Da kommt Freude auf: Nach der Veröffentlichung der A-Jugend-Bestenliste 2008 des DLV stellt die LG Staufen fest, dass ihre Vertreter 21-mal unter den besten 50 auftauchen, nachdem dies im Jahr zuvor nur zwölfmal der Fall gewesen war.

Insbesondere die Mehrkämpfer sorgten für Furore. Die weibliche Siebenkampf-Mannschaft (Alexandra Kitzenmaier 4830, Laura Geyer 4381, Lea Saur 4221) wurde mit 13 482 Punkten hinter dem ostdeutschen Spitzenclub SC Neubrandenburg sensationell deutscher Vizemeister und steht in der Endabrechnung ebenfalls an zweiter Stelle. Drittbeste in Deutschland sind die Zehnkämpfer mit dem Team, das in der Besetzung Andreas Treß (6993), Jörg Eisele (6294) und Tobias Kerker (6158) bei der DM in Hannover auf großartige 19 445 Punkte kam.

Andy Treß unterstrich sein vielseitiges Talent durch drei weitere Platzierungen in Einzeldisziplinen. Am besten klappte es über 110 m Hürden, wo er in Berlin mit 14,12 Sekunden einen neuen Regionalrekord aufstellte. Bundesweit ist er damit Viertschnellster. Mit den 7024 Punkten von Filderstadt wurde er im Zehnkampf Achter. Hinzu kommt Platz 31 im Weitsprung mit 6,96 m.

Bemerkenswert auch die Leistung des Speerwerfers Patrick Hess. Als B-Jugendlicher holte er sich auch den baden-württembergischen Titel in der höheren Klasse, erzielte mit dem schwereren 800-g-Gerät 67,38 m und damit einen neuen Ostalb-Kreisrekord. Damit ist er Neunter in Deutschland! Überraschend gewann Quereinsteiger Andreas Buchner mit 45,38 m die Regionalmeisterschaft im Diskuswerfen und Rang 37 in der Bestenliste. In der Einzelwertung des Zehnkampfes landeten Jörg Eisele (6204 P.) und Tobias Kerker (6158 P.) auf den Plätzen 34 und 42.

Bei der weiblichen Jugend A gab es erfreulicherweise drei Platzierungen im Laufbereich. Svenja Sickinger behauptete sich über 800 m in 2:13,59 Minuten an 30. Stelle. Lea Saur nimmt über 400 m Hürden in 64,27 Sekunden Position 38 ein. Seinem neuen ostwürttembergischen Rekord von 3:52,80 Minuten verdankt das 4 x 400-m-Quartett (Vanessa Lehnert, Sickinger, Alexandra Kitzenmaier, Saur) einen glänzenden sechsten Platz.

Weitspringerin Alexandra Kitzenmaier schob sich mit 5,72 m gerade noch auf Rang 50. Im Dreisprung setzte sich die baden-württembergische Meisterin Laura Geyer mit 12,36 m als Achte durch. Erstaunlich, dass mit Julia Köpf (11,43 m) sogar die süddeutsche Schülermeisterin noch auf Rang 47 auftaucht.

Drei prächtige Leistungen gab es auch im Wurfbereich: Kugelstoß-Regionalmeisterin Cassandra Lüder brachte es auf 12,31 m und Platz 35. Die junge Hammerwerferin Saskia Rösiger landete mit 45,36 m an 19. Stelle, und Speerwerferin Julia Meyer erreichte mit 43,23 m Rang 30. Gleich drei Siebenkämpferinnen erscheinen in der Einzelwertung: 6. Alexandra Kitzenmaier 4830 Punkte, 34. Laura Geyer 4381 P., 46. Lea Saur 4221 P. Die LG-Fans wünschen sich natürlich, dass der Aufwärtstrend auch 2009 anhalten möge.

Relativ unspektakulär sehen die Vereinswechsel am Ende der Saison 2008 aus der Sicht der LG Staufen aus. Zwar hat keiner der Leistungsträger die Rot-Weißen verlassen, die finanziellen Mittel lassen allerdings auch keinen hochkarätigen Neuzugang zu.

