Gold für 800-m-Läuferin Svenja Sickinger, Silber für 110-m-Hürdensprinter Andreas Treß und Bronze für Weitspringer Jörg Eisele! Das waren die Höhepunkte für die Fans der LG Staufen bei den Baden-Württembergischen Juniorenmeisterschaften im Ulmer Donaustadion.
Schlecht waren die Wetterbedingungen vor allem am ersten Tag der Titelkämpfe. Regen, Kälte und wechselnde Winde beeinträchtigten die Wettbewerbe. So kam 400-m-Läufer Peter Schuhmacher mit 52,46 Sekunden (insgesamt Rang 10) nicht ganz an seine Bestzeit heran.
In den Vorläufen über 110 m Hürden wurde Jörg Eisele in 16,26, Patrick Kerker (bisher 17,31) in 17,13 Sekunden gestoppt. Andreas Treß unterbot bei 1,5 m/s Gegenwind mit 15,39 Sekunden auf Anhieb die Norm (15,60) für die deutschen Juniorenmeisterschaften. Im Finale drehte Treß dann richtig auf. Hinter dem Kornwestheimer Alexander Müller (14,79) blieb er mit großartigen 14,84 Sekunden um dreizehn Hundertstel unter seiner seitherigen Bestzeit und wurde Vizemeister. „Es scheint, dass der Oberschenkel wieder belastbar ist“, kommentierte Coach Fred Eberle.
Nur um neunzehn Hundertstelsekunden schrammte die 4 x 100-m-Staffel der LG Staufen (Tobias Kerker, Patrick Kerker, Sean Robinson, Jörg Eisele) an der DM-Norm vorbei. Mit 44,69 Sekunden wurde sie Siebte. Miserabel waren wirklich die Bedingungen beim Weitsprung. Erstaunlich, dass sich Jörg Eisele dennoch um einen Zentimeter auf 6,84 m verbessern und für die Landesmeisterschaften in der Männerklasse qualifizieren konnte. Die Brüder Patrick (6,12 m) und Tobias Kerker (5,91 m) mussten dem prasselnden Regen Tribut zollen. Außerhalb der Wertung erzielte Dreispringer Matthias Barth 14,39 m.
Eine Klasse für sich war Kugelstoßer Tobias Hepperle (VfB Stuttgart). Er gewann überlegen mit starken 18,10 m. Der Drehstoßtechniker aus Lorch hatte vier Versuche um die 18-m-Marke. Ganz zufrieden war er damit nicht: „Es war heute einfach zu kühl. Bei besseren Bedingungen traue ich mir die Norm für die U 23-Europameisterschaften von 18,60 m durchaus zu!“ Pfeiffersches Drüsenfieber setzte Diskuswerfer Andreas Buchner außer Gefecht. Während Speerwerfer Patrick Hess auf einen Start verzichtete, um sich auf die Junioren-Gala am nächsten Wochenende in Mannheim zu konzentrieren, kam Jonathan Seidel mit dem Wind nicht zurecht. Der Alfdorfer musste sich diesmal mit 49,93 m und Rang 7 begnügen.
Mit einem Start-Ziel-Sieg wartete 800-m-Spezialistin Svenja Sickinger auf. Die letztjährige Vizemeisterin ließ der Konkurrenz keine Chance. Mit zwanzig Metern und fast drei Sekunden Vorsprung vor Elisa Schöne (LC Rothaus Breisgau) überquerte sie als Erste die Ziellinie und blieb in 2:16,58 Minuten erneut unter der DM-Norm von 2:17,00 Minuten. Trainer Lutz Dombrowski war des Lobes voll über seinen Schützling.
So richtig wusste dagegen Dirk Rösiger nicht, ob er die von ihm betreute Kugelstoßerin Cassandra Lüder loben oder tadeln sollte: „12,48 m und Platz 4 sind nicht schlecht; aber sie kann mehr!“ Auf jeden Fall lag die Bettringerin wieder über der DM-Norm von 12,20 m.