Nicht ganz so, wie erhofft, lief es bei den baden-württembergischen Hallenmeisterschaften der Senioren für den mehrfachen Welt- und Europameister Jürgen Volkert (LG Staufen). Im Sindelfinger Glaspalast schaffte er im Hochsprung der Altersklasse M 70 lediglich 1,36 m. Das reichte nur zum zweiten Platz hinter Hermann Albrecht (Spvgg Satteldorf), der 1,40 m überquerte. Jetzt hofft Volkert auf ein besseres Abschneiden bei den deutschen Seniorenhallenmeisterschaften, die am 13./14. Februar an gleicher Stelle ausgetragen werden.
Etwas mehr Luft als eine Woche zuvor bei den Mehrkämpfen gab es bei den ostwürttembergischen Regionalmeisterschaften der Schüler A in den Einzeldisziplinen. In der Gmünder Sporthalle entfielen interessanterweise von den insgesamt 21 vergebenen Titeln je acht an den Ostalbkreis (LG Staufen 7, LSG Aalen 1) und an den Kreis Göppingen (LG Filstal 4, TS Göppingen 3, TSV Bad Boll 1).
M 15: Souverän verteidigte Alexander Mayer (TS Göppingen) seine im Jahr zuvor errungenen drei Titel im 50-m-Lauf (6,55), über 50 m Hürden (7,28) und im Weitsprung (5,81 m). Besonders eindrucksvoll, wie elegant der Sohn des einstigen Meistersprinters Hans-Dieter Mayer über die Hürden huschte. In beiden Laufwettbewerben wurde der Aalener Marius Mallwitz Vizemeister. Sehr leichtgewichtig überwand der Ulmer Benno Freitag im Hochsprung 1,80 m. Den einzigen Gmünder Hallenrekord an diesem Tag stellte Silas Ristl (TSV Langenau) mit großartigen 15,37 m auf. Er verbesserte damit die vier Jahre alte Bestleistung von Patrick Hess (LG Staufen) um drei Zentimeter.
M 14: In dieser Altersklasse ragte Jonas Waldenmaier LG Staufen) mit drei Siegen heraus. Der Bargauer verwies auf der Hürdenstrecke (8,24) den Hüttlinger Titelverteidiger Andreas Schäffner auf den zweiten Platz, verbesserte sich im Weitsprung gleich um 36 cm auf 5,42 m, musste jedoch im Hochsprung (1,56 m) den Sieg mit Nico Schöbel (LG Filstal) teilen. Erneut schnellster Sprinter war Philipp Brandstetter (LSG Aalen) in 7,03 Sekunden. Markus Gütlin (LG Staufen) überraschte im Kugelstoßen die Konkurrenz mit 11,01 m (bisher 10,34 m), während sein Bettringer LG-Kollege Marcel Schnierer vier Medaillenränge verbuchen konnte.
W 15: Vierkampf-Hallenregionalmeisterin Rebecca Rapp (LG Filstal) überzeugte wiederum in den Sprungdisziplinen, in denen sie 2009 ja deutsche Blockmeisterin werden konnte. Im Hochsprung (1,64 m) entthronte sie ihre LG-Kameradin Sina Wieselmann (1,56 m), im Weitsprung (5,42 m) hielt sie die württembergische Hallenmeisterin Lisa Ostertag (5,21 m) nieder. Diese hielt sich am 50-m-Lauf schadlos, wo sie in 7,06 Sekunden die Titelverteidigerin Franka Jaros (LG Rems-Welland, 7,14) auf Distanz hielt. Stark auch die Vorstellung von Hürdensiegerin Luisa Hirner (LG Brenztal) in 7,98 Sekunden.
W 14: Stefanie Mayer (TSV Blaustein) war auf der 50-m-Distanz in 7,02 Sekunden wie im Vorjahr nicht zu schlagen. Vizemeisterin Michaela Greiner (LG Filstal) wiederholte dafür ihren Hürdenerfolg in 8,05 Sekunden mehr als deutlich. Trotz einer starken Erkältung ließ Pia Prosch (LG Staufen) in den Sprungdisziplinen der Konkurrenz einmal mehr keine Chance. Während sie im Hochsprung mit 1,60 m ihren Freiluft-Hausrekord einstellte, steigerte sie sich im Weitsprung sogar um sechs Zentimeter auf 5,16 m. Ramona Wild (TSV Bad Boll), Kugelstoß-Regionalmeisterin im Freien, zeigte auch in der Halle mit 11,52 m ihre überlegene Klasse.
