Als Gäste durften die B-Jugendlichen der LG Staufen an den Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften in Friedberg bei Augsburg teilnehmen. Dort schafften Theresa Widera, Max Wolf und die Jungen-Mannschaft die Norm für die Deutschen Meisterschaften.
Eigentlich hätten die Rot-Weißen ja lieber bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften in Radolfzell teilnehmen wollen. Aber die wurden am selben Wochenende wie die Deutschen Jugendmeisterschaften ausgetragen, bei denen mehrere betroffene LG-Athleten starteten. So entschloss man sich zu dieser Notlösung.
Zum Glück ging die erhoffte DM-Norm-Erfüllung nun auch im befreundeten „Ausland“ auf. Besonders Max Wolf zeigte sich in blendender Laune. Er verbesserte sich über 100 Meter um fünf Hundertstel auf 11,78 Sekunden und sprang 6,59 m weit. Persönliche Bestleistungen gab es im Kugelstoßen mit 13,08 m (bisher 11,45 m), Hochsprung mit 1,79 m (1,78 m), 400-m-Lauf mit 54,42 (58,31) Sekunden und im Fünfkampf mit 3326 (2703) Punkten. Der Herzogenauracher Sam Leiblein erzielte nur neun Zähler mehr. Wolf wäre mit dieser Leistung auch baden-württembergischer Vizemeister geworden.
Ebenfalls stark präsentierte sich Michael Kucher. Der 100-m-Regionalmeister unterbot mit schnellen 11,33 Sekunden seine bisherige Bestzeit gleich um dreizehn Hundertstelsekunden. Neue Hausrekorde gab es für ihn ebenso im Weitsprung mit 6,35 m, im Kugelstoßen mit 11,83 m und im Fünfkampf mit 3273. Erwähnenswert auch seine 400-m-Zeit mit 52,48 Sekunden.
Manuel Klusik, im Frühjahr schon Regionalmeister im Fünf- und Zehnkampf geworden, steigerte sich im Hochsprung von 1,76 m auf erstaunliche 1,82 m, über 400 Meter von 54,74 auf 53,59 Sekunden und im Fünfkampf von 3158 auf 3190 Punkte. Damit kam das Fünfkampf-Trio auf insgesamt 9789 Punkte, 314 mehr als seinerzeit der baden-württembergische Meister LG Region Karlsruhe.
Am zweiten Tag kam Max Wolf mit 15,09 Sekunden ausgerechnet in seiner Parade-Disziplin 110 m Hürden nicht an seine Bestzeit heran. Diese Scharte wetzte der Bettringer jedoch in den folgenden Wettbewerben aus. Den Diskus warf er 41,29 m (zuvor 33,40 m), im Stabhochsprung überquerte er 3,70 m (3,30 m), den Speer schleuderte er auf 48,77 m (44,75 m) hinaus. Unerklärlich schwach dann der abschließende 1500-m-Lauf in 5:50,87 Minuten. Da büßte er sehr viele Punkte ein. Dennoch verbesserte er sich im Zehnkampf um sage und schreibe 995 auf 6264 Punkte und lag damit um 64 Zähler über der begehrten DM-Norm!
Michael Kucher verbesserte sich über 110 m Hürden auf 16,00 Sekunden und im Stabhochsprung auf 3,40 m. Damit lag er im Zehnkampf mit 5856 Punkten um 427 Zähler über seiner Bestmarke. Manuel Klusik steigerte sich im Hürdensprint auf 16,04 Sekunden, mit dem Diskus auf 31,54 m, mit dem Stab auf 3,30 m und im Zehnkampf um 225 auf 5627 Punkte.
Damit übertraf das LG-Trio mit zusammen 17 747 Punkten nicht nur die DM-Norm (16 500), sondern auch den neuen bayerischen Meister LG Stadtwerke München (16 914) und ebenso den baden-württembergischen Titelträger LG Regio Karlsruhe (16 879) deutlich und darf sich auf die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften vom 24. – 26. August in Hannover freuen.
Bei den U 18-Mädchen überzeugte erneut Theresa Widera. In ihrem ersten Lauf über 100 m Hürden wurde sie in glänzenden 14,75 Sekunden gestoppt. Nach 1,51 m im Hochsprung verbesserte sie sich mit der Kugel um 36 Zentimeter auf 10,71 m und lief die 100 Meter in 13,15 Sekunden, was in ihrem ersten B-Jugend-Vierkampf stolze 2826 Punkte erbrachte. Die baden-württembergische Meisterin Annika Oberhofer (TG Bad Waldsee) hatte bei ihrem Sieg in Radolfzell zwei Zähler weniger erzielt.
