Die stets klamme Kasse der LG Staufen kann das Geld gut gebrauchen: Bei der Verbandsratssitzung des Württembergischen Leichtathletikverbandes freute sich LG-Vorsitzender Günter Mayer über die Prämien, die es für die Besten in der Vereinsgesamtwertung 2011 gab.
In dieser speziellen Auswertung werden nur die Ergebnisse in den Staffel- und Mehrkampf-Mannschaftswettbewerben anhand der WLV-Jahresbestenliste herangezogen. Danach ist die LG Staufen in der Wertung der Schüler und Schülerinnen A, B und C mit 481 Punkten die Nummer 1 in Württemberg. Im Jahr zuvor war man noch Dritter gewesen. Die weitere Reihenfolge: 2. Unterländer LG 435 P., 3. VfL Sindelfingen 406 P., 4. LG Neckar-Enz 376 P., 5. LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg 365 P., 6. LG Limes-Rems 348 P., 7. LG Steinlach 328 P., 8. LAV Tübingen 302 P.
Bei der Männlichen und Weiblichen Jugend A und B konnten sich die Rot-Weißen von Rang 7 im Jahr 2010 nun auf Platz 2 vorarbeiten. Die besten Vereine in der Klasse U 20 waren: 1. LG Leinfelden-Echterdingen 228 P., 2. LG Staufen 225 P., 3. SSV Ulm 1846 203 P., 4. VfL Waiblingen 180 P., 5. Unterländer LG 148 P., 6. LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg 143 P., 7. LG Neckar-Enz 136 P., 8. LG Filder 117 P.
Bei den „Florida Relays“ in Gainesville (USA) feierte Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) mit 71,88 m einen gelungenen Einstieg in die Freiluftsaison.
Der amtierende US-Hochschulmeister begann mit 68,15 m und erfüllte damit bereits die A-Norm (67,00 m) für die Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid. Im zweiten Durchgang donnerte er das Gerät auf 71,88 m hinaus und ließ im dritten Versuch 70,53 m folgen. Nach einem ungültigen Wurf kam er im fünften Durchgang noch auf 69,91 m, ehe der letzte Versuch wieder ungültig gegeben wurde. Damit belegte der 24-Jährige Platz zwei hinter seinem Kommilitonen von der Virginia Tech, Marcel Lomnicky. Der slowakische Olympiateilnehmer verfehlte mit starken 77,43 m die A-Norm der IAAF für London nur um 57 Zentimeter.
Alexander Ziegler meinte danach: „Der Wettkampf war ganz ordentlich. Ich habe jedoch leider nach dem dritten Versuch den Faden verloren. 71,88 m sind aber nach zehn Stunden Anreise und dreißig Trainingswürfen am Vortag recht gut. Da ist aber noch viel mehr drin.“ Ferntrainer Fred Eberle freute sich: „Ein sehr gelungener Saisoneinstieg! Das macht zuversichtlich und hoffnungsfroh.“
Mit einer Nachwuchstruppe ging die LG Staufen bei den Waldlauf-Regionalmeisterschaften an den Start, die vom SV Zang ausgerichtet wurden. Dabei gab es immerhin zwei Siege und vier weitere Medaillenplätze für die Rot-Weißen.
Auf der sehr anspruchsvollen profilierten Strecke, die nur teilweise asphaltiert war, ging es über geschotterte Waldwege, aber auch über Wiesenpfade dem Ziel entgegen. Die kurze 1200-m-Distanz bewältigten in der Klasse W 9 Leonie Dabrunz in 4:43,5 Minuten und in M 8 Daniel Bayer in 5:07,0 Minuten. Beide konnten sich anschließend als Sieger feiern lassen.
Vizemeister wurden in M 11 Philip Kelterer mit 4:22,2 Minuten, in W 11 Elin Geisel in 5:40,1 Minuten und in W 8 Finnja Fuchs in 6:26,7 Minuten. Bronze gab es für Marcel Bock, der die 3000-m-Strecke der männlichen Jugend U 18 in 11:15,3 Minuten zurücklegte. Hinzu kamen vierte Plätze von Vanessa Geringer in W 15 (2400 Meter in 10:16,6 Minuten), Tim Wienbrack in M 12 (2400 Meter in 10:09,9 Minuten) und von Lea Frank in W 9 (1200 Meter in 6:04,5 Minuten).
Es war ein Novum in der Gmünder Sporthalle: Zum ersten Mal wurden die Ostwürttembergischen Hallenmeisterschaften der unter 12-Jährigen nach den Richtlinien des neuen DLV-Wettkampfsystems für die Kinderleichtathletik durchgeführt.
