Gleich sein erster Start im roten Trikot nach der Rückkehr zur LG Staufen bescherte Stefan Köpf zwei Titel: Bei den für 2012 vorgezogenen Hallenregionalmeisterschaften in Ulm gewann er die 60 Meter ungefährdet in 7,04 Sekunden und den Weitsprung nach hartem Kampf mit 7,15 Meter.
Schon im Vorlauf war Köpf mit 7,07 Sekunden klar der Schnellste und unterbot die Norm (7,30) für die Süddeutschen Hallenmeisterschaften deutlich. Im Finale verbesserte sich der Igginger dann auf 7,04 Sekunden und verfehlte den Meisterschaftsrekord von Oliver Felsen (LG Staufen) aus dem Jahre 1992 lediglich um zwei Hundertstel. Damit lag er volle vier Zehntel vor dem Bad Boller Tim Seiffert. Dritter wurde bei seinem ersten Start in der Männerklasse Julian Barth mit 7,46 Sekunden. Im Vorlauf war der Böbinger mit 7,43 Sekunden ebenfalls Drittschnellster gewesen.
Der Vizejunioren-Europameister im Zehnkampf, Mathias Brugger (SSV Ulm 1846) gewann die 60 m Hürden in 8,41 Sekunden und den Stabhochsprung mit 4,80 m. Im Hochsprung lag sein Vereinskamerad Sebastian Hartwig mit 1,86 m vorne.
Spannend machten es die Weitspringer. Im zweiten Durchgang ging Martin Münkle (LG Filstal), seit 2003 mit 7,24 m der Meisterschaftsrekordhalter, mit 7,13 m in Führung. Stefan Köpf hatte zwei ungültige Versuche fabriziert und bangte um den Einzug ins Finale. Mit seinem dritten Versuch von 7,15 m gelang es ihm dann doch zu kontern und an dem 30-Jährigen vorbeizuziehen. Es folgten ein weiterer Sprung von 7,05 m und zwei weitere übergetretene. Insgesamt war das nach 2009 und 2010 die dritte Weitsprung-Regionalmeisterschaft für den DM-Vierten.
Nach dem Wettkampf war Stefan Köpf ziemlich erleichtert: „Am Mittwoch habe ich noch unter Migräne und Übelkeit gelitten. Jetzt wusste ich nicht so recht, wie gut ich drauf war. Aber für den Anfang, so aus dem vollen Training heraus, passt es schon!“ Weniger zufrieden war sein Clubkamerad Julian Barth. Der Anlauf des amtierenden baden-württembergischen Jugendhallenmeisters war noch recht unsicher. Dennoch schaffte er auch in dieser Disziplin mit 6,69 m den dritten Platz.
Mit starken 14,67 m wartete Martin Münkle im Dreisprung auf und wurde damit Nachfolger des Bettringers Matthias Barth. Das Kugelstoßen sicherte sich der 37-jährige Altmeister Michael Lischka (SSV Ulm) mit 14,88 m.
Bei den Frauen gewann Miriam Stehle (LSG Aalen) die 60 Meter in 8,13 Sekunden. Stefanie Saumweber (SSV Ulm) glänzte über 60 m Hürden, wo sie mit 8,50 Sekunden die A-Norm für die Deutschen Meisterschaften um fünf Hundertstel unterbot. Die deutsche Vizemeisterin im Siebenkampf holte sich auch mit 1,66 m bzw. 5,96 m die Titel im Hoch- und Weitsprung.
Nach der Veröffentlichung der DLV-Bestenlisten 2011 ist nun auch die daraus erstellte Auswertung der Häufigkeit der Platzierungen der einzelnen Vereine fertig gestellt. Diese Vereins-Rangliste zeigt auf, welche Clubs in der Saison 2011 mit ihren Athleten besonders häufig in den DLV-Bestenlisten der einzelnen Altersgruppen vertreten sind.
Hinter dem Abonnements-„Tabellen“führer TSV Bayer 04 Leverkusen, dessen Leichtathleten 2011 auf insgesamt 256 Bestenlisten-Nennungen kamen, wechselten einige Vereine in den „Top 10“ ihre Plätze. Die LG Eintracht Frankfurt ist mit 214 Nennungen erstmals Zweiter vor dem SC Potsdam (212) und dem TV Wattenscheid 01 (207). Insgesamt können auch 2011 wieder rund 1100 Vereine oder LGs mindestens eine Nennung in den DLV-Bestenlisten aufweisen.
Bester baden-württembergischer Verein ist die MTG Mannheim als Zehnter mit 130 Platzierungen vor der LAV ASICS Tübingen (125). Die Ränge 25 und 31 nehmen die finanzstarken LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg (80) und VfL Sindelfingen (70) ein.
Erfreulicherweise ist die LG Staufen mit 68 Nennungen auf Platz 35 vorgestoßen. Seit acht Jahren hat man keine so hohe Zahl mehr erreicht. Im vorigen Jahr mussten sich die Rot-Weißen noch mit 57 Plätzen und Rang 43 zufrieden geben. In dieser Saison verbuchten die LG-Männer 5, die Frauen 11, die U 23-Junioren-Klasse 11, die A-Jugend 13, die B-Jugend 15 und die Schülerklasse A 13 Nennungen.