Tina Brenner steigerte sich über 100 m Hürden auf 16,48 Sekunden, im Kugelstoßen auf 10,69 m und im Vierkampf auf 2411 Punkte. Katharina Helm (1,45 m hoch) debütierte im Vierkampf mit 2042 Punkten.
Theresa Widera setzte den Wettkampf fort mit starken 5,61 m im Weitsprung, warf den Speer auf 32,42 m hinaus und legte die abschließenden 800 Meter in 2:38,67 Minuten zurück. Damit hatte die Heubacherin in ihrem ersten Siebenkampf 4669 Punkte gesammelt und klar die DM-Norm (4400) erfüllt. Auch in dieser Disziplin war sie um zehn Punkte stärker als die baden-württembergische Meisterin Charlene Pohl (LAV Tübingen) bei ihrem Titelgewinn.
Tina Brenner blieb über 800 Meter mit 2:42,06 Minuten fast vier Sekunden unter ihrer Bestzeit und steigerte sich im Siebenkampf um 75 auf 3763 Punkte. Katharina Helm stellte am zweiten Tag drei neue Bestmarken auf und kam insgesamt auf ordentliche 3376 Punkte. Zusammen erkämpfte sich das LG-Trio feine 11 808 Punkte, die nicht weit von den 12 000 Punkten entfernt liegen, die für die DM-Teilnahme gefordert sind. Trainer Lutz Dombrowski war mit seinem Team hoch zufrieden.

Auch in diesem Jahr beteiligte sich eine kleine Abordnung der LG Staufen beim stimmungsvollen „Springen mit Musik“ im kleinen Schwarzwaldort Weisenbach. Höhepunkt für die Rot-Weißen war der erste 7-m-Sprung des A-Jugendlichen Robin Breymaier.
Lang ist die Leidensgeschichte des Waldstetter Mehrkämpfers. Nach zwei Knieoperationen hatte er in diesem Jahr lediglich sieben Wochen Zeit, um sich auf Wettkämpfe vorzubereiten. In Weisenbach hoffte er an seine Erfolgssaison von 2011 anknüpfen zu können. Dort sitzen die Zuschauer sehr eng an der Weitsprunggrube und aus dem Lautsprecher ertönt die Lieblingsmusik des jeweiligen Athleten. Robin Breymaier begann mit 6,66 m und konnte schon im zweiten Versuch mit 6,89 m seine persönliche Bestleistung um vier Zentimeter übertreffen. Im vierten Durchgang gelangen ihm 6,86 m. Und dann flog er bei 0,3 m/s Rückenwind unter dem Geraune der Zuschauer auf prächtige 7,12 m hinaus, ehe er mit 6,93 m den Wettbewerb erfolgreich beendete.
Bei der Siegerehrung wurde ihm die satte Erfolgsprämie von 25 Euro zuteil, da er den zwei Jahre alten A-Jugend-Stadionrekord des Ötigheimers Marco Senn (6,99 m) gebrochen hatte. In der württembergischen Jahresbestenliste rückte Breymaier hinter Fabian Heinle (LG Leinfelden-Echterdingen, 7,28 m) auf Platz 2 vor.
Mit genau 6,00 m wurde Teamkamerad Christian Müller nach Anlaufproblemen im U 20-Wettkampf Zweiter. In der Männerklasse gewann Julian Barth. Der Böbinger steigerte seine Saisonbestleistung von 6,68 m auf 6,74 m. Coach Lutz Dombrowski: „Julian klebt dieses Jahr das Pech an den Füßen. Er hatte wieder drei nur hauchdünn übergetretene sehr gute Sprünge. Aber ich freue mich, dass er dennoch volles Risiko geht.“
Wie Robin Breymaier hat auch Lisa Ostertag Krankenhaus-Erfahrung. Nachdem sie im Winter noch baden-württembergische U 18-Hallenmeisterin werden konnte, musste sie am Fuß operiert werden und findet jetzt allmählich zu ihrer Form zurück. Nach fünf übergetretenen Sprüngen deutete sie im letzten Durchgang mit 5,56 m ihre Klasse an und gewann noch vor der lange führenden Sina Grummel (TV Bühl), die 5,54 m erzielte. Im Dreisprung der Klasse U 20 verfehlte Melanie Breymaier mit 9,72 m ihren Hausrekord um dreißig Zentimeter.

Beim Abendsportfest der LG Steinlach im Ernwiesenstadion von Mössingen ließ Weitspringer Stefan Köpf (LG Staufen) die gesamte Konkurrenz hinter sich. Mit 7,61 m distanzierte der DM-Fünfte zum ersten Mal in dieser Saison den deutschen Vizemeister Julian Howard (LG Region Karlsruhe), der 7,53 m erzielte. Zudem stellte Köpf mit seiner Leistung einen neuen Stadionrekord auf, den Howard seit dem Vorjahr mit 7,31 m gehalten hatte.

