Mit Silber für die weibliche Jugend A im Siebenkampf und Bronze für die männliche Jugend A im Zehnkampf hat die LG Staufen bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Hannover ihren Ruf als schwäbische Mehrkampfhochburg untermauert.

Mit einem sensationellen vierten Platz überraschte Alexandra Kitzenmaier im Siebenkampf der weiblichen Jugend A. Die Waldstetterin gehört eigentlich noch der B-Jugend an und verbesserte sich um 261 auf 4830 Punkte. Sie begann mit persönlichen Bestleistungen über 100 m Hürden mit 15,20 (bisher 15,34) Sekunden und im Hochsprung mit 1,57 m (1,52 m). Nach 9,12 m im Kugelstoßen war sie im 200-m-Rennen nach 26,22 Sekunden ziemlich platt. Mit prächtigen 5,64 m war sie zweitbeste Weitspringerin. Im Speerwerfen steigerte sie sich um zwei Meter auf 30,05 m und im abschließenden 800-m-Lauf um mehr als vier Sekunden auf grandiose 2:18,45 Minuten.

LG Staufen Siebenkämpferinnen

Laura Geyer egalisierte mit 1,60 m ihren Hochsprungrekord und kam mit 4381 Punkten auf Rang 18. Ihre mentale Leistung ist umso bemerkenswerter, wenn man berücksichtigt, dass ihr Vater, der sie auf fast allen Wettkämpfen begleitet hat, nach seinem Flugzeugabsturz als Luftbild-Fotograf in Jordanien mit schwersten Verletzungen in einer Ulmer Klinik liegt.

Mit 4156 Punkten steigerte sich Lea Saur um 65 Zähler und rangierte auf Platz 22. Die Gmünderin überzeugte besonders am zweiten Tag, wo sie mit 5,18 m ihre Weitsprung-Bestleistung einstellte, sich im Speerwerfen auf 25,82 m verbesserte und die 800 m in 2:25,72 Minuten lief. Für Franziska Schurr gab es Hausrekorde über 100 m Hürden mit 16,85 Sekunden und im 200-m-Lauf mit 27,36 Sekunden. Auch im Siebenkampf gab es mit 3799 Punkten (Rang 35) eine Leistung, die sie nie zuvor erreichte.

In der Mannschaftswertung gewann die Kaderschmiede SC Neubrandenburg ungefährdet mit 14 824 Punkten. Völlig unerwartet wurden die Mädchen der LG Staufen mit 13 432 Punkten deutsche Vizemeister vor dem TSV Baden Östringen mit 13 162 Punkten. Kein Wunder, dass unter den Rot-Weißen bei schönem Wetter und sehr guter Organisation im Sportpark Hannover eine Riesenstimmung herrschte. Trainer Lutz Dombrowski schwärmte denn auch: „Ich musste zwar ständig im Stadion herumrennen, um alle LG-Athleten betreuen zu können. Aber der Wettkampf hat wirklich Spaß gemacht!“

Ein großartiges Ergebnis lieferte auch Andreas Treß im Zehnkampf der männlichen Jugend A ab. Mit 6993 Punkten verfehlte der baden-württembergische Meister die 7000-er Marke nur um sieben Zähler und wurde Siebter. Als absolut schnellster Sprinter dieser Altersklasse lief er die 100 Meter in 11,22 (seither 11,26) Sekunden. Nach 6,73 m im Weitsprung übertraf er mit 13,84 m seine Kugelstoß-Bestleistung um 26 cm. Schwache 1,78 m im Hochsprung kosteten ihn sicher im Endklassement eine bessere Platzierung. Mit kaum glaublichen 49,92 (zuvor 50,19) Sekunden rannte er über 400 Meter allen davon und lag nach dem ersten Tag auf Medaillenkurs.

