Wenn am Freitagabend um 18.35 Uhr bei der Leichtathletik-EM in Barcelona die Weitsprung-Qualifikation der Männer mit dem deutschen Meister Christian Reif als einzigem DLV-Vertreter beginnt, werden die Gedanken des Gmünder Stadtsportlehrers Lutz Dombrowski ins Jahr 1982 zurückwandern.
Damals, bei den 10. Europameisterschaften in Athen, stand er am Ende ganz oben auf dem Siegerpodest. 8,41 m hatten die Kampfrichter vom Bandmaß abgelesen, zwar windunterstützt, aber das spielte letztlich keine Rolle. Schon zwei Jahre zuvor hatte der ehemalige Chemnitzer bei den Olympischen Spielen in Moskau mit 8,54 m triumphiert. Und diese Weite ist seit nunmehr dreißig Jahren von keinem Deutschen im Freien übertroffen worden!
Die weite Reise ins Saarland war für die LG Staufen nicht ganz umsonst: Gold gab’s bei den Süddeutschen Schülermeisterschaften im Sportzentrum von St. Wendel für Weitspringerin Lisa Ostertag, Silber für Dreispringer Max Wolf und für Speerwerferin Sabrina Dammenmiller.
Bei den nur für die Altersklasse M/W 15 ausgeschriebenen Titelkämpfen unterbot Max Wolf schon im Vorlauf über 80 m Hürden mit 11,66 Sekunden seine Bestzeit um vier Hundertstel. Im Zwischenlauf musste er als Sechster zwar ausscheiden, verbesserte sich aber noch einmal auf 11,63 Sekunden. Weniger gut klappte es im Stabhochsprung, wo der Bettringer mit 2,80 m (Zehnter) nicht ansatzweise seine wahre Stärke zeigen konnte. Dafür gelang ihm im Dreisprung gleich im ersten Durchgang mit prächtigen 11,88 m eine Steigerung seiner persönlichen Bestleistung um 37 Zentimeter. Damit sicherte sich der württembergische Hallenmeister Platz 2 hinter Tobias Blum (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal), dessen Sieg mit 12,46 m nicht gefährdet war.
Bei den Mädchen kam Franziska Abele als Vorlaufsiebte über 100 Meter mit 13,75 Sekunden nicht weiter. Auch für Luisa Gallée war nach 13,18 Sekunden über 80 m Hürden nach dem Vorlauf Schluss. Im Hochsprung belegte sie mit 1,50 m Rang 13. Auf Platz 11 kam Dreispringerin Jessica Scheu mit ihren 9,66 m.
Im Weitsprung musste Sportwart Erhard Schuller die verhinderten Trainer Gerald Baiker und Walter Köpf vertreten und tat dies äußerst erfolgreich: Schon im ersten Versuch verbesserte Lisa Ostertag mit hervorragenden 5,51 m ihren Hausrekord um vier Zentimeter und übernahm die Führung, die sie im zweiten Durchgang auf 5,64 m ausbaute. Als die Kreismeisterin beim dritten Flug nach 5,69 m im Sand landete, nahm das Staunen kein Ende; denn die Göggingerin hatte damit den neun Jahre alten Kreisrekord von Carolin Stürzl (SV Fachsenfeld) um einen Zentimeter übertroffen! Im Endkampf ging sie dann volles Risiko. Dass sie dabei dreimal übertrat, nahm ihr keiner übel, zumal sie ihre stärkste Rivalin, Clara-Sophie Blättermann (LG Ortenau Nord, 5,44 m), deutlich in Schach hielt und ungefährdet den Titel gewann.
Beim Speerwurf übernahmen Olympiateilnehmer Peter Esenwein und Kerstin Brunner die Betreuung. Und auch sie konnten mit ihrem Schützling Sabrina Dammenmiller überaus zufrieden sein; denn gleich im ersten Durchgang verbesserte die Regionalmeisterin ihren Bargauer Rekord von 36,74 m auf glänzende 38,18 m. Damit konnte sie zwar Nicole Gölz vom hessischen TV Reisen mit ihren 43,66 m nicht in Gefahr bringen, holte sich jedoch ziemlich überraschend die Silbermedaille.
