Gold für das M 14-Team, Silber für Pia Prosch, Jonas Waldenmaier und die Schülerinnen A sowie Bronze für die M 15-Jungs: Das war die Ausbeute der LG Staufen bei den Württembergischen Mehrkampf-Hallenmeisterschaften der Schüler in Ulm.

Staufen-Schüler

In der Klasse M 15 gab es vier persönliche Bestleistungen für Max Wolf. 8,10 Sekunden über 60 Meter, 3,10 m im Stabhochsprung, 5,61 m im Weitsprung, 10,56 m im Kugelstoßen und 3698 Punkte im Siebenkampf erbrachten Platz 8. Manuel Klusik steigerte sich im 60-m-Lauf auf 7,76 Sekunden, über die Hürden auf 9,33 Sekunden und im Weitsprung auf feine 5,73 m. Mit 3642 Punkten wurde er Elfter. Der relativ unerfahrene Michael Kucher schlug sich mit 3525 Punkten und Rang 14 prächtig. Mit 3:10,00 Minuten lief er zudem eine der besten 1000-m-Zeiten. In der Mannschaftswertung belegte das Trio mit 10 865 Punkten hinter der LG Neckar-Enz (11 639 P.) und dem LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg (11 100 P.) den dritten Platz.

Lediglich einen Fünfkampf gab es für die Altersklasse M 14 zu absolvieren. Hier zeigte sich der wieder genesene Jonas Waldenmaier sehr angriffslustig und verbesserte sich im 60-m-Sprint auf 8,24 Sekunden und im Hochsprung auf 1,60 m. Die 2524 Punkte des Bargauers wurden nur von dem überragenden Sigmaringer Christian Reichle übertroffen. Markus Gütlin schaffte als Elfter 2131 Punkte, Pascal Bulling auf Platz 15 2046 Punkte und Tim Seidel auf Rang 17 1859 Punkte. Die Mannschaftswertung gewann die LG Staufen (Waldenmaier, Gütlin, Bulling) mit 6701 Punkten klar vor der LG Filstal mit 6230 Punkten.

Bei den Mädchen von W 15 schnitt Lisa Ostertag am besten ab. Mit der neuen Bestmarke von 2594 Punkten wurde sie Fünfte im Fünfkampf, wobei die 9,66 Sekunden über 60 m Hürden, 5,30 m im Weitsprung und 10,77 m mit der Kugel herausragten. Auf 2441 Punkte steigerte sich Sabrina Dammenmiller (13.) mit neuen Hausrekorden über die Hürden (9,90) und die 800-m-Strecke (2:42,62). Die weiteren Platzierungen: 19. Luisa Gallée 2304 P., 22. Isabelle Stieglitz 2089 P., 23. Iris Kerker 2086 P., 25. Franziska Abele 2013 P.

Crosslauf

Im Fünfkampf von W 14 war die schon körperlich überlegene Isabella Marten (VfL Waiblingen) in vier Disziplinen nicht zu schlagen. Dahinter aber sicherte sich Pia Prosch (wie schon im Freien beim Vierkampf) die Silbermedaille. Lediglich im Weitsprung gelang es ihr, mit großartigen 5,24 m (bisher 5,17 m) Marten hinter sich zu lassen. Bei ihrem ersten 60-m-Hürden-Rennen wurde sie in 9,68 Sekunden gestoppt, im Hochsprung stellte sie mit glänzenden 1,60 m ihre Bestleistung ein. Auch ihr erster 800-m-Lauf in 2:49,54 Minuten kann sich sehen lassen. Insgesamt kam die Bargauerin auf 2585 Punkte.

Überraschend weit vorne platzierte sich Theresa Widera als Fünfte mit 2431 Punkte, wobei die 9,86 Sekunden über 60 m Hürden herausragten. Achte wurde Patricia Sonnentag mit 2349 Punkten. Auf Rang 24 landete Katharina Helm mit 2056 Punkten. Die Mannschaftswertung der Schülerinnen A gewann der SSV Ulm 1846 mit 7657 Punkten recht knapp vor LG Staufen I (Ostertag, Prosch, Dammenmiller) mit 7620 Punkten. LG Staufen II (Widera, Sonnentag, Gallée) kam mit 7084 Punkten auf Platz 5, und LG Staufen III (Stieglitz, Kerker, Helm) belegte mit 6230 Punkten sogar noch Rang 8.