Vermissen wird man in Zukunft Stabhochspringerin Carolin Suckel. Die ehemalige Hamburgerin und Regionalmeisterin 2007 zieht es aus beruflichen Gründen in die bayerische Metropole. Die 26-Jährige startet ab 2009 für die LG Stadtwerke München. Auch für Hammerwerferin Anke Kiener (31) war die neue Arbeitsstelle Ausschlag gebend für den Wechsel zur DJK Memmingen. Sie ist allerdings in dieser Saison genau so wenig in Erscheinung getreten wie Mittelstrecklerin Saskia Mangold (20), die studienbedingt bei der LG Leinfelden-Echterdingen vor Anker geht.

Die drei Neuzugänge sind für hiesige Leichtathletik-Fans ziemlich unbeschriebene Blätter. Vom TSV Schwabmünchen kommt der vielseitig einsetzbare Zehnkämpfer Michael Kieweg (26), der auch bereits einen Übungsleiterschein nachweisen kann. Er hat einen Arbeitsplatz in Heidenheim gefunden. Dort hat sich auch der 18-jährige Samuel Völklein angemeldet, der bisher in erster Linie als erfolgreicher Baseballspieler aufgefallen ist. Am ehesten hat noch der erst elfjährige Moritz Kindel auf sich aufmerksam gemacht. Das bisher für den VfL Iggingen gestartete Talent liegt in der diesjährigen Kreisbestenliste seiner Altersklasse mit 7,1 Sekunden über 50 Meter und 4,24 m im Weitsprung jeweils an dritter Stelle.

Für größeres Aufsehen sorgte natürlich der Wechsel des Zehnkämpfers Arthur Abele vom SSV Ulm 1846 zum VfL Sindelfingen. Schon lange gab es atmosphärische Störungen zwischen ihm und Trainer Wolfgang Beck, die sich bei den Olympischen Spielen in Peking zuspitzten. Der Coach beklagte sich über zu große Einflussnahme aus dem Umfeld des WM-Neunten. Zu viele Leute wollten seiner Meinung nach mitreden.

Abele wird bei seinem Weggang vom Zehnkampf-Kollegen Stefan Hommel (24) und von Sprinter Fabian Dörr (23) begleitet. Die Ulmer müssen außerdem den Weggang des aus Hofherrnweiler stammenden Mehrkampf-Zwillingspaares Annika und Lukas Weiss verschmerzen, das es zu TuS Metzingen zieht. Dafür haben die Spatzen das Riesentalent Mathias Brugger an Land gezogen. Der B-jugendliche Zehnkämpfer von den SF Illerrieden verbesserte sich erst am Samstag bei einem Hallensportfest im Hochsprung auf großartige 2,02 m. Auch die 15-jährige Sprinterin Nina Moll (SV Kirchdorf) und der 14-jährige Mehrkämpfer Mario Habedank (SC Staig) werden künftig im schwarz-weißen Trikot starten.

Hochsprung-Regionalmeister Jochen Hörner wechselt von der TS Göppingen zur TSG Heilbronn. Dafür kommt das werfende Geschwisterpaar Carolin (22) und Dorothea (17) Groda von der LG Staufeneck-Eislingen zu den Göppingern. Der viel versprechende Kugelstoßer Matthias Dohn (17, TSV Bad Überkingen) wurde zum VfB Stuttgart gelockt.

Wenig tat sich innerhalb des Ostalbkreises. Der bereits 40 Jahre alte Waldlauf-Regionalmeister auf der Mittelstrecke, Frank Hermann (TSG Schnaitheim), hat sich bei der LSG Aalen angemeldet. Die Kreisstädter verstärken sich auch mit dem hoch veranlagten jungen Langläufer Oliver Patek (12) und dessen Vater Peter (44), die nur kurz der LG Rems-Welland angehörten. 400-m-Spezialist Manuel Türk (21, DJK Ellwangen-SG Virngrund) verändert sich zum ASC Darmstadt. Und schließlich verlässt der 22-jährige Langstreckler Johannes Großkopf die DJK Gmünd in Richtung Sparda-Team Rechberghausen.

