Parallel zu den Junioren trug auch die B-Jugend im Schutterwalder Waldstadion ihre Landesmeisterschaften aus. Dabei war für die LG Staufen die Silbermedaille von Sarah-Lea Effert über 100 m Hürden der Höhepunkt.

Nachdem wegen einer langwierigen Krankheit das ganze Jahr 2009 für Sarah-Lea Effert praktisch verloren ging, scheint sie jetzt allmählich wieder in Fahrt zu kommen. Bei ihrem Vorlaufsieg über 100 m Hürden zerbröselte sie mit großartigen 14,50 Sekunden ihre seitherige Bestzeit von 15,00 und unterbot gleichzeitig die Norm für die Deutschen B-Jugend-Meisterschaften In Ulm um 20 Hundertstelsekunden. Im Endlauf steigerte sie sich dicht hinter der Kornwestheimerin Nicole Sandrieser (14,33) auf glänzende 14,35 Sekunden, die leider wegen 2,4 m/s Rückenwindunterstützung nicht in die Statistik eingehen werden.

Auch auf der 100-m-Flachstrecke hinterließ die Alfdorferin einen vorzüglichen Eindruck: Über 12,74 im Vor- und 12,71 Sekunden im Zwischenlauf erreichte sie das Finale, wo sie in 12,79 Sekunden immerhin Vierte wurde. Verena Beyer schied im Vorlauf mit 13,19 Sekunden aus. Dafür kämpfte sie sich mit handgestoppten 26,3 Sekunden über 200 Meter in den B-Endlauf. Hier gewann die Zimmernerin in 26,86 Sekunden. Im Dreisprung kam Julia Köpf mit 10,65 m auf Platz 5.

Bei den Jungen verbesserte sich André Hieber im 800-m-Vorlauf um zwölf Hundertstel auf 2:04,03 Minuten. Robin Göhringer blieb als Zehnter im 3000-m-Rennen mit 9:44,90 Minuten um dreieinhalb Sekunden unter seiner Bestzeit. Über 110 m Hürden unterbot Robin Aichholz im Vorlauf zum zweiten Mal die DM-Norm von 15,00 Sekunden. Mit 14,94 Sekunden steigerte er sich um vier Hundertstelsekunden. Im B-Endlauf siegte der Lorcher dann in 15,01 Sekunden. Zwei Bargauer starteten über 400 m Hürden. Andreas Dammenmiller, mit etwas mehr Erfahrung ausgestattet, verbesserte sich als Vierter um sieben Hundertstel auf 58,38 Sekunden und nähert sich immer mehr der DM-Norm von 58,00 Sekunden. Dominik Plischke lief bei seiner Premiere auf dieser Strecke 61,70 Sekunden und wurde Achter.

Wenig zu bestellen hatten die LG-Weitspringer auf den Rängen 15 und 16. Robin Aichholz sprang 5,92 m, Regionalmeister Marius Gäßler 5,89 m. Dreispringer Robin Breymaier landete mit 12,09 m auf Platz 7. Nur im ersten Durchgang gelang Hammerwerfer Michael Gütlin ein gültiger Versuch. Der hatte es jedoch in sich. Mit 49,70 m kam der Horner nämlich 1,67 m über seine bisherige Bestmarke und verpasste als Vierter nur knapp die Bronzemedaille. Speerwerfer Max Siegle belegte mit 47,20 m Rang 12.

Als Rahmenwettbewerb wurde in der Schülerklasse M 14 die Baden-Württembergische Meisterschaft im Hammerwerfen entschieden. Dabei schlug sich Markus Gütlin ausgezeichnet. Mit 33,53 m steigerte er sich um 2,05 m und durfte sich im Gegensatz zu seinem Bruder über die Bronzemedaille freuen.

