Württembergischer Rekord, deutscher Rekord, neue persönliche Bestleistung und Platz vier in der Welt: Für die starke Siebenkämpferin von der LG Staufen, Lisa Maihöfer, war es eine sehr erfolgreiche Weltmeisterschaft. Gegen die stärkste Siebenkampfkonkurrenz bei einer U18-WM, die es jemals gab, zeigte die junge Athletin ihr Talent und platzierte sich unter den besten der Welt.

Bereits um 6 Uhr Ortszeit startete der Tag für Lisa Maihöfer, die in Cali nicht nur die Farben der Nationalmannschaft vertrat, sonder auch die der LG Staufen. Nach dem Frühstück ging es direkt ins Aufwärmestadion, ehe sie um 9.30 Uhr mit den 37 anderen Siebenkämpferinnen aus aller Welt in den Startblöcken zum 100m Hürdenlauf stand.

Für die Siebenkämpferin war dieses Rennen ein schöner Auftakt in ihre ersten Weltmeisterschaften, im schnellsten Lauf blieb sie als Vierte klar unter ihrer Bestzeit und verbesserte diese um mehr als zwei Zehntel auf 13,69 Sekunden. Damit legte sie auch ihre Nervosität im Estadio Pascual Guerrero ein wenig ab und bereitete sich gleich auf die nächste Disziplin vor.

Im anschließenden Hochsprung reichte es nicht ganz zum erhofften Sprung über 1,80m, nach mehr als zwei Stunden und vielen Sprüngen in der Mittagshitze von Cali standen aber dennoch gute 1,79m zu Buche. Mit dem geteilten Disziplinsieg übernahm sie damit im Zwischenklassement die Führung.

Nach der mehrstündigen Mittagspause stand das Kugelstoßen auf dem Programm. Auch hier sicherte sie sich im Rahmen des Siebenkampfes mit 12,98m eine neue persönliche Bestleistung und setzte damit ihre starken Leistungen vom Vormittag fort.

Traditionell schließt das 200m-Rennen den ersten Tag des Siebenkampfes ab. Mit einem fulminanten Lauf unter dem nächtlichen Himmel konnte sie auch in der abschließenden Disziplin des ersten Tages eine Bestmarke aufstellen. 25,12 Sekunden und 3590 Punkten bedeuteten nach vier Disziplinen Platz zwei. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits 163 Punkte mehr auf dem Konto als bei ihrem besten Mehrkampf in Bernhausen vor wenigen Wochen.

Nach einer kurzen Nacht im Hotel stand für Maihöfer am nächsten Tag ihre Paradedisziplin an. Bereits im ersten Versuch ging ein Raunen durch den Stadionrund, sehr weit sah der Sprung aus. Nachdem der Kampfrichter den Absprungbalken genauer betrachtete, gab er diesen Versuch leider ungültig. Besser machte sie es im nächsten Durchgang: Ein weiter Sprung in die Grube brachten ihr eine Weite von 6,10m. Nach dieser Disziplin hatte sie erneut die Gesamtführung inne.

Wie zu erwarten, nahmen ihr die Verfolgerinnen im Speerwurf viele Punkte ab. Teilweise wurden von der Konkurrenz Weiten über 50m erzielt, so rutschte die LG-Athletin mit ihren 34,09m nach dem vorletzten Teil des Siebenkampfes auf Platz fünf ab. Dementsprechend groß war die Enttäuschung, weshalb die Betreuer in der Mittagspause mentale Aufbauarbeit leisten mussten.

Beim abschließenden 800m-Lauf und einer erneuten Bestzeit von 2:23,27 Minuten schob sich die junge Mehrkämpferin noch auf einen hervorragenden vierten Platz. Mit 5804 Punkten verbesserte sie nicht nur ihre persönliche Bestleistung um 238 Punkte sondern stellte damit auch einen neuen deutschen Rekord im Siebenkampf der U18 auf.

Diese Punktzahl hätte bei den Weltmeisterschaften vor zwei Jahren noch den sichern Sieg bedeutet, was zeigt, wie stark dieser hochkarätige Wettkampf in diesem Jahr besetzt war und welche Weltklasseleistungen die Mädchen in diesem Jahr ablegten. Trotzdem zeigte sich Lisa Maihöfer nach dem Wettkampf überglücklich über den errungenen vierten Platz. „Für mich war es toll, in diesem Weltklassefeld dabei zu sein, im besten U18-Siebenkampf bei Weltmeisterschaften aller Zeiten“, sagte Lisa nach dem Wettkampf.

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