Eine neue persönliche Bestzeit über 1500 Meter lief Svenja Sickinger (LG Staufen), die sich auf diese Weise für die Einladung zum 50. Internationalen Pfingstsportfest in Rehlingen bedankte.
Schon früh zeichnete sich beim 1500-m-Rennen der Frauen eine Art Drei-Klassen-Gesellschaft ab. Vorne kämpfte ein Duo um den Sieg. Nach einem spannenden Finish hatte die Kenianerin Perine Nengampi in 4:14,05 Minuten die Nase vorn. Die deutsche Hallenmeisterin und Lokalmatadorin Annett Horna wurde mit 4:14,34 Minuten Zweite.
Den Kampf um Platz 3 entschied mit Alice Nawowana in 4:23,92 Minuten eine weitere Kenianerin für sich. Hinter der Afrikanerin aber schlug sich Svenja Sickinger hervorragend. Als Vierte drückte die Bettringerin ihren Hausrekord von 4:29,22 auf glänzende 4:25,89 Minuten. Damit hat sich für die süddeutsche Vizemeisterin die Reise ins Saarland auf jeden Fall gelohnt. Die DM-Norm (4:32,50) hat sie somit ein weiteres Mal erfüllt.
Offensichtlich zahlt sich der Trainingsaufenthalt in den USA mit der deutschen Nationalmannschaft immer mehr aus. Deutlich hinter sich ließ sie auf Platz 5 Vera Coutellier (ASV Köln) mit 4:39,94 Minuten. Sechste wurde die Französin Vanessa Ouar in 4:45,77 Minuten.
Es wäre so schön gewesen: Nie wäre die Chance für Hürdensprinter Sven Zellner (LG Staufen) größer gewesen, einen deutschen Meistertitel zu gewinnen als am kommenden Wochenende. Aber eine in Texas erlittene Verletzung kostet den 21-Jährigen die Teilnahme an den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Wesel.
Der Reihe nach: Schon im Frühjahr hatte sich die blendende Form von Sven Zellner gezeigt. Bei einem 110-m-Hürden-Rennen an seinem Studienort El Paso lief er bereits am 12. April mit 14,09 Sekunden persönliche Bestzeit und Vereinsrekord für die LG Staufen. Die Saisonplanung war danach ganz auf die Starts bei den Juniorenmeisterschaften U23 in Wesel und bei den Aktiven-Meisterschaften in Ulm ausgerichtet, wo der Endlauf das Ziel gewesen wäre.
Am 17. Mai aber passierte im Vorlauf eines Meetings in Houston das Malheur: Ein Schmerz durchzuckte ihn beim Überqueren einer Hürde. Zunächst hoffte der Igginger, dass es sich „nur“ um eine Zerrung handeln könnte. Aber die MRT-Untersuchung ergab eine deprimierende Diagnose: Ein Muskelfaserbündel im Beuger des Schwungbeins war halb gerissen.
Nach der Rückkehr nach Deutschland bestätigten nun weitere ärztliche Untersuchungen diesen Befund. Die bittere Erkenntnis des baden-württembergischen Meisters: „Jetzt falle ich für sechs Wochen aus und werde in physiologische Behandlung gehen, um den Muskel richtig heilen zu lassen. Es ist wirklich frustrierend; denn ich bin mir sicher, dass ich meine derzeitige Bestleistung hätte verbessern können. Aber das muss ich jetzt wohl abhaken und mich auf die nächste Saison vorbereiten.“
Dabei wäre in Wesel wirklich alles angerichtet gewesen. Mit seinen 14,09 Sekunden wies Sven Zellner die weitaus beste Zeit aller gemeldeten achtzehn Konkurrenten in dieser Saison auf. Bei normalem Verlauf wäre ihm der Meistertitel wohl auf dem Silbertablett präsentiert worden. Aber es hat nicht sollen sein.