Wiederum schnellster aller Teilnehmer war Treß über 110 m Hürden mit 14,70 Sekunden. Eine Zitterpartie gab es im Diskuswerfen, wo er mit 37,99 m gerade noch davonkam. Weitere Hausrekorde gab es für ihn im Stabhochsprung mit 4,10 m (3,90 m) und im Speerwerfen mit 46,82 m (46,43 m). Der Einbruch im abschließenden 1500-m-Rennen mit 4:55,35 Minuten warf ihn dann auf Platz 7 zurück. Sein Trainer Fred Eberle wusste die Erklärung für diese Schwäche: „Andy musste wegen einer Angina seit zwei Wochen Antibiotika schlucken. Da fehlte einfach die Kraft, um den dritten Platz halten zu können, den er nach der neunten Disziplin noch innehatte.“

Gleich um 217 auf 6294 Punkte steigerte sich Jörg Eisele (Platz 16). Der Wißgoldinger erzielte Bestleistungen mit Diskus (35,48 m), Speer (47,09 m) und im 1500-m-Lauf (4:48,50). Um 48 Zähler übertraf Tobias Kerker seinen Zehnkampfrekord. Mit 6158 Punkten gab es für ihn Rang 21. Bestzeiten lieferte er über 400 m (53,65) und 1500 m (4:48,86) ab. Sein Bruder Patrick kämpfte mit starken Rückenproblemen. Mit 5392 Punkten (Platz 25) kam er dennoch dicht an seinen Hausrekord heran. Im Kugelstoßen (11,20 m) und Hochsprung (1,75 m) gelangen ihm sogar Bestleistungen.

LG Staufen-Talente

In der Mannschaftswertung ließen sich die Rot-Weißen lediglich vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen (21 396 P.) und der LG Nike Berlin (19 946 P.) übertreffen. Für ihre 19 445 Punkte wurde die LG Staufen mit Bronze belohnt. Diese Leistung ist übrigens nur um 187 Zähler schwächer als der württembergische Rekord, den die LGS-Mannschaft um Stefan Vogt seit fünfzehn Jahren hält!

Sehr achtbar schlugen sich auch die B-Jugend-Zehnkämpfer. Mit 11,88 Sekunden über 100 m, 12,73 m im Kugelstoßen, glänzenden 1,84 m im Hochsprung, 55,40 Sekunden im 400-m-Rennen, 40,75 m im Speerwurf, 5:01,39 Minuten über 1500 m und 5976 Punkten im Zehnkampf (Platz 33) präsentierte Julian Barth nicht weniger als sieben persönliche Bestleistungen.

Auf sechs Hausrekorde kam Sven Zellner: Weit 6,36 m, Kugel 11,61 m, 400 m 52,63 Sekunden, Stabhoch 3,20 m, 1500 m 4:59,96 Minuten und Zehnkampf 5688 Punkte (Rang 43). Schade nur, dass der Igginger ausgerechnet in seiner Schokoladendisziplin an der siebten Hürde hängen blieb und dadurch viele Punkte verschenkte.

Kevin Aichholz steigerte sich über 100 m auf 12,16 Sekunden, im Weitsprung auf 5,90 m, beim 400-m-Rennen auf 56,75 Sekunden, mit dem Speer auf 38,05 m, im 1500-m-Lauf auf 5:01,71 Minuten und im Zehnkampf auf 5422 Punkte (Platz 49). In der Mannschaftswertung war das LG-Trio mit 17 086 Punkten genau 300 Zähler besser als bei den baden-württembergischen Meisterschaften und belegte in Hannover einen ausgezeichneten siebten Platz.

Eine etwas unglückliche Figur machte Tobias Bühner als einziger LG-Teilnehmer in der Männerklasse, nachdem er im Hochsprung seine Anfangshöhe von 1,70 nicht schaffte und hier null Punkte erhielt. Der Regionalmeister führte den Wettkampf dennoch zu Ende und kam mit allerdings nur mittelmäßigen Leistungen am Ende mit 4958 Punkten auf den 15. Platz.

Sehr ordentlich zog sich Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) bei den 14. Werfertagen im thüringischen Bad Köstritz mit Platz 4 aus der Affäre.

Den Wettbewerb dominierte der 32-jährige polnische Olympiasieger von Sydney 2000, Szymon Ziolkowski, mit ausgezeichneten 78,68 m vor Steve Harnapp (LV 90 Thum) mit 71,70 m und Sergej Litwinow (LG Eintracht Frankfurt) mit 69,82 m. Alexander Ziegler, der baden-württembergische Meister, übertraf in seiner Serie viermal die 67 Meter. Im dritten Durchgang schleuderte er das 7,25-kg-Gerät auf starke 69,24 m hinaus und belegte damit den vierten Platz.

Zehn Siege und etliche persönliche Bestleistungen gab es für die Athleten der LG Staufen beim zweiten Feriensportfest im Weinort Flein.

