Einzige Teilnehmerin der LG Staufen bei den Baden-Württembergischen Seniorenmeisterschaften in Helmsheim bei Bruchsal war die trotz der katastrophalen Wetterlage eigens aus ihrer Wahlheimat Frankreich angereiste Gabriele Roesch. In der Altersklasse W 45 lief die einstige Top-Sprinterin die 200 Meter in 31,77 Sekunden und wurde Vizemeisterin. Außerdem belegte sie im Speerwerfen mit 23,21 m den vierten Platz.
Insgeheim hatte die LG Staufen bei den Baden-Württembergischen U18-Meisterschaften in Pliezhausen mit vier Medaillen geliebäugelt. Dass es am Ende nur zum Sieg von Stabhochspringerin Dorina Baiker und zur Vizemeisterschaft des Viertelmeilers Pascal Bulling reichte, war sicherlich auch den widrigen Umständen geschuldet.
Nahezu pausenlos goss es im Schönbuchstadion, wo es viel zu wenig Zelte oder andere Unterstellmöglichkeiten gab. Böige Winde taten ihr Übriges, so dass die Athleten mit blauen Lippen und zähneklappernd an den jeweiligen Wettkampforten auf ihren Einsatz warteten.
Moritz Kindel war in seinem 100-m-Vorlauf bis zur Hälfte des Rennens noch vorne, ließ dann jedoch die Zügel schleifen und schied in enttäuschenden 11,85 Sekunden aus. Besser lief es für den Igginger über 200 Meter, wo er in akzeptablen 23,66 Sekunden Siebter wurde. Einen Platz vor ihm lief Regionalmeister Pascal Bulling 23,57 Sekunden, obwohl er zuvor schon die 400 Meter gelaufen war. Hier ging er zwar die ersten 200 Meter wieder zu verhalten an, kam aber dann mächtig ins Rollen und verbesserte sich hinter dem Crailsheimer Sieger Pascal Franke (51,22) um 18 Hundertstel auf feine 51,77 Sekunden. Bei besseren Bedingungen ist dem Wißgoldinger durchaus die DM-Norm von 51,50 Sekunden zuzutrauen.
Über 110 m Hürden hatte sich Dominik Denning im tschechischen Trainingslager in bestechender Form gezeigt. In Pliezhausen wollte er sich jetzt unbedingt für die nationalen Titelkämpfe qualifizieren. Übermotiviert verursachte er jedoch schon im Vorlauf einen Fehlstart, und der Traum war geplatzt. Ruben Fraidel lieferte 17,31 Sekunden ab.
Zwei katastrophale Wechsel ließen auch bei der 4 x 100-m-Staffel (Kindel, Bulling, Denning, Fraidel) die Medaillenhoffnungen dahinschwinden. 46,30 Sekunden reichten nur zu Rang 4. Dieselbe Platzierung gab es für Samuel Fraidel im Stabhochsprung, den man zunächst angesichts der gefährlichen Wetterbedingungen ausfallen lassen wollte. Dass der Bettringer unter diesen Umständen mit 3,30 m seinen Hausrekord nur um zehn Zentimeter verfehlte, ist schon bemerkenswert.
Über die ihr zugeloste Bahn 2 war Theresa Widera im 200-m-Lauf nicht besonders glücklich. Die 26,75 Sekunden und Platz 7 entsprechen denn auch nicht ihrem wirklichen Können. Tapfer schlug sich Sina Wiedmann, als es im 800-m-Rennen schüttete, was das Zeug hielt. Ihre 2:30,44 Minuten (Rang 14) sind dementsprechend zu werten. Heiß war Titelfavoritin Theresa Widera auf die 100 m Hürden. Doch auch hier blieb ihr das Pech treu: Ein Fehlstart führte schon im Vorlauf zur Disqualifikation. Eine positive Entwicklung nimmt dagegen Celine Ströhle, wie ihre 17,19 Sekunden zeigen.
Strömender Regen ließ auch den Hochsprung zu einer Wasserschlacht verkommen. Dass Patricia Sonnentag (Achte) und Lena Jockel Zwölfte) unter diesen Umständen nicht über 1,50 m hinauskamen, wunderte niemand. Damit aller schlechten Dinge drei waren, kam Theresa Widera auch im Weitsprung nicht zurecht. Die baden-württembergische Hallenmeisterin übertrat viermal, wobei fast jeder dieser Sprünge wohl zum Sieg geführt hätte. Die 5,37 m im fünften Durchgang reichten jedoch lediglich zu Platz 5.
