Eine Saison mit vielen Höhen gipfelte für Leona Grimm bei den Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf. Die Siebenkämpferin der LG Staufen war in diesem Jahr bereits in den Einzeldisziplinen sowie im Mehrkampf sehr erfolgreich unterwegs und zeigte nun auch in Hannover ihr ganzes Leistungsvermögen. Mit Rang drei und der hart erkämpften Bronzemedaille krönte sie damit eine herausragende Saison.
Die Generalprobe einige Wochen zuvor mit dem Titelgewinn bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften meisterte Leona Grimm mit Bravour, so stellte sie dort neben einigen Bestleistungen auch einen neuen Vereinsrekord auf. Nun galt es, den Schwung mit zu den Deutschen Meisterschaften nach Hannover zu nehmen, die wie bereits im Vorjahr schon im Erika-Fisch-Stadion ausgerichtet wurden. Mit einer entsprechend hohen Erwartungshaltung ging die Siebenkämpferin der LG Staufen in die zwei Wettkampftage.
Über die 100m Hürden war ihr angepeiltes Ziel im Mehrkampf erstmals unter 14 Sekunden zu laufen, was ihr in diesem Jahr bereits mehrfach gelungen war. Allerdings hatte sie wie die Konkurrenz mit starkem Gegenwind zu kämpfen und die Zeit stoppte bei 14,20 Sekunden. Damit war sie zwar nicht zufrieden, im Vergleich zu ihrem Titelerfolg in Weingarten war sie hier jedoch bereits 16 Hundertstelsekunden schneller unterwegs. Im darauffolgenden Hochsprung tat sie sich dann etwas schwer, war oft zu nah an der Latte. Dennoch überquerte sie hier 1,65 Meter und platzierte sich nach zwei Disziplinen bereits unter den besten Mehrkämpferinnen des Feldes.
Das Kugelstoßen war für Leona Grimm bisher immer die Wackeldisziplin, bei der für sie alles passieren kann. So blieb es nach drei Versuchen nur bei 11,03 Meter, was sie sichtlich Nerven kostete. Den Frust über die Weite ließ sie dann im tagesabschließenden 200m-Lauf raus, zeigte mit 24,96 Sekunden ihre zweitschnellste Zeit innerhalb eines Mehrkampfes und beendete damit den Tag mit nur ein paar Zählern Rückstand auf Rang vier. Auch wenn sie von ihrem ersten Tag selbst nicht überzeugt war, zeigte sie bis dahin einen sehr guten Mehrkampf. Das sah auch der mitgereiste Trainer Moritz Kindel so, der Cheftrainer Lutz Dombrowski in Hannover vertrat.
Tag zwei begann wie immer mit dem Weitsprung, auch hier hatte sich die Gmünderin im Vorfeld einiges vorgenommen. Doch wie auch bei der Konkurrenz wollte es in Hannover nicht so gut funktionieren wie in der bisherigen Saison. Dennoch sammelte sie mit 5,73 Metern weitere wichtige Punkte für den Kampf um die Podestplätze. Das anschließende Speerwerfen kam dabei wie gerufen, um sich nochmal in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Hier zeigte sie ihre gewohnt konstante Leistung und festigte ihre Ambitionen auf eine mögliche Medaille, lag zudem nach dem Speerwurf auf Rang drei.
Vor dem 800m-Rennen war klar, dass sie gegenüber der Konkurrenz etwas mehr als vier Sekunden Vorsprung hatte. Nun galt es, die auf dem Papier besseren Läuferinnen auf den zwei Stadionrunden nicht aus den Augen zu verlieren und nochmals alles zu geben. Das gelang Leona Grimm auch sehr gut, allerdings hatte sie zwischenzeitlich etwas zu viel Abstand auf die Konkurrenz. Mit großem Kampfgeist und dem Willen, sich die Medaille zu sichern legte sie aber einen fantastischen Schlusssprint auf die Bahn und schloß die Lücke zu den schnelleren Läuferinnen auf der Zielgerade – mit Erfolg.
Nicht nur eine neue persönliche Bestzeit von 2:21,61 Minuten waren das Ergebnis, auch sicherte sie sich unter großem Jubel die heiß ersehnte Bronzemedaille und damit den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere. „Ich bin mit der Punktzahl nicht ganz zufrieden, weil ich mich im Vergleich zu dem Siebenkampf in Weingarten nochmals steigern wollte“, so Leona Grimm. „Aber im Vorfeld hatte ich schon das Ziel, mir eine Medaille zu holen. Dass es mit dieser Punktzahl klappt, hat mich zwar etwas überrascht. Aber ich freue mich sehr über diesen tollen Erfolg“, strahlte die Gmünderin nach dem Wettkampf. Die wohlverdiente Saisonpause und vor allem die großen Erfolge in diesem Jahr machen jetzt schon Lust auf die kommende Saison.
Ergebnisse:
Frauen:
Siebenkampf: 3. Grimm 5.445 Punkte (14,20sek – 1,65m – 11,03m – 24,96m – 5,73m – 38,74m – 2:21,61min)
Erstellt: 3. September 2024 | Autor: Michael Kucher
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