Ein Auszug aus der Ergebnisliste:
M 15, 50-m-Lauf: 1. Alexander Mayer (TS Göppingen) 6,55 Sek., 2. Marius Mallwitz (LSG Aalen) 6,69, 3. Michael Kucher (LG Staufen) 6,83, 4. Mario Bleier (LSG Aalen) 6,84, 5. Silas Ristl (TSV Langenau) 6,87, 6. Daniel Wiedmann (LG Filstal) 6,96.
50 m Hürden: 1. Mayer 7,28, 2. Mallwitz 7,56, 3. Patrick Riemenschneider (SSV Ulm) 7,71, 4. Bleier 7,72, 5. Ristl 7,78, 6. Kucher 7,95.
Hoch: 1. Benno Freitag (SSV Ulm) 1,80 m, 2. Ristl 1,76 m, 3. Max Wolf (LG Staufen) 1,72 m, 4. Lukas Russ (LG Filstal) 1,68 m, 5. Bleier 1,68 m, 6. Kucher 1,60 m.
Weit: 1. Mayer 5,81 m, 2. Bleier 5,65 m, 3. M. Wolf 5,56 m, 4. Christian Wolf (TSV Bad Überkingen) 5,53 m, 5. Russ 5,52 m, 6. Riemenschneider 5,51 m.
Kugel: 1. Ristl 15,37 m, 2. David Hirschmann (SSV Ulm) 14,82 m, 3. Riemenschneider 11,62 m, 4. Wiedmann 11,59 m, 5. Bleier 11,09 m, 6. Stefan Voitl (SV Dischingen) 10,58 m.
M 14, 50-m-Lauf: 1. Philipp Brandstetter (LSG Aalen) 7,03, 2. Marcel Schnierer 7,14, 3. Jonas Waldenmaier (beide LG Staufen) 7,16, 4. Manuel Schneider (SSV Ulm) 7,32, 5. Jan Hafner (LG Filstal) 7,36, 6. Andreas Schäffner (TSV Hüttlingen) 7,40.
50 m Hürden: 1. Waldenmaier 8,24, 2. Schäffner 8,43, 3. Robin Schlenker (LG Filstal) 8,61, 4. Pascal Bulling (LG Staufen) 8,62, 5. Brandstetter 8,91, 6. Cedric Burkhart (LG Filstal) 9,04.
Hoch: 1. Waldenmaier und Nico Schöbel (LG Filstal) 1,56 m, 3. Schnierer 1,52 m, 4. Schneider 1,48 m, 5. Schlenker, Markus Gütlin (LG Staufen) und Jonas Burger (DJK Ellwangen-SG Virngrund) je 1,40 m.
Weit: 1. Waldenmaier 5,42 m, 2. Schnierer 5,07 m, 3. Schneider 4,97 m, 4. Schäffner 4,88 m, 5. Schlenker 4,79 m, 6. Bulling 4,62 m.
Kugel: 1. Gütlin 11,01 m, 2. Waldenmaier 10,96 m, 3. Schnierer 10,88 m, 4. Bulling 8,90 m, 5. Hafner 8,46 m, 6. Burkhart 7,88 m.
W 15, 50-m-Lauf: 1. Lisa Ostertag (LG Staufen) 7,06, 2. Franka Jaros (LG Rems-Welland) 7,14, 3. Nadja Stivala (TSV Langenau) 7,19, 4. Annika Volquardsen (SSV Ulm) 7,26, 5. Ronja Böhringer (LSG Aalen) 7,52, 6. Hannah Wagner (LG Rems-Welland) 7,55.
50 m Hürden: 1. Luisa Hirner (LG Brenztal) 7,98, 2. Rebecca Rapp (LG Filstal) 8,04, 3. Volquardsen 8,14, 4. Lio Krauss (LSG Aalen) 8,36, 5. Ostertag 8,39, 6. Böhringer 8,83.