Hofherrnweiler war wieder traditionell Schauplatz der Ostalbiade unserer jüngsten Leichtathleten. Für die LG Staufen gab es dabei drei Siege: Erik Maihöfer gewann in der Klasse M 9 mit 1334 Punkten (Dreikampf + Zusatzwertung!), wobei er die 50 Meter in 8,1 Sekunden rannte, genau 4,00 m weit sprang und den Schlagball 23,50 m warf. Eva Koblischke siegte in W 9 mit 1345 Punkten (9,8 – 3,05 m – 27,50 m) und Sarah Rupp dominierte in W 7 mit 1026 Punkten (10,1 – 2,86 m – 15,50 m).
Die weiteren Resultate:
M 9: 4. Samuel Fraidel 1238 P. M 8: 3. Deniz Capkin 1075 P., 6. Marius Bulling 1012 P., 12. Julian Schwab 886 P., 15. Marc Seitzer 842 P. M 7: 6. Tom Krieg 744 P., 11. Lorenz Wamsler 522 P., 12. Jonas Blum 509 P., 13. Vincent Ocker 435 P. W 9: 6. Celine Feichtinger 1185 P., 13. Sabrina Scherr 1102 P., 15. Tina Ocker 1066 P. W 8: 8. Sophia Grohmann 938 P., 11. Katharina Hartmann 881 P., 20. Anna Valente (verletzt) 202 P. W 7: 16. Elisa Duschek 720 P.
Delegationsleiter Günter Mayer (Alfdorf-Adelstetten) durfte sich wieder einmal freuen. Die baden-württembergische B-Jugend-Auswahl des WLV-Jugendwarts triumphierte beim Länderkampf im Parkstadion von Baunatal mit 261,5 Punkten über das starke Nordrhein-Westfalen (257,5 P.) und den chancenlosen Gastgeber Hessen (172 P.).
Damit kann man davon ausgehen, dass der Nachwuchs des Musterländles in Deutschland kaum zu schlagen sein dürfte. Mit von der Partie waren auch zwei Mitglieder der LG Staufen. Andreas Dammenmiller wurde über 400 m Hürden eingesetzt. Nach diversen Verletzungsrückschlägen, die ihn monatelang außer Gefecht gesetzt hatten, kommt der Bargauer allmählich wieder ins Rollen. Mit 58,46 Sekunden wurde er Sechster und verfehlte seine Bestzeit nur um acht Hundertstel, was er so kommentierte: „Unter den gegebenen Umständen bin ich mit der Zeit zufrieden. Auch wenn es jetzt für die Deutschen Jugendmeisterschaften nicht mehr gereicht hat, will ich dennoch bei den Süddeutschen Meisterschaften am 21./22. August in Schwäbisch Gmünd versuchen, die DM-Norm von 58,00 Sekunden zu unterbieten.“
Weniger glücklich agierte Sarah-Lea Effert über 100 m Hürden. Mit 15,15 Sekunden kam sie bei weitem nicht an ihre Saisonbestzeit heran und wurde Neunte. In Baden-Württembergs zweiter 4 x 100-m-Staffel wurde die Alfdorferin als Startläuferin eingesetzt und erreichte hier mit 48,47 Sekunden einen ausgezeichneten dritten Platz.
Aus der Region kam auch noch die Essinger Hochspringerin Anna-Lena Kett zum Einsatz, die mit enttäuschenden 1,58 m Siebte wurde. Beatrice Petzold (LG Brenztal) belegte im Dreisprung mit 11,26 m den vierten und im Weitsprung mit 5,18 m den siebten Rang.
Auf sehr starke Konkurrenz stießen die Athleten der LG Staufen bei den Landesmeisterschaften der Vierzehnjährigen im badischen Freistett. Mit einer Bronzemedaille für Stabhochspringer Jonas Waldenmaier und acht weiteren Endkampf-Platzierungen kehrten sie in die schwäbische Heimat zurück.
