Zum dritten Mal hintereinander gewann Stefan Köpf (LG Staufen) bei den süddeutschen Hallenmeisterschaften im Weitsprung die Bronzemedaille. Nachdem 2007 noch 7,20 m und 2008 7,31 m für den dritten Rang ausgereicht hatten, musste der Igginger dieses Mal schon 7,50 m abliefern, um in Hanau aufs Podest klettern zu dürfen.

Stefan Köpf

Der baden-württembergische Hallenmeister zeigte einen stabilen Wettkampf und erzielte außer den 7,50 m im dritten Durchgang auch noch Weiten von 7,31 m und 7,36 m. Sein letzter Versuch ging noch einmal auf 7,50 m hinaus. Dennoch ärgerte sich der Lehramtskandidat, weil da mehr drin gewesen wäre. So musste er dem Münchner Oliver König (7,78 m) und dem Heppenheimer Remigius Roskosch (7,67 m) den Vortritt lassen. Nun beginnen für ihn mit Volldampf die Vorbereitungen auf die deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig.

Saisonbestleistung erzielte Dreispringer Matthias Barth. Über 14,36 m im fünften steigerte er sich im letzten Versuch auf ausgezeichnete 14,62 m und wurde Fünfter. Dabei verschenkte er vor dem Balken viele Zentimeter. Dass der Bettringer aber noch mehr kann, zeigte er beim Einspringen, wo es dicht an die 15-m-Marke heranging.

Die ungünstige Bahn 1 bekam 400-m-Läufer Tilman Utz zugelost. Dennoch gelang es ihm, mit 50,48 Sekunden die insgesamt siebtschnellste Zeit in der August-Schärttner-Halle zu laufen. Im Vorjahr hatte er Platz 8 belegt. Der Wahlösterreicher hätte zwar damit das Finale (wieder mit der ungeliebten Innenbahn) erreicht, verzichtete jedoch darauf, weil er diese Woche noch in der Alpenrepublik bei einem Meeting starten will.

Kugelstoßer Benedikt Englert trat in seinem ersten Versuch, der über die ersehnte 15-m-Marke ging, leider knapp über. Der Hallenregionalmeister versuchte es dann mit Gewalt, kam jedoch über 14,30 m im dritten Versuch nicht hinaus. So musste sich der Waldstetter mit Rang 10 zufrieden geben.

In der Frauenklasse starteten zwei LG-Jugendliche. Auch Lea Saur musste über 400 Meter auf der Innenbahn starten, ließ etwas zu früh abreißen und kam nach 60,90 Sekunden ins Ziel. Das bedeutete Rang 14 für die Gmünderin. Svenja Sickinger musste wegen Krankheit auf ihren 800-m-Start verzichten. Alexandra Kitzenmaier ging den Weitsprung-Wettbewerb zu vorsichtig an. In ihrem besten Versuch kam die Dritte der baden-württembergischen A-Jugend-Hallenmeisterschaften auf 5,36 m. Ihren elften Rang muss die Waldstetterin unter der Rubrik „Erfahrungen sammeln“ abhaken.

Mit Gold für Sprinter Martin Schönbach und Hochspringerin Lena Bryxi, Silber für Dreispringerin Julia Köpf sowie Bronze für Weitspringer Julian Barth kehrte das kleine Aufgebot der LG Staufen von den süddeutschen Hallenmeisterschaften der B-Jugend aus Hanau zurück.

Martin Schönbach

Nachdem Martin Schönbach noch bei den baden-württembergischen Titelkämpfen bitteres Lehrgeld bezahlen musste und als Favorit im Finale wegen Fehlstarts disqualifiziert worden war, gab man sich viel Mühe bei der Vorbereitung auf diesen Wettkampf. In der August-Schärttner-Halle kontrollierte er seinen 60-m-Vorlauf nach Belieben und bremste rechtzeitig in 7,32 Sekunden ab. Im Zwischenlauf zog er das Tempo an und siegte in 7,09 Sekunden, womit er erneut die A-Jugend-Hallen-DM-Norm von 7,15 Sekunden klar unterbot. Auch das Finale hatte der Hofherrnweilerner souverän im Griff. Schon zehn Meter vor dem Ziel riss er die Arme in Bolt-Manier nach oben. Mit glänzenden 7,03 Sekunden unterbot Schönbach seine bisherige Bestzeit dennoch um vier Hundertstel und distanzierte den Bayern David Illig (FSV Hohenroth) und den Hessen Abdul Salam Yusha (TV Gelnhausen), die beide in 7,10 Sekunden gestoppt wurden.