Tilman Utz hatte im 400-m-Lauf lediglich einige Senioren als Gegner. Daher hatte er wenig Mühe, um in 49,95 Sekunden zu gewinnen. Matthias Barth siegte im Weitsprung mit 6,65 m und 41 cm Vorsprung. Bei der männlichen Jugend A wurde Markus Kuntner über 100 m in 11,86 Sekunden Dritter. Bei seinem zweiten Platz im 200-m-Rennen steigerte er sich um eine Zehntelsekunde auf 23,82 Sekunden. Als Fünfter über 100 m verbesserte sich Mittelstreckler Peter Schuhmacher von 12,23 auf 11,99 Sekunden. Seinen ersten 400-m-Lauf absolvierte er in ordentlichen 53,03 Sekunden.

Nur knapp an seiner Bestzeit vorbei schrammte Jörg Eisele bei seinen 15,82 Sekunden über 110 m Hürden (Zweiter) vor Patrick Kerker in 16,62 Sekunden. Das Diskuswerfen sicherte sich Tobias Kerker, der mit 38,35 m seinen Hausrekord um 23 cm übertraf. Als Vierter erzielte Jörg Eisele 35,35 m und Patrick Kerker als Fünfter 30,33 m.

Bei der männlichen Jugend B war Martin Schönbach der schnellste 100-m-Sprinter. Der Dritte der süddeutschen Meisterschaften wurde in 11,50 Sekunden gestoppt. Nur zwei Hundertstel langsamer als 200-m-Sieger Patric Skalecki (VfL Winterbach) steigerte er sich zudem von 24,07 auf erstaunliche 23,55 Sekunden über die doppelt so lange Distanz. Sozusagen unter sich waren drei Staufen-Zehnkämpfer über 110 m Hürden. Überlegen gewann Regionalmeister Sven Zellner in 14,75 Sekunden vor Julian Barth in 16,33 und Kevin Aichholz in 16,73 Sekunden. Alle drei überzeugten im Kugelstoßen mit persönlichen Bestleistungen in der Reihenfolge: 1. Barth 12,41 m, 2. Aichholz 11,33 m, 3. Zellner 11,27 m. Barth beherrschte auch das Diskuswerfen mit 35,17 m. Zellner kam mit 33,50 m (bisher 32,42 m) auf Platz 4, Aichholz mit 32,98 m auf Rang 5.

Auch die weibliche Jugend A sorgte für eine gelungene Mehrkampf-DM-Generalprobe. Über 100 m Hürden belegten die drei LG-Athletinnen die ersten drei Plätze: 1. Alexandra Kitzenmaier 15,74, 2. Lea Saur 16,26, 3. Franziska Schurr 18,36 Sekunden. Auch im Kugelstoßen lag Kitzenmaier mit 9,30 m (zuvor 9,25 m) vor Schurr mit 8,67 m (seither 8,63 m) und Saur mit 8,25 m. Im Speerwerfen verfehlte Schurr mit 29,25 m (Zweite) ihre Bestmarke nur knapp. Hinter ihr steigerten sich Kitzenmaier um 79 cm auf 28,01 m und Saur um 1,20 m auf 25,66 m.

Parallel zu den Aktiven trug auch die B-Jugend ihre Süddeutschen Meisterschaften in Ohrdruf aus. Für die Teilnehmer der LG Staufen gab es im Thüringer Wald Silber für Weitspringerin Alexandra Kitzenmaier, dreimal Bronze und sieben weitere Endkampf-Platzierungen.

Sprint-Ass Martin Schönbach verbesserte schon im 100-m-Vorlauf seine Bestzeit um vier Hundertstel auf erstklassige 11,26 Sekunden. Im Finale hatte er mit böigem Gegenwind zu kämpfen und belegte in 11,36 Sekunden Rang 3. Einen Hausrekord stellte auch Sven Zellner über 110 m Hürden auf. Im Vorlauf rannte der Igginger mit feinen 14,74 Sekunden neun Hundertstel schneller als seither. Im Endlauf wiederholte er exakt diese Zeit und wurde Fünfter.

4x100-m-Staffel

Sehr eng ging es über 4 x 100 m zu. Der TSV Friedberg-Fauerbach siegte in 44,21 Sekunden vor dem LC Bingen in 44,30 und der LG Staufen (Aichholz, Schönbach, Zellner, Barth) in ausgezeichneten 44,39 Sekunden. Dass die seitherige LGS-Bestzeit von 44,75, aufgestellt bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin, so klar unterboten wurde, kostete Trainer Lutz Dombrowski einen Satz Eisbecher.

