Nach langer Pause trifft sich Württembergs Leichtathletik-Nachwuchs wieder einmal in Gmünd. Die Zwölf- bis Fünfzehnjährigen tragen am Sonntag im Stadion des Beruflichen Schulzentrums auf dem Hardt ihre Mannschaftsmeisterschaften aus.

Die Wettkämpfe beginnen um 11 Uhr und enden mit der Siegerehrung im Anschluss an die 4 x 100-m-Staffeln, die um 16.30 Uhr vorgesehen ist. 28 Mannschaften (je acht bei Schülern und Schülerinnen A, je sechs bei Schülern und Schülerinnen B) messen sich über 100 m, 800 m, 1000 m, im Hürdensprint, im Hoch-, Stabhoch- und Weitsprung, im Kugelstoßen, Diskus-, Speer- und Ballwurf sowie in den Staffelwettbewerben. Insgesamt sind 405 junge Sportler angemeldet.

Unter ihnen befinden sich nicht weniger als 22 Landesmeister, darunter der württembergische 100-m-Meister Maximilian Fauser (StG Sindelfingen), die süddeutsche 100-m-Meisterin Sara Kuhnle (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg), aber auch die deutsche Siebenkampfmeisterin Ramona Pitan aus Ellwangen. Prominenteste Teilnehmer der LG Staufen sind die süddeutsche Dreisprungmeisterin Julia Köpf und die württembergische Hallenmeisterin im Hochsprung, Lena Bryxi.

In den Vorkampf-Veranstaltungen haben sich folgende Mannschaften für das Finale in Gmünd qualifiziert:

Schüler A: StG Sindelfingen 10 976 P., TS Göppingen 10 834 P., LG Staufen (Robin Aichholz, Max Berger, Robin Breymaier, Andreas Dammenmiller, Sascha Fritz, Michael Gütlin, Marius Gäßler, Robin Göhringer, André Hieber, Christian Müller, Tim Peltzer, Dominik Plischke, Daniel Reichert, Max Siegle) 10 758 P., SSV Ulm 10 476 P., LG Leinfelden-Echterdingen 10 307 P., LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg 10 288 P., LG Neckar-Enz 10 279 P., LG Filstal 10 244 P.

Schülerinnen A: LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg 10 095 P., DJK Ellwangen-SG Virngrund 9359 P., LG Filstal 9217 P., LAV ASICS Tübingen 9210 P., LG Staufen (Eva Maria Begemann, Verena Beyer, Ina Brandstetter, Melanie Breymaier, Lena Bryxi, Charlotte Heilig, Anna Helm, Julia Köpf, Selma Plocher, Lisa Siegle, Jasmin Stahl, Freya Stonawski, Vivien Vogelmann, Melanie Wagner, Anna Zubkov) 9092 P., LG Neckar-Enz 9081 P., SSV Ulm 8909 P., Unterländer LG 8474 P.

Schüler B: StG Schwabenpower (Nürtingen/Neidlingen/Wendlingen) 6596 P., LG Staufen (Christoph Begemann, Pascal Bulling, Dennis Fuchs, Markus Gütlin, Manuel Klusik, Michael Kucher, Marcel Schnierer, Tim Seidel, Florian Wagner, Jonas Waldenmaier, Lukas Waldenmaier, Daniel Wiemer, Frederik Wolf, Max Wolf) 6585 P., LG Neckar-Enz 6509 P., LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg 6778 P., VfL Waiblingen 6338 P., LG Leinfelden-Echterdingen 6038 P.

Schülerinnen B: LAV ASICS Tübingen 6976 P., LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg 6929 P., StG Sindelfingen 6842 P., LG Staufen (Franziska Abele, Mirjam Barth, Tina Brenner, Sabrina Dammenmiller, Dagmar Deyhle, Nele Friedhoff, Katharina Helm, Iris Kerker, Aline Klaus, Lisa Ostertag, Pia Prosch, Patricia Sonnentag, Isabelle Stieglitz, Theresa Widera, Jessica Worsch) 6720 P., LG Filstal 6711 P., LG Brenztal 6645 P.

Große Erfolgstradition der LG Staufen

Die LG Staufen weist in diesem Wettbewerb eine große Tradition auf: Dreimal – 1989, 1991 und 1993 – wurden die Schüler A deutsche Mannschaftsmeister. Seit 1970 wurden die Rot-Weißen in dieser Altersklasse 19-mal, die Schülerinnen A 14-mal württembergische Meister. Bei den Jüngeren werden erst seit 1991 Landesmeisterschaften durchgeführt. Hier gab es bei den Schülern B zweimal, bei den Schülerinnen B siebenmal den Titel. Besonders die Jungen haben auch in diesem Jahr gute Aussichten, aufs Treppchen zu kommen. Platz 3 müsste das Ziel für die beiden Mädchenmannschaften sein.