Obwohl Marcel Bock im 1000-m-Lauf nicht über Rang 15 hinauskam, durfte er sich dennoch über eine neue persönliche Bestzeit von 3:07,25 Minuten freuen. Jonas Waldenmaier konnte als einziger einen Podestplatz erklimmen. Dazu musste er im Stabhochsprung seinen Hausrekord von 2,90 m einstellen. Das Mehrkampftalent aus Bargau wurde außerdem Siebter im Speerwerfen mit 39,94 m und jeweils Zwölfter im Kugelstoßen mit 10,54 m und im Diskuswerfen mit 27,45 m. Marcel Schnierer, unmittelbar vom Schullandheim zurückgekehrt, überzeugte dennoch mit 11,07 m im Kugelstoßen (Achter) und mit 40,76 m im Speerwerfen (Fünfter). Mit guten 13,22 Sekunden im 100-m-Vorlauf erreichte Theresa Widera das B-Finale im Sprint. Hier belegte sie mit 13,54 Sekunden Rang 4. Im Weitsprung kam die Heubacherin mit 4,80 m dicht an ihre Bestmarke heran (Platz 15). Nele Friedhoff, die württembergische Hallenmeisterin über 3000 Meter, verbesserte sich über 800 Meter um fast zwei Sekunden auf 2:30,10 Minuten (Rang 13).
Auch Pia Prosch gelang es, im Vorlauf über 80 m Hürden ihre Bestzeit um acht Hundertstel auf 12,78 Sekunden zu drücken. Obwohl die Kreismeisterin im Weitsprung mit 5,12 m bis auf drei Zentimeter an ihren Rekord herankam, reichte es gegen sehr starke Kontrahentinnen nur zu Platz 7. Weniger gut lief es im Kugelstoßen, wo sie mit 8,92 m (Rang 17) nicht zufrieden sein konnte.
Die Plätze 5, 6 und 7 erkämpfte sich Patricia Sonnentag: Ihre Hallenbestleistung im Stabhochsprung von 2,40 m steigerte sie nun im Freien auf starke 2,60 m, zwölf Zentimeter unter dem Kreisrekord. Mit dem Speer (28,48 m) übertraf sie ihre alte Bestleistung um sechs Zentimeter und im Hochsprung überquerte sie 1,55 m. Dorina Baiker schraubte ihre Stabhoch-Bestmarke von 2,20 m gleich auf 2,50 m und wurde Sechste. Im Hochsprung stellte die Waldstetterin mit 1,45 m ihren Hausrekord ein und scheiterte nur knapp an 1,50 m (Rang 14), womit letztlich auch Vater und Teambetreuer Gerald Baiker zufrieden sein durfte.
Im Beisein von Prominenz aus Politik, Schule, Wirtschaft und Sport übergab Heidenheims OB Bernhard Ilg die leichtathletischen Anlagen des neuen Sparkassen-Sportparks ihrer Bestimmung. Diese hatten anschließend bei den Baden-Württembergischen Mehrkampfmeisterschaften der B-Jugend ihre Feuertaufe zu bestehen.
Die LG Staufen freut sich natürlich zusammen mit ihrem Mitgliedsverein Heidenheimer SB über die neue Sportstätte, die zwar aufgrund begrenzter Zuschauerkapazitäten keine ganz großen Veranstaltungen ermöglichen wird, aber vor allem für Trainingszwecke und Mehrkämpfe nahezu ideale Voraussetzungen bietet.
Als erster konnte dies Robin Aichholz bestätigen, der gleich zu Beginn seinen 100-m-Hausrekord von 11,64 auf 11,46 Sekunden verbesserte. Bei seinen 6,33 m im Weitsprung war die Rückenwindunterstützung leider ein klein wenig zu stark. Nach 11,25 m mit der Kugel und 1,68 m im Hochsprung beschlossen vorzügliche 52,98 Sekunden bei seiner 400-m-Premiere den Fünfkampf. Mit 3191 Punkten wurde der Lorcher hier Achter.
Robin Breymaier überzeugte besonders im Hochsprung, wo er sich um sechs Zentimeter auf feine 1,80 m steigerte. Seine 2744 Punkte hievten ihn auf Rang 22. In der Mannschaftswertung der männlichen Jugend B verbesserte der SSV Ulm 1846 mit glänzenden 16 090 Punkten den württembergischen Rekord der LG Rems-Murr um 466 Zähler.