Hoch: 1. Rapp 1,64 m, 2. Sina Wieselmann (LG Filstal) 1,56 m, 3. Hirner 1,56 m, 4. Luisa Gallée (LG Staufen) 1,52 m, 5. Volquardsen 1,48 m, 6. Ostertag 1,48 m.
Weit: 1. Rapp 5,42 m, 2. Ostertag 5,21 m, 3. Lena Fuchs (LG Filstal) 5,02 m, 4. Wieselmann 5,00 m, 5. Tina Brenner 4,89 m, 6. Sabrina Dammenmiller (beide LG Staufen) 4,82 m.
Kugel: 1. Stivala 11,34 m, 2. Volquardsen 11,27 m, 3. Wieselmann 11,27 m, 4. Ostertag 10,96 m, 5. Simone Thieringer (LG Brenztal) 10,68 m, 6. Jaros 10,33 m.
W 14, 50-m-Lauf: 1. Stefanie Mayer (TSV Blaustein) 7,02, 2. Michaela Greiner (LG Filstal) 7,18, 3. Theresa Widera (LG Staufen) 7,32, 4. Verena Störk (SSV Ulm) 7,43, 5. Hanna Schwenk (TSV Hüttlingen) 7,48, 6. Lisa-Marie Schneider und Annika Ilg (beide LG Staufen) 7,51.
50 m Hürden: 1. Greiner 8,05, 2. Lena Becher (LG Filstal) 8,38, 3. Mayer 8,46, 4. Sophie Spottek (LG Lauter) 8,89, 5. Patricia Sonnentag (LG Staufen) 8,92, 6. Widera 8,97.
Hoch: 1. Pia Prosch (LG Staufen) 1,60 m, 2. Sonnentag 1,56 m, 3. Heike Gerl (TSV Bad Boll) 1,48 m, 4. Widera 1,48 m, 5. Spottek 1,44 m, 6. Laura Kayser (TSV Blaustein) 1,44 m.
Weit. 1. Prosch 5,16 m, 2. Mayer 5,07 m, 3. Greiner 5,05 m, 4. Sonnentag 4,71 m, 5. Jessica Worsch (LG Staufen) 4,64 m, 6. Spottek 4,63 m.
Kugel: 1. Ramona Wild (TSV Bad Boll) 11,52 m, 2. Laura Kuckartz (LG Lauter) 9,97 m, 3. Becher 9,65 m, 4. Kayser 8,67 m, 5. Lea-Marie Hemminger (LG Brenztal) 8,62 m, 6. Steffi Schlipf (DJK Wasseralfingen) 8,61 m.
Parallel zu den Aktiven wurden in der Karlsruher Europahalle die baden-württembergischen Meisterschaften der A-Jugend ausgetragen. Die Vertreter der LG Staufen konnten dabei überraschende Siege durch Weitspringer Julian Barth und 400-m-Läuferin Alexandra Kitzenmaier sowie drei Silbermedaillen bejubeln.
Sehr gut aufgelegt präsentierte sich Martin Schönbach auf der 60-m-Sprintstrecke. Schon im Vorlauf stellte er eine neue Saisonbestzeit auf. Mit 7,13 Sekunden unterbot er die Norm für die deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Halle/Saale um zwei Hundertstel. Den Zwischenlauf gewann er in ausgezeichneten 7,10 Sekunden. Eine weitere Steigerung zeigte er im Finale, wo er lediglich dem überragenden dreifachen deutschen B-Jugend-Meister des vergangenen Jahres, Patrick Domogala (MTG Mannheim, 6,96) unterlag. Mit 7,08 Sekunden sicherte sich der Hofherrnweilerner überraschend die Silbermedaille.
Keineswegs als Favorit fühlte sich Julian Barth im Weitsprung. In den letzten Wettkämpfen deutete der Böbinger jedoch schon an, dass er in glänzender Form ist. Und nachdem er 2009 bei der B-Jugend sowohl im Freien als auch in der Halle baden-württembergischer Vizemeister wurde und auch bei den süddeutschen Titelkämpfen mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen musste, war er jetzt endlich einmal an der Reihe: Schon im ersten Versuch raubte er mit grandiosen 7,16 m der gesamten Konkurrenz den Nerv. Mit den 7,14 m im dritten Durchgang zeigte er, dass sein erster Sprung kein Zufall war. Am nächsten kam ihm noch Marc Klaschka (LG Filstal) mit 6,82 m. Dass diese Weite noch nicht das letzte Wort von Julian Barth gewesen sein muss, deutete Trainer Lutz Dombrowski an: „Wenn er jetzt noch im Bereich Schnelligkeit zulegen kann…“ Jedenfalls hatte er mit dieser Leistung seine eigene Bestmarke (6,99 m) und die DM-Norm (7,00) klar übertroffen.