Kevin Aichholz überquerte mit dem Stab hoch die 3,90 m. Als er danach gleich auf 4,10 m erhöhen ließ, pokerte er zu hoch und scheiterte. Damit wurde der Lorcher Siebter. Eine glänzende Weitsprung-Serie legte Julian Barth hin. Der Böbinger verbesserte seine Saisonbestmarke von 6,43 m über 6,50 m und 6,62 m auf prächtige 6,73 m. Nur um einen Zentimeter wurde er von dem Völklinger Lars Degen auf den Bronzerang verwiesen. Es siegte der deutsche Vizemeister Yannick Roggatz (TV Heppenheim) mit 7,12 m.

Obwohl Kevin Aichholz vor dem Balken zu viel verschenkte, steigerte er sich im Dreisprung um fünf Zentimeter auf 12,17 m und wurde Zehnter. Pech hatten die beiden LG-Speerwerfer. Im dritten Durchgang zerbrach der LG-eigene Speer nach dem Wurf von Jonathan Seidel bei der Landung, und man musste mit geliehenen Geräten weiter werfen. Das ging bei dem Alfdorfer mit 56,33 m (Platz 6) noch relativ gut. Der baden-württembergische Meister und Mitfavorit Patrick Hess kam jedoch über 65,81 m und Platz 4 nicht hinaus, was dem Wißgoldinger sichtlich zu schaffen machte.

Bei der weiblichen Jugend B gewann Alexandra Kitzenmaier ihren 200-m-Vorlauf in guten 25,95 Sekunden. Im Endlauf kam die baden-württembergische Hallenmeisterin bei 1,3 m/s Gegenwind auf der ungeliebten Außenbahn nach 26,82 Sekunden als Sechste ins Ziel. Über 100 m Hürden steigerte sie sich im Vorlauf von 15,06 Sekunden auf famose 14,88 Sekunden. Als entgegen der vorherigen Ankündigung dann urplötzlich doch ein B-Endlauf angesetzt wurde, kam sie hier ohne richtiges Aufwärmen in 15,46 auf Platz 6.

Alexandra Kitzenmaier

Einen glänzenden Eindruck hinterließ die Waldstetterin im Weitsprung. Hinter Geza Kratzsch (TSV Friedberg-Fauerbach), die mit 5,77 m gewann, wurde sie mit den im letzten Durchgang erzielten 5,65 m Vizemeisterin!

Dass Maike Wolf unter den siebzehn Dreispringerinnen den Endkampf erreichte, war schon ein großer Erfolg. Obwohl sie nie den Fuß aufs Brett bekam und bei ihrem besten Sprung 2,0 m/s Gegenwind blies, verbesserte sich die Bettringerin um 16 cm auf 10,80 m und wurde damit Siebte. Hammerwerferin Saskia Rösiger sah beim Einwerfen noch hervorragend aus. Als es dann galt, ließ sie sich jedoch zu sehr unter Druck setzen, fabrizierte vier ungültige Versuche und musste sich mit 41,58 m und Platz 5 zufrieden geben.

Mitten im Thüringer Wald, in dem 6000-Einwohner-Städtchen Ohrdruf, fanden die Süddeutschen Meisterschaften der Aktiven statt. Mit Silber für Weitspringer Stefan Köpf, Bronze für Hammerwerfer Alexander Ziegler und fünf weiteren Endkampf-Platzierungen kehrte das achtköpfige Team der LG Staufen nach Gmünd zurück.

Stefan Köpf

Sehr viel Mühe gaben sich die Ausrichter im Stadion „Am Goldberg“. Nur als Vorbelastung für den Weitsprung nutzte Stefan Köpf den 100-m-Lauf. Als Vorlaufdritter in 10,96 Sekunden erreichte er überraschend den Endlauf. Hier kam der Kreismeister bei böigen Winden nicht über 11,08 Sekunden und Platz 7 hinaus. Gleich im ersten Weitsprungversuch setzte sich der Vizemeister des Vorjahres mit 7,41 m an die Spitze. Erst im fünften Durchgang wurde er von Sven Titz (TV Gengenbach) mit 7,48 m abgelöst. Köpf versuchte mit seinem letzten Sprung noch zu kontern. Es gelang ihm auch ein hervorragender Sprung, den der Kampfrichter jedoch nach langem Zögern um Millimeter übertreten sah. Wichtig war, dass sich der Igginger nach mehreren kleineren Verletzungen wieder beschwerdefrei fühlte.