Eine kleine Enttäuschung bereitete Stabhochspringer Kevin Aichholz seinen Anhängern. Erst bei 3,90 m eingestiegen, schaffte der baden-württembergische Hallenmeister nur noch die 4,00 m im dritten Versuch und war bei den 4,10 m mit seinen Anlaufproblemen eigentlich chancenlos. Mehr als Platz 8 hatte man eigentlich schon von dem Lorcher erhofft.

Eine sehr gute Vorstellung sah man dagegen wieder von Weitspringer Julian Barth. Zwar konnte er den deutschen Meister Yannick Roggatz (TV Heppenheim) mit seinen 7,14 m nicht gefährden. Aber die Silbermedaille von Moritz Riekert (TUS Metzingen) mit 6,71 m verfehlte er nur um einen Zentimeter. Eine ausgezeichnete Serie hatte ihren Höhepunkt in den 6,70 m im zweiten Durchgang, mit denen der baden-württembergische Vizemeister schließlich Rang 3 belegte.

Überhaupt nicht wollte es jedoch im Weitsprung bei Lena Bryxi klappen. Erst verschenkte sie zu viel vor dem Balken und griff dann auch noch bei der Landung mit der Hand nach hinten, so dass nur 4,94 m und Platz 10 möglich waren. Hoch motiviert stieg sie danach in den Hochsprung-Wettkampf ein. Bei 1,60 m begann die Bettringerin. Die 1,65 m wurden im zweiten und 1,70 m sogar im ersten Versuch gemeistert. An dieser Höhe scheiterte die gesamte Konkurrenz. Sara Gambetta (TSG Schlitz) und Anne Rieger (Spvgg Auerbach/Streitheim) wurden mit jeweils 1,65 m Zweite und Dritte. Nur hauchdünn riss die neue Meisterin die 1,72 m und feierte nach den Titelgewinnen auf Regional- und Landesebene nun ihren dritten großen Erfolg in dieser Hallensaison.

Erst im letzten Versuch entglitt Julia Köpf der Titel im Dreisprung. Da wurde sie von Henrike Zimmer (TV Bad Schwalbach) mit 11,63 m noch um vier Zentimeter übertroffen. In einem hochklassigen Wettkampf steigerte sich die Iggingerin im fünften Durchgang auf 11,59 m und sicherte sich dadurch wenigstens die Silbermedaille. Auch Maike Wolf schaffte den Einzug in den Endkampf. Mit 10,78 m übertraf sie ihren Hausrekord um acht Zentimeter und wurde Achte. Insgesamt konnte Trainer Lutz Dombrowski mit seiner Truppe sehr zufrieden sein.

Mit einer kaum erhofften Silbermedaille für Hochspringerin Lena Bryxi, viermal Bronze und weiteren acht Endkampf-Platzierungen kehrte die LG Staufen von den baden-württembergischen Hallenmeisterschaften der A-Jugend im Sindelfinger Glaspalast zurück.

Julia Köpf

Eigentlich waren die 60 Meter für Alexandra Kitzenmaier nur als Vorbelastung gedacht. Aber über 8,04 im Vor- und 8,01 Sekunden im Zwischenlauf zog sie überraschend ins Finale ein, wo sie in 8,14 Sekunden Siebte wurde. Verena Beyer verbesserte sich zunächst von 8,22 auf 8,18 Sekunden und erreichte damit immerhin den Zwischenlauf, in dem sie dann in 8,23 Sekunden ausschied.