Sozusagen nur noch aus Spaß nahm der frischgebackene Meister anschließend noch am Hochsprung teil, um die Spezialisten dort ein wenig zu ärgern. Jeweils im ersten Versuch meisterte er 1,80 m und 1,85 m und kam damit bis auf einen Zentimeter an seinen Hausrekord heran. Lediglich die 1,90 m waren dann doch zu hoch für ihn. Immerhin kann sich ein fünfter Platz sehen lassen.
Haushoch überquerte Stabhochspringer Kevin Aichholz die Höhe von 3,70 m und ließ guten Gewissens die 3,80 m aus. Bei 3,90 m lief jedoch plötzlich überhaupt nichts mehr: Dreimal riss der Lorcher und verstand die Welt nicht mehr. Platz 10 stellt natürlich für den vorjährigen baden-württembergischen B-Jugend-Hallenmeister eine Riesenenttäuschung dar, so dass jetzt bereits einschneidende Änderungen im Training beschlossen wurden.
Dass der B-Jugendliche Robin Breymaier bei den Großen im Dreisprung nur zum Lernen an den Start ging, war klar. Technisch noch instabil, übertraf er jedoch gleich bei seinem ersten Versuch mit 12,36 m seine Bestmarke um elf Zentimeter. Er beendete den Wettkampf schließlich auf Rang 7. Mit Wehmut saß der verletzte Hürdenläufer Sven Zellner übrigens auf der Tribüne. Er sah zu, wie der Titel in seiner Disziplin mit einer Zeit wegging, die er sich selbst jederzeit zugetraut hätte. Auch bei den süddeutschen Meisterschaften wird er am Wochenende nicht starten können.
Gleich zweimal hintereinander fiel bei der weiblichen A-Jugend in den 60-m-Vorläufen die Zeitmessanlage aus. Davon war auch Sarah-Lea Effert betroffen. Sie durfte dennoch in den Zwischenlauf, wo sie mit ausgezeichneten 7,87 Sekunden eine neue Saisonbestzeit aufstellte und als B-Jugendliche zum zweiten Mal die Norm für die deutschen A-Jugend-Meisterschaften (7,95) erfüllte. Damit hatte sie, was kaum zu erwarten war, auch den Einzug ins Finale geschafft. Hier belegte die Alfdorferin mit 7,96 Sekunden Platz 8. Saisonbestzeit auch für die junge Verena Beyer, für die im Vor- und Zwischenlauf jeweils 8,32 Sekunden gestoppt wurden.
Ins Rollen kommt allmählich auch wieder Vanessa Lehnert, die sich im 200-m-Vorlauf von 27,10 auf 26,95 Sekunden verbesserte. Einen Glanzpunkt setzte Alexandra Kitzenmaier im 400-m-Rennen. Die Waldstetterin, die erst seit einem Vierteljahr diese Strecke trainiert, lief vom Start weg furios los und zog der höher eingeschätzten Konkurrenz wie Astrid Beerlage (TSG Schwäbisch Hall, 58,05) und Gina Daubenfeld (LG Neckar-Enz, 58,48) frühzeitig den Zahn. Mit prächtigen 57,84 (bisher 58,55) Sekunden konnte ihr niemand die Goldmedaille streitig machen. Auch die DM-Norm (58,60) war kein Problem für die 18-Jährige.
Ein Klasserennen zeigte auch die 4 x 200-m-Staffel (Effert, Beyer, Lehnert, Kitzenmaier). Ihre 1:44,23 wurden nur vom LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg mit 1:43,47 getoppt. Das Staufen-Quartett nahm auch die Hürde DM-Norm (1:46,00) mühelos und verwies die Startgemeinschaft MTG Mannheim-LAZ Mosbach auf den dritten Platz.
