Die Organisation der Süddeutschen Meisterschaften war teilweise nicht optimal, umso besser lief es in Kassel für die Starter der LG Staufen. Zwar mussten sie oft lange auf ihre Starts warten, dennoch landeten alle Läufer und Springer der LG Staufen im Endkampf und holten sich zudem einige Medaillen. Gold gab es für Theresa Widera im Weitsprung, Michael Kucher über 200m und für die 4x100m-Staffel.

Cheftrainer Lutz Dombrowski und sein Kollege Vallerij Wolf steIlten die Mannschaft hervorragend auf den Wettkampfhöhepunkt ein und fuhren mit den Athleten eine der erfolgreichsten süddeutschen Meisterschaften ein. Insgesamt gab es für die Rot-Weißen sechs Medaillen, viele davon holten Athleten, die noch der Altersklasse U20 angehören, wie auch Theresa Widera.

Die Heubacherin machte mit ihrer überraschenden Goldmedaille im Weitsprung den Anfang zu einem erfolgreichen Wochenende. Nebenbei erreichte sie im dritten Versuch die Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften, ihre Siegesweite von 5,91m sprang sie aber im letzten Versuch. „Ich hätte nicht gedacht, dass so eine Weite herausspringt“, sagte sie nach dem Wettkampf.

Direkt nach dem Weitsprung und mit kurzer Vorbereitung trat sie im Hürdenfinale an. Obwohl sie erst am Ende ins Laufen kam, landete sie in neuer persönlicher Bestzeit auf dem Bronzerang. Darüber hinaus nahm sie noch über die 200m-Distanz teil, hier fuhr sie im Vorlauf die DM-Quali ein, verzichtete aber auf das Finale und eine mögliche Medaille.

Bei den männlichen Vertretern stellten sich Max Wolf und Robin Breymaier der Weitsprungkonkurrenz. Für Breymaier ging der Wettbewerb gut los, er hatte aber nicht das Glück, bei den ungültigen Sprüngen den Balken zu treffen. „Ich bin in einer top Verfassung, jetzt will ich in den letzten Wettkämpfen der Saison noch was reißen“, sagte der Waldstetter, der am Ende auf Rang sechs landete.

Für Wolf lief es ähnlich, mit dem ersten Versuch hat er bereits angedeutet, dass an diesem Tag was geht. Die nächsten fünf Sprünge waren zwar klar weiter, allerdings hatte er, wie schon die ganze Saison über, nicht das Glück, einen gültigen Sprung zu erwischen, weshalb alle Versuche des Bettringers für ungültig erklärt wurden. Mit der Weite aus dem ersten Versuch wurde er am Ende Fünfter.

Ruben Fraidel trat ebenfalls als Springer für die LG Staufen an, allerdings im Stabhochsprung. Der U20-Athlet aus Bettringen war sehr zufrieden mit seinem Wettkampf, vor allem wenn man bedenkt, dass er vor einem Jahr aufgrund eines Kreuzbandrisses nicht trainieren konnte. Zwar reichte es nicht ganz zur Bestleistung, allerdings sicherte er sich bei den Älteren überraschend die Bronzemedaille. „Nächstes Jahr sollte die Deutsche Quali mein Ziel sein und ich bin zuversichtlich, dass das auch klappt“, resümierte Fraidel.

In den Sprintdistanzen über 100m und 200m Meter stellten sich gleich vier Sprinter der Konkurrenz. Über die kürzere Strecke arbeiteten sich Michael Kucher und Moritz Kindel, der noch in der U20 startberechtigt ist, bei starkem Gegenwind bis ins Finale vor. Dabei hatte Kucher ständig die Nase vorne, musste er sich noch vor wenigen Wochen seinem Vereinskameraden geschlagen. Im Finallauf stellten dennoch beide Sprinter neue persönlichen Bestleistungen auf. Der Igginger Kindel, der bis 70m immer an der Spitze des Feldes lag, war dabei mit 11,04 Sekunden nur eine Hundertstelsekunde langsamer als Kucher. Zudem verpassten die beiden mit den Plätzen vier und fünf das Podium nur knapp.

Philipp Herderich und Peter Böhm, ebenfalls noch der U20 angehörend, waren nicht ganz so zufrieden mit ihren 100m-Läufen, am Ende der langen Saison fehlt vielleicht auch ein bisschen das Stehvermögen. Auch sie hatten mit starkem Gegenwind zu kämpfen. „Eigentlich hat sich der Lauf gut angefühlt, deswegen war ich über die Zeiten verwundert“, sagte Herderich.

Über die längere Distanz schaffte es nur Kucher in den Finallauf. Dort lieferte er sich ein enges Rennen mit Alexander Koch, der bereits tags zuvor die 100m gewonnen hatte. Am Ende behielt der Wetzgauer aber die Nase vorne und sicherte sich mit Jubelpose überraschend die Goldmedaille.

Seine Vereinskameraden legten im Vorlauf bereits den Fokus auf die Staffelwettbewerbe, um dort noch einmal zuzuschlagen. Nach langer Wartezeit ging die LG Staufen über 4x100m an den Start. Der Locher Herderich erwischte einen guten Start und arbeitete sich schnell an die anderen Läufer heran. Auch die anschließenden Wechsel funktionierten tadellos, am Ende setzte sich Wolf gegen den starken Schlussläufer von Friedberg-Fauerbach durch durfte sich mit seinen Kollegen über Gold freuen.

In der 4x400m-Staffel lief alles auf einen Zweikampf zwischen den Rot-Weißen und dem Quartett aus Heilbronn hinaus. Der Ellwanger Startläufer Böhm machte ein starkes Rennen, anschließend versuchte Kucher, der an diesem Wochenende bereits sechs Läufe in den Beinen hatte, am Läufer aus Heilbronn dran zu bleiben. Herderich brachte die LG an Position drei sogar in Führung, Schlussläufer Jan-Philipp Swetlik, der seit einer Woche mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, musste sich aber am Ende knapp geschlagen geben. Trotzdem freute sich das Quartett über die errungene Silbermedaille.

Ergebnisse:
WU23:
200m: Widera 25,36sek
100m Hürden: 3. Widera 14,82sek
Weitsprung: 1. Widera 5,91m

MU23:
100m: 4. Kucher 11,03sek – 5. Kindel 11,04sek – Böhm 11,52sek – Herderich 11,64sek
200m: 1. Kucher 21,95sek – Kindel 22,80sek – Herderich 22,94sek – Böhm 23,16sek
Stab: 3. Fraidel 4,00m
Weit: 5. Wolf 6,87m – 6. Breymaier 6,83m
4x100m: 1. LG Staufen 42,43sek (Herderich, Kucher, Kindel, Wolf)
4x400m: 2. LG Staufen 3:25,23min (Böhm, Kucher, Herderich, Swetlik)

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