Für einen goldenen Schlusspunkt sorgte dann aber Stabhochspringerin Dorina Baiker. Die Titelverteidigerin stieg bei 3,20 m in den Wettbewerb ein, ließ danach 3,30 m aus und packte im zweiten Versuch die 3,40 m. Auf Anhieb überquerte die Waldstetterin schließlich 3,50 m, womit sie ihren Freiluftrekord und zugleich die DM-Norm um fünf Zentimeter übertraf. Da Nicole Butz (WGL Schwäbisch Hall) diese Höhe erst im dritten Anlauf meisterte, war der LGS-Athletin der Sieg nicht zu nehmen; denn die 3,60 m waren anschließend für beide zu hoch.
Aufatmen bei Weitspringer Stefan Köpf (LG Staufen) und seinem Trainer Lutz Dombrowski: Beim ausgezeichnet besetzten Springermeeting in Wesel erfüllte der süddeutsche Meister nach komplizierter Saisonvorbereitung mit 7,71 m die A-Norm für die Deutschen Meisterschaften.
Nun darf er auf jeden Fall im Ulmer Donaustadion antreten. Bisher hatte er mit 7,55 m lediglich die B-Norm (7,45 m) abgehakt, bei der nur die 16 Besten starten dürfen. Wer jedoch die A-Norm von 7,65 m erreicht, ist automatisch startberechtigt. Seit seiner Rückkehr vom DLV-Trainingslager in Südafrika klagte Stefan Köpf immer wieder über Schmerzen. Auch vor dem Einladungswettkampf in Wesel machten sich müde Fußgelenke und schwere Beine bemerkbar.
Dennoch ging der letztjährige DM-Fünfte bei ordentlichen Witterungsverhältnissen gleich im ersten Versuch volles Risiko und landete bei sehr guten 7,71 m. Coach Lutz Dombrowski merkte dennoch an: „Besonders gut sah der Sprung aber nicht aus!“ Allerdings hatte sich damit die Reise an den Niederrhein schon gelohnt. Es folgten noch Sprünge auf 7,53 m und 7,30 m; die anderen Versuche waren ungültig. Köpf hat sich damit in der aktuellen deutschen Bestenliste von Rang 11 auf Platz 8 verbessert.
Mit dieser Leistung wurde der 28-Jährige in Wesel Vierter. Der Sieger Alwyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) kam mit glänzenden 8,20 m bis auf fünf Zentimeter an die WM-Norm heran. Julian Howard (LG Region Karlsruhe) übertraf mit 8,07 m erstmals die magische 8-m-Marke. Als Dritter sprang Jan Uder (SV Schlaucom Saar 05) auf 7,74 m hinaus.
Gold durch Speerwerfer Patrick Hess, Silber durch Hammerwerfer Alexander Ziegler und Bronze durch Hürdensprinterin Rebecca Konold! Das war die optimale Ausbeute der drei LG-Staufen-Mitglieder, die bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Darmstadt antraten.
Alle deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten, die im Sommer zur Universiade ins russische Kazan wollen, mussten in diesem Jahr zusätzlich zur Normerfüllung den Weg über die Deutschen Hochschulmeisterschaften in Darmstadt gehen. Nur angetretene Athleten können nominiert werden. So tummelten sich am Wochenende rund 400 Studierende im Darmstädter Bürgerpark – bei nicht mal zehn Grad und Dauerregen am Sonntag keine leichten Bedingungen.
Für eine erste Überraschung sorgte Rebecca Konold (PH Gmünd) über 100 m Hürden. In dem relativ offenen Stadion pfiff den sieben Endlaufteilnehmerinnen der Gegenwind mit 3,1 m/s ins Gesicht. Drei Finalistinnen kamen damit überhaupt nicht zurecht, liefen in die Hürden hinein und schieden aus. Die baden-württembergische Juniorenvizemeisterin im Siebenkampf trotzte jedoch den Naturgewalten, erreichte in diesem kuriosen Rennen in für sie normalerweise indiskutablen 16,06 Sekunden das Ziel und war plötzlich Bronzemedaillengewinnerin! Zudem kam sie im Kugelstoßen mit ordentlichen 11,02 m auf Rang 6.
