Sensationell erreichte 1500-m-Läuferin Svenja Sickinger (LG Staufen) bei den 113. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im nahezu ausverkauften Ulmer Donaustadion das Finale, während ihr Vereinskamerad Stefan Köpf im Weitsprung als Neunter den Endkampf um vier Zentimeter verfehlte.
Nachdem der erste 1500-m-Vorlauf ziemlich verbummelt wurde, eröffnete dies für die Teilnehmerinnen des zweiten Laufes unerwartet Chancen, über die Zeitregelung das Finale zu erreichen. Mit der gewohnten Taktik ging hier Svenja Sickinger ihr Rennen an. Von der Spitze weg versuchte sie, das Tempo des Feldes zu bestimmen. Doch die deutschen Spitzenläuferinnen um Diana Sujew und Corinna Harrer ließen sich das nur 300 Meter lang gefallen. Dann übernahm dieses Duo das Kommando.
Die erste Runde wurde in sehr schnellen 67,84 Sekunden zurückgelegt. Erst nach 800 Metern (Zwischenzeit 2:18,63 Minuten) musste Svenja Sickinger den Kontakt zu den Führenden abreißen lassen. Dennoch reichte es am Ende zu Platz 6 in ausgezeichneten 4:29,29 Minuten, womit sie ihre Bestzeit um zwei Hundertstel unterboten hatte. Insgesamt aber bedeutete diese Leistung die elftbeste Vorlaufzeit. Und plötzlich gehörte die Bettringerin, die auf der Meldeliste an zwanzigster Stelle aufgetaucht war, zu den zwölf Endlaufteilnehmerinnen!
Im Finale führte die 23-Jährige 800 Meter lang die Konkurrenz an, ehe sie überrollt wurde. Am Ende reichte es in 4:31,06 Minuten zu einem ehrenvollen elften Rang.
Erstklassig besetzt war das Feld der Weitspringer. Stefan Köpf wusste, dass er an seine besten Leistungen herankommen musste, wenn er den Endkampf erreichen wollte. Die Vorbereitung auf die DM war in den letzten Wochen für den 28-Jährigen jedoch nicht optimal gelaufen. Sen erster Sprung mit 7,37 Meter sah noch recht viel versprechend aus.
Doch dann schlichen sich technische Fehler ein und nach den Sprüngen griff sich der süddeutsche Vizemeister immer wieder an den Oberschenkel, wo sich Verhärtungen spürbar machten. Hinzu kam ständig leichter seitlicher Gegenwind, so dass 7,06 m im zweiten und 7,13 m im dritten Versuch keine Fortschritte brachten. Zehnkämpfer Simon Hechler (LA Team Saar) versperrte dem Igginger schließlich als Achter mit 7,40 Meter den Einzug in den Endkampf.
Schon am Vortag musste Sven Zellner, der baden-württembergische Meister über 110 Meter Hürden, wegen anhaltender Adduktoren-Beschwerden seinen geplanten Start absagen. Lena Urbaniak (LG Filstal) überraschte als Dritte im Kugelstoßen. Mit großartigen 17,58 m übertraf die Böhmenkircherin ihren eigenen ostwürttembergischen Regionalrekord um 93 Zentimeter.
Erstellt: 8. Juli 2013 | Autor: Hans Bendl
Kommentar schreiben:
[Zeilen und Absätze werden automatisch umgebrochen. Ihre Mailadresse wird nicht angezeigt.]