Zentimeterweise nähert sich Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) der 70-m-Marke. Am Freitagabend warf der 20-Jährige im Heidenheimer Albstadion mit 69,21 m einen neuen württembergischen Rekord.
Als Gast nahm der Schützling von Fred Eberle an den Heidenheimer Kreismeisterschaften teil. Schon im ersten Durchgang donnerte er das 7,25-kg-Gerät auf 68,36 m hinaus. Im zweiten Versuch glückte dem Dritten der deutschen Juniorenmeisterschaften dann die neue Rekordweite von 69,21 m. Erst vor fünf Tagen hatte er in Schönebeck mit 69,17 m die 23 Jahre alte württembergische Bestleistung gelöscht.

An den Internationalen Deutschen Hochschulmeisterschaften in Tübingen nahmen auch zwei Athleten der LG Staufen – diesmal im Trikot ihrer Unis – teil. Dabei kam Benedikt Englert (Hochschule St. Gallen) zu einem unerwarteten Erfolg. Mit guten 14,08 m holte sich der Kreismeister die Bronzemedaille im Kugelstoßen.
Zudem belegte der Waldstetter mit unerwarteten 39,98 m im Diskuswerfen den fünften Platz.

Weitspringer Nils Wacker (Uni Stuttgart) knüpfte an seine zuletzt gezeigten guten Leistungen an. Mit ausgezeichneten 6,99 m verfehlte der Herliköfer seine persönliche Bestleistung nur um drei Zentimeter und wurde Vierter.

Für die PH Schwäbisch Gmünd startete der Sprinter Patrick Sihler (ansonsten LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg). Mit 11,21 Sekunden schied der Eislinger allerdings als Dritter des 100-m-Zwischenlaufes aus. Sein Kommilitone Malte Endres überraschte als Dritter des 800-m-Finales in 1:52,63.

Einziger Vertreter der LG Staufen bei den baden-württembergischen Meisterschaften im Internationalen Fünfkampf war Tobias Bühner. Der Regionalmeister im Zehnkampf steigerte sich dabei in der selten ausgetragenen Disziplin um 133 auf 2746 Punkte und wurde Sechster.

Im Heidenheimer Albstadion sprang der 26-Jährige 5,68 m weit und warf den Speer 35,02 m. Die 200 Meter lief er in 24,59 Sekunden. Mit starken 40,39 m lieferte er die zweitbeste Diskusweite der gesamten Konkurrenz ab. Über die abschließenden 1500 m quälte er sich in 5:02,72 Minuten.

4x400 m Staffel

Völlig überfordert schienen die Organisatoren des 27. Staffeltages in Nufringen, als rund 600 Teilnehmer im Waldstadion erschienen. Als dann endlich nach zweistündiger Verspätung der Startschuss für die 4 x 400 m der weiblichen Jugend A fiel, wurden die Läuferinnen nach hundert Metern gestoppt, weil man merkte, dass die elektronische Zeitmessung nicht in Betrieb war!

Das alles aber schien die Mädchen der LG Staufen nicht zu irritieren. Einen Tag nach ihrem anstrengenden 3000-m-Rennen bei der DJMM nahm Isabell Blumenstock die erste Teilstrecke in Angriff. Danach machte sich Svenja Sickinger auf den Weg. Ihr folgten Alexandra Kitzenmaier und Lea Saur. Alle verausgabten sich bis zur Erschöpfung.

Am Ende blieben die Uhren bei prächtigen 4:02,08 Minuten stehen. Damit war das Ziel erreicht, die Norm für die deutschen Jugendstaffelmeisterschaften (4:10,20) klar unterboten. Diese Titelkämpfe werden im Rahmen der deutschen Einzel-Meisterschaften der Aktiven am 5. und 6. Juli in Nürnberg ausgetragen.

Bereits zum dritten Mal in Folge wurde die männliche Jugend A der LG Staufen württembergischer Vizemannschaftsmeister. Bei den Landesmeisterschaften in Balingen landete die weibliche Jugend A der Rot-Weißen an vierter Stelle.