Eine ganz andere Lea Saur als vor einer Woche präsentierte sich über 400 Meter. Nach großem Trainingseinsatz war ein sechster Platz die Belohnung. Mit glänzenden 60,06 Sekunden schraubte sie ihre Bestzeit um nicht weniger als 3,58 Sekunden herunter! Ähnliches hatte man auch von 800-m-Spezialistin Svenja Sickinger erwartet. Zwar gelang der baden-württembergischen Vizemeisterin im Freien ebenfalls der sechste Rang. Doch die 2:21,79 Sekunden waren doch eine kleine Enttäuschung, die man sich nicht erklären konnte.

Ohne spezielle Vorbereitung ging das 4 x 200-m-Quartett an den Start. Insofern kamen die 1:47,61 und Platz 8 für Svenja Sickingen, Lea Saur, Franziska Schurr und Alexandra Kitzenmaier nicht unerwartet. Mit starken 1,81 m gewann Marie-Laurence Jungfleisch (LC Rothaus Breisgau) den Hochsprung. Hinter ihr aber sicherte sich Lena Bryxi als beste Württembergerin die Vizemeisterschaft. Erst vor einer Woche Landesmeisterin bei der B-Jugend geworden, sprang sie nun mit 1,67 m, also drei Zentimeter weniger, bei den Älteren zur Vizemeisterschaft. Mit klarem Vorsprung verwies die Bettringerin die Pforzheimerin Maximiliane Hegemann (1,60 m) auf Platz 3.

Gut in den Wettkampf fand Alexandra Kitzenmaier im Weitsprung. Im fünften Durchgang gelangen ihr bravouröse 5,72 m, womit sie ihren Hausrekord um vier Zentimeter übertraf. Nur weitere vier Zentimeter hätten zum Sieg gefehlt. Die hätte sie wahrscheinlich in ihrem letzten Versuch geschafft, wenn es nicht zu einem kuriosen Vorfall gekommen wäre. Da sie den Balken sehr präzise traf, war sich die Kampfrichterin nicht sicher, ob sie den Sprung gültig geben sollte. Daher rief sie den Schiedsrichter zu Hilfe. Dieser inspizierte den „Tatort“ sehr genau und hob dann die weiße Fahne. Währenddessen aber hatten die eifrigen Helfer mit dem Rechen die Einstichstelle des Bandmaßes bereits wieder mit Sand bedeckt. Zwar gestand man der Athletin nun einen Wiederholungssprung zu, aber der ergab eben nur noch 5,66 m. Damit musste sie sich mit Bronze zufrieden geben. Maike Wolf kam mit 4,80 m auf Rang 13.

Eine glänzende Vorstellung sah man auch wieder von Dreispringerin Julia Köpf. Schon im ersten Versuch steigerte sich die baden-württembergische B-Jugend-Hallenmeisterin um zehn Zentimeter auf 11,37 m. Im letzten Durchgang hüpfte sie sogar auf hervorragende 11,64 m hinaus und verdrängte damit noch eine Konkurrentin vom Bronzeplatz. Ihre Weite ist nur noch 21 Zentimeter von der Norm für die deutschen A-Jugend-Hallenmeisterschaften entfernt! Nicht weit weg von ihrem Hausrekord landete Maike Wolf im Sand. Mit ordentlichen 10,55 m wurde sie Achte.

Die dritte Bronzemedaille für die LG-Mädchen erkämpfte sich Kugelstoßerin Cassandra Lüder. Von ihrem Trainer Dirk Rösiger erneut sehr gut eingestellt, übertraf sie gleich mit ihrem ersten Stoß von 12,31 m die DM-Norm um einen Zentimeter. Im dritten Durchgang erfolgte eine Steigerung auf 12,58 m. Sogar auf 12,95 m donnerte sie das Gerät im sechsten Versuch hinaus. Damit verbesserte die Bettringerin ihre persönliche Bestleistung um fünfzehn Zentimeter.

Bei der männlichen Jugend wartete Sprinter Martin Schönbach mit einer überzeugenden Leistung auf. Schon im Vorlauf blieb der B-Jugend-Hallenregionalmeister mit 7,13 Sekunden im 60-m-Rennen unter der DM-Norm der A-Jugend (7,15). Im Zwischenlauf steigerte er sich auf 7,10 Sekunden und zog mit der fünftbesten Zeit als einziger B-Jugendlicher ins Finale ein. Hier produzierte er (wie üblich) den ersten Fehlstart. Beim zweiten Schuss blieb er dann zu lange unten und verpasste mit 7,22 Sekunden eine bessere Platzierung als Rang 7.