Mit insgesamt dreizehn Nennungen kommt die LG Staufen im Jahr 2008 bei der B-Jugend dreimal öfter in der Fünfzig-Besten-Liste des Deutschen Leichtathletikverbandes vor als im Jahr zuvor. Verantwortlich war dafür im Gegensatz zu 2007 vor allem der männliche Teil.

An deren Spitze steht Speerwerfer Patrick Hess. Der deutsche Winterwurf-Vizemeister erzielte am 25. Mai in Halle mit grandiosen 72,85 m einen neuen württembergischen Rekord und war damit am Jahresende Viertbester auf Bundesebene. Sein Mannschaftskamerad Jonathan Seidel belegte mit 59,26 m immerhin noch Platz 22.

Martin Schönbach, der Dritte der süddeutschen Meisterschaften über 100 Meter, kam mit 11,26 Sekunden auf Rang 48. Auf der 110-m-Hürden-Strecke schob sich Sven Zellner in 14,74 Sekunden auf Platz 32. Im Weitsprung nahm Hallenregionalmeister Julian Barth mit 6,73 m Rang 33 ein. Auf Position 44 landete Stabhochspringer Kevin Aichholz mit 4,10 m.

Die 4 x 100-m-Staffel der LG Staufen (Aichholz, Schönbach, Zellner, Barth) belegte in 44,39 Sekunden Platz 27. Hervorragende Elfte wurde die LG-Zehnkampf-Mannschaft: Das Trio Barth, Zellner und Aichholz schaffte bei den deutschen Meisterschaften in Hannover stolze 17 086 Punkte.

Bei den Mädchen ragte Hammerwerferin Saskia Rösiger heraus. Als einzige schaffte sie eine Top-Ten-Platzierung. Mit dem ostwürttembergischen Rekord von 45,36 m stand die DM-Achte auch in der Rangliste auf derselben Position. Glänzend auch das Abschneiden der Dreispringerin Julia Köpf. Die süddeutsche Schülermeisterin kämpfte sich mit ihren 11,43 m sogar bei der B-Jugend auf Rang 20 vor!

Dreimal taucht der Name Alexandra Kitzenmaier auf. Die Waldstetterin belegt mit 5,72 m im Weitsprung und 25,41 Sekunden über 200 m die Plätze 28 und 30. Ebenfalls Rang 30 nimmt sie mit der Sprintstaffel ein. In der Besetzung Franziska Schurr, Kitzenmaier, Vanessa Lehnert, Sarah-Lea Effert lief das LG-Quartett über 4 x 100 m am 1. Juni in Walldorf ausgezeichnete 49,55 Sekunden.

Traditionell beginnt der Deutsche Leichtathletikverband die Veröffentlichung seiner Bestenlisten mit den Schülern A. Unter den dreißig Besten jeder Disziplin ist die LG Staufen in diesem Jahr hier neunmal vertreten.

Während den Jungs der Altersklasse M 14 keine Platzierung gelang, sorgte in W 14 Charlotte Heilig für einen Paukenschlag: Mit sensationellen 12,42 Sekunden erkämpfte sich die württembergische Vizemeisterin aus Waldstetten in ihrem eleganten Laufstil über 100 Meter den vierten Platz in Deutschland!

Mit dieser im nordbadischen Forst erzielten Glanzzeit belegte sie sogar noch bei den älteren Mädchen in der Klasse W 15 im Sprint Rang 16. Auf Platz 19 folgte Sarah-Lea Effert. Mit 12,44 Sekunden war die württembergische Hallenmeisterin nur unwesentlich langsamer. Zudem kam die Alfdorferin über 80 m Hürden in 11,97 Sekunden auf Platz 17. Zu ihrer dritten Nominierung kam Sarah-Lea, die sich im weiteren Verlauf der Saison leider langfristig verletzte, im Staffellauf. Das 4 x 100-m-Quartett der LG Staufen (Heilig, Effert, Julia Köpf, Lena Bryxi) lief mit ihren 50,59 Sekunden von Ludwigshafen auf Rang 30.