Im ersten Zehnkampf seines Lebens kam Robin Aichholz am zweiten Tag auf sehr gute 6174 Punkte und kämpfte sich als Siebter noch um einen Rang nach vorne. Dabei erzielte er mit 15,00 Sekunden über 110 m Hürden die höchste Einzelpunktzahl. Im Stabhochsprung stellte er mit 3,60 m seine Bestleistung ein. Mit dem Speer verbesserte er sich auf 45,38 m.
Drei persönliche Bestleistungen lieferte Robin Breymaier in der zweiten Hälfte des Wettkampfes ab: 16,46 Sekunden im Hürdensprint, 3,20 m im Stabhochsprung und starke 47,08 m mit dem Speer. Seine 5261 Punkte führten den Waldstetter noch auf Platz 16 nach vorne. Auch in der Zehnkampf-Mannschaftswertung löschten die Ulmer Jungs mit prächtigen 19 460 Punkten die alte WLV-Bestmarke, die die LG Untere Fils seit 2001 mit 18 617 Punkten gehalten hatte.
Bei der weiblichen Jugend B war Verena Beyer im Vierkampf die beste LG-Vertreterin. Mit 2661 Punkten belegte sie Platz 12. Die 100 Meter lief die Zimmernerin in 13,34 Sekunden, sprang 1,56 m hoch und stieß die Kugel 9,58 m. Ihre Bestzeit über 100 m Hürden drückte sie um elf Hundertstel auf 15,64 Sekunden. Obwohl Julia Köpf derzeit ziemlich außer Form ist, stellte sie sich in den Dienst der Mannschaft und brachte mit 2344 Punkten und Platz 22 ihre Leistung.
Die anderen drei Team-Mitglieder gehören noch der Schülerklasse W 15 an und schnupperten erstmals in die B-Jugend hinein. Sabrina Dammenmiller (100 m in 13,51) behauptete sich mit 2249 Punkten an 23. Stelle. Lisa Ostertag kam mit 2193 Punkten auf Platz 26. Ihre 13,22 Sekunden über 100 Meter und die 1,52 m im Hochsprung sind bemerkenswert. Auf Platz 30 sammelte Tina Brenner 2156 Punkte. In der Vierkampf-Mannschaftswertung brachte das LG-Quintett 11 603 Punkte zusammen und wurde hinter dem LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg und LAV ASICS Tübingen mit Bronze dekoriert.
Im Siebenkampf stürmte Verena Beyer nach 4,98 m im Weitsprung, der neuen Speerwurf-Bestmarke von 31,75 m und vor allem dem furiosen 800-m-Rennen (2:35,30) mit 4353 Punkten noch auf den siebten Rang. Auch Julia Köpf steigerte sich im Speerwurf auf 30,27 m und wurde mit 3836 Punkten Sechzehnte. Sabrina Dammenmiller gehörte natürlich mit ihren 35,10 m im Speerwerfen zu den Besten und endete mit 3709 Punkten auf Platz 19. Tina Brenner hielt ebenfalls tapfer durch und sammelte 3434 Punkte, was Rang 24 bedeutete. Lisa Ostertag zeigte in ihrer Paradedisziplin, dem Weitsprung, mit 5,30 m, was sie kann, verzichtete dann jedoch auf den 800-m-Lauf.
Hinter den Tübinger Mädchen holte sich das Staufen Trio Beyer – Köpf – Dammenmiller mit 11 898 Punkten verdient die Silbermedaille, was auch das Betreuerteam um Walter Köpf, Dirk Rösiger, Valeri Wolf und Nils Wacker euphorisch stimmte.
Parallel zu den Titelkämpfen der B-Jugend wurden die Baden-Württembergischen Meisterschaften der Männer und Junioren im Internationalen Fünfkampf ebenfalls in Heidenheim ausgetragen. Hier vertrat Tobias Bühner bei den Männern die rot-weißen Farben. Mit 2786 Punkten verbesserte der 28-Jährige seine seitherige Bestleistung um vierzig Zähler und wurde hervorragender Fünfter.