Mit der kaum erhofften Bronzemedaille in der Mannschaftswertung setzten die B-Jugend-Zehnkämpfer der LG Staufen bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Hannover das Sahnehäubchen auf eine erfolgreiche Saison. Theresa Widera überraschte mit einem großartigen fünften Platz im Siebenkampf der Klasse U 18.
Die äußeren Bedingungen im Erika-Fisch-Stadion stimmten. Heiß waren nur die Athleten der LG Staufen. Nach dem erfreulichen Abschneiden bei den Süddeutschen Meisterschaften hofften die U 18-Zehnkämpfer, unter die sechs besten Mannschaften zu kommen. Da man aber ohne Ersatzmann angereist war, musste ein Rädchen ins andere greifen.
Es begann auch ganz viel versprechend im 100-m-Lauf. Max Wolf unterbot mit 11,70 Sekunden gleich seine Bestzeit um acht Hundertstel. Mit 6,63 m war er drittbester Weitspringer der gesamten Konkurrenz. Im Kugelstoßen verbesserte er sich um 13 Zentimeter auf 13,21 m, im Hochsprung um fünf Zentimeter auf prächtige 1,84 m und über 400 Meter um 63 Hundertstel auf 53,79 Sekunden. Damit hatte er sich um Fünfkampf um 101 auf 3427 Punkte gesteigert und belegte nach dem ersten Tag den neunten Platz.
Sprinter Michael Kucher glänzte im 100-m-Rennen mit 11,26 Sekunden, womit er seine seitherige Bestzeit um sieben Hundertstel unterboten hatte. Auch im Weit- (6,27 m) und Hochsprung überzeugte er. Mit der drittschnellsten 400-m-Zeit von 51,03 (bisher 52,06) trumpfte er am Ende des ersten Tages noch unwahrscheinlich auf. Damit hatte er sich im Fünfkampf um 17 Zähler auf 3290 Punkte gesteigert und rangierte auf Platz 17.
Manuel Klusik fand etwas schwerer in den Wettkampf. Er durfte sich vor allem über seine Verbesserung im Kugelstoßen mit 12,92 m (zuvor 11,96 m) freuen. Auch sein Hochsprung von 1,78 m konnte sich sehen lassen. Im Fünfkampf fehlten dem Regionalmeister mit 3122 Punkten jedoch 68 Zähler zur Bestleistung. Das bedeutete Rang 24.
In der inoffiziellen Fünfkampf-Mannschaftswertung lag die LG Staufen dann völlig überraschend mit 9839 Punkten hinter der favorisierten LG Kindelsberg Kreuztal (10 899 P.), aber vor dem TSV Bayer 04 Leverkusen (9706 P.) auf Platz 2!
Den zweiten Tag eröffnete Max Wolf mit sehr guten 14,91 Sekunden über 110 m Hürden. Unzufrieden war er mit seinen 39,71 m mit dem Diskus. Umso besser lief es in den letzten drei Disziplinen: Im Stabhochsprung machte sich bezahlt, dass man zuletzt im Heidenheimer Sparkassen-Sportpark mit härteren Stäben trainiert hatte. Nun steigerte sich Wolf von 3,70 m gleich auf feine 4,10 m.
Mit dem Speer verbesserte sich der Bettringer um glatte zwei Meter auf 50,77 m. Im abschließenden „Sorgenwettbewerb“, den 1500 Metern, zeigte er absoluten Kampfgeist und unterbot mit 5:12,12 Minuten seine alte Bestzeit um nicht weniger als 22 Sekunden! Damit hatte er seinen Zehnkampf-Hausrekord um 419 auf 6683 Punkte gesteigert und mit einem hervorragenden zehnten Platz alle Erwartungen übertroffen. Außer dem mit der Weltklasse-Leistung von 7572 Punkten siegenden Jugend-WM-Teilnehmer Tim Nowak (LG Hohenlohe) war Wolf der beste Württemberger.
Kämpferisch zeigte sich auch Michael Kucher. Mit 15,91 Sekunden unterbot er seine Hürdenbestzeit um neun Hundertstel. Im Stabhochsprung stellte er mit 3,40 m seine Bestleistung ein. Wie er sich auf der 1500-m-Strecke jedoch um volle dreizehn Sekunden auf 4:41,50 Minuten verbesserte, machte Coach Lutz Dombrowski sprachlos. „Ich habe das für unmöglich gehalten“, äußerte er sich später. Somit hatte sich auch der Gmünder um 154 auf 6010 Punkte gesteigert und am Ende stand Platz 19 zu Buche.