Dass die deutsche Leichtathletik im Spitzenbereich – jedenfalls am Abschneiden in Peking gemessen – im Augenblick kränkelt, ist unbestritten. Dass an der Basis aber nach wie vor viel Potenzial vorhanden ist, davon kann sich am kommenden Sonntag jeder im Stadion des Gmünder Beruflichen Schulzentrums selbst überzeugen.

Dort werden nämlich um 11 Uhr bei den Württembergischen Schülermannschaftsmeisterschaften in vier Altersklassen (Schüler A und B, Schülerinnen A und B) die besten 28 Teams zwischen Taubergrund und Bodensee, die sich in vielen Vorkampf-Veranstaltungen qualifizieren konnten, zum Endkampf um die WLV-Krone antreten.

Für die LG Staufen ist dieser Termin natürlich eine große organisatorische Herausforderung, haben sich doch insgesamt 405 junge Sportlerinnen und Sportler zwischen zwölf und fünfzehn Jahren angemeldet. Zuletzt fand in Gmünd 1989 mit den Württembergischen Schülermehrkampfmeisterschaften eine WLV-Veranstaltung statt. Danach gab es 1991 mit den Deutschen Jugend- und Schülermannschaftsmeisterschaften (mit der LG Staufen als Sieger bei den Schülern A) und 1995 mit den Deutschen Juniorenmeisterschaften weitere hochkarätige Ereignisse. Seither beschränkte man sich auf die Durchführung von Bezirks- und Kreismeisterschaften.

Teilweise bis nachts um drei saß in den letzten Tagen Brigitte Scheloske, die Vorsitzende der LG Staufen, am PC. Bei ihr laufen alle Fäden zusammen. An die hundert Kampfrichter und Helfer wurden rekrutiert. Die acht Mitgliedsvereine TSB Gmünd, FC und TV Bargau, SG Bettringen, TSV Lorch, TV Mögglingen, TV Bopfingen und Heidenheimer SB sind natürlich mit im Boot.

Stadt und Landkreis haben im Vorfeld die teilweise Renovierung des Stadions veranlasst. Hausmeister, LG-Trainer und Athleten wirkten dabei mit. So mussten etwa die Farbe der Laufbahnlinien und -markierungen aufgefrischt und die Weitsprung-Balken erneuert werden. Anzeigetafeln, Windmesser für den Weitsprung und Messkoffer für die Kontrolle der mitgebrachten Kugeln, Disken und Speere werden ausgeliehen. Ein Problem stellt noch die Lautsprecher-Anlage dar, die sich nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik befindet.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich am Sonntag auch die Sonne sehen lässt und alle auswärtigen Teilnehmer den Weg ins BSZ-Stadion finden; denn der WLV hatte auf seiner Homepage trotz mehrfacher Hinweise bei der Anfahrtsbeschreibung lange die B 29 und die PH mit der B 27 und der FH verwechselt…

Mit zwölf Siegen beendeten die Teilnehmer der LG Staufen das landesoffene Sportfest in Hürben. In der Männerklasse gewann Andreas Kächele das 200-m-Rennen und blieb dabei mit 23,72 Sekunden um 35 Hundertstel unter seiner seitherigen Bestzeit. Im 100-m-Lauf wurde er Zweiter in 11,70 Sekunden.

Mehrkämpfer Tobias Eberhardt steigerte sich im Kugelstoßen gleich um 68 cm auf 13,29 m und siegte damit ungefährdet. Beim Speerwerfen kam er als Zweiter mit 56,72 m bis auf 57 Zentimeter an seinen Hausrekord heran. Hinzu kam ein dritter Platz über 100 m in 11,96 Sekunden.

Ein dreifacher Erfolg gelang bei der A-Jugend dem baden-württembergischen Zehnkampf-Meister Andreas Treß. Sowohl über 100 m in 11,28 Sekunden, im 200-m-Lauf mit starken 22,46 Sekunden bei Gegenwind als auch im Kugelstoßen mit 13,78 m kam er ganz nahe an seine Bestleistungen heran. Martin Kächele wurde Zweiter über 100 m in 12,20 Sekunden und Sechster im Kugelstoßen mit 10,49 m.

In der Schülerklasse M 13 gewann Manuel Klusik den 75-m-Lauf in 10,24 Sekunden. Im Weitsprung belegte er mit 5,08 m den zweiten, im Kugelstoßen mit 7,55 m den vierten Platz.

Bei den Frauen lag die Bettringerin Janina Schrauf im 200-m-Rennen in 29,18 Sekunden vor Svenja Schrauf in 31,16 Sekunden. Einen dreifachen Sieg feierte bei der weiblichen Jugend A Laura Geyer. Die Siebenkämpferin triumphierte über 200 m in 27,56 Sekunden, im Kugelstoßen mit 10,08 m und im Speerwerfen mit 32,03 m. Hinzu kam ein zweiter Rang im Weitsprung mit 5,22 m.