Nach dem Gewinn der Ostküstenmeisterschaft im Gewichtwurf mit 22,41 m ist U 23-EM-Bronzemedaillist Alexander Ziegler (LG Staufen), der zur Zeit an der Virginia Tech studiert, von der Trainervereinigung des US-College-Leichtathletik-Verbandes zum „Southeast Region Field Athlete of the Year“ gewählt worden. Ziegler, der sich in einer ausgezeichneten Trainingsverfassung befindet, ist gerade auf dem Weg nach Fayetteville (Arkansas), wo am Wochenende die US-Studentenmeisterschaften ausgetragen werden.

Im letzten Jahr musste sie sich noch mit der Vizemeisterschaft zufrieden geben; jetzt holte sich Alexandra Kitzenmaier bei den Württembergischen Jugendhallenmeisterschaften in Ulm souverän den Titel im Fünfkampf der weiblichen Jugend A. Die B-Jugend-Mädchen der LG Staufen gewannen wie im Vorjahr die Mannschaftswertung.

Alexandra Kitzenmaier

Die beiden Goldmedaillen waren am zweiten Tag der Veranstaltung die Höhepunkte für den Nachwuchs der Rot-Weißen. Die eigentliche Favoritin auf den Fünfkampftitel bei der A-Jugend hieß Corinna Coenning. Die Tübingerin, als Dritte der Deutschen Hallenmeisterschaften angereist, musste jedoch gleich im 60-m-Hürdenlauf die Entschlossenheit von Alexandra Kitzenmaier zur Kenntnis nehmen. Gegen deren 9,25 Sekunden war kein Kraut gewachsen. Auch im Weitsprung kam niemand an ihre 5,54 m heran.

Dass die schlanke Waldstetterin das Kugelstoßen (9,50 m) nicht erfunden hat, wusste man vorher. Die mageren 1,48 m im Hochsprung konnte sie schon deswegen verschmerzen, weil keine Konkurrentin höher kam. Im abschließenden 800-m-Lauf hatte sie sich die richtige Taktik zurechtgelegt, als sie nämlich von Beginn an resolut an die Spitze ging und das Tempo diktierte. Immerhin war Coenning in dieser Disziplin bei den baden-württembergischen Meisterschaften Fünfte in dieser Disziplin geworden. Am Ende hatte die LG-Athletin keine zwei Sekunden auf ihre Hauptgegnerin verloren und mit 2:26,44 Minuten sogar eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt. Damit hatte sie insgesamt 3404 Punkte gesammelt und mit 184 Zählern Vorsprung klar gewonnen.

Siebenkampf-Team

Bei der weiblichen Jugend B fehlten Verena Beyer bei ihren 3015 Punkten als Vierte nur 18 Zähler zur Bronzemedaille im Fünfkampf. Die Zimmernerin lief über die Hürden gute 9,87 Sekunden und war mit 2:38,41 Minuten die zweitschnellste 800-m-Läuferin. Titelverteidigerin Julia Köpf verbesserte sich zwar im Kugelstoßen auf 9,40 m, kam insgesamt aber nicht an ihre Leistungen des Vorjahres heran. Nach 3008 Punkten musste sie diesmal mit Platz 5 vorliebnehmen. Charlotte Heilig war mit 9,25 Sekunden drittbeste Hürdensprinterin und flog im Hochsprung nicht nur erstmals über 1,52 m, sondern anschließend auch ihrem Trainer freudestrahlend an den Hals. Mit 2741 Punkten wurde die Waldstetterin Elfte. Melanie Breymaier egalisierte im Hochsprung mit 1,48 m ihren Hausrekord und verbesserte sich über 800 m auf 2:57,42 Minuten. Ihre 2200 Punkte reichten zu Rang 23.

Obwohl Lena Bryxi verletzungsbedingt diesmal nur als Zuschauerin dabei sein konnte, wiederholte das Team der LG Staufen (Beyer, Köpf, Heilig) mit 8764 Punkten seinen Vorjahressieg und verwies den SSV Ulm (8361 P.) und die LG Leinfelden-Echterdingen (7598 P.) auf die Plätze.

Bei der männlichen Jugend B belegte Robin Aichholz im Siebenkampf mit 4049 Punkten einen guten achten Platz. Der Lorcher erzielte im Hürdenlauf mit seinen 8,92 Sekunden die meisten Punkte, stellte mit 1,64 m bzw. 3,50 m in den Sprungdisziplinen seine Bestmarken ein und verbesserte sich im 1000-m-Lauf auf 3:19,08 Minuten. Robin Breymaier steigerte sich im 60-m-Sprint auf 7,82 Sekunden und im 1000-m-Rennen auf 3:15,18 Minuten. Seine 3848 Punkte trugen ihm Rang 13 ein.