Eine Klasse-Leistung zeigte Markus Kuntner über 400 Meter. Mit 52,06 Sekunden unterbot er seinen bisherigen Hausrekord um sieben Hundertstel und wurde im Gesamtergebnis aller Zeitläufe Neunter. Grund zum Jubeln gab es für die LG-Fans auch an der Stabhochsprung-Anlage, wo Trainer Valeri Wolf seine Schützlinge zu neuen Höhenflügen animierte. Tobias Kerker egalisierte im zweiten Anlauf mit 4,10 m seine Bestleistung, kam danach problemlos über 4,20 m und im dritten Versuch sogar über 4,30 m, womit ihm die Bronzemedaille nicht mehr zu nehmen war. Hinter ihm ordnete sich B-Jugend-Landesmeister Kevin Aichholz auf Rang 4 ein. Der Lorcher verbesserte sich um zehn Zentimeter auf starke 4,20 m.

Der Weitsprung schließlich reihte sich ebenfalls ein in die Liste der positiven Ergebnisse. Julian Barth war mit Rang 6 bester B-Jugendlicher. Mit den 6,53 m im ersten Durchgang hatte er schon den Einzug in den Endkampf geschafft. Hier gelang ihm dann ein glänzender Sprung auf 6,75 m hinaus. Damit übertraf der Böbinger seinen eigenen Hallenrekord um vier Zentimeter. Mit den Leistungen von Sindelfingen darf sich die LG Staufen auf die süddeutschen Titelkämpfe am kommenden Wochenende in Hanau freuen.

Durch ein Wechselbad der Gefühle gingen die Anhänger der LG Staufen bei den baden-württembergischen B-Jugend-Hallenmeisterschaften im Sindelfinger Glaspalast. Fünf Goldmedaillen hätten es werden können. Letztendlich standen aber nur Stabhochspringer Kevin Aichholz, Hochspringerin Lena Bryxi und Dreispringerin Julia Köpf auf dem Treppchen ganz oben. Hinzu kam Silber durch Weitspringer Julian Barth.

Das erste Drama spielte sich im 60-m-Rennen ab. Martin Schönbach und Sven Zellner (bisher 7,24) gewannen ihre Vorläufe überlegen jeweils in 7,21 Sekunden. Julian Barth verbesserte sich von 7,62 auf 7,52 Sekunden, verzichtete anschließend jedoch ebenso wie Zellner auf den Zwischenlauf, um sich auf die anderen Wettbewerbe zu konzentrieren. Martin Schönbach steigerte in dieser Runde seine persönliche Bestzeit von 7,18 auf großartige 7,07 Sekunden und unterbot damit sogar die Norm für die deutschen Hallenmeisterschaften der zwei Jahre älteren A-Jugend um acht Hundertstel! Mit der absolut schnellsten Zwischenlaufzeit war der Hallenregionalmeister plötzlich zum Favoriten im Finale geworden. Das zerrte offensichtlich an seinem Nervenkostüm. Als Verursacher des zweiten Fehlstarts musste ihn das Kampfgericht disqualifizieren. „Sonst fabriziert er in der Regel immer den ersten Fehlstart, der ja noch folgenlos ist…“, merkte Trainer Lutz Dombrowski süßsauer an.

Den nächsten Aufreger gab es über 60 m Hürden. In einem Superrennen lieferte Sven Zellner mit exzellenten 8,00 Sekunden (seither 8,11) die schnellste Zeit aller Teilnehmer ab und hatte sich somit direkt für das Finale qualifiziert. Da es für die B-Jugend keine deutsche Hallenmeisterschaft gibt, kann man die Qualität dieser Zeit nur daran messen, dass die A-Jugend-DM-Norm auf 8,50 Sekunden festgelegt wurde. Eingeklemmt zwischen den ursprünglichen Favoriten, flatterten auch dem Igginger die Nerven. Schlecht aus dem Startblock gekommen, touchierte er jede Hürde, stürzte an der fünften und fiel so unglücklich auf die Hand, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Dort wurde festgestellt, dass die Speiche gebrochen und das Gelenk angebrochen war. Gute Besserung!