Wenn auch noch nicht alles reibungslos funktionierte, konnten die Organisatoren mit dem Auftakt durchaus zufrieden sein. Auch von den Kindern kamen durchweg positive Rückmeldungen. Die LG Staufen bittet als Ausrichter die beteiligten Trainer dennoch um schriftliche Stellungnahmen und Verbesserungsvorschläge.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Teamwertung mit einem etwas überraschenden Ausgang: 1. LG Staufen / TV Steinheim 10 Rangpunkte, 2. LG Staufen I 13 Rp., 3. LG Filstal / TV Altenstadt 14 Rp., 4. DJK Ellwangen / FA Göppingen 21 Rp., 5. LG Lauter und LG Staufen II je 33 Rp., 7. TSV Hüttlingen 35 Rp., 8. LSG Aalen 36 Rp., 9. LG Staufen / TSF Gschwend 46 Rp., 10. DJK Wasseralfingen 49 Rp., 11. LG Rems-Welland 53 Rp., 12. LG Staufen / Heidenheimer SB 57 Rp., 13. LG Staufen / TV Mögglingen 67 Rp., 14. LG Brenztal 69 Rp.
Die besten Mehrkämpfer waren in der Klasse M 11: 1. Janis Keller (LG Filstal), 2. Marco Kuhn (LG Staufen), 3. Melvin Klang (LG Filstal). – M 10: 1. Felix Neudeck, 2. Oskar Neudeck (beide Frisch Auf Göppingen), 3. Sven Weber (LG Staufen) – W 11: 1. Mareike Klusik, 2. Celine Feichtinger, 3. Linda Barthle (alle LG Staufen) – W 10: 1. Leana Scholz (DJK Wasseralfingen), 2. Laura Richter (LG Lauter), 3. Johanna Gauger (LSG Aalen).
Einzelergebnisse:
50-m-Lauf – M 11: Philip Kelterer (LG Staufen) 7,73 Sekunden, Marco Kuhn 7,86, Louis Perfahl (LG Staufen) 7,94 – M 10: Felix Neudeck 7,91, Elisha Brommler (LG Staufen) 7,97, Sven Weber 8,01. – W 11: Mareike Klusik 7,69, Silja Behn (LG Rems-Welland) 8,07, Celine Feichtinger 8,18. – W 10: Leana Scholz 8,17, Anna Knödler (LG Staufen) 8,24, Laura Richter 8,26.
Additions-Weitsprung – M 11: Jannis Keller 12,81 m, Melvin Klang 12,38 m, Marco Kuhn 12,29 m. – M 10: Felix Neudeck 12,70 m, Oskar Neudeck 12,12 m, Sven Weber 11,81 m – W 11: Celine Feichtinger 11,56 m, Silja Behn 11,38 m, Linda Barthle 11,31 m – W 10: Leana Scholz 11,03 m, Johanna Hauger 10,65 m, Laura Richter 10,64 m.
Medizinballstoß-Dreikampf – M 11: Melvin Klang 19 m, Louis Perfahl 17 m, Marco Kuhn und Jannis Keller 16 m. – M 10: Oskar Neudeck 17 m, Kai Schäffner (LG Filstal) 16 m, Jonas Weber und Nathanael Koloska (beide LG Staufen) sowie Felix Neudeck 15 m. – W 11: Emma Brandstetter (LG Staufen) 16 m, Giulia Lorena Weber (LG Lauter), Celine Feichtinger, Linda Barthle, Mareike Klusik und Miriam Werlein (DJK Ellwangen-SG Virngrund) alle 13 m. – W 10: Johanna Hauger 13 m, Mia Jettke (DJK Wasseralfingen) 12 m.
Das Amt für Sport der Stadt Esch-sur-Alzette (Luxemburg) hat ein Fortbildungsseminar zur Kinderleichtathletik in Theorie und Praxis veranstaltet. Eingeladen waren mit Fred Eberle und Jutta Bryxi auch zwei Gmünder Mitglieder des Lehrteams des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV).
Die Leichtathletik-Fortbildung in Esch-zur-Alzette stand unter dem Motto „Kinder befähigen – Laufen, Springen und Werfen – die Basisfähigkeiten der Leichtathletik“. Die Teilnehmer erhielten nicht nur Informationen über die vielfältigen Spiel- und Übungsformen der Kinderleichtathletik, sondern lernten auch Trainings- und Wettkampfformen kennen.
In inhaltlichen Diskussionen sammelten die Teilnehmer weiteres Material und Impulse, um die Fortbildungs-Inhalte in ihren Funktionen als Übungsleiter und Lehrkräfte in Verein und Schule erfolgreich umzusetzen. In Form von theoretischen Lehreinheiten erarbeiteten sie in den genannten Bereichen Hintergrundwissen, Zusammenhänge und Prinzipien.