Zwei Bestleistungen gelangen Manuel Klusik. Den Diskus schleuderte er auf 32,69 m hinaus und die 1500 Meter legte er in 4:59,22 Minuten zurück. Damit kam er auf insgesamt 5673 Punkte, 46 Zähler mehr als bisher. Das war Rang 27 im Zehnkampf. Und damit begann die Stunde der Taschenrechner; denn alle warteten auf das Mannschaftsergebnis. Bei der Siegerehrung war es dann amtlich: Das Staufen-Trio hatte tatsächlich Bronze gewonnen, was Lutz Dombrowski zu der Bemerkung veranlasste: „Als Trainer bin ich mächtig stolz auf diese Truppe!“
Hinter der souverän agierenden westfälischen LG Kindelsberg Kreuztal (20 558 P.) und dem TSV Bayer 04 Leverkusen (18 789 P.) hatten die Rot-Weißen mit 18 366 Punkten den dritten Platz erreicht vor der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen (17 848 P.), dem LAZ Leipzig (17 046 P.) und dem ASC Düsseldorf (16 980 P.). Erst zu Hause erfuhr das Team, dass es damit den genau zwanzig Jahre alten Kreisrekord um neunzehn Zähler übertroffen hatte. 1992 hatte die damalige LGS-Mannschaft Bernd Vögele, Marc Scheloske und René Welches bei der DM in Bad Oeynhausen 18 347 Punkte erzielt.
Als Einzelkämpferin trat Theresa Widera für die LG Staufen im Siebenkampf der Klasse U 18 an. Mit starken 14,43 Sekunden über 100 m Hürden begann sie den Wettkampf. Es folgten 1,57 m im Hochsprung, 10,09 m im Kugelstoßen und schnelle 12,87 Sekunden über 100 Meter. Das ergab nach dem ersten Tag 2946 Punkte und einen kaum erwarteten achten Rang.
Nahe an sechs Meter ging ihr erster, knapp übergetretener Weitsprung. Nach einem schwachen zweiten Versuch traute sie sich im dritten, volles Risiko zu gehen und wurde mit 5,61 m belohnt. Während im Speerwurf mit 31,67 m vier Meter zur Bestmarke fehlten, ließ sie sich von einer Wette mit Coach Dombrowski so beeinflussen, dass sie im abschließenden 800-m-Rennen ihre Bestzeit von 2:36,26 Minuten auf großartige 2:29,83 Minuten herunterdrückte.
Damit machte die 16-jährige Heubacherin noch einen Sprung von Rang 8 auf einen grandiosen Platz 5 unter 76 Teilnehmerinnen. Mit 4881 (bisher 4669) Punkten war sie beste Süddeutsche und Drittbeste des jüngeren Jahrgangs 1996. In eben diesem Jahr stellte Kathrin Sonntag (LG Staufen) mit 4772 Punkten einen Ostalb-Kreisrekord auf, der nun von Theresa Widera um 109 Zähler übertroffen wurde.
Glatt zum Vergessen war das Wochenende jedoch für Rebecca Konold. Die baden-württembergische Juniorenvizemeisterin im Siebenkampf U 23 hatte schon im Vorfeld Pech, als sie wegen einer Blase am Fuß zwei Wochen kein Lauftraining bestreiten konnte. Die 15,22 Sekunden über 100 m Hürden, 1,54 m im Hochsprung und 11,16 m im Kugelstoßen gingen ja noch einigermaßen. Aber danach klappte überhaupt nichts mehr. Dennoch stand sie tapfer den Wettkampf durch und landete am Ende mit 3842 Punkten, fast 700 Punkte unter ihrer Bestmarke, auf Rang 22.
Am Wochenende wurde sie süddeutsche Vizemeisterin U 18 im Stabhochsprung. Nun verfehlte Stabhochspringerin Dorina Baiker (LG Staufen) am dritten Abend des 39. Fischbacher Sportfests in Friedrichshafen den Kreisrekord nur um fünf Zentimeter.