Nach diesen Tiefschlägen wirkte der 800-m-Lauf von Andreas Dammenmiller geradezu aufbauend. Ohne spezielle Vorbereitung erwartete man für den Bargauer eine Zeit um 2:15 Minuten. Dass er dann taktisch äußerst geschickt die vier Runden absolvierte und in 2:09,19 Minuten als Achter das Ziel erreichte, war schon eine Riesenüberraschung. Ebenso unerwartet kam das Abschneiden der 4 x 200-m-Staffel. Unter den neunzehn Konkurrenten belegten Dominik Plischke, Julian Barth, Martin Schönbach und Andreas Dammenmiller in 1:36,34 den vierten Platz noch vor dem VfL Sindelfingen, dem SSV Ulm und dem LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg.

Ein weiterer Höhepunkt war der Stabhochsprung. Nach zwei Oberschenkelverletzungen war Kevin Aichholz zwar noch nicht ganz beschwerdefrei, zeigte aber eine ausgezeichnete Vorstellung. Mit 4,10 m steigerte er sich um zehn Zentimeter und holte sich überraschend den Titel. Bemerkenswert, dass der Lorcher als Nicht-Kader-Mitglied alle Kadermitglieder hinter sich ließ!

Hinter dem Metzinger Moritz Riekert (6.89 m) eroberte Julian Barth im Weitsprung die Silbermedaille. Schon im ersten Durchgang kam der Hallenregionalmeister mit 6,59 m bis auf drei Zentimeter an seinen Hausrekord heran, den er im zweiten Versuch dann auf starke 6,71 m verbesserte. Völlig von der Rolle war Kugelstoßer Michael Gütlin, dem sein einziger gültiger Stoß von 11,33 m lediglich zu Rang 14 reichte.

Lena Bryxi

Bei der weiblichen Jugend B lief Nathalie Krawtschuk die 200 Meter im Vorlauf in 28,70 Sekunden. Erstmals lief Verena Beyer die 60 m Hürden und wurde in 9,84 Sekunden gestoppt. Hochspringerin Lena Bryxi strafte alle Vorhersagen Lügen, die sie ins Mittelfeld verweisen wollten. In einer makellosen Vorstellung schraubte sie sich über 1,64 m und 1,67 m zuletzt im zweiten Versuch sogar über 1,70 m. Mit dieser persönlichen Bestleistung hielt sie sämtliche 21 Gegnerinnen auf Distanz. Dieser Erfolg ist umso bemerkenswerter, als die Bettringerin tags zuvor in der Gmünder Sporthalle bei den Schülerwettkämpfen noch kräftig Küchendienst geschoben hatte! Verena Beyer blieb mit 1,50 m Rang 16.

Im Weitsprung verfehlte Julia Köpf mit 5,16 m ihre Bestweite nur um einen Zentimeter und wurde Sechste. Maike Wolf belegte mit 5,07 m Platz 8. Beide traten auch im Dreisprung an, wobei Julia Köpf, die vorjährige süddeutsche Schülermeisterin und Nummer 2 bei der Wahl zur Gmünder Sportlerin des Jahres, ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht wurde. Obwohl sie einen Fuß vor dem Balken absprang, gelangen ihr zweimal Sätze von 11,27 m (bisher 10,88 m), mit denen sie sich die Konkurrenz vom Leibe hielt. Maike Wolf steigerte sich von 10,36 m auf 10,70 m und wurde Siebte.

Mit Siegen von 800-m-Läuferin Svenja Sickinger und Hürdensprinter Dominik Plischke kehrten die Teilnehmer der LG Staufen vom Hallenmeeting im Sindelfinger Glaspalast zurück.

In der Männerklasse beherrschte Matthias Barth seinen 60-m-Vorlauf in hervorragenden 7,17 Sekunden. Nach dem Fehlstart eines anderen Läufers kam der Bettringer im B-Finale nicht so gut von den Blöcken und musste mit 7,23 Sekunden und Rang 7 zufrieden sein. In ihren jeweiligen Vorläufen erzielten Nils Wacker 7,52, Patrick Kerker 7,61 und Jörg Eisele (bisher 7,73) 7,72 Sekunden. Überhaupt nicht zurecht kam Peter Schuhmacher in seinem ersten Hallenrennen über 800 Meter. Über seine 2:07,67 Minuten war er sicher selbst am meisten enttäuscht.