Wenigstens läuft es an der Uni in El Paso für den Maschinenbau-Studenten bestens. Mit ausgezeichneten Noten geht es nach seiner Rückkehr Ende August ins vierte Semester. In zwei Jahren hofft er, das Studium abgeschlossen zu haben. Aber am Sonntag um 13.50 Uhr, wenn der Starter in Wesel zum Finale über 110 m Hürden aufruft, wird Sven Zellner das Herz bluten…
Als Vorbereitung auf die anstehenden Landesmeisterschaften im Mehrkampf nahmen einige Athleten der LG Staufen an den 14. Heidelberger Qualifikationstagen teil. Im Fokus standen dabei die Sprung- und Wurfdisziplinen.
In de Männerklasse belegte Hallenregionalmeister Robin Breymaier im Weitsprung mit ordentlichen 6,93 m den fünften Platz. Bei der männlichen Jugend U20 verbesserte sich Peter Böhm im Hochsprung auf 1,76 m, im Weitsprung auf 6,20 m und im Kugelstoßen auf 9,43 m. Tim Seidel lieferte in diesen Disziplinen 1,68 m, 5,40 m und 8,31 m ab.
Rebecca Konold, die württembergische Hallenmeisterin im Fünfkampf, testete sich in gleich vier Disziplinen. Im Hochsprung überquerte sie 1,60 m, beim Weitsprung wurden 5,30 m gemessen. Die Kugel stieß sie auf 11,06 m, den Speer schleuderte sie 32,08 m weit.
Bei der Jugend U20 gewann Tina Brenner das Kugelstoßen mit 10,03 m, womit sie ihren Hausrekord nur um sechs Zentimeter verfehlte. Mit dem Speer erzielte sie 27,05 m. Celine Ströhle sprang 1,44 m hoch, Katharina Helm 4,78 m weit. Immer noch nicht beschwerdefrei schaffte Hochspringerin Lena Jockel in U18 als Zweite unter diesen Umständen beachtliche 1,60 m.
Mit ausgezeichneten 75,40 m belegte Alexander Ziegler (LG Staufen) beim 12. Internationalen Sparkassen-Hammerwurf-Meeting in Fränkisch-Crumbach, den dritten Platz in einer starken Konkurrenz, bei der nur der deutsche Meister Markus Esser fehlte.
Erwartungsgemäß holte sich der Russe Sergej Litvinov mit 78,21 m den Sieg vor Pavel Bereisha (Weißrussland) mit 76,69 m. Alex Ziegler warf nach einem ersten ungültigen Versuch zunächst 73,87 m, ehe er im dritten Durchgang großartige 75,40 m erzielte, nur 38 Zentimeter unter seinem württembergischen Rekord. Im Endkampf konnte sich der 26-jährige deutsche Hochschulmeister nicht mehr steigern.
Klar auf die nächsten Plätze verwies er jedoch Mark Dry (Großbritannien) mit 71,96 m, Sven Möhsner (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 70,83 m und Garland Porter (LG Eintracht Frankfurt) mit 70,12 m.
Das traditionelle Brixia Meeting in der Raiffeisen-Arena in Brixen hatte auch in seiner 32. Auflage einiges an Höchstleistungen zu bieten. Hochsommerliche Temperaturen um 35 Grad verlangten den Athleten so einiges ab. 21 Regionalteams aus Italien (erstmals auch Sizilien und Sardinien), Deutschland, der Schweiz und Slowenien sorgten für ein Sportfest der Extraklasse. Die besten U18-Athleten Italiens waren praktisch alle am Start, da heuer das Brixia-Meeting der letzte Test vor der U18-Italienmeisterschaft in Rieti vom 20. bis 22. Juni war.
Durch einen Sieg sowohl in der Herren- als auch in der Damenwertung war am Ende der Mannschaft aus Baden-Württemberg der begehrte Pokal nicht zu nehmen. Die deutschen Athleten siegten klar vor den Teams aus Bayern und Venetien, welches 2013 noch das höchste Treppchen des Podiums erreichen konnte.
