Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) präsentierte sich beim U 23-Länderkampf gegen Polen in Bestform. Mit stolzen 69,48 m, nur zehn Zentimeter unter seinem eigenen württembergischen Rekord, schlug er die gesamte Konkurrenz aus dem Felde.

Im Ostseestadion von Rostock herrschte trübes, regnerisches Wetter. Die Temperaturen stiegen nicht über zwanzig Grad. Der erste Wurf des baden-württembergischen Meisters ging auf 66,65 m hinaus. Schon im zweiten Durchgang aber passte alles. Mit 69,48 m erzielte der 20-Jährige eine Weite, an der sich die Gegner die Zähne ausbissen.

Nach vier Niederlagen in Folge ließ Ziegler zum ersten Mal in diesem Jahr auch den Leverkusener Sven Möhsner, der mit 68,88 m Zweiter wurde, hinter sich. Auf den Plätzen 3 und 4 landeten die Polen Michal Wiercioch (65,32 m) und Dominik Szewczyk (61,65 m). Unerwartet deutlich schlugen die deutschen U 23-Männer die Gäste mit 115,5 zu 82,5 Punkten.

Hoch erfreut nahm Trainer Fred Eberle die Leistung seines Schützlings zur Kenntnis: „Ich denke, wir sind damit in der europäischen U 23-Spitze angekommen. Das eröffnet auch gewisse Perspektiven im Hinblick auf die Europameisterschaften dieser Altersklasse 2009 in Kaunas. Allerdings verlangt der DLV für die Teilnahme an dieser Veranstaltung als Norm die 70 Meter. Wir haben also noch eine Aufgabe…“

In Schönau bei Mannheim fand ein weiterer DLV-Normwettkampf im Rahmen der Pokalserie um den Deutschlandpokal statt. Dabei gewann Sergej Litwinow (LG Eintracht Frankfurt) den Wettbewerb der Junioren U 23 mit überragenden 73,20 m vor Sven Möhsner (TSV Bayer Leverkusen) mit 67,98. Mit 67,52 m belegte der baden-württembergische Meister Alexander Ziegler (LG Staufen) den dritten Platz. Der Schützling von Fred Eberle wird am Samstag beim Länderkampf gegen Polen in Rostock eingesetzt.

Bei den württembergischen Rasenkraftsportmeisterschaften in Heidenheim stellte Alexander Ziegler zum dritten Mal innerhalb weniger Tage einen neuen württembergischen Rekord im Hammerwerfen auf. Mit 69,58 m verbesserte er seine erst vor neun Tagen aufgestellte Bestmarke um 37 cm und attackiert immer energischer die 70-m-Marke.

Dirk Rösiger brachte sich mit 53,18 m wieder einmal in Erinnerung. Raphael Krätschmer gelang endlich der ersehnte Wurf über die 50-m-Marke mit 50,50 m steigerte er sich um 51 cm. Die B-Jugendliche Saskia Rösiger kam mit 43,35 m bis auf anderthalb Meter an ihren ostwürttembergischen Rekord heran.

Mit Oldie Peter Esenwein ist weiterhin zu rechnen: Beim Europacup im französischen Annecy sorgte der 40-jährige Speerwerfer aus Holzhausen, der einmal in der Woche als WLV-Honorartrainer am Stützpunkt Schwäbisch Gmünd den Nachwuchs betreut, für einen der wenigen deutschen Siege.

Sicherlich kam ihm auch die Schwäche der Konkurrenz zugute. Mit 79,97 m hatte er diese fest im Griff. Am nächsten kamen ihm noch der Franzose Laurent Dorique mit 75,97 m und der Pole Igor Janik mit 75,65 m. Jedenfalls hat Peter Esenwein durch dieses Ergebnis noch fester die Hand am Olympiaticket. Hinter Großbritannien (112 Punkte), Polen (98) und Frankreich (96) belegten die DLV-Männer mit 95 Punkten Platz 4.

Wie im vergangenen Jahr triumphierten die A-Jugend-Mädchen der LG Staufen beim WLV-Pokalfinale im Nagolder Eugen-Breitling-Stadion. Allerdings teilten sie dieses Mal mit jeweils 35 Punkten den Sieg mit der Auswahl des Kreises Esslingen. Dritter wurde der Kreis Rottweil (22 P.) vor dem VfL Sindelfingen (17 P.).