Im Albert-Müller-Stadion stieg die 15-jährige Waldstetterin bei 3,15 m in den Wettbewerb ein und überquerte diese Höhe ebenso wie die 3,25 m mühelos. Zwei Versuche benötigte sie für 3,35 m, ehe sie auf Anhieb mit 3,45 m ihre persönliche Bestleistung einstellte. Dreimal scheiterten dann ihre Bemühungen, mit 3,55 m den schon dreizehn Jahre alten Kreisrekord ihrer Clubkameradin Sandra Weger (3,50 m) zu brechen. Den Wettkampf selbst gewann sie jedoch überlegen mit genau einem Meter (!) Vorsprung vor Miriam Herzig (TV Engen).
Mit persönlichen Bestleistungen überzeugten Lisa Maihöfer und Alicia Hägele als Vertreterinnen der LG Staufen bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften U 16 in Wesel. Im Siebenkampf der Klasse W 14 holte Lisa Maihöfer sogar die Silbermedaille.
Im RWE-Auestadion herrschten am ersten Tag 34 Grad Hitze. Los ging es mit den 100 m Hürden. Mit 12,35 Sekunden kam Lisa Maihöfer bis auf elf Hundertstel an ihre Bestzeit heran. Dass dabei 2,1 m/s Rückenwind bliesen, war für die Großdeinbacherin, der die Abstände zwischen den Hürden ohnehin zu eng sind, eher hinderlich. Im Kugelstoßen übertraf sie mit 10,53 m ihren Hausrekord um 34 Zentimeter.
Mit hervorragenden 1,68 m kam Lisa im Hochsprung bis auf zwei Zentimeter an ihre Bestleistung heran und war hier die Beste des gesamten Feldes. Den 100-m-Lauf beendete sie in glänzenden 12,74 Sekunden als Zweitschnellste. Damit hatte sie insgesamt 2260 Punkte gesammelt und war nach dem ersten Tag Spitzenreiterin.
Ausgerechnet in ihrer Spezialdisziplin, dem Weitsprung (Bestmarke 5,65 m), haperte es diesmal. Ohne je den Balken zu treffen, wurden 4,80 m, 5,19 m und 5,29 m notiert. Umso besser klappte es in den folgenden Wettbewerben. Im Speerwerfen steigerte sie sich von 23,99 m auf 26,85 m.
Bei einer Gluthitze von 39 Grad – am Niederrhein konstatierte man an diesem Tag die heißeste Gegend Deutschlands – musste der abschließende 800-m-Lauf absolviert werden. Mit den letzten Kräften schleppte sich Lisa Maihöfer ins Ziel und hatte dort mit grandiosen 2:34,66 Minuten ihre Bestzeit um mehr als vier Sekunden unterboten.
Fast gleichzeitig mit ihr kam die große Favoritin Larissa Hutfilz (TSV Glücksburg) ins Ziel, die damit den Siebenkampf der Klasse W 14 mit 3841 Punkten gewann. Hinter ihr aber wurde Lisa Maihöfer mit großartigen 3796 Punkten deutsche Vizemeisterin und übertraf den fünf Jahre alten württembergischen Rekord von Ramona Pitan (DJK Ellwangen-SG Virngrund) um 34 Zähler. Lea Wissing (LG Kurpfalz) wurde mit 3715 Punkten Dritte.
Lisa Maihöfer brauchte einige Zeit um zu begreifen, was sie geleistet hatte: „Anfangs habe ich es gar nicht realisiert, dass ich bei meiner ersten Teilnahme an Deutschen Meisterschaften gleich Silber gewonnen habe. Mehrkampf-Bundestrainerin Eva Rapp hat mir auch gratuliert. Und der WLV hat mich am 22. September als Hochspringerin zum Schüler-Länderkampf gegen Bayern und Hessen nach Waiblingen eingeladen.“
Auch Alicia Hägele zeigte sich nach ihrer Knieverletzung wieder gut in Form. Mit 12,82 Sekunden (2,3 m/s Rückenwind) lag sie volle vier Zehntel unter ihrer Hürdenbestzeit. Nach guten 10,82 m im Kugelstoßen büßte sie leider in ihrer Problemdisziplin, dem Hochsprung, viele Punkte ein. Schon nach ihrer Anfangshöhe von 1,32 m war nämlich bereits Schluss. Wenigstens konnte sie anschließend ihre 100-m-Bestzeit von 13,35 auf 13,23 Sekunden drücken.