Der Jugendklasse entwachsen, mussten Jörg Eisele (9,07) und Patrick Kerker (9,36) erstmals über die hohen Hürden gehen. Über die Zeiten konnte man nicht klagen. Ohne den über muskuläre Probleme klagenden Stefan Köpf mussten die Weitspringer auskommen. Vizeregionalmeister Nils Wacker überzeugte als Dritter mit 6,84 m. Matthias Barth (Sechster mit 6,59 m) gelang nur ein gültiger Sprung. Jörg Eisele (Siebter) steigerte sich um sechs Zentimeter auf 6,54 m, verletzte sich dabei jedoch leider. Auf Rang 11 landete Patrick Kerker mit 6,13 m. Kugelstoßer Benedikt Englert wurde Vierter. Mit 14,59 m kam er sechs Zentimeter weiter als bei seinem Sieg in Ulm.

Sprinter der LG Staufen

Bei der A-Jugend zahlt sich das konsequente Wintertraining von Markus Kuntner allmählich aus. Im 60-m-Vorlauf verbesserte er sich von 7,61 auf 7,55 Sekunden. Noch mehr gefiel er über 400 m, wo er furios durch die Kurven stürmte, sich von 54,66 gleich auf erstaunliche 52,13 Sekunden steigerte und Sechster unter neunzehn Teilnehmern wurde. Nach längerer Leidenszeit befindet sich auch Zehnkämpfer Tobias Kerker im Aufwind. Im Stabhochsprung bewältigte er alle Höhen von 3,70 m bis 4,00 m im ersten Versuch. Im zweiten Anlauf überquerte der Mutlanger sogar 4,10 m und übertraf somit seinen Hausrekord um zehn Zentimeter. Das bedeutete Platz 3.

Einziger LG-Teilnehmer der männlichen Jugend B war Dominik Plischke. Schon im 60-m-Vorlauf blieb er mit 7,90 Sekunden fünfzehn Hundertstel unter seiner Bestzeit. Im Finale reichten 7,95 Sekunden zu Rang 6. Den 60-m-Hürden-Sieg holte er sich in 9,41 (bisher 9,47) Sekunden. Im Hochsprung (Zweiter) stellte der lange Bargauer mit 1,68 m seine Bestleistung ein. Die 1,72 m riss er nur ganz knapp.

Bei der weiblichen Jugend A war Alexandra Kitzenmaier nach einem Skiurlaub natürlich noch nicht in Bestform. Nach 8,16 Sekunden im 60-m-Vorlauf langte es im Endlauf nur zu 8,21 Sekunden und Platz 8. Franziska Schurr verbesserte sich immerhin um sechs Hundertstel auf 8,41 Sekunden. Isabell Blumenstock lief 8,74 Sekunden. Auch bei Lea Saur (8,45) fehlen Trainingsgrundlagen, was sich insbesondere über 400 Meter zeigte, wo die 63,64 Sekunden keine Jubelstürme hervorriefen.

Die 800 Meter dominierte Svenja Sickinger. Die baden-württembergische Vizemeisterin wurde von der Konkurrenz nicht gefordert. Bei ihren 2:21,75 Minuten hatte sie über drei Sekunden Vorsprung. Den Mittelstrecklern muss ohnehin zugute gehalten werden, dass sie witterungsbedingt in letzter Zeit kaum Tempoläufe durchführen konnten. In ihrem ersten Lauf über die höheren A-Jugend-Hürden kam Alexandra Kitzenmaier in 9,42 Sekunden auf Platz 7. Mit technischen Problemen hat Franziska Schurr (Elfte in 10,29 Sekunden) noch zu kämpfen. Im Weitsprung sind 5,42 m (Rang 4) für die vorjährige baden-württembergische B-Jugendmeisterin Alexandra Kitzenmaier für den Anfang ganz ordentlich, vor allem im Hinblick auf ihre Fußprobleme im Herbst.

