Der TSV Beuren veranstaltete die Baden-Württembergischen Berglauf-Meisterschaften am Hohenneuffen. Insgesamt 523 Teilnehmer erreichten das Ziel der 9,3 Kilometer langen Strecke. Robin Göhringer (LG Staufen) kam nach 43:53 Minuten auf einen sehr guten 31. Rang. Der Wustenrieter, im Vorjahr Sieger bei der B-Jugend, war damit dieses Mal Schnellster bei der A-Jugend vor Robin Hahn (TSG Münsingen) in 44:04 Minuten.

Es war eine aufregende Nacht für Fern-Trainer Fred Eberle, als er per Live-Ticker den Auftritt seines Schützlings Alexander Ziegler bei den amerikanischen Hochschulmeisterschaften in Des Moines (Iowa) verfolgte.
Das Mitglied der LG Staufen studiert in den Vereinigten Staaten und ging bei den NCAA-Championships für seine Hochschule Virginia Tech im Hammerwerfen an den Start. Da es in den USA kein Vereinssystem in unserem Sinn gibt, organisieren die Colleges im Wesentlichen das dortige Wettkampfsystem. Da diese sehr großzügig Stipendien an ausländische Studenten vergeben, war im Drake Stadium in vielen Disziplinen absolute Weltklasse am Start.
Alexander Ziegler begann mit 70,25 m und hatte dann einen ungültigen Versuch. Mit 70,32 m beendete er danach den Vorkampf. Im vierten Durchgang steigerte er sich auf die Saisonbestweite von 72,09 m. Der fünfte Wurf des süddeutschen Meisters ging noch weiter, landete jedoch rechts vom Sektor im Aus. Bis dahin war immer noch sein Teamkamerad Marcel Lomnicky, der slowakische EM-Teilnehmer, mit 72,35 m in Führung. Doch im letzten Durchgang vermochte Ziegler zu kontern. Mit glänzenden 72,69 m riss er das Eisen noch aus dem Feuer und sicherte sich den Sieg vor seinem Trainingspartner Lomnicky und dem Titelverteidiger Walter Henning (Louisiana State University) mit 69,03 m.
Sieht man vom Gewinn der Bronzemedaille bei den U 23-Europameisterschaften ab, ist der Sieg bei den US-Studentenmeisterschaften wohl der größte Erfolg in der Laufbahn des 23-Jährigen, der den von ihm selbst gehaltenen württembergischen Rekord nur um 99 Zentimeter verfehlte. Dass er zu Saisonbeginn einen Bänderriss erlitten hatte, war ihm in Des Moines nicht mehr anzumerken.
Am morgigen Donnerstag kehrt Alex Ziegler nach Deutschland zurück, um sich am Wochenende bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften in Oberkirch den Titel zu holen. Wenn ihm der Jetlag nicht zu sehr zusetzt, müsste dies auch möglich sein.

Das kam zur Unzeit: Kurz vor den Saisonhöhepunkten wird LG-Staufen-Sprinterin Tamara Seer von einer Verletzung gestoppt. Wenige Tage vor den Baden-Württembergischen Meisterschaften und den Deutschen Juniorenmeisterschaften knickte sie im Garten so unglücklich um, dass sie sich einen knöchernen Bänderausriss im Sprunggelenk zuzog.

Der untersuchende Orthopäde äußerte sogar den Verdacht auf eine Kahnbeinfraktur, was bei einer Kernspintomographie abgeklärt werden soll. Das wäre natürlich ein Schock für die Athletin, die bereits einen Tag nach ihrem „Umfall“, getaped von ihrem Trainer und Physiotherapeuten Michael Pössinger, bei einem Meeting im Münchner Dantestadion schon wieder an den Start ging. Mit 12,63 Sekunden wurde sie über 100 Meter Vierte. Der funktionelle Verband verhinderte dabei die für eine Sprinterin so wichtige Vorfußbelastung.

Nun wird Tamara Seer fünf Stunden täglich behandelt. Magnetfeldtherapie, Laserbestrahlung, Lymphdrainage und das neue Wundergerät „Repuls-Tiefenstrahler“ sind rund um die Uhr im Einsatz, um vielleicht doch noch das fast Unmögliche wahr zu machen und zumindest einen Start bei der Junioren-DM zu ermöglichen.