Hervorragend verlief das Jahr für Dreispringerin Julia Köpf. Mit dem neuen ostwürttembergischen Rekord von 11,43 m wurde die Iggingerin, ebenfalls in Ludwigshafen, süddeutsche Meisterin und war damit in Deutschland Viertbeste! Ihrem Ruf als Mehrkampfhochburg wurde die LG Staufen auch 2008 gerecht. Die Siebenkampf-Mannschaft (Saskia Stonawski 3599, Verena Beyerr 3538, Julia Köpf 3509) der Schülerinnen A wurde mit insgesamt 10 646 Punkten württembergischer Vizemeister und war mit dieser Leistung Sechste im DLV.

Bei den Jungen in M 15 gab es diesmal lediglich zwei Platzierungen. Über 300 m Hürden kam Andreas Dammenmiller erstaunlich gut zurecht. In 43,19 Sekunden belegte der Bargauer Rang 26. Die Achtkampf-Mannschaft der LG Staufen (Michael Gütlin 4178, Dammenmiller 4092, Dominik Plischke 4039) kam schließlich mit den 12 309 Punkten von Filderstadt auf Platz 19.

In Deißlingen bei Rottweil fanden die württembergischen Waldlaufmeisterschaften statt. Dabei gelang der LG Staufen in der Mannschaftswertung der Schüler A ein überraschender Bronzerang.

4x100-m-Staffel

Auf einem ziemlich anspruchsvollen, landschaftlich schön gelegenen Kurs ging es in den so genannten Buchwald, wo auf die Schüler eine 2300 m lange Strecke wartete. Während diese für den ostwürttembergischen Waldlaufmeister Robin Göhringer, einen Langstreckenspezialisten, eher zu kurz war, hätte es für Andreas Dammenmiller, den Dritten der württembergischen Hallenmeisterschaften über 1000 m, ruhig die Hälfte sein können.

Dennoch schlugen sich beide in der Klasse M 15 achtbar. Der Wustenrieter belegte in 8:13 Minuten Rang 7. Eine Sekunde später erreichte der Bargauer das Ziel und wurde Achter. In der Klasse M 14 kamen Sascha Fritz und André Hieber, beide Mitglieder der ostwürttembergischen Waldlauf-Meistermannschaft, in 9:12 bzw. 9:13 Minuten auf die Plätze 12 und 13.

Die Mannschaftswertung der Schüler A holte sich der TV Zell a. N. überlegen in 23:50 Minuten vor dem VfL Waiblingen (25:20). Einen unerwarteten dritten Rang schaffte dahinter das Staufen-Trio (Göhringer, Dammenmiller, Fritz) in 25:39 Minuten.

Zwischen dem 10. und 21. November findet in vier zweieinhalbtägigen Lehrgängen die Sichtung zum F-Kader Baden-Württemberg 2009 statt. Eingeladen sind 123 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 1995, die durch sehr gute Leistungen in den Bestenlisten des Jahres 2008 oder bei den beiden Talentsportfesten in Stuttgart und Mannheim aufgefallen sind.

Von der LG Staufen haben Lukas Waldenmaier, Max Wolf, Manuel Klusik und Lisa Ostertag Post vom WLV bekommen. Mit ihnen werden an der Landessportschule Albstadt bei den Lehrgängen sportmotorische Tests und exemplarische Trainingseinheiten durchgeführt, die die konditionelle und vor allem koordinative Leistungsfähigkeit der Talente mit beurteilen helfen.

Nach den Sichtungslehrgängen werden etwa 70 Kinder in den F-Kader Baden-Württemberg berufen und ab Januar bis Mai 2009 zu drei Trainingslehrgängen über jeweils zweieinhalb Tage eingeladen. Die F-Kader sollen über die Lehrgänge und das Training an den Talentstützpunkten auf eine mögliche leistungssportliche Karriere und die Aufnahme in die nächste Kaderstufe vorbereiten.