf 50,44 m) und 3 (Breymaier 41,71 m) für die beiden Zehnkämpfer.
Franziska Abele (12,80) und Tina Brenner (13,05) erkämpften sich den Einzug ins 100-m-Finale, wo es in 12,92 bzw. 13,12 Sekunden zu den Plätzen 3 und 4 reichte. Sogar Zweite wurde Franzi Abele im 200-m-Lauf in 26,63 Sekunden. Im Weitsprung belegte Regionalmeisterin Lisa Ostertag mit 5,52 m Rang 3. Als Fünfte steigerte sich Tina Brenner um einen Zentimeter auf 5,02 m.
Bei der Jugend U18 zeigte sich Moritz Kindel glänzend aufgelegt. Nach einem souveränen 100-m-Vorlaufsieg in 11,51 Sekunden distanzierte er im Finale trotz seitlichen Gegenwinds von 0,6 m/s die Konkurrenz in großartigen 11,27 Sekunden. Damit blieb der Igginger um acht Hundertstel unter seiner Bestzeit und unterbot erstmals die DM-Norm von 11,30. Pascal Bulling drückte im Vorlauf seine Bestzeit auf 11,70 Sekunden herunter und wurde im Endlauf in 11,77 Sekunden Vierter.
Im 200-m-Zeitlauf erwischte Moritz Kindel die günstige Bahn 4. Wie mit Trainer Lutz Dombrowski abgesprochen ging er die Startkurve mit gedrosseltem Tempo an, um auf der Zielgeraden den Turbo einzuschalten. Mit prächtigen 22,67 Sekunden war er auch hier Schnellster und zerbröselte geradezu seinen bisherigen Hausrekord von 23,54 Sekunden. Auch die DM-Norm von 23,00 Sekunden stellte kein Problem für ihn dar.
Starker internationaler Konkurrenz stellte sich Pascal Bulling über 400 Meter. Hinter dem in 50,42 Sekunden siegenden Zead Sadem (Saudi-Arabien) und dem Lahrer Jan Schabel (50,68) ging der Wißgoldinger in erstklassigen 51,37 Sekunden als Dritter durchs Ziel. Damit hatte er seine Bestzeit gleich um vier Zehntel verbessert und auch die DM-Norm (51,50) erfüllt. Ruben Fraidel steigerte sich über 110 m Hürden (Dritter) von 16,39 auf 16,16 Sekunden und im Weitsprung (Vierter) von 5,70 m auf 5,98 m. Auch Tim Seidel (Siebter) verbesserte sich um zwanzig Zentimeter auf 5,49 m.
Mit der Saarbrückerin Abigail Adjei gewann eine deutsche Spitzenläuferin die 100 m Hürden in 14,13 Sekunden vor Theresa Widera mit einigen technischen Schwächen in 14,83 Sekunden. Auf den Plätzen 4 bis 6 landeten die Hochspringerinnen Theresa Widera (1,50 m), Katharina Helm (1,45 m) und Celine Ströhle (1,45 m, zuvor 1,40 m).
Eine Superserie lieferte Theresa Widera im Weitsprung ab. Die baden-württembergische Hallenmeisterin steigerte sich als Siegerin von 5,41 m über 5,64 m auf ausgezeichnete 5,97 m, womit sie ihren Hausrekord um elf Zentimeter überbot. Mit ihrem fünften Versuch von 5,95 m, bei dem sie vor dem Balken absprang, zeigte die Heubacherin, dass die 6-m-Marke noch in dieser Saison für sie erreichbar ist. „Dass Theresa so kurz nach ihrem Siebenkampf schon die DM-Norm von 5,75 m erfüllt, hätte ich ihr nicht zugetraut“, gestand Coach Lutz Dombrowski ein. Er freute sich aber genauso über die neuen Bestmarken von Celine Ströhle mit 4,97 m und Katharina Helm mit 4,60 m.
Erstellt: 18. Juni 2013 | Autor: Hans Bendl
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