Am folgenden Tag sprang die Straßdorferin mit 4,81 m dicht an ihre Bestmarke heran. Mit dem Speer verbesserte sie sich um 1,34 m auf 27,61 m; die 800 Meter schließlich lief sie in 2:36,87 Minuten. Mit insgesamt 3462 Punkten hatte sie sich im Siebenkampf um sechzig Zähler gesteigert und belegte Rang 18 in der deutschen Elite.
Die sehr großzügigen Anlagen in Wesel und eine hervorragende Organisation begünstigten zweifellos die Leistungen der Athletinnen. Die Trainer Gerald Baiker, Edgar Maihöfer und Kerstin Brunner waren mit ihren Schützlingen jedenfalls mehr als zufrieden.
Vor einem Jahr schnappte der Rehlinger Jan Uder bei den Süddeutschen Meisterschaften Stefan Köpf den Weitsprungtitel weg. Jetzt revanchierte sich der LG-Staufen-Athlet und verwies den Saarländer bei den Titelkämpfen in Wetzlar auf Platz 2.
Schon im ersten Durchgang übernahm Uder mit 7,57 m die Führung, während Stefan Köpf mit 7,28 m und 7,19 m nur schwer in den Wettkampf fand. Nach drei ungültigen Versuchen musste der Igginger im letzten Durchgang alles auf eine Karte setzen. Mit ausgezeichneten 7,61 m setzte er da den entscheidenden Konter, der die Konkurrenz matt setzte.
Trainer Lutz Dombrowski meinte: „Manchmal geht es eben nur mit Kampf! Das war jetzt wirklich ein gelungener Saisonabschluss. Stefan ist ja mehrfach durch kleinere Verletzungen und Krankheiten ausgebremst worden. Aber bei den Höhepunkten des Jahres konnte er immer seine Leistung abrufen. So gesehen war es seine bisher beste Saison.“
Mit Anlaufproblemen hatte der A-Jugendliche Robin Breymaier zu kämpfen. Bis zu einem halben Meter verschenkte der Waldstetter vor dem Brett. So kam er letztendlich mit 6,53 m in der Männerklasse nicht über Rang 10 hinaus. An der Technik muss auch noch Speerwerfer Patrick Hess feilen. Er nimmt vor dem Abwurf immer noch zu viel Tempo heraus. Dennoch kann der süddeutsche Juniorenmeister mit 64,25 m und Platz 5 zufrieden sein.
Einzige Teilnehmerin der LG Staufen in der Frauenklasse war Svenja Sickinger, die über 800 Meter sehr starke Gegnerinnen vor sich sah. Nach einem kleinen Stolperer bei der 400-m-Marke verlor sie rasch den Kontakt zur Spitze. Mit 2:11,92 Minuten war sie trotzdem nicht allzu weit von ihrer Bestzeit entfernt und durfte als Vierte einen ordentlichen Saisonabschluss registrieren.
Parallel zu den Aktiven trug auch die B-Jugend ihre Süddeutschen Meisterschaften in Wetzlar aus. Dabei zeigte das kleine Aufgebot der LG Staufen glänzende Leistungen. Gold für Weitspringer Max Wolf, Silber für Stabhochspringerin Dorina Baiker und Weitspringerin Theresa Widera sowie Hürdenbronze für letztere waren die Ausbeute der Rot-Weißen.
In der Hitzeschlacht von Wetzlar setzte Michael Kucher mit seinem 200-m-Vorlaufsieg in neuer Bestzeit von 22,46 (bisher 22,50) Sekunden ein erstes Ausrufezeichen. Im Endlauf hatte er keinen so guten Start mehr und verfehlte mit 22,68 Sekunden als Vierter knapp eine Medaille. Dennoch sandte er mit dieser Leistung ein positives Signal in Richtung Hannover, wo am nächsten Wochenende die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften stattfinden.
In den Zeitläufen über 400 Meter ging Pascal Bulling die erste Rennhälfte etwas zu langsam an. Auf der Außenbahn laufend, ist er auf dieser Distanz noch zu wenig erfahren, um das Tempo richtig einzuteilen. Mit 52,69 Sekunden landete er am Ende auf Rang 13. Coach Lutz Dombrowski traut dem jungen Wißgoldinger jedoch zu, nächstes Jahr die DM-Norm zu knacken.