Bei der weiblichen Jugend B kam Carina Rehm im Speerwerfen auf den achten Platz. Mit 23,70 m verbesserte sie sich um beinahe zwei Meter. Ein neues Talent tauchte bei den Schülerinnen W 12 auf. Lisa-Marie Schneider holte sich in 11,16 Sekunden den 75-m-Sieg vor sechzehn Konkurrentinnen. Auch im Weitsprung lag sie mit 4,46 m unangefochten auf Platz 1.

Fünf Nachwuchsathleten der LG Staufen starteten beim 8. landesoffenen Läufermeeting im Plochinger Jahnstadion. Dabei gaben Anna Csader und Tanja Grimm bei der weiblichen Jugend B ihr Debüt für die Rot-Weißen. Beide liefen eigenartigerweise in verschiedenen Rennen mit 31,58 Sekunden exakt dieselbe Zeit und wurden im Gesamtklassement gemeinsam Fünfte.

Jeweils Dritte wurden die Schüler auf den Mittelstrecken: Dabei lief in der Klasse M 14 Marc Schichta 3:21,08 Minuten, in M 11 Norman Glenk 3:50,93 Minuten und in M 10 Jan Graf 3:58,71 Minuten. Alle drei konnten bei ihren Läufen wertvolle Erfahrungen sammeln.

In Thum am sächsischen Erzgebirge nahm Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) am fünften Werfertag teil. Dabei erzielte der 21-Jährige im Stadion an der Wiesenstraße eine der besten Serien seiner Laufbahn. Der baden-württembergische Meister schleuderte das Gerät im zweiten Versuch auf 69,16 m, im dritten auf 69,02 m, im vierten auf 68,55 m und im sechsten sogar auf 69,23 m hinaus. Damit blieb er nur um einen Meter unter seinem württembergischen Rekord und wurde Dritter hinter dem süddeutschen Meister Andreas Sahner (LC asics Rehlingen) mit 69,54 m und dem diesmal mit 71,64 m siegreichen Vizemeister und Lokalmatador Steve Harnapp (LV 90 Thum).

Trotz Dauerregens war die Stimmung beim B-Jugend-Ländervergleich im Ludwigsburger Jahn-Stadion hervorragend. Immer wieder feuerten Sprechchöre die Mannschaften von Baden-Württemberg, der auch drei Staufen-Mitglieder angehörten, von Hessen und Nordrhein-Westfalen an.

WLV-Jugendwart Günter Mayer (Alfdorf-Adelstetten) hatte als Mannschaftsleiter des gastgebenden Teams diesmal im Stillen eigentlich auf einen Doppelsieg gehofft. Letztlich war es jedoch nur den Mädchen vergönnt, mit 140,5 Punkten vor NRW (134 P.) und den chancenlosen Hessinnen (91,5 P.) zu triumphieren. Die Ba-Wü-Jungs (116,5 P.) mussten einmal mehr die Überlegenheit der Westdeutschen (139 P.) anerkennen. Lediglich die Hessen (112,5 P.) konnten bezwungen werden.

Für die Tagesbestleistung sorgte der Mannheimer Speerwerfer Andreas Hofmann, der mit 74,15 m einen neuen baden-württembergischen B-Jugend-Rekord aufstellte Zweiter wurde der Friedrichshafener Florian Janischek mit 62,84 m. Völlig von der Rolle war LG-Ass Patrick Hess, der als Dritter mit 61,87 m um elf Meter hinter seiner Bestleistung zurückblieb. Der Wißgoldinger kann zur Zeit seine Trainingsleistungen auch nicht annähernd umsetzen. Eher überzeugen konnte er noch als Schlussläufer der zweiten baden-württembergischen 4 x 100-m-Staffel. Die so genannte „Bullenstaffel“, die aus lauter mehr oder minder schwergewichtigen Werfern bestand, lief mit 45,98 Sekunden immerhin als Fünfte durchs Ziel.

Vierte wurde Hammerwerferin Saskia Rösiger. Obwohl nur ihre ersten beiden Würfe gültig waren, kam sie mit 43,13 m bis auf zwei Meter an ihren Hausrekord heran. Zufrieden war Weitspringerin Alexandra Kitzenmaier mit ihrer Leistung. Unter schwierigen Bedingungen mit einem rutschigen Balken erzielte sie im letzten Durchgang gute 5,67 m und wurde damit Fünfte.

Ausgezeichnet hielt sich auch die Herliköfer Hochspringerin Svenja Daubner (TS Göppingen). Im dritten Versuch überquerte sie auch noch die 1,64 m und holte damit einen dritten Platz für ihr Team heraus.