Zwei Tage traf sich die Leichtathletikelite zu den 64. nationalen Meisterschaften in der Halle in Leipzig. Starke Leistungen, darunter einige Normerfüllungen für die Hallen-Europameisterschaften in Belgrad, eine unfassbar stimmungsgeladene Atmosphäre durch die jeweils 3500 Zuschauer und eine hervorragende Organisation durch den Ausrichter trugen zu einer tollen Veranstaltung bei. Mit dabei waren mit Lisa Maihöfer und Michael Kucher zwei Athleten der LG Staufen, die sich zum ersten Mal in diesem grandiosen Umfeld präsentieren durften.
Den Start machte Michael Kucher am ersten Wettkampftag über die 400m-Distanz. Da in Leipzig gleich sechs Bahnen zur Verfügung standen, musste sich der baden-württembergische Meister über diese Strecke nicht wie gewohnt gegen vier, sondern gegen sechs Kontrahenten stellen. Im ersten Vorlauf auf Bahn zwei startend merkte man ihm den deutlichen Respekt vor den Meisterschaften an.Nachdem die ersten 100 Meter etwas zu langsam angegangen wurden, musste der U23-Athlet nach dem Einordnen an sechster Stelle das Tempo rausnehmen, um keinen Sturz zu verursachen. Durch den Geschwindigkeitsverlust ging viel Dynamik verloren, sodass Kucher den Anschluss an die Spitzengruppe verlor und diese Lücke bis zum Ziel nicht mehr schließen konnte. Damit verpasste er auch den Einzug ins Finale, dennoch kann er mit seiner Zeit von 49,09 Sekunden zufrieden sein, am Ende wurde er Zwölfter.
Mehrkämpferin Lisa Maihöfer griff beim Hochsprung der Frauen in das Geschehen ein, einem der Höhepunkte am Nachmittag des zweiten Wettkampftages. Unter den Anfeuerungen der 3500 Zuschauer startete die Disziplin mit der Einstiegshöhe von 1,70 Meter. „Die Atmosphäre ist einfach der Wahnsinn, wenn man dort unten steht und alle Leute klatschen“, sagte sie nach dem Springen.
Im rot-weißen Dress durfte die süddeutsche Vizemeisterin im Weitsprung als Erste in den Wettbewerb starten. Mit Bravour überquerte sie die Latte im ersten Versuch, auch die Fünf-Zentimeter-Steigerung der nächsten Höhe stellten für sie kein Problem dar. Allerdings riss die U20-Athleten im ersten Anlauf die Latte bei 1,80 Meter, nach einer kurzen Korrektur klappte es dann im zweiten Versuch. Bei der nächsten Sprunghöhe wurde die Latte bei 1,83 Meter aufgelegt, ganz knapp riss Maihöfer im ersten Versuch. Auch im zweiten und dritten Durchgang sollte es für die junge Mehrkämpferin nicht klappen. Am Ende freute sie sich trotzdem über ihren vierten Platz bei den ganz Großen: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, auch wenn ich mich im ersten Moment geärgert hab, als die Latte im letzten Versuch gefallen ist. Bei den Höhen davor hatte ich ein gutes Gefühl, bei 1,83 bin ich allerdings ein wenig aus dem Anlaufrhythmus gekommen und hab in der Kurve ein bisschen abgekürzt.“
Dieser vierte Platz ist zudem seit Jahren die beste Platzierung, die eine Athletin der Rot-Weißen in den letzten Jahren bei den Deutschen Meisterschaften der Aktiven erzielen konnte und zeigt das große Potential von Lisa Maihöfer. Nur die beiden EM-Teilnehmerinnen Marie-Laurence Jungfleisch und Jossie Graumann, sowie die Leverkusenerin Katarina Mögenburg schoben sich vor die junge Mehrkämpferin der LG Staufen, die damit zu den besten Hochspringerinnen Deutschlands gehört.Sowohl Maihöfer als auch Kucher nahmen damit viele Erfahrungswerte von ihren ersten Deutschen Meisterschaften der Aktiven mit nach Hause, vor allem die tolle Stimmung unter dem Hallendach in Leipzig hat die Rot-Weißen mehr als begeistert. Für Lisa Maihöfer steht am kommenden Wochenende gleich das nächste Highlight der Hallensaison an, sie wird in Sindelfingen bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend U20, ihrer eigentlichen Altersklasse, im Weitsprung starten.
Erstellt: 28. Februar 2017 | Autor: Michael Kucher
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