In der Region Ostwürttemberg ist die LG Staufen vor dem SSV Ulm 1846 (37. mit 60 Plätzen) die Nummer 1 und ließ im nationalen Vergleich renommierte Vereine wie den ASC Darmstadt, den ASV Köln oder den Dresdner SC hinter sich. Auffallend, dass die aufstrebende LG Filstal (47. mit 51 Plätzen) erstmals den Einzug unter die besten fünfzig Clubs schaffte.
Die Nachwuchsarbeit der LG Staufen ist vorbildlich. Wie der jetzt veröffentlichten DLV-Rangliste 2011 der Deutschen Schüler-Mannschaftsmeisterschaft zu entnehmen ist, stehen die Schülerinnen B der Rot-Weißen an dritter Stelle in Deutschland!
Mit ihren 7141 Punkten wurden die zwölf- bis dreizehnjährigen Mädchen nicht nur württembergische Meister, sondern stehen deutschlandweit hinter dem TV Wattenscheid (7357 P.) und der LG Region Karlsruhe (7253 P.) auf dem dritten Platz. Die 14- bis 15-jährigen Schülerinnen A landeten in ihrer Altersklasse mit 9109 Punkten auf Rang 21 (Dritte in Württemberg).
Ebenfalls Dritte im WLV-Bereich, aber Zehnte in Deutschland sind die Schüler A mit ihren 10 995 Punkten. Auf 6539 Zähler kamen die Schüler B. Das bedeutet national Rang 17, in Württemberg jedoch Platz 1!
Der F-Kader 2012 der Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen Leichtathletik-Verbände steht. Nach vier Sichtungslehrgängen an der Landessportschule Albstadt wurden erst einmal 68 von 126 Teilnehmer/innen des Jahrgangs 1998 nominiert und für drei Trainingslehrgänge im Januar, März und Juni 2012 eingeladen. Für die letzten beiden Lehrgänge können sich weitere Schüler/innen über die Hallensaison empfehlen.
Von der LG Staufen haben fünf Talente die Aufnahme in den F-Kader geschafft: im Bereich Mehrkampf Miriam Arnholdt, Alicia Hägele, Lisa Maihöfer und Niklas Henreich sowie im Bereich Wurf Marlon Krech.
Einen ausgezeichneten Einstand in die neue Hallensaison feierten die Schüler und Schülerinnen A der LG Staufen beim Schülersportfest „Run & Jump“ im Sindelfinger Glaspalast, das von weit über fünfhundert Nachwuchsathleten besucht wurde.
Am meisten imponieren konnte die neu formierte 4 x 100-m-Staffel der Mädchen (Ströhle, Arnholdt, Hägele, Maihöfer), die ihren Vorlauf in erstklassigen 51,20 Sekunden mühelos gewann. Auch den Endlauf beherrschte das Gmünder Quartett und erzielte dabei exakt noch einmal dieselbe Zeit. Als Zweite hatte die Unterländer LG mit 53,01 Sekunden nicht die Spur einer Chance.
Im so genannten „Run-and-Jump-Dreikampf“ wurden die 60 Meter gelaufen, ein 10-er Sprunglauf absolviert und die 30 Meter fliegend abgenommen. Sämtliche LG-Starter konnten dabei mit neuen Sprint-Bestzeiten aufwarten. In der Klasse W 15 wurde Celine Ströhle mit 1179 Punkten Elfte, wobei sie sich auf der 60-m-Distanz von 8,76 auf 8,58 Sekunden verbesserte. Tanja Heilig kam unter den 52 Teilnehmerinnen mit 1137 Punkten immerhin noch auf Rang 28.
Sehr stark präsentierten sich die Mädchen von W 14. Hinter der Unterländer Siegerin Anke Schlipf (1308 P.) wurde Vierkampf-Hallenregionalmeisterin Miriam Arnholdt mit 1287 Punkten Zweite. Die Großdeinbacherin sprintete die 60 m in schnellen 8,09 Sekunden, sprang insgesamt 26,00 m weit und durcheilte die 30 Meter fliegend in 3,53 Sekunden. Als Dritte erzielte Alicia Hägele 1248 Punkte und steigerte sich um elf Hundertstel auf 8,34 Sekunden. Die württembergische Vierkampfmeisterin Lisa Maihöfer (8,42) wurde Vierte mit 1219 Punkten und ließ noch 56 Konkurrentinnen hinter sich.
In glänzender Form stellte sich bei den Jungen von M 15 Moritz Kindel vor, der sich von 8,39 gleich auf hervorragende 7,71 Sekunden verbesserte und mit 1289 Punkten völlig überraschend Dritter wurde. Dominik Denning (bisher 8,02) kam mit 7,77 Sekunden erstmals unter die 8-Sekunden-Grenze und belegte mit 1287 Punkten den fünften Rang. Auch Hürdenspezialist Ruben Fraidel verzeichnete mit 8,37 (zuvor 8,37) eine neue Bestzeit. Mit 1182 Punkten kam er auf Platz 20.