Vorgestellt wurden auch die Inhalte und Methoden der alters- und entwicklungsgemäßen Leichtathletik. Durch Handreichungen und Lehrbriefe wurden die Zusammenhänge des Lernprogramms verdeutlicht und nachhaltig vertieft.
Die beiden Mitglieder des DLV-Lehrteams zeigten insbesondere die pädagogischen Aspekte der Kinderleichtathletik auf. Jutta Bryxi, Lehrbeauftragte am Pädagogischen Fachseminar, vermittelte in einer „Laufschule“ die koordinativen Grundfähigkeiten. Im Praxisteil „Springen, die Basisfähigkeit“ zeigte sie eine Fülle von Beispielen zum „Springen in die Weite und in die Höhe“ auf.
Fred Eberle (DLV-Lehrwart) referierte über die „Leichtathletik in Schule und Verein“, stellte die Prinzipien einer alters- und entwicklungsgemäßen Leichtathletik vor und entwickelte gemeinsam mit den Lehrgangsteilnehmern eine methodische Reihe zum Bereich „Werfen“.
Anfang März war das Gmünder Duo schon nach Dornbirn eingeladen worden, wo es vor österreichischen Trainern und Lehrkräften referierte. Das unter Eberles Ägide entwickelte Kinder-Leichtathletik-Konzept erweckt offenbar europaweit Interesse. Ob es auch als Wettkampfsystem für die Altersgruppe U 12 zwingend eingeführt werden soll, ist allerdings noch umstritten.
In einem Interview hat sich jedoch DLV-Präsident Clemens Prokop positioniert: „Das neue System ist eine Bereicherung, weil traditionelle Disziplinen bei der U 12 auch weiterhin Bestand haben. Ich selber bin Anhänger des neuen Wettkampfsystems.“ Zum weiteren Vorgehen äußerte er sich so: „Wir haben den Evaluierungsbericht über die Testphase des neuen Wettkampfsystems in vielen Veranstaltungen vorgelegt bekommen. Es gab sehr positive Reaktionen von Kindern und deren Eltern. Das Thema soll jetzt noch einmal in den Landesverbänden beraten und dann am Rande der Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid zur Abstimmung gebracht werden.“
Den Kritikern hält Prokop entgegen: „Das neue Konzept beschränkt sich nicht auf den Spaß. Der Vergleich und die Leistung sind auch hier enthalten. Die Wettkämpfe sind allerdings altersgerecht ausgerichtet. Traditionen haben in der Leichtathletik immer einen starken Einfluss ausgeübt, das Beharrungsvermögen gegenüber Reformen ist hier sehr groß.“
Insbesondere den freudvollen Aspekt betont der DLV-Chef: „Leichtathletik ist nicht nur eine Sportart, sondern eine Philosophie. Hier kann man durch eigene Anstrengung die Leistungsgrenzen verschieben. Mit dem neuen Konzept wollen wir für die Leichtathletik als Kernsportart begeistern und kämpfen. Am Anfang aber muss sie vor allem Spaß machen.“
Zwei württembergische Rekorde, ein Kreisrekord und fünf Medaillen für Gastgeber LG Staufen: Die Athleten belohnten die Verlegung der ursprünglich für Februar vorgesehenen Baden-Württembergischen Winterwurfmeisterschaften im Stadion des Gmünder Beruflichen Schulzentrums.
Seinerzeit hatte das Thermometer minus 20 Grad angezeigt. Nun kletterten die Temperaturen zumindest am ersten Tag auf fast 20 Grad plus. Das spiegelte sich in den Ergebnissen wider. So erzielte etwa Diskussieger Michael Salzer (TG Nürtingen) mit starken 57,36 m eine bessere Weite als der DLV-Vertreter U 23 beim Winterwurf-Europacup, der am selben Tag in Bar (Montenegro) stattfand, und übertraf auch die A-Norm (56,00 m) für die Deutschen Meisterschaften. Dagegen fiel das Hammerwurf-Ergebnis von Bastian Wörner (LAG Obere Murg) mit 52,54 m etwas ab. Überraschend klar gewann Ricko Meckes (LG Teck) den Speerwurf mit 67,35 m. Der baden-württembergische Juniorenmeister Patrick Hess (LG Staufen) wurde mit 63,88 m Zweiter. Trainer Peter Esenwein war zufrieden: „Wir liegen voll im Plan. Schade nur, dass es ausgerechnet jetzt zu regnen begonnen hat.“
Fünf Meter hinter ihrem Hausrekord zurück blieb im Diskuswerfen der Frauen die DM-Sechste Lena Urbaniak (LG Filstal) bei ihren 46,08 m. Für die absolut beste Leistung sorgte Hammerwerferin Gabi Wolfarth. Nach ihrer Rückkehr von der Frankfurter Eintracht zu ihrem Stammverein Unterländer LG verbesserte die 23-Jährige nun ihren 2007 aufgestellten württembergischen Rekord von 60,02 m auf stolze 65,07 m! Überhaupt kein Problem war für die Vierte der deutschen Bestenliste 2011 das Erreichen der DM-A-Norm von 59,50 m.