Riesenstimmung herrschte bei den Württembergischen Hallenmehrkampfmeisterschaften in der für den großen Andrang bei dieser Veranstaltung schon wieder viel zu kleinen Ulmer Messehalle 4. Auch die LG Staufen hatte häufig Anlass zur Freude: Insgesamt drei goldene, drei silberne und zwei bronzene Medaillen sowie zehn weitere Plätze unter den besten acht konnten am Ende verzeichnet werden.

Siebenkämpfer

Auch ohne die abwesenden Tobias Bühner und Andreas Treß gelang den LG-Siebenkämpfern der Männerklasse in etwas ungewöhnlicher Besetzung eine überraschende Bronzemedaille. Hauptverantwortlich dafür zeichnete der in bestechender Form angetretene Jörg Eisele, der in sechs von sieben Disziplinen persönliche Bestleistungen aufstellte. Er verbesserte sich im 60-m-Lauf von 7,57 auf 7,50 Sekunden, im Weitsprung von 6,78 m auf 6,91 m, im Kugelstoßen von 11,08 m auf 12,48 m, im Hochsprung von 1,88 m auf 1,92 m, über 60 m Hürden von 8,89 auf 8,85 Sekunden und im abschließenden 1000-m-Rennen von 3:04,18 auf 2:55,82 Minuten. Lediglich im Stabhochsprung hatte er mit 3,80 m einen kleinen Durchhänger. Seinen Siebenkampf-Hausrekord steigerte der Wißgoldinger damit um 309 auf 4919 Punkte und wurde in einem Klassefeld Sechster.

Seit Jahren keinen Mehrkampf bestritten hatten Nils Wacker und Matthias Barth, die sich normalerweise eher den Horizontalsprüngen widmen. Dieses Mal aber wollten sie zum Abschluss der Hallensaison einmal ihre Vielseitigkeit testen. Die meisten Punkte sammelte Nils Wacker erwartungsgemäß in seiner Spezialdisziplin, dem Weitsprung, mit 6,89 m. Ordentlich überraschte der 25-Jährige Herliköfer jedoch in den Vertikalsprüngen. Im Hochsprung übertraf er mit 1,80 m seine alte Freiluft-Bestleistung um vier Zentimeter. Noch erstaunlicher, dass er sich im Stabhochsprung von 3,95 m auf 4,20 m zu steigern vermochte. Trainer Lutz Dombrowski fielen fast die Augen heraus. „Dabei haben wir nur zweimal vorher geübt! Aber es hat riesigen Spaß gemacht!“ war Wackers Kommentar.

Mit 4516 Punkten wurde er Neunter vor Matthias Barth, der auf 4485 Punkte kam. Der Bettringer war mit 7,19 Sekunden auf der 60-m-Strecke absolut Schnellster der Männerklasse und überzeugte auch über 60 m Hürden mit 9,23 Sekunden. Im Weitsprung erreichte er 6,69 m, mit dem Stab verbesserte er sich immerhin von 3,60 m auf 3,80 m. Mit 11,05 m egalisierte er seine Kugelstoß-Bestmarke.

Mit drei Bestleistungen wartete Tobias Kerker auf. Der Jüngste im Team sprintete die 60 Meter in 7,65 (bisher 7,67) Sekunden, sprang 6,50 m (zuvor 6,46 m) weit und stieß die Kugel 11,70 m (11,35 m). Auch die 9,32 Sekunden über 60 m Hürden können sich sehen lassen. Seine 4428 Punkte reichten für Rang 12. Sein Bruder Patrick bekam die meisten Punkte im Sprint (7,58 Sek.) und Weitsprung (6,29 m), gab jedoch nach der fünften Disziplin auf.

In der Mannschaftswertung konnte Titelverteidiger LAV ASICS Tübingen nicht gestoppt werden. Mit überragenden 15 326 Punkten wurde sogar der zehn Jahre alte württembergische Rekord des SSV Ulm 1846 um 361 Zähler übertroffen. Hinter der LG Neckar-Enz (14 479 P.) belegte die LG Staufen (Eisele, Wacker, Barth) mit 13 920 Punkten Platz 3 vor TUS Metzingen mit 13 602 Punkten.

Am heutigen Sonntag feiert der einstige Weltklasse-Zehnkämpfer Siegfried Wentz, der seine Wurzeln im TSV Lorch und in der LG Staufen hatte, seinen 50. Geburtstag. Mit Disziplin und Fleiß, die ihn schon in seiner sportlichen Laufbahn auszeichneten, stieg er auch auf der beruflichen Karriereleiter bis zum Chefarzt einer Schwarzwald-Klinik auf.