Eindeutiger Aufwärtstrend war bei Hochspringerin Lena Bryxi zu erkennen. Ihr Anlauf wird stabiler; die Veränderung scheint zu fruchten. Allerdings braucht es noch Geduld. Jedenfalls musste sich die Bettringerin nur Miriam Afani (Stuttgarter Kickers) und deren 1,72 m beugen. Mit 1,69 m kam sie bis auf einen Zentimeter an ihre Bestleistung heran und holte sich als B-Jugendliche bei der A-Jugend die Silbermedaille! Zehnte wurde Julia Köpf mit 1,50 m. Nach ihrer Erkrankung trat sie auch wieder im Dreisprung an, wo sie mit 11,03 m Vierte wurde. Ein sehr viel weiterer Sprung war leider knapp übergetreten. Maike Wolf steigerte sich um drei Zentimeter und belegte mit 10,81 m Platz 6.
In der Karlsruher Europahalle, wo in fünf Wochen die deutschen Titelkämpfe stattfinden, wurden die baden-württembergischen Hallenmeisterschaften der Aktiven ausgetragen. Mit einer Silbermedaille für Dreispringer Matthias Barth und zweimal Bronze (Svenja Sickinger über 800 Meter und Cassandra Lüder im Kugelstoßen) kehrten die Athleten der LG Staufen zurück.
Stefan Köpf war im 60-m-Sprint durch eine leichte Entzündung in der Bauchmuskulatur gehandicapt. Er gewann zwar seinen Vorlauf souverän in 7,07 Sekunden, konnte jedoch im Endlauf nicht wie gewünscht Druck machen. Mit erneuten 7,07 Sekunden wurde er dort Siebter. Zumindest hatte nach längerer Zeit wieder einmal ein LG-Sprinter das Finale erreicht. Etwas verärgert über sich selbst war Mittelstreckler Tilman Utz nach dem Vorlauf über 800 Meter: „Nachdem ich anfangs für Tempo gesorgt habe, habe ich die dritte Runde einfach verschlafen!“ Mit 1:56,92 Minute landete er insgesamt auf Platz 10 und verpasste damit knapp den Endlauf.
Seinen ersten Hallenstart in dieser Saison absolvierte der baden-württembergische 110-m-Hürden-Meister Andreas Treß auf der 60-m-Distanz. Schon im Vorlauf drückte er seine Bestzeit um eine Zehntelsekunde auf 8,31 Sekunden. Im Finale steigerte er sich noch einmal um ein Hundertstel auf 8,30 Sekunden (Vierter) und erfüllte damit haargenau die Norm für die deutschen Meisterschaften. Damit war Trainer Fred Eberle natürlich hoch zufrieden: „Nur schade, dass Andy um ein Hundertstel Bronze verpasst hat. Im Kampf mit dem anderen Mehrkämpfer Julian Ade vom VfB Stuttgart wurde natürlich mächtig geholzt.“
Pech hatte die Männerstaffel über 4 x 200 Meter, die eigentlich auch die DM-Norm im Visier hatte. Nachdem Martin Schönbach, Andreas Treß und Sean Robinson hervorragend angelaufen waren, missglückte der letzte Wechsel zu Tilman Utz („Das ist mir seit fünfzehn Jahren nicht mehr passiert!“), der Stab fiel zu Boden, und aus war der Traum. Jetzt wird man versuchen, bei den süddeutschen Meisterschaften die Norm zu knacken.
Nach seiner leichten Verletzung in Mannheim war Weitspringer Stefan Köpf etwas verunsichert. Nach zwei übergetretenen Sprüngen begann das große Zittern. Zum Glück klappte es dann im dritten Durchgang: Mit 7,36 m übertraf der Titelverteidiger erneut die DM-Norm um einen Zentimeter und war damit im Endkampf. Hier gelang ihm jedoch mit 7,09 m nur noch ein weiterer gültiger Sprung. Der sechste wäre sein bester Versuch gewesen, war aber hauchdünn übergetreten. So musste der Igginger diesmal mit dem undankbaren vierten Platz vorlieb nehmen. Enttäuscht war auch Nils Wacker über seine 6,60 m und Rang 12.