Dreimal Gold (Lisa Maihöfer über 100 m in W 14 und beide 4 x 100-m-Staffeln), zweimal Silber und dreimal Bronze erkämpften sich die Athleten der LG Staufen bei den Württembergischen U 16-Meisterschaften im Ulmer Donaustadion.
Medaillenspiegel sind zu olympischen Zeiten in aller Munde. Nicht weniger als 51 Vereine waren bei den Ulmer Titelkämpfen auf dem Siegertreppchen vertreten. Es dürfte kaum eine andere Sportart geben – das wird auch London zeigen -, die in diesem Bereich eine ähnlich große Diversifikation aufweisen kann. Außer Gastgeber SSV Ulm 1846 mit neun Medaillen standen Mitglieder der LG Staufen mit achtmal Edelmetall am häufigsten auf dem Podest, was durchaus für die gute Nachwuchsarbeit der Rot-Weißen spricht.
Einen glänzenden Eindruck hinterließ beispielsweise die 4 x 100-m-Staffel der Jungen. Der süddeutsche Vizemeister lief in der Besetzung Ruben Fraidel, Moritz Kindel, Dominik Denning und Raphael Hug ein bravouröses Rennen und drückte die Saisonbestzeit von 47,01 auf 46,15 Sekunden. Damit verwies er das LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg (46,67) deutlich auf Platz 2.
In der Altersklasse M 15 erreichte Raphael Hug nach 12,09 Sekunden das 100-m-Finale, wo er in 12,10 Sekunden Siebter wurde. Die Kugel stieß er als Achter auf 12,67 m hinaus, den Weitsprung beendete er mit 5,57 m auf Rang 9.
Dominik Denning siegte im Vorlauf über 80 m Hürden in 11,61 Sekunden. Im Endlauf holte er sich in starken 11,35 Sekunden die Silbermedaille. Beim Speerwurf wurde der Lauterner mit 40,51 m Achter, im Weitsprung belegte er mit 5,33 m Rang 15.
Auch Ruben Fraidel erkämpfte sich mit 11,91 Sekunden den Einzug ins Finale über 80 m Hürden. Hier wurde er mit 12,27 Sekunden Siebter. Dieselbe Platzierung gab es für ihn im Stabhochsprung. Mit 3,20 m blieb er nur fünf Zentimeter unter seinem Hausrekord. Die 33,38 m im Diskuswerfen reichten zu Rang 13.
In der Klasse M 14 klagte Marlon Krech nach unbefriedigenden 9,45 m (Platz 10) im Kugelstoßen nach einem Wespenstich über Unwohlsein und reiste ab. So entging ihm der Sieg im Stabhochsprung, der ihm als amtierendem baden-württembergischem Meister normalerweise sicher gewesen wäre. Hier ging der Titel dann bereits mit 2,80 m weg. Manuel Huttelmaier stellte mit 2,60 m seine Bestleistung ein und wurde Vierter.
Eine Klasse-Leistung zeigte die U 16-Mädchenstaffel der LG Staufen über 4 x 100 Meter. Sina Lipke, Lisa Maihöfer, Alicia Hägele und Melissa Lehnert steigerten ihre Saisonbestzeit von 51,42 gleich auf großartige 49,74 Sekunden und distanzierten bei ihrem Sieg die Unterländer LG (49,81) und das LAZ Salamander (49,87).
Über 100 Meter verbesserte sich Hallenregionalmeisterin Sina Lipke in der Klasse W 15 um sieben Hundertstel auf 13,08 Sekunden und wurde im Endlauf bei starkem Gegenwind in 13,16 Sekunden Sechste. Auch im Weitsprung steigerte sich die Iggingerin von 4,96 m auf 5,27 m und verfehlte mit Platz 4 nur knapp eine Medaille. Leonie Schönsee schied im 100-m-Vorlauf mit 13,60 Sekunden zwar aus, konnte jedoch im Hochsprung mit 1,53 m ihre Bestleistung um einen Zentimeter übertreffen und Siebte werden.
Zu stark war die Konkurrenz im 800-m-Endlauf für Vanessa Geringer (12. in 2:35,74) und Laura Belau (14. in 2:47,88). Gut behaupten konnte sich Melissa Lehnert mit 12,55 Sekunden im Vorlauf über 80 m Hürden. Im Finale unterbot die lange verletzte württembergische Hallenmeisterin ihre Bestzeit um eine Hundertstelsekunde und wurde in 12,51 Sekunden Siebte.