Michi Pössinger hat schon das eine oder andere „Wunder“ vollbracht: Der Sindelfinger Kugelstoßer Marco Schmidt und 10 000-m-Europameister Jan Fitschen verdanken ihm ihre Fitness, an die sie fast nicht mehr glauben konnten. Der zeitliche Spielraum wird nun aber sehr eng. Dennoch klammert sich die Sportstudentin an diese Hoffnung. Ihr Trainer ist überzeugt davon, dass sie in Bremen starten kann. Auf jeden Fall wird man an der Leistung Abstriche machen müssen. Auf die 200-m-Strecke, wo sie als Goldfavoritin angetreten wäre, wird sie wohl verzichten müssen. Um das Gelenk nicht massiv zu belasten, kommt allenfalls ein 400-m-Start in Frage.

Wie soll es weitergehen mit der LG Staufen? So lautete die bange Frage nach dem Tod der 1. Vorsitzenden Brigitte Scheloske im Oktober letzten Jahres. Nun wurden die Weichen für die Zukunft der Leichtathletik-Gemeinschaft gestellt. Günter Mayer (Alfdorf) heißt der neue Kapitän, der das LG-Schiff lenken will.

Der stellvertretende Vorsitzende Erhard Schuller begrüßte im Landhotel „Wental“ die Delegierten der neun Vereine FC und TV Bargau, SG Bettringen, TV Bopfingen, TSB Gmünd, Heidenheimer SB, TSV Lorch, TV Mögglingen und TV Steinheim, die die LG Staufen bilden. In einer Gedenkminute wurde zunächst der verstorbenen Vorsitzenden gedacht.

Danach ließ die neue LG-Geschäftsführerin Sonja Hahn das vergangene, überaus erfolgreiche Sportjahr in einer Power-Point-Präsentation Revue passieren. Kaum zählbar sind die errungenen Meistertitel von der Kreis- bis zur süddeutschen Ebene. Erhard Schuller dankte den Trainern und Funktionären, aber auch den Eltern, den Sponsoren und den Kommunen, die einen großen Anteil an diesen Erfolgen der Athleten haben.

Der stellvertretende Vorsitzende Norbert Bryxi gab den Finanzbericht ab, aus dem hervorging, dass die Mitgliedsbeiträge der neun Vereine bei weitem nicht ausreichen, um die hohen Ausgaben für den Sportbetrieb zu decken. Nur über Zuschüsse und Spenden konnte dann letztlich ein kleiner Überschuss erwirtschaftet werden. Die im April beschlossene Einrichtung einer Geschäftsstelle in Steinheim verursacht nun weitere Kosten, die geschultert werden müssen. Deren Leiterin Sonja Hahn gab einen Überblick über ihren Aufgabenbereich und das Angebot an die Mitglieder.

Der von Jutta Bryxi und Günter Effert abgegebene Bericht der Kassenprüfer bescheinigte ein solides Finanzgebaren der Verantwortlichen, so dass die Delegierten hier ebenso einstimmig Entlastung erteilten wie dem gesamten Vorstand, dem Hans Bendl im Namen der Mitglieder für die geleistete Arbeit dankte. Mit Spannung wurde dann die Neuwahl des 1. Vorsitzenden erwartet.

Als einziger Kandidat stellte sich Günter Mayer, der ehemalige Rektor der Bettringer Uhlandschule, vor. Der jetzige Jugendwart des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes und Vorsitzende der Schulkommission des DLV ist natürlich ein ausgewiesener Kenner der Materie. Er kennt die LG Staufen noch aus der Gründerzeit um 1970, als er jahrelang als Trainer erfolgreich tätig war. So führte er etwa den Speerwerfer Udo Mäußnest 1975 in Athen zur Vizejunioreneuropameisterschaft. Eine Generation lang führte er als Landesbeauftragter den Leichtathletik-Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“.

Günter Mayer betonte, dass der Mannschaftsgedanke bei der Gründung der LG von großer Bedeutung war. Dieser Gedanke leite ihn auch heute. So wolle er sich beispielsweise dafür einsetzen, dass die LG sich wieder an Deutschen Jugendmannschaftsmeisterschaften beteilige. Und letztlich habe er eine Vision: „Die LG Staufen muss eines Tages in der Leichtathletik die Nummer 1 in Baden-Württemberg sein!“

Ein solches Programm hörten die Delegierten gerne und die einstimmige Wahl Günter Mayers zum neuen Vorsitzenden war nur noch Formsache. Zum Stellvertreter Sport wurde Erhard Schuller (TV Steinheim) gewählt. Er will zu seiner Unterstützung einen Trainerrat einrichten. Für den ausscheidenden stellvertretenden Vorsitzenden Finanzen Norbert Bryxi konnte zunächst kein Nachfolger gefunden werden, so dass dessen Arbeit kommissarisch weiter geführt werden muss.