„An manchen Tagen wäre es besser, man wäre gar nicht erst aufgestanden!“ So räsonierte Trainer Lutz Dombrowski über den ersten Tag der Baden-Württembergischen Juniorenmeisterschaften in Schutterwald. „Immerhin waren die Bedingungen besser als erwartet; nur der starke Wind behinderte wieder.“

Und schließlich gab es ja auch einige Medaillen und persönliche Bestleistungen. Dennoch tun die verletzungsbedingten Ausfälle von Leistungsträgern wie Patrick Hess, Sven Zellner, Lea Saur, Alexandra Kitzenmaier und Charlotte Heilig natürlich weh. Bei den U 23-Junioren erzielte Martin Schönbach im 100-m-Vorlauf ansprechende 11,30 Sekunden. Weniger gut klappte es dann im Endlauf, wo 11,59 Sekunden Platz 6 bedeuteten. Über 200 Meter kam Sean Robinson in die Nähe seiner Bestzeit. Nach dem zeitweiligen Ausfall der elektrischen Zeitmessung wurde er in handgestoppten 23,1 Sekunden gestoppt. Das B-Finale beendete er später nach 23,64 Sekunden als Sechster.

Nach längerem Stillstand tat es bei Stabhochspringer Kevin Aichholz wieder einen Rucker nach vorne. Mit feinen 4,20 überbot der A-Jugendliche seine Freiluft-Bestleistung um zehn Zentimeter und wurde Fünfter. Der gleichaltrige Julian Barth kam im Weitsprung mit 6,67 m, die er gleich dreimal erzielte, auf Rang 7. Hammerwerfer Raphael Krätschmer gelangen 46,73 m, womit er überraschend die Silbermedaille gewann.

Entschieden wurde bei dieser Veranstaltung im Waldstadion als Rahmenwettbewerb auch die Landesmeisterschaft der männlichen Jugend A in der Olympischen Staffel. Für die LG Staufen rannte André Hieber dabei die 400 m, Julian Barth und Martin Schönbach jeweils die 200 m sowie Andreas Dammenmiller die 800-m-Strecke. In ordentlichen 3:45,21 Minuten belegte das rot-weiße Quartett Platz 4.

Bei den Juniorinnen lief Svenja Sickinger zunächst die 800 Meter. Auf ihrer Spezialstrecke unterbot sie in 2:15,15 Minuten erneut die Norm (2:17,00) für die Deutschen Juniorenmeisterschaften und wurde Fünfte. Wenige Stunden später trat sie zum 400-m-Vorlauf an und qualifizierte sich mit 59,58 Sekunden für das Finale. Hier blieb die Bettringerin anderntags mit ausgezeichneten 59,04 Sekunden um acht Hundertstel unter ihrer persönlichen Bestzeit und wurde mit Bronze belohnt. Nur 84 Hundertstel ist sie hier noch von der DM-Norm entfernt. Die A-Jugendliche Vanessa Lehnert erreichte im Vorlauf nach 61,18 Sekunden das Ziel.

Auch Kugelstoßerin Cassandra Lüder übertraf mit 12,36 m die Junioren-DM-Norm wieder um 16 Zentimeter und wurde Vierte. 39,02 m reichten Hammerwerferin Saskia Rösiger zur Bronzemedaille. Im Speerwerfen kam Regionalmeisterin Stefanie Nusser mit 37,29 m auf Platz 5 unmittelbar vor Isabell Blumenstock, die mit guten 35,63 m ihren Hausrekord um 1,42 m verbesserte.

Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) wurde bei den NCAA-Championships in Eugene im US-Bundesstaat Oregon mit glänzenden 72,43 m Vizemeister. Nach seinem Bänderriss vor wenigen Wochen ist dies eine Leistung, die kaum jemand, auch nicht sein Ferntrainer Fred Eberle, für möglich gehalten hätte.