Mannschaftsphoto

Das kühle und regnerische Wetter im Au-Stadion vereitelte die Hoffnungen mancher Athleten auf Normerfüllungen. Dass der Verband seit Jahresbeginn es den Vereinen ermöglicht, sich gezielt für Mannschaftswettbewerbe zu Startgemeinschaften zusammenzuschließen, ohne eine LG bilden zu müssen, stieß vielen sauer auf. Denn ausgerechnet in Balingen gewann erstmals mit der StG Metzingen/Eltingen ein solches Konstrukt die MJA-Wertung mit 15 611 Punkten. Trainer Lutz Dombrowski sprach sogar von Wettbewerbsverzerrung: „Der gefühlte Sieger sind eigentlich wir!“
Mit 15 018 Punkten wurde die LG Staufen zum dritten Mal hintereinander Vizemeister, wobei seit fünf Jahren keine so hohe Punktzahl mehr erreicht werden konnte. Besondere Genugtuung herrschte natürlich wieder darüber, dass man Dauerkonkurrent LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg (14 999 P.) auf den dritten Platz verweisen konnte. Die LG Neckar-Enz (14 457) und der TSV Crailsheim (13 106) vervollständigten das Feld.

Bis auf eine Hundertstelsekunde kam Andreas Treß bei den 11,27 Sekunden über 100 Meter an seine Bestzeit heran. Martin Schönbach steigerte sich um vier Hundertstel auf 11,37. Jetzt fehlen ihm nur noch sieben Hundertstel zur Norm für die deutschen B-Jugend-Meisterschaften. Sogar um elf Hundertstel verbesserte sich Sven Zellner auf 11,68. Nur als Vorbelastung für die 400 Meter lief Markus Kuntner 12,16. Hier überzeugte er mit 53,41 Sekunden, während Andreas Treß, auf der ungünstigen Bahn 1 ausgelost, auf den letzten Metern ziemlich platt war und in 53,67 unter Wert gestoppt wurde.
Christian Wengert blieb auf der 1000-m-Strecke mit 2:51,85 Minuten fast fünf Sekunden unter seiner Bestzeit. Sein Zwillingsbruder Alexander begab sich zum ersten Mal auf diese Distanz. Obwohl er schon nach hundert Metern mit dem Fuß umknickte, hielt er tapfer durch und lief mit 2:52,36 Minuten noch eine sehr ansehnliche Zeit. Auf die 3000 m musste Peter Schuhmacher umsteigen. Trotz fehlender Lauferfahrung und strömendem Regen kam er schon nach 10:15,03 Minuten ins Ziel. Nils Hohenstein steigerte sich um sechs Sekunden auf 10:18,53 Minuten.

Einen sehr guten Eindruck hinterließ der baden-württembergische Zehnkampfmeister Andreas Treß über 110 m Hürden. Mit 14,84 Sekunden unterbot er spielend, wenn auch mit blutigem Knöchel nach zweimaligem Touchieren von Hürden, die DM-Norm von 15,30 Sekunden. An diese Zeit kam niemand heran. Tobias Kerker verbesserte sich von 15,99 auf beachtliche 15,74 Sekunden. Dicht an seine Bestleistung heran kam der Mutlanger im Hochsprung mit 1,84 m. Auch Jörg Eisele mit 1,78 m und der nach langer Leidenszeit wieder angriffslustige B-Jugendliche Julian Barth (1,75 m) überzeugten.
Im Stabhochsprung überquerte Kevin Aichholz 3,90 m, Patrick Kerker 3,60 m. Trotz Problemen mit dem Balken sprang Jörg Eisele 6,44 m weit. Julian Barth qualifizierte sich mit großartigen 6,43 m auf Anhieb sogar für die baden-württembergischen A-Jugend-Meisterschaften, während Patrick Kerker mit 6,17 m nur drei Zentimeter von seinem Hausrekord entfernt war.