Pokalmannschaft

Ein Erfolgserlebnis war gleich zu Beginn der 800-m-Sieg von Svenja Sickinger. Mit ausgezeichneten 2:15,96 Minuten blieb die Gmünderin erneut unter der DM-Norm von 2:17,20 Minuten und wehrte den Angriff der Rottweilerin Karina Manz (2:16,52) selbstbewusst ab. Den Speerwurf beherrschte Julia Meyer mit 38,60 m. Dass fünf Meter an ihrer Bestweite fehlten, war am Morgen nach ihrem Abi-Ball für jedermann nachvollziehbar. Maike Wolf (Vierte) kam mit 30,76 m wieder einmal über die 30-m-Marke.

Gleich im ersten Versuch sorgte Weitspringerin Alexandra Kitzenmaier für klare Verhältnisse. Mit 5,45 m siegte die baden-württembergische B-Jugendmeisterin. Regionalmeisterin Laura Geyer wurde mit 5,24 m Zweite. Über 100 m liefen auf den Rängen 4 und 5 Vanessa Lehnert und Franziska Schurr 13,26 und 13,49 Sekunden. Kugelstoßerin Cassandra Lüder (Zweite) zerriss es fast vor Freude, als sie im fünften Durchgang endlich ihr Saisonziel erreichte: Mit 12,31 m (bisher 12,14 m) erfüllte sie die Norm von 12,20 m für die deutschen Jugendmeisterschaften im Berliner Olympiastadion. Als Fünfte kam Siebenkämpferin Laura Geyer mit 10,08 m bis auf sieben Zentimeter an ihre Bestmarke heran.

Über 100 m Hürden verbesserte sich Alexandra Kitzenmaier um zwei Hundertstel auf 15,34 Sekunden und wurde Vierte. Nur weil die Esslingerin Muriel Wandel im Hochsprung die 1,59 m bereits im zweiten Versuch schaffte, Lea Saur diese Höhe jedoch erst beim dritten Anlauf überwand, wurde die LG-Vertreterin auf Platz 2 verwiesen. Maike Wolf endete mit 1,45 m auf Rang 7.

Eine starke Leistung zeigte Alexandra Kitzenmaier dann auf der 200-m-Strecke. Mit glänzenden 25,41 Minuten dominierte sie die Konkurrenz und sicherte sich auch in dieser Disziplin die Fahrkarte nach Berlin, für die 25,70 Sekunden notwendig waren. Lea Saur scheint endgültig zu ihrer Lieblingsstrecke gefunden zu haben. Bei ihrem 400-m-Sieg zerbröselte sie mit 59,77 Sekunden geradezu ihre alte Bestzeit von 62,19. Isabell Blumenstock steuerte als Sechste 66,27 Sekunden bei.

Für ansprechende Weiten sorgten die Diskuswerferinnen Annika Seidel (Vierte mit 29,22 m), Julia Meyer (Fünfte mit 27,06 m) und Laura Geyer (Siebte mit 25,49 m). Zwar konnte die Esslinger 4 x 100-m-Staffel (49,47) nicht gehalten werden, aber als Zweite unterbot LG Staufen I (Schurr, Saur, Kitzenmaier, Lehnert) mit 49,64 Sekunden ebenfalls die Berlin-Norm (50,20). LG Staufen II (Sickinger, Geyer, Blumenstock, Wolf) liefen in 51,96 Sekunden als Vierte ins Ziel.

Ein winziges Pünktchen fehlte am Ende der Männermannschaft der LG Staufen beim württembergischen Pokalfinale in Nagold zum Gesamtsieg. Mit 27 Punkten unterlagen die Rot-Weißen mit dem minimalsten Abstand dem VfL Sindelfingen (28 P.). Dritter wurde die Auswahl des Kreises Göppingen (25 P.).