Alexander Ziegler, der in diesen Tagen sein Studium an der Virginia Tech unterbrechen wird, um nach Deutschland zu fliegen, begann den Wettbewerb, der den US-Studenten-Meisterschaften entspricht, mit 71,27 m, steigerte sich im dritten Durchgang auf 72,38 m und schien den Sieg schon in der Tasche zu haben, als er sich im sechsten Versuch auf großartige 72,43 m verbesserte. Im letzten Moment wurde er jedoch von dem Amerikaner Walter Henning um 36 Zentimeter übertroffen. Dritter wurde der ebenfalls für VA Tech startende Slowake Marcel Lomnicky, Sechster der U 23-EM, mit 70,97 m.

Mit diesem herausragenden Resultat kam Ziegler bis auf drei Zentimeter an seinen württembergischen Rekord heran, den er am 7. Juni vorigen Jahres in Göttingen erzielte. Er festigte damit seinen sechsten Platz in der aktuellen deutschen Bestenliste, die immer noch der inzwischen vom DLV suspendierte Sergej Litvinov mit den am 30. Mai im niederländischen Hengelo erzielten 78,98 m anführt.

Beim 8. Heidenheimer Stadtlauf erreichten auf der 10-km-Strecke insgesamt 1136 Teilnehmer das Ziel. Dabei belegte der B-Jugendliche Sascha Fritz (LG Staufen) einen hervorragenden 27. Platz. Fünf Tage vor seinem 16. Geburtstag schlug der Bargauer die siebzehn Konkurrenten in seiner Altersklasse mit über zwei Minuten Vorsprung. Mit 37:59 Minuten unterbot er seine bisherige Bestzeit gleich um 4:37 Minuten!

Diesmal ohne Titel blieben die A-Jugendlichen der LG Staufen bei den Landesmeisterschaften in Böblingen. Hammerwerferin Saskia Rösiger wurde wenigstens Vizemeisterin, während Patrick Hess, der Titelverteidiger im Speerwerfen, mit Platz 3 vorlieb nehmen musste.

Martin Schönbach überzeugte im 100-m-Vorlauf mit 11,25 Sekunden und wolle im Zwischenlauf schon über eine großartige neue Bestzeit von 10,96 Sekunden jubeln, als die Rückenwind-Unterstützung mit 2,8 m/s bekannt gegeben wurde. Pech hatte der baden-württembergische Hallenvizemeister dann im Finale, als er wegen eines wirklich sehr knappen Fehlstarts disqualifiziert wurde. Einen guten Eindruck hinterließ André Hieber im 800-m-Vorlauf. Der B-Jugend-Regionalmeister verbesserte sich mit 2:04,15 Minuten erneut um über eine Sekunde. Der ebenfalls noch der B-Jugend angehörende Andreas Dammenmiller wurde über 400 m Hürden in 60,02 Sekunden Siebter.

Große Probleme mit den wechselnden Winden hatten die Weitspringer. So hatte der normalerweise sicher springende Julian Barth drei Fehlversuche. Am Ende musste sich der amtierende baden-württembergische Hallenmeister mit 6,79 m und Platz 4 begnügen. Der junge Marius Gäßler landete mit 6,13 m auf Rang 13. Dreispringer Robin Breymaier kam mit 12,21 m auf Platz 8.

Im Speerwerfen kam Patrick Hess, im Vorjahr mit 62,81 m Erster, nicht zurecht und konnte mit 59,10 m gerade noch Bronze retten. Zumindest übertraf er ein weiteres Mal die Norm (58,00 m) für die Deutschen Jugendmeisterschaften. Auch Jonathan Seidel, 2009 noch Vizemeister, stürzte mit 50,49 m auf Rang 6 ab.

Bei den Mädchen überraschte Vanessa Lehnert über 400 Meter. Mit feinen 60,56 Sekunden steigerte sich die Bettringerin gleich um zweieinhalb Sekunden und wurde Fünfte. Über 100 m Hürden lief Rebecca Konold im Vorlauf 16,51 Sekunden. Im Finale verbesserte sie sich auf 15,59 Sekunden und belegte Platz 7.

