Fünf DM-Norm-Erfüllungen und das geglückte Comeback des lange verletzten Moritz Kindel waren für die LG Staufen die Höhepunkte des Sindelfinger Hallenmeetings.
Der Glaspalast platzte fast aus den Nähten, so stark war der Andrang der Athleten. Die Veranstaltung lief, was den Zeitplan betrifft, dadurch komplett aus dem Ruder. Die Kampfrichter zeigten sich jedoch sehr flexibel, so dass die Sportler kaum darunter zu leiden hatten. In der Männerklasse lief Robin Breymaier über 60 Meter mit 7,37 Sekunden Saisonbestzeit, Marius Gäßler benötigte 7,64 Sekunden. Obwohl seine drei ungültigen Weitsprünge alle besser aussahen, war Robin Breymaier mit seinen 6,99 m und Platz 3 zufrieden. Marius Gäßler wurde mit 6,04 m Zehnter.
Da die meisten Disziplinen nur für die U20 ausgeschrieben waren, starteten die B-Jugendlichen ebenfalls in dieser Altersklasse, so auch Moritz Kindel, auf dessen Comeback nach seiner Muskelverhärtung man besonders gespannt war. Schon im Vorlauf überzeugte der Igginger und steigerte seine Bestzeit um fünf Hundertstel. Mit 7,15 Sekunden erfüllte er sogar die Norm für die Deutschen U20-Meisterschaften. Im A-Finale wurde er als weitaus Jüngster in 7,17 Sekunden Vierter. Trainer Lutz Dombrowski meinte: „In dieser Phase hätte ich ihm eine solche Leistung nicht zugetraut.“
Dominik Denning verbesserte sich von 7,40 auf 7,39 und im B-Finale (Vierter) auf 7,37 Sekunden. Auch Philipp Herderich unterbot im Vorlauf mit 7,46 Sekunden seinen Hausrekord um eine Hundertstelsekunde. Im B-Endlauf kam er nach 7,51 Sekunden auf Platz 8. Steigern konnten sich auch Marlon Krech mit 7,72 und Dennis Ochmann mit 7,73 Sekunden, während Peter Böhm mit 7,50 Sekunden hauchdünn an seiner Bestzeit vorbeischrammte.
Etwas vorsichtig ging Dominik Denning sein erstes Rennen über die höheren A-Jugend-Hürden an. Der süddeutsche U18-Hallenmeister gewann dennoch in großartigen 8,45 Sekunden und blieb damit sogar fünf Hundertstel unter der U20-Norm! Euphorisch erklärte er nach dem Lauf: „Da geht noch mehr!“ Zweiter wurde sein Vereinskamerad Manuel Klusik mit 8,80 (bisher 9,01) Sekunden.
Auch die 4×200-m-Staffel der LG Staufen (Böhm, Kindel, Herderich, Ochmann) erfüllte mit 1:34,97 Minute erneut die DM-Norm von 1:36,00. Sie verwies die Unterländer LG (1:35,24) auf Platz 2. Im Hochsprung wurde Manuel Klusik mit 1,80 m höhengleich mit dem Sieger Marc-André Rauscher (LV Pliezhausen) Zweiter. Als Siebter überquerte Tim Seidel 1,70 m. Einen guten Einstand feierte Stabhochspringer Marlon Krech, der nach seinen Knieproblemen endlich wieder beschwerdefrei ist. Auf Anhieb steigerte er seine Hallenbestmarke von 3,40 m auf 3,60 m und wurde in einem Klassefeld Neunter.
Seine Sprintleistungen bestätigte Moritz Kindel im Weitsprung, wo er mit 6,45 m das Feld beherrschte. Erneut Zweiter wurde Manuel Klusik mit 6,35 m. Mit glatten 6 Metern landete Peter Böhm auf Platz 5. In der Jugendklasse M 14 startete Dominik Borowiec, der Hallenregionalmeister über 50 Meter, erstmals auf der 60-m-Strecke und wurde in 8,44 Sekunden gestoppt.
Bei den Frauen verzichtete Svenja Sickinger wegen leichter Oberschenkel-Probleme auf einen Start, um ihre Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig nicht zu gefährden. So trat dort lediglich die Jugendliche Lisa Ostertag im Dreisprung an. Als Fünfte erzielte sie 11,13 m.
In der U20-Jugend lief Melissa Lehnert die 60 Meter in 8,34 Sekunden und beendete den B-Endlauf als Achte in 8,38 Sekunden. Inka Hilsenbek verbesserte sich zunächst von 8,58 auf 8,47 und im C-Finale sogar auf 8,44 (Vierte) Sekunden. Nina Sigloch wurde in 8,67, Saskia Nemec in 9,31 Sekunden gestoppt. Ihren ersten Hallenstart über 200 Meter absolvierte Melissa Lehnert. Mit ordentlichen 27,04 Sekunden blieb sie um 25 Hundertstel unter ihrer Freiluft-Bestzeit und wurde unter 27 Konkurrentinnen Siebte.
Eine großartige Premiere feierte Leonie Riek über 400 Meter. Mit glänzenden 59,15 Sekunden wurde die knapp 16-Jährige Zweite. Voriges Jahr liefen im Freien nur zwei württembergische Läuferinnen in dieser Altersklasse schneller! Erstmals die höheren A-Jugend-Hürden nahm Melissa Lehnert in Angriff. Die 9,50 Sekunden (Vierte) können sich durchaus sehen lassen.
Im Hochsprung gab es für die LG-Mädchen Lena Jockel (1,55 m), Nina Sigloch (1,50 m) und Saskia Nemec (1,45 m) die Plätze 3, 6 und 14. Den Stabhochsprung dominierte einmal mehr Dorina Baiker. Mit 3,90 m stellte die baden-württembergische Meisterin ihren Hausrekord ein und lag damit vierzig Zentimeter über der DM-Norm. Vielleicht fallen ja bei den deutschen Titelkämpfen am nächsten Wochenende die sehnlichst erwarteten vier Meter. Beim Weitsprung sah die Ergebnisliste so aus: 9. Nina Sigloch 4,94 m, 29. Saskia Nemec 4,34 m, 31. Carolin Munzlinger 4,33 m.
In der Klasse W 15 überragte Elisa Lechleitner. Schon als 60-m-Vorlauf-Siegerin unterbot sie mit kaum glaublichen 7,82 Sekunden nicht nur ihre seitherige Bestzeit (8,07) deutlich, sondern auch die U20-DM-Norm von 7,95 Sekunden! Als Endlauf-Siegerin steigerte sich die 14-Jährige sogar auf 7,80 Sekunden. Bei den Württembergischen Hallenmeisterschaften am kommenden Samstag tritt sie damit als klare Titelfavoritin an. Linda Henninger verbesserte sich im Vorlauf um zwei Hundertstel auf 8,24 Sekunden und wurde im Finale mit 8,33 Sekunden Siebte.
Auch auf der 60-m-Hürden-Strecke konnte Elisa Lechleitner niemand gefährlich werden. Mit 8,96 Sekunden löschte sie ihre seitherige Bestzeit (9,39) aus. Als Fünfte lief Linda Henninger 9,91 Sekunden.
Erstellt: 10. Februar 2014 | Autor: Hans Bendl
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