Dreimal hintereinander wurde er baden-württembergischer Vizehallenmeister im Weitsprung. Jetzt glückte Stefan Köpf endlich der Sprung aufs oberste Treppchen. Bei den Landesmeisterschaften in Sindelfingen triumphierte er mit 7,63 m. Die 4 x 400-m-Staffel der LG Staufen holte sensationell Silber.

Stefan Köpf

Lange musste Stefan Köpf auf diesen Erfolg warten. Schon in seinem ersten Versuch übertraf er mit 7,44 m die Norm (7,35 m) für die deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig. Es folgten Steigerungen auf 7,53 m und 7,61 m. Lediglich der vierte Versuch von 7,37 m hätte nicht zum Sieg ausgereicht. Mit 7,63 m im fünften und 7,59 m im letzten Durchgang machte der Igginger jedoch alles klar. Der Mannheimer Julian Howard (7,40 m) und der jetzt für Sindelfingen startende Olympia-Zehnkämpfer Arthur Abele (7,28 m) hatten keine Chance. Mit seinen 7,63 m liegt Köpf übrigens in der noch jungen deutschen Bestenliste 2009 an zweiter Stelle hinter Nils Winter (7,66 m).

Völlig überraschend kommt die Silbermedaille der 4 x 400-m-Staffel. Zwar gewann Hausherr VfL Sindelfingen unangefochten mit 3:18,71 Minuten. Aber dahinter gab es einen spannenden Kampf um Platz 2. Die beiden Jugendlichen Sean Robinson und Markus Kuntner sowie der 19-jährige Peter Schuhmacher hatten etwa zwanzig Meter Rückstand, als Tilman Utz den Staffelstab übernahm. Doch der Wahl-Wiener setzte zu einer furiosen Aufholjagd an. Buchstäblich auf dem Zielstrich fing er das Badener Quartett um eine Hundertstelsekunde ab und sicherte den Rot-Weißen in 3:29,06 Minuten die gänzlich unerwartete Vizemeisterschaft.

Weniger überraschend war dagegen, dass Dreispringer Matthias Barth seinen Titel nicht verteidigen konnte. Obwohl er in fünf Versuchen besser war als bei seinem Sieg 2008, reichte es diesmal mit der neuen Saisonbestleistung von 14,59 m nur zu Platz 4. Dabei waren die drei Medaillengewinner durchaus in Reichweite des Bettringers. Zum Aufwärmen war er zuvor im 60-m-Vorlauf gestartet, wo er in 7,24 Sekunden gestoppt worden war.

Einen weiteren vierten Platz gab es für Kugelstoßer Benedikt Englert unmittelbar hinter dem für den VfB Stuttgart startenden Lorcher Tobias Hepperle (16,45 m). Nachdem der Waldstetter schon im ersten Durchgang mit 14,96 m eine neue Jahresbestleistung erzielte hatte, riskierte er alles, produzierte jedoch vier Fehlversuche. Allzu gerne hätte der Hallenregionalmeister noch die 15-m-Grenze übertroffen.

Auf Grund von Adduktorenproblemen musste Tilman Utz kurzfristig von der 400- auf die 800-m-Strecke umgemeldet werden. Hier schlug er sich erstaunlich gut und lief mit 1:55,49 eine Zeit fast wie im Sommer. Damit kam der 29-Jährige in den Endlauf, wo er sich jedoch zu wenig zutraute und mit 1:57,16 Sechster wurde.

Pech hatte Andreas Treß über 60 m Hürden. Im Vorlauf gelang es ihm noch, in ausgezeichneten 8,41 Sekunden seine Bestzeit um drei Hundertstel zu unterbieten, obwohl er am Schluss nur noch austrudelte. Mit der insgesamt fünftschnellsten Zeit hatte er damit das Finale erreicht. Nach gutem Start geriet er dort zu nah an die erste Hürde und stürzte an der zweiten. Damit war der Medaillentraum ausgeträumt. Probleme, seine Geschwindigkeit am Balken umzusetzen, hatte Weitspringer Nils Wacker. So musste der Finalaspirant mit 6,78 m und Rang 11 zufrieden sein.