Spannend ging es im Speerwerfen zu, wo die ersten Drei nur 35 Zentimeter auseinander lagen. Sarah Kadelka vom badischen TSV Neudorf gewann schließlich mit 45,93 m vor Isabelle Janz (LG Offenburg) mit 45,91 m und Stefanie Nusser (LG Staufen) mit 45,58 m. Die Gmünderin übertraf mit ihrem letzten Wurf den von ihr selbst vor elf Monaten aufgestellten Ostalb-Kreisrekord um acht Zentimeter. LG-Siebenkämpferin Rebecca Konold wurde mit 34,12 m Sechste.
In der Jugendklasse U 20 war Patrick Genssle (LG Leinfelden-Echterdingen), der Siebte der Europäischen Olympischen Jugendspiele, mit 48,14 m bester Diskuswerfer. Oliver Toader-Tirichita (TV 1849 Gernsbach) holte sich mit prächtigen 59,51 m den Hammerwurfsieg. Michael Gütlin (LG Staufen) erkämpfte sich mit 49,35 m die Bronzemedaille. Um über vier Meter steigerte sich Speerwurfsieger Markus Koch (SC Baden-Baden 1902) auf 61,40 m. Vizemeister wurde der Aalener Thomas Goldbach mit 59,77 m. Auf Platz 5 landete Max Berger (LG Staufen). Der Rehnenhöfer verbesserte sich um 63 Zentimeter auf 44,44 m.
Bei der weiblichen U 20 dominierte im Diskuswurf erwartungsgemäß die Siebte der letztjährigen U 18-WM, Katinka Urbaniak (LG Filstal), mit standesgemäßen 46,25 m. Mühelos verteidigte Jil Ullmann (ESV Weil am Rhein), die wohl die weiteste Anreise hatte, ihren Hammerwurftitel mit 41,24 m. Das Speerwerfen sicherte sich die DM-Siebte Janice Waldvogel (TV Lenzkirch) mit feinen 47,65 m.
In U 18 steigerte sich Diskussieger David Hirschmann (SSV Ulm 1846) um drei Meter auf 50,87 m. Mit dem Hammer war der deutsche Winterwurf-Vizemeister Stefan Voitl (SV Dischingen) überlegen. Seine 57,37 m waren auch für Markus Gütlin (LG Staufen) zu viel. Immerhin steigerte sich der vorjährige süddeutsche M-15-Meister um 4,55 m auf beeindruckende 48,29 m und wurde Vizemeister! Enger zu ging es im Speerwerfen. Hier rettete sich Marian Spannowsky (TUS Metzingen) mit 50,04 m knapp ins Ziel vor Lukas Waldenmaier (LG Staufen) mit 49,53 m. Der Bargauer, ansonsten als Torjäger in Diensten von Frisch Auf Göppingen, steigerte sich um 1,73 m. Peter Esenwein kommentierte: „Nur mit Kraft geworfen! Käme die Technik hinzu, wären fünf bis zehn Meter mehr drin.“ LG-Kamerad Marcel Schnierer wurde mit 45,72 m Vierter. Leider musste der Bettringer nach dem dritten Versuch wegen Ellenbogenschmerzen aufhören.
Bei den Mädchen U 18 kam Katharina Mähring (Unterländer LG) zu einem Doppelerfolg. Bevor sie das Diskuswerfen mit 41,21 m für sich entschieden hatte, ließ sie im Hammerwerfen mit dem neuen württembergischen Rekord von 52,86 m aufhorchen. Allerdings muss hier berücksichtigt werden, dass nach einer IAAF-Regeländerung das Gerät seit Jahresbeginn nur noch 3 Kilogramm wiegt. Die alte Bestleistung (52,58 m) hatte die vorhin erwähnte Gabi Wolfarth 2006 mit dem 4-kg-Hammer erzielt. Ein Riesentalent wächst mit der erst 15-jährigen Speerwerferin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) heran, die mit 40,14 m die Konkurrenz der zwei Jahre Älteren dominierte.
Insgesamt konnte Günter Mayer, der Vorsitzende der LG Staufen, mit der Veranstaltung zufrieden sein. Im Großen und Ganzen hatte die Organisation geklappt, das Wetter mitgespielt und sich der sportliche Erfolg eingestellt. Das alles machte Appetit auf die Freiluftsaison.