Bis zum letzten Versuch lag Dreispringer Matthias Barth mit seinen 14,31 m in Führung, ehe er von dem Tübinger Andreas Lechner mit 14,50 m noch abgefangen wurde. Coach Lutz Dombrowski war sich sicher: „Hätte Matze beim zweiten Sprung, dem Step, nicht solche technischen Fehler gemacht, hätte er sogar gewonnen!“ Aber auch mit Silber kann der süddeutsche Vizemeister leben.
Eine starke Leistung bot bei den Frauen 800-m-Läuferin Svenja Sickinger. Nach einem flotten Tempolauf hatte die Juniorin im Ziel ihre Bestzeit von 2:17,69 auf 2:16,11 Minuten gedrückt und ziemlich überraschend den dritten Platz erkämpft. Sie freute sich riesig über diesen Erfolg: „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier Bronze gewinnen könnte.“
Nicht unzufrieden war auch Kugelstoßerin Cassandra Lüder, die nach einer Bauchmuskelzerrung lange nicht diszplinspezifisch trainieren konnte. Im dritten Durchgang erzielte sie feine 12,48 m, was auch ihr eine Bronzemedaille einbrachte.
Was macht eigentlich Hammerwerfer Alexander Ziegler? Lange hörte man nichts mehr von ihm. Jetzt meldete er sich aus den USA, wohin er unmittelbar vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin abgeflogen war.
Der Student für Internationales Management an der FH Ansbach wird voraussichtlich die Zeit bis zum Sommer an der Virginia Tech University verbringen, wo er sich mittlerweile gut eingelebt hat. Natürlich trainiert er auch mit dem dortigen Studententeam, wobei er per Mail in ständigem Kontakt mit seinem Gmünder Mentor Fred Eberle steht. Zu seinen Trainingspartnern gehört auch Marcel Lomnicky. Der slowakische Hammerwerfer wurde bei den U 23-Europameisterschaften im litauischen Kaunas, wo sich Ziegler mit 72,32 m Bronze holte, mit 70,59 m Sechster.
Bemerkenswerterweise gibt es in den USA eine eigene Hallensaison für Kugelstoßer und Gewichtwerfer mit riesigen Teilnehmerfeldern. Nun fand an Zieglers Uni in Blacksburg (Virginia) das Hokie Invitational Meeting statt. Hokie ist der Spitzname des dortigen Sportteams und gleichzeitig das Maskottchen, das vom Aussehen her an einen etwas muskulösen Truthahn erinnert. Im Gewichtwerfen siegte der Spezialist Garland Porter (Tennessee) mit großartigen 22,53 m vor Marcel Lomnicky, dem NCAA-Hammerwurf-Champion, mit 21,24 m.
Alexander Ziegler konnte seine guten Trainingsleistungen auf Grund technischer Fehler noch nicht umsetzen. Über seinen sechsten Platz mit 19,44 m war er überhaupt nicht zufrieden. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass das Gewicht nicht wie in Deutschland 12,5 kg, sondern 35 englische Pfund, also knapp 16 kg wiegt!
Ehrgeizig, wie er ist, will Ziegler nun im Training einige Änderungen vornehmen, um mehr Sicherheit zu bekommen und beim Abwurf stabiler zu bleiben: „Ich werde alles daran setzen, um mich beim nächsten Meeting besser zu präsentieren. Um mich für die NCAA-Indoor-Championships im März zu qualifizieren, muss ich etwa 21 Meter werfen, da nur die besten fünfzehn Werfer in der Bestenliste starten dürfen.“
Über 200 Meldungen sprengten beinahe den Rahmen der Gmünder Sporthalle bei den ostwürttembergischen Regionalmeisterschaften der Schüler A und B im Vierkampf. Dass ein achtstündiger Mammut-Wettkampf mit den dazugehörigen Wartezeiten den Leistungen nicht unbedingt zuträglich sein kann, versteht sich von selbst.
Umso erstaunlicher, dass acht der zwölf Siegerleistungen besser waren als 2009. Sechsmal triumphierten Athleten des Gastgebers LG Staufen, dreimal lagen Vertreter der LG Filstal vorne. Den einzigen Gmünder Hallenrekord stellte ausgerechnet ein Mädchen vom Jahrgang 1999 auf, das bei den Älteren mitmischte: Die aus Kuchen stammende Sonja Hafner (LG Filstal) verbesserte im Hochsprung der Klasse W 11 mit herausragenden 1,44 m die vier Jahre alte bisherige Bestleistung ihrer LG-Kameradin Sina Wieselmann gleich um acht Zentimeter!