Julia Köpf (TSB Gmünd) wird die Aufgaben der Schriftführerin übernehmen, die seither von Jutta Stegmaier (TV Mögglingen) ausgeübt wurden. Diese wird künftig zusammen mit Ingo Glenk (TV Bopfingen) die Kasse prüfen. Mit der druckfrischen Ausgabe des halbjährlich erscheinenden LG-Staufen-Hefts „Leichtathlet“ an die Anwesenden endete die harmonisch verlaufene Hauptversammlung.

Der VfL Iggingen trug wieder die Mehrkampf-Kreismeisterschaften der Schüler C und D aus. Dabei gelangen den Jüngsten der LG Staufen sechs Siege: Erik Maihöfer schaffte im Vierkampf der Klasse M 10 großartige 1470 Punkte (50 m in 7,54 Sekunden, Weit 3,75 m, Hoch 1,30 m, Schlagball 41,00 m). Den Dreikampf von M 8 gewann der Bargauer Lukas Knoblauch mit 850 Punkten.
Erstklassig auch die Siegesleistung von Leona Grimm im Vierkampf von W 11. Die 1741 Punkte resultieren aus 7,19 Sekunden über 50 Meter, 4,00 m im Weitsprung, 1,30 m im Hochsprung und 33,00 m im Schlagballwurf. Mareike Klusik beherrschte den Vierkampf von W 10 mit 1523 Punkten. Die Mannschaftswertung im Vierkampf der Schülerinnen C holte sich die LG Staufen (Grimm, Klusik, Koblischke, Waldenmaier, Feichtinger) mit 7537 Punkten. Auch in der Dreikampf-Team-Wertung der Schülerinnen C im Dreikampf lag die LG Staufen I (Riek, Gross, Paukner, Barthle, Adam) mit 5488 Punkten vorne.
Zweite Plätze erkämpften die Dreikampf-Mannschaft der Schüler D (Knoblauch, P. Knödler, Kubiza, L. Knödler, Oswald) mit 3776 Punkten, Eva Koblischke (1454 P.) im Vierkampf von W 10 und Linda Barthle (1080 P.) im Dreikampf von W 10.
Auf Platz 3 landeten Samuel Fraidel (1164 P.) im Vierkampf von M 10, Timo Derst (1002 P.) im Dreikampf von M 11, Emma Riek (1138 P.) im Dreikampf von W 11, Romina Adam (1054 P.) im Dreikampf von W 10 und LG Staufen I (Schäkel, Baier, Grohmann, Schneider, Edelmann) mit 4202 Punkten in der Dreikampf-Mannschaftswertung der Schülerinnen D.

So viel Pech kann man kaum haben: Siebenkämpferin Verena Beyer (LG Staufen) scheiterte in Bernhausen beim Internationalen Mehrkampf-Meeting mit DLV-Cup mit ihren 4297 Punkten nur um drei Zähler an der Norm für die Deutschen A-Jugend-Mehrkampfmeisterschaften!
Die Zimmernerin wurde in das Team Württemberg II berufen, das am Ende mit 13 070 Punkten den fünften Platz unter den Länder-Auswahl-Mannschaften belegte Sie begann über 100 m Hürden mit einer neuen Bestzeit von 16,29 (bisher 16,33) Sekunden. Nach 1,56 m im Hochsprung und 9,61 m mit der Kugel lief sie starke 26,60 Sekunden auf der 200-m-Strecke.
Am zweiten Tag kosteten sie schwache 4,89 m im Weitsprung wahrscheinlich das DM-Ticket. Der Speerwurf von 29,46 m blieb im Rahmen. Zum Abschluss folgten gute 2:30,75 Minuten im 800-m-Lauf. Und das waren genau 25 Hundertstel zu viel, um die angestrebten 4300 Punkte zu erreichen! So bitter kann der Sport manchmal sein…