Glänzend in Szene setzen konnte sich Nils Wacker. Bereits im zweiten Versuch gelang es ihm, mit 7,02 m seine persönliche Bestleistung zu egalisieren. Im vierten Durchgang konnte er diese sogar auf 7,06 m verbessern und wurde mit diesem ausgezeichneten Ergebnis Vierter.. Mehr und mehr stabilisiert der Herliköfer jetzt seine 7-Meter-Weiten. Mit 13.88 m (Sechster) setzte dagegen Matthias Barth seine Dreisprünge buchstäblich in den Sand. Zur Zeit kann der Bettringer seine Trainingsleistungen einfach nicht umsetzen.

In der 4 x 100-m-Staffel musste eine Umbesetzung vorgenommen werden. Nach Wacker, Köpf und Barth wurde als Schlussläufer der A-Jugendliche Markus Kuntner eingesetzt, der nach guten Wechseln natürlich die starke Konkurrenz nicht halten konnte. Dennoch blieb das LG-Quartett mit 42,96 noch unter 43 Sekunden und wurde Fünfter. Nach massiven Trainingsausfällen wegen seiner Achillessehne erzielte Tilman Utz über 800 Meter mit erstaunlichen 1:54,45 immerhin Rang 9.

Alexander Ziegler fehlte im Hammerwerfen die Lockerheit, die er im Training zeigt, um einen Ausreißer nach oben zu erzielen. So wurde der baden-württembergische Meister wie im Vorjahr Dritter, wobei er allerdings mit 68,88 m fast viereinhalb Meter weiter warf als 2007.

In der Frauenklasse trat die A-Jugendliche Lea Saur über 400 m Hürden an. Mit blutigen Knien erreichte sie das Ziel, nachdem sie an acht von zehn Hürden mit dem Nachziehbein hängen geblieben war. Mit 64,78 Sekunden (Rang 9) konnte sie ihr Potenzial nur andeuten. Diskuswerferin Kerstin Brunner, die als Lehrerin und LG-Trainerin nur noch nebenher zum Spaß ein wenig trainiert, zeigte, dass sie von ihrem früheren Können kaum etwas verloren hat. Die ehemalige baden-württembergische Meisterin kam nicht weniger als fünfmal über die 40-m-Linie und landete mit hervorragenden 42,54 m auf einem nie erwarteten sechsten Platz.

Einer wird am Montag um 14.10 Uhr besonders aufmerksam das olympische Weitsprung-Finale der Männer in Peking am Fernseher verfolgen: Lutz Dombrowski, hauptamtlicher Trainer bei der LG Staufen, holte sich vor 28 Jahren in Moskau die Goldmedaille in dieser Disziplin.

Leichtathletik-Experte Gustav Schwenk machte dieser Tage auf eine Besonderheit aufmerksam. Die Weitspringer aus den USA halten einen für alle olympischen Sportarten geltenden stolzen Rekord: Sie stellten 22 von 26 Siegern bei den seit 1896 stattfindenden Olympischen Spielen der Neuzeit.

Darunter waren mit Bob Beamon der Mann, dessen 8,90-Meter-Flug bei den Spielen in Mexico City als „Sprung des Jahrhunderts“ gefeiert wurde, und Carl Lewis als der einzige viermalige Goldmedaillengewinner in einem Sprungwettbewerb. Nur dem Schweden William Pettersson (1920), dem heutigen britischen Verbandspräsidenten Lynn Davies (1964), dem gebürtigen Chemnitzer Lutz Dombrowski (1980 in Abwesenheit der USA-Sportler mit dem heute noch geltenden deutschen Rekord von 8,54 m) und dem Kubaner Ivan Pedroso (2000) gelang es, den US-Springern „ein Schnippchen zu schlagen“.

Gut möglich, dass in Peking ein fünfter Nicht-US-Sportler in den erlauchten Kreis vorstößt. Favorit ist der Panamese Irving Saladino, der in diesem Jahr schon 8,73 m erzielt hat. Erst an fünfter Stelle der aktuellen Weltbestenliste taucht mit Trevell Quinley (8,36 m) der erste US-Athlet auf. Lutz Dombrowski kann jedenfalls gelassen verfolgen, wer in seine Fußstapfen tritt.