Aus organisatorischen Gründen wurde das Hammerwerfen nach Fränkisch-Crumbach ausgelagert. Auch dort stand das Wasser im Ring und die Wetterbedingungen konnten kaum schlechter sein. Alexander Ziegler (Virginia Tech Blacksburg), der tags zuvor in Halle/Saale mit glänzenden 74,27 m die A-Norm des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands für die Universiade in Kazan um 27 Zentimeter übertroffen hatte, kämpfte an diesem Tag außerdem mit den Folgen der Zeitumstellung nach der Rückkehr aus den USA. So musste der 25-Jährige mit für ihn enttäuschenden 67,05 m und Platz 2 zufrieden sein. Sieger Sven Möhsner (Uni zu Köln), von Ziegler noch am Vortag bezwungen, wurde für seine 68,70 m übrigens für die beste Meisterschaftsleistung bei den Männern ausgezeichnet.
Erstmals nach seiner Patellasehnen-Verletzung startete Speerwerfer Patrick Hess (PH Gmünd). Der süddeutsche Juniorenmeister befolgte den Rat seines Betreuers: „Die Bahn steht unter Wasser. Lauf langsam an!“ Schon mit seinem ersten Versuch entschied der 21-jährige Wißgoldinger, der schon so viel Verletzungspech hatte, den Wettbewerb für sich. An seine 64,98 m kam bei weitem niemand heran. Sven Schöder (HS Ostfalia) belegte mit 60,67 m Platz 2. Patrick Hess holte im Übrigen die insgesamt neunte deutsche Hochschulmeisterschaft für ein Mitglied der LG Staufen. Zuletzt war vor zehn Jahren Dreispringerin Ulla Zöllner in der Halle mit 12,69 m erfolgreich gewesen.
Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) feierte nach seiner Rückkehr aus den USA einen gelungenen Einstand in die deutsche Wettkampfsaison. Bei den international stark besetzten Halleschen Werfertagen schob er sich mit hervorragenden 74,27 Metern auf Platz 2 der aktuellen DLV-Bestenliste.
Der zweifache US-Studentenmeister begann mit 70,03 m und schlug im zweiten Durchgang mit 74,27 m zu, ehe er weitere vier Würfe deutlich über der 70-m-Marke folgen ließ. Damit wurde er in einem hochkarätigen Feld Sechster. Sieger wurde der Erste der Asien-Spiele 2010, Dilshod Nasarov (Tadschikistan) mit 80,71 m vor dem sechsmaligen deutschen Meister Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 77,86 m und dem WM-Fünften von 2009, Sergey Litvinov (Russland), mit 77,07 m.
Als Vierter warf Szymon Ziolkowski, der polnische Olympiasieger von Sydney 2000 und Weltmeister 2001 in Edmonton, 76,26 m vor dem Ukrainer Oleksiyy Sokirskiy mit 76,06 m. Hinter Alex Ziegler kam der drittbeste Deutsche Sven Möhsner (Leverkusen) als Siebter auf 73,10 m.
Zieglers Trainer Fred Eberle war sehr zufrieden: „Insgesamt ein toller Wettkampf! Darauf lässt sich aufbauen.“
Mit großartigen 3,45 m erfüllte die baden-württembergische Meisterin Dorina Baiker (LG Staufen) beim Nationalen Stabhochsprung-Meeting in Oberhaugstett die Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften U18 Ende Juli in Rostock!
Dabei waren die Bedingungen alles andere als einfach. Bei knapp zehn Grad und starken Windböen, die zum Glück meist von hinten, teilweise jedoch auch von der Seite kamen, war das Springen nicht ganz ungefährlich. Dorina Baiker stieg bei der Höhe von 3,25 m ein. 3,35 m bewältigte sie erst im dritten Versuch. Auch 3,45 m riss sie zweimal, ehe sie diese Höhe überqueren konnte und damit ihre persönliche Freiluft-Bestleistung einstellte. Damit gewann die Waldstetterin vor Johanna Felzmann (LAZ Zweibrücken) mit 3,35 m und Annabelle Haas (TSV Riederich) mit 3,05 m.