Pokalmannschaft

Die Veranstaltung im Eugen-Breitling-Stadion begann mit dem 800-m-Lauf. Tilman Utz, mit dem Nachtzug aus Wien angereist, zeigte ein beherztes Rennen und rang auf der Zielgeraden den favorisierten Sindelfinger Bastian Franz (1:58,43) in ansprechenden 1:57,31 nieder. Mit glänzenden 11,10 Sekunden verfehlte Matthias Barth über 100 Meter seine persönliche Bestzeit lediglich um eine Hundertstelsekunde und wurde Dritter. Ein Nils Wacker (Fünfter) in Hochform steigerte sich von 11,71 gleich auf 11,44 Sekunden!

Kämpferische Qualitäten zeigte im Kugelstoßen Benedikt Englert. Der Achte der deutschen Juniorenmeisterschaften kam leicht angeschlagen aus St. Gallen und wurde dennoch Zweiter mit 14,26 m. Über 110 m Hürden nahm der baden-württembergische A-Jugend-Vizemeister Andreas Treß zum ersten Mal die ganz hohen Hürden in Angriff. In einem großartigen Sololauf (Teamchef Lutz Dombrowski: „Ein Gedicht!“) gewann er in prächtigen 14,97 Sekunden und unterbot damit spielend die Norm (15,60) für die deutschen Juniorenmeisterschaften U 23. Tobias Bühner wurde in 17,08 Sekunden gestoppt.

Trotz einer leichten Trainingsverletzung blieb Peter Schuhmacher (Dritter) über 1500 m mit 4:23,89 Minuten nur knapp über seiner Bestzeit. Einen weiteren nachhaltigen Eindruck hinterließ Andreas Treß als 200-m-Sieger in glänzenden 22,26 Sekunden. Der Zehnkämpfer konnte damit sowohl seinen Hausrekord (22,64) als auch die DM-Normen der A-Jugend (22,50) und der Junioren (22,30) unterbieten.

Mit drei Einsätzen wurde Ex-Zehnkämpfer Tobias Eberhardt zu einer wertvollen Stütze der Mannschaft. Im Stabhochsprung holte er sich mit 4,20 m, nur zehn Zentimeter unter der Bestleistung, den zweiten Platz. Mit dem 800-m-Lauf in den Knochen wurde Tilman Utz im 400-m-Lauf Dritter in 49,99 Sekunden. Als Fünfter lief der A-Jugendliche Markus Kuntner 53,67 Sekunden.

Den Weitsprung beherrschte Matthias Barth mit 6,89 m. Fast übermotiviert wirkte Nils Wacker nach seinem furiosen 100-m-Sprint. Mit 6,65 m landete er auf Platz 3. Nach halbjähriger Verletzungspause kam Steffen Hauser im 5000-m-Rennen nach 18:14,76 Minuten auf Platz 3 vor dem A-Jugendlichen Nils Hohenstein, der in 18:39,45 Minuten auf dieser Strecke seine Premiere feierte.

Im Hochsprung blieben alle drei LG-Starter nur knapp unter ihren Bestleistungen: 2. Tobias Eberhardt 1,90 m, 3. Tobias Kerker 1,80 m und Jörg Eisele 1,80 m. Erstmals benutzte A-Jugend-Regionalmeister Andreas Buchner den schweren Männerdiskus. Mit 38,95 m warf er als Dritter weiter als die wesentlich erfahreneren Benedikt Englert (37,53 m) und Tobias Bühner (36,41 m). Im Speerwerfen steigerten sich Tobias Eberhardt (Dritter) um 98 cm auf 55,63 m und Patrick Kerker (Vierter) um 57 cm auf 45,76 m.

Das abschließende 4 x 100-m-Rennen gewann die erste Staffel der LG Staufen (Wacker, Köpf, Barth, Treß) souverän in exzellenten 42,06 Sekunden und schaffte damit die Norm 42,20) für de deutschen Meisterschaften in Nürnberg. Dem Vereinsrekord kam sie bis auf eine Zehntelsekunde nahe. Obwohl die Sindelfinger (43,68) deutlich auf Platz 2 verwiesen wurden, konnte deren Gesamtsieg nicht mehr verhindert werden. Die zweite LG-Staffel (Tobias Kerker, Patrick Kerker, Jochen Michl, Markus Kuntner) lief als Dritte noch ordentliche 45,98 Sekunden.