M 15: Zwar war Titelverteidiger Alexander Mayer (TS Göppingen) über 50 Meter in 6,55 Sekunden und im Weitsprung mit 5,64 m klar der Beste. Die 1,68 m im Hochsprung und vor allem die glänzenden 15,07 m im Kugelstoßen des Langenauers Silas Ristl wogen jedoch schwerer und verwiesen ihn dieses Mal auf Platz 2.
M 14: Vorjahressieger Jonas Waldenmaier war auch heuer nicht zu schlagen. Mit 7,14 Sekunden im Sprint, 1,52 m im Hoch- und 5,06 m im Weitsprung schuf sich der Bargauer den entscheidenden Vorsprung, den der Betttringer Marcel Schnierer mit seinen 11,03 m im Kugelstoßen nicht mehr einholen konnte.
M 13: Sandro Pilenza (LG Rems-Welland) war mit 7,11 Sekunden der Schnellste im 50-m-Lauf. Nico Schöbel (LG Filstal) und Jonas Höfer (LG Voralb) überquerten 1,52 m. Aber die meisten Punkte gab es für die hervorragenden 5,36 m des Weitspringers Dennis Köble (SV Fachsenfeld), der damit auch den Vierkampf dominierte. Titelverteidiger Nils Urbaniak (LG Filstal) stürzte auf Rang 10 ab.
M 12: Bei den Jüngsten lag zwar der Lorcher Marlon Krech im Sprint (7,36) und Weitsprung (4,71 m) wie erwartet vorne. Aber die 1,40 m im Hochsprung und 7,92 m im Kugelstoßen des Böbingers Niklas Henreich gaben in der Gesamtwertung den Ausschlag zu dessen Gunsten.
W 15: Großartige 1,68 m im Hochsprung und 5,30 m im Weitsprung sicherten den Erfolg der deutschen Schülermeisterin im Block Sprint/Sprung, Rebecca Rapp (LG Filstal). Daran konnten auch die Sprintbestzeit von 7,04 Sekunden oder die 11,01 m im Kugelstoßen von Lisa Ostertag (LG Staufen) nichts ändern.
W 14: Michaela Greiner (LG Filstal) lag in keiner Einzeldisziplin vorne und hatte doch den besten Durchschnitt von allen. Ihre LG-Kollegin Lena Becher beherrschte mit 7,13 Sekunden die 50 Meter, Patricia Sonnentag (LG Staufen) mit 1,52 m den Hochsprung. Die Siegerin im Weitsprung hieß Annika Ilg (LG Staufen) und im Kugelstoßen Laura Kuckartz (LG Lauter) mit 9,65 m.
W 13: Über 50 Meter war Sarah Geiger (LG Lauter) mit 7,29 Sekunden überlegen. Da sie auch im Hochsprung (1,44 m) gemeinsam mit Sara Schweizer (LG Voralb) und im Weitsprung (4,73 m) zusammen mit Melissa Lehnert (LG Staufen) die Beste war, konnte ihr den Vierkampfsieg niemand streitig machen. Mit deutlichem Abstand gewann Leonie Schönsee (LG Staufen) das Kugelstoßen mit 8,32 m. Sehr enttäuscht war Titelverteidigerin Lea Taferner (LSG Aalen), dass sie diesmal nur Platz 7 belegen konnte.
W 12: Ihre Schnelligkeit (7,39 Sekunden) und ihre Sprungkraft (4,67 m) sicherten Miriam Arnholdt (LG Staufen) den Erfolg im Mehrkampf. Mit ihren 7,80 m im Kugelstoßen kam ihre LG-Kameradin Alicia Hägele jedoch bis auf neun Punkte an sie heran. Die schon oben erwähnte Hochsprungleistung von Sonja Hafner brachten die Filstälerin noch bis auf den dritten Rang im Gesamtresultat heran.
Aus der Ergebnisliste:
M 15: 1. Silas Ristl (TSV Langenau) 2281 P., 2. Alexander Mayer (TS Göppingen) 2142 P., 3. Lukas Waldenmaier (LG Staufen) 2085 P., 4. Patrick Riemenschneider (SSV Ulm) 2053 P., 5. Max Wolf 2042 P., 6. Manuel Klusik (beide LG Staufen) 1960 P.