Siggi Wentz

Geboren am 7. März 1960 in Röthenbach, verbrachte er Kindheit und Jugend in Lorch, wo ihn sein Vater Rolf schon früh mit der Leichtathletik in Berührung brachte. Nach ungezählten Erfolgen als Schüler auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene wurde er 1978 vierfacher deutscher Jugendmeister (über 60 m Hürden in der Halle, über 110 m Hürden, im Fünf- und Zehnkampf).

1979 wurde auch die internationale Leichtathletik erstmals auf Siggi Wentz aufmerksam, als er im polnischen Bydgoscz mit 7822 Punkten die Junioreneuropameisterschaft im Zehnkampf holte. Danach ging es mit seinen Leistungen steil bergauf. Auch wenn es in der legendären, vom Briten Daley Thompson und von Jürgen Hingsen beherrschten Zehnkampf-Ära nie zum ganz großen Titel reichte, sprechen doch die folgenden Daten für sich:

1983 persönliche Bestleistung mit 8762 Punkten in Bernhausen

1983: Bronzemedaille bei den 1. Weltmeisterschaften in Helsinki mit 8513 Punkten

1984 Olympiadritter in Los Angeles mit 8416 Punkten

1986 Bronzemedaille bei den Europameisterschaften in Stuttgart mit 8676 Punkten

1987 Vizeweltmeister in Rom mit 8461 Punkten

1990 Teilnahme an den Europameisterschaften in Split als letzter internationaler Auftritt

Neben dem Sport trieb Siggi Wentz auch sein Medizinstudium energisch voran. Bei einer Vorlesung lernte er seine Frau Susanne kennen, mit der er drei Kinder hat. Seit zehn Jahren ist er nun schon Chefarzt an der Schlüsselbad-Klinik in Bad Peterstal-Griesbach mit ihren 168 Betten. Die Titel sammelt er jetzt in anderen Disziplinen: Er ist Facharzt für Orthopädie, Rheumatologie, Chirotherapie und Sportmedizin, Physikalische Therapie, Spezielle orthopädische Therapie und Sozialmedizin. Außerdem wirkt er als Lehrbeauftragter der Universität Mainz für angehende Sportmediziner.

Sein guter Ruf hat sich herumgesprochen. Die Zehnkämpfer und Weitspringer des DLV werden von ihm betreut. Den zweimaligen WM-Dritten im Diskuswerfen, Michael Möllenbeck, hat er von einer chronischen Entzündung des Hüftmuskels befreit.

Von der Leichtathletik kommt Dr. Siegfried Wentz aber auch privat nicht mehr los: Dienstags und donnerstags gibt er Trainingsstunden bei der LG Offenburg, für die auch seine Kinder Jonas (22) und Rabea (21) starten, während Nesthäkchen Jana (19) eher musisch veranlagt ist. Wenn es terminlich irgendwie geht, betreut er die Athleten seines Vereins auch bei Wettkämpfen. Im Frühjahr will er sie sogar ins Trainingslager nach Italien begleiten. Siggi Wentz hat sich in einem halben Jahrhundert sportlich, beruflich und privat verwirklichen können – und dabei auch noch seinen Spaß gehabt!

Am heutigen Freitag feiert der Leichtathletik-Abteilungsleiter des TSV Lorch, Ralf Hepperle, seinen 50. Geburtstag. 2002 trat er die Nachfolge von Rolf Wentz an und ist seither auch als Übungsleiter und Sportabzeichen-Abnehmer sehr aktiv.

Aus seiner eigenen Vita brachte er viel Erfahrung aus dem Spitzensport mit. So wurde er mit 18 Jahren bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Göttingen Fünfter im 2000-m-Hindernislauf. Mit seiner damaligen Zeit von 6:02,1 Minuten wäre er sogar noch 2009 bester Württemberger bei den 18-Jährigen gewesen! Auch bei den Männern schaffte er danach mit 9:16,9 Minuten über 3000 m Hindernis ein Spitzenergebnis, das sich auch heute noch sehen lassen kann.

Hepperles Sohn Tobias trat in seine Fußstapfen, allerdings in einer ganz anderen Disziplin. Im Kugelstoßen belegte er im vorigen Jahr bei den U 23-Europameisterschaften im litauischen Kaunas einen großartigen vierten Platz.

Die Leichtathleten aus Lorch und der gesamten LG Staufen wünschen Ralf Hepperle weiterhin Gesundheit und viel Schaffenskraft!