Diesmal haben es die Jungs der LG Staufen den Mädchen gezeigt: Bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften der Jugend U20 im Heilbronner Frankenstadion gab es Gold für 200-m-Sprinter Michael Kucher, Weitspringer Max Wolf und die 4×100-m-Staffel.
Weiblicherseits musste man sich dagegen mit Silber für Stabhochspringerin Dorina Baiker und Bronze für Hürdenläuferin Melissa Lehnert begnügen. So allmählich kommt Sprinter Michael Kucher nach seiner Verletzung wieder in den grünen Bereich. Nach 11,25 Sekunden im 100-m-Vorlauf erkämpfte er sich bei einem Gegenwind von 1,8 m/s in 11,31 Sekunden den Einzug ins Finale, wo er mit 11,27 Sekunden Fünfter wurde. Peter Böhm ließ sich bei seinem ersten Start bei baden-württembergischen Einzelmeisterschaften noch vom gesamten Procedere beeindrucken. Dennoch sind seine 11,71 Sekunden im Vorlauf keine Enttäuschung.
Obwohl er mit dem Staffelrennen insgesamt schon vier Läufe in den Knochen hatte, überzeugte Michael Kucher in seinem 200-m-Zeitlauf und holte sich bei leichtem Gegenwind in starken 22,24 Sekunden überraschend die Goldmedaille vor dem Heidelberger Alexander Scheid (22,46). Der Gmünder freute sich ebenso darüber, dass er mit seiner Zeit auch die Norm (22,50) für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Wattenscheid erfüllt hat. Peter Böhm verbesserte sich hier um 15 Hundertstel auf 23,54 Sekunden und wurde Neunter. Philipp Herderich kam in 23,86 Sekunden auf Platz 14.
Als Lutz Dombrowski die Startliste für die 4×100-m-Staffel gelesen und die Chance auf den Sieg gesehen hatte, gab er seinen Schützlingen Peter Böhm, Michael Kucher, Max Wolf und Moritz Kindel den Rat: „Macht Sicherheitswechsel und geht kein Risiko ein!“ Genau dies tat dann das Quartett auch und kam zum Erfolg: Mit 42,85 Sekunden blieb man erneut unter der DM-Norm von 43,80 und auch unter der bisherigen Saisonbestzeit von 43,23 Sekunden. Der STV Singen (43,26) und die StG Neckarsulm-Heilbronn (44,45) wurden auf die Plötze 2 und 3 verwiesen.
Bei strömendem Regen gelangen Titelverteidiger Max Wolf im Weitsprung drei mäßige Vorkampf-Versuche. Erst im fünften Versuch übertraf er die 7-m-Marke um zwei Zentimeter. Im letzten Durchgang stellte der Bettringer dann mit 7,10 Meter souverän seinen Sieg sicher. Vizemeister Raphael Baumann (LG Offenburg) hatte nicht weniger als einen halben Meter Rückstand!
Bei der jungen Lisa Maihöfer war der 100-m-Start lediglich als Vorbelastung gedacht. Nach ihren 12,88 Sekunden im 100-m-Vorlauf verzichtete sie denn auch auf den Zwischenlauf, zumal dieser mit dem Hochsprung zeitmäßig kollidierte. Hier kam sie problemlos über 1,60 m und 1,64 m. Nach Anlaufschwierigkeiten scheiterte sie jedoch danach dreimal an 1,68 Meter und wurde Vierte.
Gegen 1,6 m/s Gegenwind musste Anna Schmidt im 200-m-Zeitlauf ankämpfen. 26,46 Sekunden reichten nur zu Platz 12. Melissa Lehnert landete mit 26,89 Sekunden auf Rang 20. Die 400 Meter ging Anna Schmidt aus Angst zu überpacen relativ langsam an. Dennoch wurde sie in 60,01 Sekunden Fünfte. Dieselbe Platzierung schaffte Sina Wiedmann über 800 Meter. Die Regionalmeisterin U18 wurde für ihren Trainingsfleiß mit einem Sprung von 2:25,68 auf ausgezeichnete 2:20,92 Minuten belohnt.
Auch Melissa Lehnert gehört noch der B-Jugend an. Trotzdem schlug sie sich über die höheren A-Jugend-Hürden hervorragend. Zunächst verbesserte sie sich im Vorlauf von 16,01 auf 15,54 Sekunden. Im Finale steigerte sie sich auf glänzende 15,18 Sekunden und unterbot damit sensationell die U20-DM-Norm um zwei Hundertstelsekunden! Als Zugabe erntete die Bettringerin auch noch die Bronzemedaille für diese Leistung.
Den Stabhochsprung gewann überraschend Simone Zimny (LG Ortenau Nord) mit 3,70 m nur deswegen, weil sie diese Höhe im ersten Versuch überwand. Im Gegensatz zu Titelverteidigerin Dorina Baiker, die dafür drei Versuche benötigte und sich anschließend einmal an 3,80 m und zweimal an 3,90 m vergeblich abmühte. Somit hatte die Waldstetterin bei schwierigen Windverhältnissen zwar wiederum die DM-Norm (3,60 m) erfüllt, musste sich dieses Mal jedoch mit Silber zufrieden geben.
Im Dreisprung begnügte sich Lisa Ostertag mit 10,96 Meter. Die vorjährige Vizemeisterin kam damit auf Platz 5. Die junge Diskuswerferin Denise Welik verfehlte mit 30,11 Metern ihre Bestleistung nur um 24 Zentimeter und belegte Rang 12.
Erstellt: 1. Juli 2014 | Autor: Hans Bendl
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