Bei einem Hallenmeeting in Ludwigshafen starteten acht Athleten von der LG Staufen. Dabei unterzog sich Lang-Sprinterin Tamara Seer wieder einem Dreifach-Test, den sie mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen abschloss.
Über 60 Meter unterbot sie im Vorlauf mit 7,71 Sekunden die Norm für die Deutschen Meisterschaften um neun Hundertstel. Im Finale lag sie mit 7,63 Sekunden um elf Hundertstelsekunden hinter Johanna Kedzierski (USC Heidelberg). Die prompte Revanche kam dann auf der 200-m-Strecke. Hier dominierte die baden-württembergische Hallenmeisterin mit starken 24,19 Sekunden vor Kedzierski mit 24,78 Sekunden. Lea Saur kam mit 27,03 Sekunden auf den fünften Platz.
Im 800-m-Lauf kam es im Ziel zu einem dramatischen Fotofinish: Letztlich hatte die baden-württembergische Juniorenmeisterin Daniela Ferenz (LG Neckar-Enz) mit 2:14,31 Minuten das bessere Ende hauchdünn für sich vor Tamara Seer (2:14,35) und Svenja Sickinger (2:14,49). Alle drei verpassten die DM-Norm von 2:14,00 Minuten äußerst knapp.
Bei der weiblichen Jugend A wurde Sarah-Lea Effert auf der 60-m-Distanz in 8,04 Sekunden Dritte. Über 60 m Hürden steigerte sie sich um fünf Hundertstelsekunden auf 9,30 Sekunden und wurde damit Zweite hinter der Kornwestheimerin Nicole Sandrieser mit 9,21 Sekunden.
In der Männerklasse war für die LG lediglich Markus Kuntner am Start. Im 60-m-Vorlauf wurde er in 7,67 Sekunden gestoppt. Auf der Hallenrunde kam er mit 24,19 Sekunden auf den zehnten Rang. Bei der A-Jugend war Martin Schönbach Schnellster aller Zeitläufe. Mit feinen 7,14 Sekunden verbesserte er seine Saisonbestzeit um eine Hundertstelsekunde und erfüllte ein weiteres Mal die DM-Norm. Dies gelang auch Sven Zellner über 60 m Hürden. Hinter dem mit 8,20 Sekunden siegenden Manuel Loskyll (LCO Edenkoben) wurde der Hallenregionalmeister mit 8,30 Sekunden Zweiter.
Als einziger seiner Altersklasse beteiligte sich Julian Barth am Weitsprung-Wettbewerb. Umso erstaunlicher, dass dem baden-württembergischen Hallenmeister dennoch vorzügliche 7,17 m gelangen. Seine Bestmarke aus dem vergangenen Jahr verfehlte er damit nur um drei Zentimeter. Auf der deutschen Bestenliste rückte er vom sechsten auf den vierten Platz vor. Die Ergebnisse lassen auch auf ein gutes Abschneiden bei den Deutschen Jugendmeisterschaften am kommenden Wochenende in Leverkusen hoffen.
Einziger Teilnehmer der LG Staufen bei den Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften in Erfurt war Hochspringer Jürgen Volkert in der Altersklasse M 70. Der ehemalige Hallenweltmeister hat zur Zeit nicht die Form früherer Tage und musste dieses Mal mit 1,29 m und Platz 6 vorlieb nehmen.
In Frankfurt-Kalbach fanden die Deutschen Leichtathletik-Hochschul-Hallenmeisterschaften statt. Am Start waren auch drei Athletinnen der LG Staufen, wobei Tamara Seer Silber und Bronze, Svenja Sickinger Bronze für ihre Hochschulen holten.
Tamara Seer (Uni Stuttgart) gewann ihren 60-m-Vorlauf deutlich in 7,74 Sekunden. Das Finale gewann die Favoritin Carolyn Moll (Uni Düsseldorf) in 7,47 vor Beatrice Marscheck (Uni Gießen) in 7,57 Sekunden. Für Tamara Seer reichten 7,67 Sekunden zur Bronzemedaille. Auf ihre Spezialstrecken 200 und 400 Meter, wo sie klare Siegchancen gehabt hätte, verzichtete sie aus trainingstaktischen Überlegungen. Lea Saur (Uni Mannheim) lief die 400 Meter in 61,55 Sekunden und wurde Achte.
Erstmals in der Halle trat dann Tamara Seer auf der 800-m-Distanz an. „Für uns war das als Trainingswettkampf angedacht zur Verbesserung der Tempohärte und ausgerichtet als Vorbereitung auf die Deutschen Hallenmeisterschaften in zweieinhalb Wochen“, so ihr Trainer Michi Pössinger. In einem von Taktik geprägten Rennen mit einer 400-m-Durchgangszeit von 67 Sekunden entbrannte nach drei Runden ein packender Dreikampf zwischen der Spezialistin Astrid Beerlage (Uni Tübingen), Seer und Svenja Sickinger (PH Schwäbisch Gmünd). Letztlich entschied die Schwäbisch Hallerin den Fight in 2:12,64 Minuten hauchdünn für sich vor Tamara Seer, die mit ausgezeichneten 2:13,18 Minuten Silber erkämpfte. Die baden-württembergische Vizemeisterin Svenja Sickinger wurde für ihre 2:15,70 Minuten mit Bronze belohnt. Insgesamt ein sehr gelungener Auftritt des Staufen-Trios.