Einzige Teilnehmerin der LG Staufen in der Siegermannschaft war Leonie Riek. Die frischgebackene baden-württembergische Meisterin über 400 m Hürden hatte sich wenige Tage zuvor beim Handballspiel den Fuß übertreten, was sie doch zumindest psychisch behinderte: „Ich habe mich nicht getraut, voll durchzulaufen. Die Verletzung hat sich halt im Hinterkopf festgesetzt.“ So blieb sie in ihrem erst zweiten Rennen auf dieser Strecke mit 65,46 Sekunden um zwei Sekunden über ihrer Bestzeit, was Platz 9 unter den insgesamt 18 Läuferinnen bedeutete.
Dennoch war ihre Länderkampf-Premiere für die Böbingerin in Diensten des TV Bargau ein unvergessliches Erlebnis: „Erst mussten wir bei drückender morgendlicher Hitze zwanzig Minuten im Call-Room auf unseren Aufruf warten. Dann gab es um 10 Uhr bei weit über dreißig Grad völlig ungewohnte italienische Startkommandos. Mein Lauf war nach der vorausgegangenen Verletzung nicht völlig rund. Hinzu kommt, dass die 400 Meter Hürden für mich praktisch eine neue Disziplin sind, nachdem ich seither eigentlich nur Mehrkampf trainiert habe. Aber mal sehen, vielleicht spezialisiere ich mich nächstes Jahr auf die Stadionrunde!“
Und dann vergisst Leonie Riek nicht Günter Mayer, den Vorsitzenden ihrer LG Staufen: „Wir baden-württembergischen Athleten haben uns gesagt, dass wir unserem Delegationsleiter zu seinem Abschied unbedingt einen Sieg schenken wollen. Dass uns dies so überzeugend gelungen ist, darauf sind wir stolz!“
Lächerliche drei Zentimeter fehlten Emma Brandstetter (LG Staufen) in einer grandiosen Serie, um bei den Hammerwurf-Regionalmeisterschaften in Dischingen einen neuen ostwürttembergischen Rekord in der Klasse W 13 aufzustellen.
Im Vorjahr hatte die Bargauerin mit 26,35 m gewonnen. Inzwischen verbesserte sie sich auf 30,98 m. Gleich im ersten Versuch einer grandiosen Serie steigerte sich der Schützling von Dirk Rösiger aber auf 31,40 m. Das sollte jedoch nur ein Appetitanreger sein. Denn nun folgten gleich 37,76 m und 38,48 m. Den Endkampf eröffnete Emma mit einem ungültigen Versuch. Danach donnerte sie die 2-kg-Kugel mit dem Draht auf 39,96 m und schließlich auf kaum glaubliche 40,26 m hinaus.
Damit hatte sie nicht weniger als 19 Meter Vorsprung auf die Konkurrenz! Nur drei Zentimeter fehlten ihr, um den neun Jahre alten Regionalrekord von Saskia Rösiger (LG Staufen) zu übertreffen. Seit deren 40,28 m aus dem Jahre 2005 hat keine gleichaltrige Württembergerin weiter geworfen!
In der Klasse U18 verbesserte Denise Welik ihre Bestleistung mit dem 3-kg-Gerät von 27,87 m auf 31,18 m. Seinen ersten Hammerwurf-Start absolvierte Samuel Fraidel in M 13 mit 14,33 m. Bei den Senioren M 65 warf Altmeister Werner Kiener 26,37 m.
Im Jahre 2007 hatte Alexander Ziegler den Männer-Wettbewerb erstmals mit 62,31 m gewonnen. Nun holte er sich in seinem Heimatort mit der Meisterschaftsbestleistung von 72,64 m natürlich völlig ungefährdet seinen insgesamt fünften Titel als ostwürttembergischer Regionalmeister.