Im Dreisprung erkämpfte sich die B-Jugendliche Julia Köpf mit 10,98 m den sechsten Rang. Maike Wolf verpasste mit 10,76 m ihren Hausrekord nur um vier Zentimeter und wurde Achte. Rebecca Konold erzielte mit der Kugel 10,24 m, was Platz 12 bedeutete. Beim Hammerwerfen war die große Favoritin Julia Barte (MTG Mannheim) mit ihren 43,12 m erwartungsgemäß nicht zu bezwingen. Die ein Jahr jüngere Saskia Rösiger holte sich jedoch mit 39,78 m ungefährdet die Silbermedaille.

Silber für die 4 x 400-m-Staffel der Männer und 800-m-Spezialistin Svenja Sickinger, Bronze für Dreispringer Matthias Barth und Kugelstoßerin Cassandra Lüder: Das war die Edelmetallausbeute für die LG Staufen bei den Landesmeisterschaften der Aktiven in Böblingen.

Gute äußere Bedingungen herrschten im Stadion an der Böblinger Straße. Bei der ausgezeichnet organisierten Veranstaltung zogen sich die Teilnehmer der LG Staufen trotz der schmerzlichen Ausfälle einiger Leistungsträger wie etwa Weitspringer Stefan Köpf (studienbedingt) ordentlich aus der Affäre.

Nicht weniger als 26 Mittelstreckler traten zu den 800-m-Vorläufen an. Bereits hier blieb Johannes Schürle mit 1:54,73 Minute um neun Hundertstel unter seiner Bestzeit. Im Finale steigerte er sich sogar auf 1:54,07 und wurde Siebter. Tilman Utz gelangte mit 1:53,85 in den Endlauf, wo er dann mit 1:55,67 (Zehnter) etwas unter Wert geschlagen wurde.

Ein absolut packendes Rennen boten die beiden dann zusammen mit Sean Robinson und Markus Kuntner über 4 x 400 m. Zwar konnte das LG-Quartett den VfL Sindelfingen (3:18,59) nicht gefährden, verwies aber in 3:21,94 Minuten die LG Karlsruhe (3:22,07) auf den dritten Platz. Die Norm für die Deutschen Meisterschaften wurde nur um vier Sekunden verpasst.

Im Stabhochsprung kam Tobias Bühner mit 4,10 m auf den achten Rang. Leider blies an beiden Tagen ein sehr böiger Wind, was vor allem die Weit- und Dreispringer stark behinderte und das Treffen des Balkens zum Glücksspiel machte. So musste sich Jörg Eisele mit 6,47 m und Platz 11 zufrieden geben. Im Dreisprung übertraf Matthias Barth erst im sechsten Durchgang die 14-m-Marke und erkämpfte sich mit 14,24 m Bronze. Nach längerer Pause stand Raphael Krätschmer wieder im Hammerwurf-Käfig. Mit 47,67 m erfüllte er auf Anhieb die Norm (47,00 m) für die Deutschen Juniorenmeisterschaften und belegte Platz 4.

Klar beste 800-m-Läuferin war die Tübingerin Kerstin Marxen mit 2:10,16 Minuten. Vizemeisterin wurde ebenso wie bei den süddeutschen Titelkämpfen Svenja Sickinger. Mit 2:13,94 Minuten verfehlte sie ihre persönliche Bestzeit lediglich um 68 Hundertstel und blieb erneut klar unter der Junioren-DM-Norm von 2:17,00 Minuten.

Einen sehr guten Wettkampf lieferte auch Cassandra Lüder ab. Mit 12,73 m egalisierte sie gleich im ersten Versuch des Kugelstoßwettbewerbs ihre Saisonbestleistung, was die Bronzemedaille bedeutete. Die Bettringerin unterstrich damit auch ihre Ambitionen auf die Deutschen Juniorenmeisterschaften, für die 12,20 m verlangt werden. Nicht ganz an ihre letzten Leistungen anknüpfen konnten die Speerwerferinnen. Regionalmeisterin Stefanie Nusser wurde mit 38,28 m Neunte und Isabell Blumenstock landete mit 31,38 m auf Rang 12.