Am Samstag beginnen in Moskau die 14. Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Nach den Doping-Enthüllungen der letzten Wochen ist zu befürchten, dass zum Leidwesen aller sauberen Athleten jede außerordentliche Leistung unter Generalverdacht gestellt wird.
Die LG Staufen will sich in den Kampf gegen Doping einbringen und hat daher auf Anregung von Fred Eberle die beiden Athleten Rebecca Konold und Patrick Hess zu einem Ausbildungsseminar des Deutschen Leichtathletik-Verbands nach Darmstadt entsandt. Dort wurden sie zu „Jugendbotschaftern Doping-Prävention“ geschult.
Zielsetzung des Seminars war die Vermittlung von Wissen und methodischen Voraussetzungen, um in der Doping-Präventionsarbeit der Jugend mitwirken und Jugendlichen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen zu können. Die Teilnehmer wurden über das Dopingkontrollsystem der NADA und die medizinischen und rechtlichen Grundlagen informiert. Es ging auch um das Präsentieren und Moderieren bei eigenen Veranstaltungen.
Wir haben die Abtsgmünder Siebenkämpferin Rebecca Konold befragt:
Weshalb haben Sie sich zu diesem Seminar gemeldet?
Die Deutsche Leichtathletik-Jugend (DLJ) tritt für einen fairen, sauberen und gesunden Sport ein und hat ein Konzept erstellt, das sich an junge Athletinnen und Athleten richtet. Schwerpunkt des Konzepts ist die Schulung von jungen Menschen, die als Multiplikatoren zu aktiven Botschaftern in der Doping-Prävention ausgebildet werden sollen.
Mein Freund Patrick und ich unterstützen diese Ziele, zumal wir beide an der PH Sport studieren und später an Realschulen tätig sein wollen. Dort sollte das Thema Doping nämlich auch schon diskutiert werden. Man kann gar nicht früh genug mit der Aufklärung anfangen.
Wie wollen Sie sich in den Anti-Doping-Kampf einbringen?
Wir wollen hier an der Hochschule und an den Schulen, an denen wir tätig sind, informieren. Innerhalb des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes bieten wir Veranstaltungen an. Natürlich wollen wir auch in der LG Staufen erste Ansprechpartner sein und bieten den Vereinen in der Umgebung ebenfalls unsere Hilfe an.
Sind Sie selbst schon einmal mit Doping in Berührung gekommen?
Nur insofern, als Patrick einmal zur Doping-Kontrolle gebeten worden ist.
Sollte nicht viel häufiger kontrolliert werden?
Im Prinzip ja, aber um beispielsweise auch bei Landesmeisterschaften kontrollieren zu können, sind die zur Verfügung stehenden Budgets viel zu klein. Vor allem, so finde ich, steht der NADA viel zu wenig Geld für Forschungszwecke zur Verfügung. So sind die Betrüger immer einen Schritt voraus.
Und wie sehen die eigenen sportlichen Ziele aus?
Für mich stellen die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften am 24./25. August in Lage Höhepunkt und zugleich Abschluss der Saison dar. Nachdem ich bei den baden-württembergischen Titelkämpfen Junioren-Vizemeisterin im Siebenkampf geworden bin, möchte ich jetzt noch eine persönliche Bestleistung (Anm. d. Red.: 4695 Punkte) aufstellen.
Patrick Hess ist ja deutscher Hochschulmeister im Speerwerfen geworden. Anschließend musste er sich jedoch einer Knie-Operation unterziehen. Inzwischen geht es wieder aufwärts. Er hofft, im Herbst das Training wieder aufnehmen zu können.
Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!
Erstellt: 9. August 2013 | Autor: Hans Bendl
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