Mit einem Hallenmeeting an seinem Studienort Blacksburg (Virginia) begann für Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) die US-Saison. Im Rector Field House begann er den Gewichtwurf-Wettbewerb mit 19,36 m. Im zweiten Durchgang steigerte er sich gleich auf respektable 21,29 m und gewann damit überlegen vor seinem Kommilitonen, dem slowakischen U 23-EM-Teilnehmer Marcel Lomnicky mit 20,65 m und David Triassi (Florida) mit 20,14 m. Im aktuellen NCAA-Ranking steht Ziegler damit an dritter Stelle. Nach diesem gelungenen Saisonauftakt sieht er optimistisch in die Zukunft.
Er wurde nur 55 Jahre alt. Wie jetzt bekannt wurde, verstarb Fritz Mehl, der Pressesprecher der Polizeidirektion Esslingen, am 28. Januar, nachdem er den dritten Schlaganfall erlitten hatte. Der ehemalige Zehnkämpfer wurde am vergangenen Mittwoch an seinem Wohnort Kleinbettlingen beigesetzt.
Groß geworden beim TV Bempflingen, wechselte Fritz Mehl 1974 zur LG Staufen. In diesem Jahr brachte er es auf 6732 Punkte und war Dritter der württembergischen Bestenliste. Die Mannschaft mit ihm, Werner Jauss, Oswald Igel und Klaus Offenhäuser hörte auf das Kommando von Fred Eberle, der sie zu den Deutschen Meisterschaften führte. Mit 19 492 Punkten war das LG-Team in Württemberg an zweiter Stelle.
Schon ein Jahr später war Fritz Mehl bei 7202 Punkten angelangt. Den Höhepunkt seiner Karriere, inzwischen im Trikot der TG Nürtingen, bildete der württembergische Rekord, den er 1984 in Götzis mit 8042 Punkten aufstellte. Bis in die jüngste Zeit hinein betreute er bei der LG Neckar-Erms eine Reihe hoffnungsvoller Nachwuchstalente und kümmerte sich um die Leichtathleten bei den Polizeisportlern.
Das deutsche Zehnkampf-TEAM schrieb in seinem Nachruf: „Fritz war ein fröhlicher, motivierter und optimistischer Mensch. Er liebte die Natur und die Menschen – Fritz, Du fehlst uns.“
Zwei Tage nach ihrem Auftritt in Linz startete Sprinterin Tamara Seer (LG Staufen) beim 25. Internationalen Sparkassen-Meeting in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Gegnerin auf der 200-m-Strecke war keine geringere als die Europameisterin von Barcelona, Myriam Soumaré (Frenkreich).
Ursprünglich war dieses Rennen nur als Lauf mit baden-württembergischen Athletinnen gedacht. Aber kurzfristig hatte Meeting-Direktor Alain Blondel auch noch seine Landsfrau Soumaré an der Angel. Daher musste Tamara Seer die ihr eigentlich zugedachte Bahn 3 räumen und auf die nicht so sehr geliebte Bahn 2 rücken. „Hätte ich die Außenbahn 4 bekommen, wäre ich bestimmt sogar noch vier bis fünf Zehntel schneller gelaufen“, meinte sie hinterher.
Gleich nach dem Startschuss ließ die Französin keinen Zweifel an ihrer Dominanz. Nach 23,53 Sekunden überquerte sie ungefährdet als Siegerin die Ziellinie. Tamara Seer hielt sich gegen die Europameisterin jedoch sehr achtbar und wurde in 24,09 Sekunden – nur fünf Hundertstel über ihrer Bestzeit – Zweite vor der baden-württembergischen Vizemeisterin Anja Wackershauser (VfB Stuttgart) in 24,37 Sekunden.
Angesprochen auf die Vielzahl an Starts in den letzten Wochen lacht die süddeutsche Meisterin nur: „Das macht mir überhaupt nichts aus. Von mir aus könnte ich jeden Tag zu einem Rennen antreten. Mein Sportstudium hier in Stuttgart habe ich auf einen Wochentag konzentriert, damit ich zweimal täglich trainieren kann.“ Besonders angetan war sie vom Publikum in der Schleyerhalle: „Diese Atmosphäre, wenn du von 7500 Zuschauern angefeuert wirst, beflügelt einen!“
Auch Trainer Michi Pössinger ist von seinem Weg überzeugt: „Wir trainieren sehr hart und konsequent, ähnlich wie die Amerikaner. Auch Sebastian Ernst, der heute hier den Männerlauf gewonnen hat, macht das so. Im Übrigen glaube ich, dass Tamy mit ihren 21 Jahren erst bei siebzig Prozent ihrer Leistungsfähigkeit angekommen ist. Es wird noch einige Jahre dauern, bis sie ihr Potenzial ausgeschöpft hat.“
Die Aussichten, dass sein Schützling bei den Halleneuropameisterschaften in Paris in die deutsche 4 x 400-m-Staffel aufgenommen wird, hält Pössinger, im Hauptberuf Sportphysiotherapeut, für gut: „Wenn sie bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig an die 54-Sekunden-Grenze herankommt, müsste es eigentlich klappen. Am Mittwoch legen wir eine Zwischenstation ein bei den Deutschen Hochschul-Hallenmeisterschaften in Frankfurt. Dort testen wir neben den 60 Metern einmal ihre Ausdauer auf der 800-m-Distanz. Ich traue ihr eine Zeit um 2:10 Minuten zu. Und vielleicht flattert uns danach ja noch die eine oder andere Einladung zu einem Sportfest ins Haus…“