Über 110 m Hürden lieferte Max Wolf als Vorlaufzweiter feine 14,80 Sekunden ab. Durch den Fehlstart seines Nebenmannes im Finale verunsichert, blieb er dann bei der Wiederholung fast sitzen und konnte sich schließlich mit 15,01 Sekunden nur noch Platz 6 erkämpfen. Im Weitsprung gelangen ihm im ersten Versuch 6,64 m. Danach sprang er immer vor dem Brett ab. Im fünften Durchgang traf er dann endlich den Balken hundertprozentig.
Als die Kampfrichter anzeigten, dass er auf sensationelle 6,95 m hinausgeflogen war, zeigte der sonst eher kühl reagierende Bettringer zum ersten Mal die Faust. Der Konter des favorisierten Offenburgers Raphael Baumann saß mit 6,92 m nicht wirklich. Und Max Wolf zeigte mit seinem letzten Sprung von 6,71 m noch, dass er den Wettbewerb verdient gewonnen hatte. In der aktuellen württembergischen Bestenliste baute er mit der Wetzlarer Leistung seine Führung aus.
Bei der weiblichen U 18 überraschte die immer schneller werdende Theresa Widera mit der absolut schnellsten Vorlaufzeit über 100 m Hürden. Ihre 14,38 (zuvor 14,75) Sekunden erzielte sie dabei wohlgemerkt in ihrem erst zweiten Rennen über diese Distanz. In einem sehr engen Finale siegte dann Esther Dreier (TSV Plattling) in 14,25 vor Lea Wayss (WGL Schwäbisch Hall) in 14,31 Sekunden. Theresa Widera verbesserte sich erneut auf 14,32 Sekunden und holte sich Bronze. In Württemberg ist sie mit dieser Zeit Zweitschnellste.
Der Weitsprung-Wettbewerb plätscherte anfangs so dahin, bis Theresa Widera auch hier in die Gänge kam und über 5,57 m und 5,65 m im vierten Durchgang auf großartige 5,80 m hinaussprang und sich mit zehn Zentimeter Rückstand hinter Saskia Kossmann (LG Ortenau-Nord) die Silbermedaille erkämpfte. Bei Lisa Ostertag passte diesmal der Anlauf überhaupt nicht. 5,13 m und Rang 11 waren für die baden-württembergische Hallenmeisterin natürlich eine Riesenenttäuschung, sind aber sicher auch ihrer langen Verletzungspause geschuldet.
Eine weitere Silbermedaille gab es für die LG Staufen im Stabhochsprung. Dorina Baiker, die baden-württembergische Titelträgerin, bot wieder solide 3,30 m und musste sich lediglich der Hessin Katharina Wegner (LG Rodgau) um zehn Zentimeter geschlagen geben.
Dass sich Hochleistungssport und Studium doch unter einen Hut bringen lässt, hat der für die LG Staufen startende Hammerwerfer Alexander Ziegler nun unter Beweis gestellt: Mit großem Erfolg hat er jetzt an der US-Universität Virginia Tech in Blacksburg seinen Bachelor-Abschluss vorgenommen.
In der Fachrichtung „Management“, was in etwa unserem BWL-Wirtschaftsstudium entspricht, erhielt er nach seinem letzten wissenschaftlichen Projekt über kommunale Unternehmensplanung die Note 1,5. Daraufhin wurde er von der „Vereinigung der Meistertrainer“, in der die wichtigsten amerikanischen Uni-Trainer zusammengeschlossen sind, für das „Nationale Akademische Team“ vorgeschlagen.
Diese Vereinigung verteilt auch die Stipendien für den zweijährigen Master-Studiengang an der Virginia Tech, wofür allerdings drei Voraussetzungen erforderlich sind. Der Stipendiat muss sportliche Erfolge vorweisen können, was im Fall des zweifachen US-Hochschulmeisters Ziegler zweifelsohne nachgewiesen ist. Der Studienabschluss muss mindestens mit der Note 1,7 erfolgen. Und schließlich soll auch soziales Engagement vorliegen. Dies zeigt Alex Ziegler in seiner Tätigkeit als Mentor für ausländische Studienanfänger.
Somit hat der Dischinger Planungssicherheit für die kommenden zwei Jahre. Auch im sportlichen Bereich sind er und sein Trainer Fred Eberle guter Dinge. Nachdem der 25-Jährige bei den diesjährigen NCAA-Championships mit 75,78 m eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt hat (Platz 2 der deutschen Bestenliste 2012), will man als nächstes großes Ziel die Teilnahme an der 26. Universiade ins Visier nehmen. Diese findet im Juli 2013 im russischen Kazan statt.