M 14: 1. Jonas Waldenmaier 1957 P., 2. Marcel Schnierer 1923 P., 3. Markus Gütlin (alle LG Staufen) 1806 P., 4. Fabian Vetter (LSG Aalen) 1786 P., 5. Manuel Schneider (SSV Ulm) 1716 P., 6. Vincent Hecht (LG Filstal) 1694 P.
Schüler A: 1. LG Staufen I (L. Waldenmaier, Wolf, Klusik, J. Waldenmaier, Schnierer) 9967 P., 2. SSV Ulm 9004 P., 3. LG Filstal I (Wiedmann, Hiller, Hecht, Eberhard, Schlenker) 8696 P.
M 13: 1. Dennis Köble (SV Fachsenfeld) 1879 P., 2. Nico Schöbel (LG Filstal) 1809 P., 3. Sandro Pilenza (LG Rems-Welland) 1738 P., 4. Bastian Baum (DJK Ellwangen-SG Virngrund) 1700 P., 5. Niklas Reich (LG Filstal) 1680 P., 6. Moritz Kindel (LG Staufen) 1658 P.
M 12: 1. Niklas Henreich 1661 P., 2. Marlon Krech (beide LG Staufen) 1608 P., 3. Dominik Petzold (LG Brenztal) 1473 P., 4. Manuel Kamitz (TSV Langenau) 1470 P., 5. Manuel Huttelmaier (LG Staufen) 1451 P., 6. Pascal Maurer (SSV Ulm) 1415 P.
Schüler B: 1. LG Staufen I (Henreich, Kindel, Denning, Krech, Fraidel) 8182 P., 2. LG Filstal (Schöbel, Reich, Urbaniak, Denzinger, Salzmann) 8133 P., 3. LG Staufen II (Huttelmaier, Weller, Porada, Barthle, Prüller) 6407 P.
W 15: 1. Rebecca Rapp (LG Filstal) 2137 P., 2. Lisa Ostertag (LG Staufen) 2116 P., 3. Lena Fuchs (LG Filstal) 2061 P., 4. Annika Volquardsen (SSV Ulm) 2012 P., 5. Tina Brenner 1994 P., 6. Sabrina Dammenmiller (beide LG Staufen) 1969 P.
W 14: 1. Michaela Greiner (LG Filstal) 1895 P., 2. Theresa Widera (LG Staufen) 1882 P., 3. Lena Becher (LG Filstal) 1860 P., 4. Patricia Sonnentag (LG Staufen) 1848 P., 5. Sophie Spottek (LG Lauter) 1833 P., 6. Katharina Freihart (DJK Ellwangen-SG Virngrund) 1767 P.
Schülerinnen A: 1. LG Filstal (Rapp, Fuchs, Greiner, Becher, Müller) 9811 P., 2. LG Staufen I (Ostertag, Brenner, Dammenmiller, Widera, Sonnentag) 9809 P., 3. LG Brenztal 8780 P.
W 13: 1. Sarah Geiger (LG Lauter) 1837 P., 2. Celine Ströhle 1759 P, 3. Leonie Schönsee (beide LG Staufen) 1745 P., 4. Sara Schweizer (LG Voralb) 1728 P., 5. Sophia Ulrich (LG Staufen) 1690 P., 6. Selina Gläser (SV Jungingen) 1673 P.
W 12: 1. Miriam Arnholdt 1758 P., 2. Alicia Hägele (beide LG Staufen) 1747 P., 3. Sonja Hafner (LG Filstal) 1600 P., 4. Anika Nothelfer (SSV Ulm) 1582 P., 5. Karin Dempewolf (TSG Schnaitheim) 1574 P., 6. Annika Henle (TSV Langenau) 1542 P.
Schülerinnen B: 1. LG Staufen I (Ströhle, Arnholdt, Hägele, Schönsee, Ulrich) 8699 P., 2. LG Filstal I (Saur, Hafner, Lauxmann, Urbaniak, Kolb) 7785 P., 3. LG Staufen II (Lehnert, Munser, Schmid, Belau, Frank) 7678 P