Im Kugelstoßen mussten drei B-Jugendliche mit dem 6-kg-Gerät antreten. Patrick Hess verbesserte sich von 12,47 m auf erstaunliche 13,20 m. Jonathan Seidel und Kevin Aichholz debütierten mit 11,45 m bzw. 9,75 m. Im nassen Diskusring scheiterte Andreas Buchner mit 43,56 m wieder nur knapp an der DM-Norm von 45 Metern. Tobias Kerker übertraf mit 38,12 m seine Bestmarke um 51 cm. Julian Barth testete sich mit 28,90 m. Patrick Hess, der baden-württembergische B-Jugendmeister im Speerwerfen, gewann seine Spezialdisziplin. Auch den 800-g-Speer brachte er mit 61,18 m klar über die DM-Norm von 56 Metern hinaus. Jonathan Seidel erzielte 49,69 m, Patrick Kerker 43,81 m.

Beide 4 x 100-m-Staffeln kamen am Schluss in die Nähe der „DM-Quali“ von 45,00 Sekunden. Ein reines B-Jugend-Quartett (Aichholz, Schönbach, Zellner, Barth) lief 45,08 Sekunden, die A-Jugendlichen T. Kerker, P. Kerker, Kuntner und Eisele kamen nach 45,46 Sekunden ins Ziel.
Bei der weiblichen Jugend A gewann Seriensieger LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg mit 11 154 Punkten vor der LG Neckar-Enz (10 658), dem SSV Ulm 1846 (10 608), der LG Staufen, die verletzungsbedingt auf Christine Trompisch und Vanessa Lehnert verzichten musste (10 390), und der LAV Asics Tübingen (9136).

Die 100 Meter lief Alexandra Kitzenmaier in 12,70, Lea Saur in 13,33 Sekunden. Auf der 800-m-Strecke zeigte Svenja Sickinger mit 2:18,42 Minuten wieder ein grandioses Rennen. Dass sich Lea Saur um mehr als vier Sekunden auf 2:24,11 Minuten verbessern würde, hätte Lutz Dombrowski nicht für möglich gehalten. Da der LG zur Zeit Langstrecklerinnen fehlen, opferten sich Franziska Schurr (sehr respektable 12:46,26) und Isabell Blumenstock (14:10,58) für die 3000-m-Distanz.

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Zufrieden durften die 100-m-Hürdenläuferinnen Alexandra Kitzenmaier (15,38) und Laura Geyer (15,72) sein. Weniger gut klappte es dagegen bei den Hochspringerinnen Maike Wolf (1,46 m) und Laura Geyer (1,43 m). Trotz Schmerzen an der Plantarsehne war Alexandra Kitzenmaier im Weitsprung mit 5,43 m nicht zu schlagen. Siebenkämpferin Laura Geyer steuerte 5,33 m bei.

Regionalmeisterin Cassandra Lüder stieß die Kugel 11,01 m, Annika Seidel 9,38 m. Die Neu-Waldstetterin schleuderte außerdem den Diskus 28,95 m. Julia Meyer kam auf 27,12 m, Cassandra Lüder auf 20,66 m. Den Speer warfen Julia Meyer 36,13 m, Franziska Schurr 29,21 m und Maike Wolf 27,96 m. Ordentliche 50,59 Sekunden lief die 4 x 100-m-Staffel (Sickinger, Saur, Kitzenmaier, Wolf).

Bei der Olympia-Ausscheidung der Weitspringer in Bad Langensalza belegte Stefan Köpf (LG Staufen) im B-Feld einen ehrenvollen siebten Platz mit 7,54 m, nur zehn Zentimeter unter seiner persönlichen Bestleistung.

Der süddeutsche Vizemeister wurde, nachdem sein Trainer Lutz Dombrowski bei den württembergischen Jugendmannschaftsmeisterschaften unabkömmlich war, übrigens vom derzeit verletzten deutschen Meister Christian Reif (Ludwigshafen) gecoacht. Er begann mit 7,50 m und verbesserte sich im zweiten Versuch auf 7,54 m. Im fünften Durchgang knickte der 23-jährige Igginger unglücklicherweise mit dem Fuß um und musste den Wettkampf abbrechen. Die Computertomographie ergab dann zum Glück nur eine Knöchelreizung.

Stefan Köpf wurde mit seiner Leistung hinter dem Australier Chris Noffke (7,71 m) und dem Leverkusener Schariar Bigdeli (7,58 m) Siebter. Es wäre dem Lehramtsstudenten zu gönnen, dass er am kommenden Wochenende bei den baden-württembergischen Meisterschaften wieder antreten kann.