Hochsprung-Regionalmeisterin Lena Jockel (bisher 1,56 m) überquerte sehr gute 1,59 m und gewann bei gleicher Höhe wie die Zweite Bronze. Im Weitsprung verpasste Isa Munser mit 4,99 m ihre Bestmarke nur um sieben Zentimeter und wurde Elfte. Für Diskuswerferin Celine Ströhle (10,72 m) sprang Rang 12 heraus.
In der Klasse W 14 war Lisa Maihöfer wieder eine Klasse für sich, obwohl sie wegen Rückenbeschwerden als sichere Goldkandidatin auf ihre Schokolade-Disziplinen Hoch- und Weitsprung verzichten musste. Sie entschädigte sich neben dem Staffelsieg mit dem Titel über 100 Meter. Schon im Vorlauf verbesserte sie sich von 13,26 auf herausragende 12,70 Sekunden. Im Endlauf zeigte sie allen die Hacken. Leider wurden hier ihre 12,59 Sekunden durch einen etwas zu starken Rückenwind (2,2 m/s) verblasen.
Alicia Hägele steigerte sich um neun Hundertstel auf 13,35 Sekunden und kam im Finale in 13,27 Sekunden auf Platz 8. Die Straßdorferin sicherte sich nach Staffelgold einen kompletten Medaillensatz mit Silber im Diskuswerfen (Steigerung auf 28,38 m) und Bronze im Kugelstoßen mit 10,74 m.
Eine weitere Bronzemedaille gab es durch Arirat Arpert im Hochsprung. Mit 1,51 m kam sie ganz in die Nähe ihrer Bestleistung. Für Eliane Leberer waren die 13,63 Sekunden im 100-m-Vorlauf Endstation. Lisa Maihöfer nahm dann noch die 80 m Hürden ins Visier. Schon im Vorlauf (12,69 Sekunden) merkte man ihr eine gewisse Müdigkeit an. Im Finale fehlte der württembergischen Hallenmeisterin dann die notwendige Frische, um trotz einer Steigerung auf 12,53 Sekunden mehr als den vierten Platz zu erreichen.

Dass von den vier Startern der LG Staufen bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften U 23 im südpfälzischen Kandel zwei das Finale erreichen würden, war im Vorfeld kaum zu erwarten. Insofern sind die Plätze 7 und 8 für Speerwerfer Patrick Hess und Mittelstrecklerin Svenja Sickinger als großer Erfolg zu werten.
Enttäuscht war dagegen Hürdensprinter Sven Zellner. Der Dritte der Süddeutschen Juniorenmeisterschaften fand im Vorlauf überhaupt nicht ins Rennen und schied dort als Vierter in 14,98 Sekunden aus. Das war umso bedauerlicher, als diesmal selbst die Ergebnisse der Medaillengewinner nicht sehr weit von Zellners Bestzeit entfernt waren.
Patrick Hess lag im Speerwerfen mit 65,37 m lange auf Platz 8, ehe er sich im letzten Durchgang noch auf 66,03 m und einen Rang nach oben verbessern konnte. Damit blieb der süddeutsche Juniorenmeister nur um einen Meter unter seiner Saisonbestleistung.
Svenja Sickingers Körper schien nach einem grippalen Infekt noch geschwächt zu sein, so dass ihre Teilnahme an den Titelkämpfen lange in Frage stand. Aber ihre altersmäßig letzte Junioren-DM wollte sich die PH-Studentin dann doch nicht entgehen lassen. Dass ihr fünfter Vorlaufplatz über 800 Meter in 2:13,48 Minuten dann sogar für den Endlauf reichte, machte sie nach eigenem Bekunden „total happy“. Hier setzte sie noch einmal sämtliche Reserven frei und steigerte sich auf prächtige 2:11,45 Minuten, die Rang 8 bedeuteten. Trainer Lutz Dombrowski staunte: „Damit hätte ich nach der Vorgeschichte nicht mehr gerechnet. Umso mehr freut mich das für die Svenja.“
Weniger zufrieden war Speerwerferin Stefanie Nusser. Die Regionalmeisterin kam im Bienwald-Stadion einfach nicht in die Gänge. Im Vorkampf erzielte sie lediglich 42,03 m, was nur zu Rang 16 reichte. Um ins Finale zu kommen, hätte sie schon an ihre Bestweite herankommen müssen. Aber daran war an diesem Tag nicht zu denken.

Mit einer Reihe von Weltklasseleistungen verabschiedeten sich die deutschen Sprinter in Weinheim nach London. Zusätzlich gab es auch einen Weitsprung-Wettbewerb, den der Schweizer Alexander Hochuli mit 7,61 m gewann. Nach überstandener Sommergrippe wurde Stefan Köpf (LG Staufen) Zweiter. Der DM-Fünfte erzielte sowohl im ersten als auch im sechsten Versuch gute 7,52 m.