In der Klasse M 14 drückte Marlon Krech seinen Hausrekord von 8,69 auf 8,29 Sekunden herunter und erkämpfte mit 1145 Punkten Rang 17. Fast um eine ganze Sekunde (von 10,00 auf 9,08) steigerte sich Jakob Klammer, der mit 1008 Zählern an 35. Stelle landete.
Stühle rücken bei der LG Staufen: Drei Athletinnen verlassen zum Jahresende den Verein, fünf Neue kommen. Wandervogel Tamara Seer tanzte nur einen Sommer im rot-weißen Trikot, Weitspringer Stefan Köpf kehrt nach einer Saison von Pliezhausen nach Gmünd zurück.
„Wir haben Anfragen wie noch nie bekommen. Selbst angehende Olympia- und WM-Kandidaten haben sich bei uns angeboten. Aber unser begrenztes Budget lässt solche Verpflichtungen einfach nicht zu“, bedauert LG-Staufen-Vorsitzender Günter Mayer. So musste man auch Sprinterin Tamara Seer ziehen lassen. Die 22-jährige, die in der letzten Saison die Konkurrenz in Baden-Württemberg aufgemischt hat, ist mittlerweile in Donzdorf ansässig geworden und hat sich der LG Filstal angeschlossen.
Schon einige Zeit bekannt ist der Wechsel von Pia Prosch zur LAV Tübingen. Die 15-jährige deutsche Schüler-Vizemeisterin im Siebenkampf will in Zukunft beim dort tätigen Landestrainer Dorinel Andreescu trainieren. Überraschend kommt dagegen die Nachricht, dass Hürdensprinterin Sarah-Lea Effert, die eigentlich nach etlichen Verletzungen ihre Karriere beenden wollte, jetzt nach ihrem Umzug für die LG Eintracht Frankfurt an den Start gehen will.
Der prominenteste Neuzugang ist ein alter Bekannter: Stefan Köpf hat die Reißleine gezogen und seinen vor einem Jahr begangenen „Irrtum“, zur LAC Pliezhausen zu wechseln, korrigiert. Schon seit Monaten trainiert der DM-Vierte im Weitsprung (7,73 m bei zu starkem Rückenwind) bereits wieder bei seinem früheren Coach Lutz Dombrowski und will sich nun weiter der 8-m-Marke nähern.
Von der TSG Schwäbisch Hall kommt die 17-jährige Pia Bülau, die in der württembergischen Bestenliste der B-Jugend über 100 Meter (12,70 Sekunden) und 200 Meter (26,45) jeweils den elften Rang belegt. Aus beruflichen Gründen ist ihre Familie in den Raum Heidenheim gezogen. Das Sprinttalent, dessen Mutter eine ehemals erfolgreiche farbige US-Läuferin ist, leidet allerdings derzeit an einer Fußfehlstellung, die zu Schmerzen an Wade, Schienbein und Rücken führt. Weshalb sie unter der Obhut von DLV-Chefarzt Dr. Helmut Schreiber, dem früheren Speerwerfer bei der LG Staufen, steht. „Zur Sicherheit werden wir die Hallensaison auslassen“, so Trainer Ralf Prenting.
Vom VfL Iggingen wechseln zwei hoch veranlagte Vierzehnjährige: Sina Lipke ist in Württemberg im Weitsprung ihrer Altersklasse mit 4,91 m die Nummer 19 und über 100 Meter mit 13,54 Sekunden auf Platz 27. Lena Jockel belegt im Hochsprung mit 1,48 m und im Kugelstoßen mit 9,13 m die Ränge 26 und 28.
Interessant ist der jüngste der Neuzugänge: Die zwölfjährige Deutsche Jessica Paproth war bisher Mitglied beim BTV Aarau und ist in der Schweizer Bestenliste 2011 ihres Jahrgangs 1999 im Weitsprung mit 4,35 m die Beste. Sie besucht jetzt das Gmünder Hochbegabtengymnasium und wohnt im dortigen Internat.
In der Region hat insbesondere der SSV Ulm mit Nachwuchskräften aus dem Umland aufgerüstet. Allerdings verloren die Spatzen Speerwerfer Florian Janischek an die LG Offenburg und Mehrkämpferin Emelie Henn an die TuS Metzingen. Von der LG Filstal wechselten die beiden Stabhochspringerinnen Martina Schultze zum VfL Sindelfingen und Lena Fuchs zur LAV Bayer Uerdingen/Dormagen.
Verluste musste auch die LSG Aalen erleiden. Langstreckler Michael Fleischer geht zur LG Limes-Rems, Marius Ulmer zur MTG Mannheim und Katrin Wallner zur LG Stadtwerke München. Zu den Kreisstädtern stoßen dafür die Mehrkampf-Zwillinge Christoph und Dennis Köble vom SV Fachsenfeld und die Mittelstrecklerin Annika Seefeld vom LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg.